Mal ne Frage an die Experten zum Thema universelle Installation

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tau

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Frage an Experten: OSX = universelle Installation?

Das wollt ich schon lange mal wissen, und vorhin in einem Thread über CCC hab ich das auch schon mal angesprochen:

Wie egal ist eigentlich so einer Mac OSX Installation, was sie gerade für einen Mac „unter sich“ hat?

Letztes Jahr hat sich z.B. mein G4/867 Dual MDD (die Flugzeugturbine) verabschiedet: Board abgeraucht.
Blöderweise mein Arbeitsplatzrechner, und ich mußte zügig weiterarbeiten. Also hab ich meinen DVD Brenner aus dem Firewiregehäuse verbannt, die Platte vom G4 rein und per target-mode auf meinem privaten Powerbook G3/400 Pismo gebootet. (Notfallaktion)
Ich wußte eh, daß das mit OS9 geht, aber unter X, das hat mich schon etwas verwundert: Ich konnte ganz normal arbeiten, alles lief einwandfrei, halt nur elendlangsam (Cinema hatte nur noch eine Renderzeile :) )

Auch so gerätespezifische Geschichten, wie das Akkusymbol oder Infrarotport tauchten plötzlich auf.

Aus Neugier hab ich die Platte noch in einen G3 B/W gehängt, und von einem Ibook gebootet. Alles Ohne Probs.
Heut steht der reparierte G4 bei meiner Freundin unterm Schreibtisch mit genau der Installation, die schon so viele Rechner kennenlernen durfte.

Manchmal lese ich, daß beim Installieren Die Installationspakete auf den Rechner „angepaßt" werden, aber nach meinen Erlebnissen kann ich das kaum glauben. Eher denke ich, OSX hat sämtliche Infos über „new world“ Macs drinne, so wie es auch alle HP, Epson und Lexmark Drucker kennt (wenn man das beim Installieren angewählt hat)

Möglicherweise dürfte die eine oder andere SCSI-Karte nicht laufen oder so, das mal außen vor gelassen. Auch die lizenzrechtliche Frage möchte ich hier nicht erörtern, schon klar, daß man nur gebundelte oder extra gekaufte Systeme verwenden darf. Mich interessiert der technische Aspekt:

Kann mir jemand fundiert bestätigen oder widerlegen, daß nahezu jeder Mac unterhalb einer OSX Installation austauschbar ist?







Ich hab auch schon von jemandem gehört, der ein G3 Ibook mit einer G5 CD installiert haben will. (Kanns jedoch nicht bestätigen)
 
Zuletzt bearbeitet:
tau schrieb:
Wie egal ist eigentlich so einer Mac OSX Installation, was sie gerade für einen Mac „unter sich“ hat?

Wenn man nur besoffen genug ist, ist einem VÖLLIG egal, wen oder was man da unter sich hat... Autsch. Nur'n Spaß. :)

Ich habe >25 Rechner zu managen, vom iMac mit 200 MHz bis hin zum G5. Ich klone alle per CCC aus dem gleichen Image. (Disclaimer: Lizenzen sind natürlich vorhanden, "dank" Zwangsbundeling sogar zuviele :-( )

Ein Unix ist kein Windows. Das System ist das System, und das schaut beim booten bzw. beim hotpluggen, was da gerade drinsteckt und startet den entsprechenden Treiber.

Boote deinen Rechner mal im Verbose Mode (Apfel-V beim Start), dann siehst du, daß der Rechner beim Start massenhaft "Fehler" meldet, die keine sind, weil Komponenten initialisiert werden, die halt nicht drin stecken.

In meinem Linux-System sind z.B. 195 "Treiber" (Die nennt man unter Linux "Module") für Netzwerkkomponenten auf der Platte, angefangen von normalen "Hardwaretreibern" für die Netzwerkkarte "Intel Superdick 2005+Pro" bis hin zu Meta-Treibern wie "PPPoE", die nur zusätzliche Protokolle auf bereits laufender Hardware installieren.


Es gibt allerdings ein paar Dateien, in denen sich das System Einstellungen "merkt", um beim nächsten mal zügig durchstarten zu können.

Apple empfiehlt, diese Ordner zu löschen, wenn man "typübergreifend" klont. Die Liste dieser Ordner/Dateien habe ich leider nicht mehr, aber ich verwende folgendes Shellscript, daß ich irgendwo gemopst und erweitert habe:

#!/bin/sh


TGT=""
rm -rf "$TGT"/var/db/volinfo.database
rm -rf "$TGT"/var/db/BootCache.playlist
rm -rf "$TGT"/var/db/NetworkInterfaces.xml
rm -rf "$TGT"/var/db/PowerManagement.xml
rm -rf "$TGT"/var/db/SystemConfiguration/com.apple.PowerManagement.xml
rm -rf "$TGT"/var/vm/swapfile*
rm -rf "$TGT"/Library/Preferences/SystemConfiguration/NetworkInterfaces.plist
rm -rf "$TGT"/Library/Caches/*
rm -rf "$TGT"/System/Library/Caches/*
rm -rf "$TGT"/System/Library/Extensions.kextcache
rm -rf "$TGT"/System/Library/Extensions.mkext
rm -rf "$TGT"/TheVolumeSettingsFolder
rm -rf "$TGT"/Users/ataraxia/Library/Caches/*
rm -rf "$TGT"/tmp/*
rm -rf "$TGT"/var/tmp/*

Nach dem clonen starte ich den Rechner mit Apfel-S ins Terminal, re-mounte die Platte read/writeable mit "mount -uw /", starte dann das vorher hinterlegte Script mit "sh /cleaner.sh" und verlasse den SingleUserModus mit "exit". Tutti paletti.

Gruß, Ratti
 
Ich hab jetzt nicht gelesen, worum es hier überhaupt geht, habe jedoch eine Anmerkung:

Bitte wähle deinen Threadtitel beim nächsten Mal nach folgenden Kriterien:

-möglichst kurz und prägnant
-worum gehts?
-...

Experten sind wir hier nämlich alle ;)
 
sorry, habs eh gleich gesehen mit dem Titel - kommt nicht wieder vor.


ratti schrieb:
Ein Unix ist kein Windows. Das System ist das System, und das schaut beim booten bzw. beim hotpluggen, was da gerade drinsteckt und startet den entsprechenden Treiber.


...da frage ich mich doch ernsthaft, was dann der ganze Zinnober bringt mit einer Installation, kanns nicht per default auch viel einfacher gehen? System-Live-DVD, die dann nach Bootvorgang fragt: „Darf ich mich auf diesen Rechner klonen?" -fertig.

Naja, so ähnlich läufts ja eh ab, aber der nichtsahnende User denkt, wer weiß wie sich der Installer wichtig macht, so voll auf Windows Registry getue. Dabei schmeißt er bloß die Pakete auf die Platte...

Schon komisch, ich denke nicht daß viele Normaluser das wissen. Es tauchen auch immer wieder Fragen auf, von wegen Neuinstallation, drüberbügeln, umziehn per setup assistant usw. Alles egal, wenn man von seiner Liebligsinstallation ein Image gemacht hat.
 
...

Hallo tau,

OS X hat einen eigenen Befehl zum Clonen:

Auszug aus man asr (Apple Software Restore):

EXAMPLES
Volume cloning:
sudo asr -source /Volumes/Classic -target /Volumes/install

Restoring:
sudo asr -source <compressedimage> -target <targetvol> -erase
will erase the target and potentially do a block copy restore.

HOW TO USE ASR
asr requires a properly created disk image for most efficient operation.
This image is most easily made with the Disk Utility application's "Image
from Folder" function in OS X 10.3. The Disk Copy from OS X 10.2.3
(v55.6) or later is required.

To create a disk image for restoration on another volume:

1. Install OS X and set it up the way you want it. In general, the
best way to do this will be to actually boot the volume, go through
setup, create the accounts you want, dock items, applications, pref-
erences, etc. You'll see later how to delete accounts and re-enable
setup assistant to run on first boot.

Beware that not all settings can be copied through the filesystem
from one machine to another. For example, some preferences are
stored "ByHost" which means they only apply to a machine with a par-
ticular ethernet address. Other preferences files generated on one
piece of hardware may not apply (or may even mask functionality) on
other hardware with a different feature set (e.g. batteries).

2. Boot from a different volume (e.g. firewire drive, or second volume
on your primary drive). This isn't strictly necessary, but makes
the following easier.

3. Enable ownership on the volume you want to image. The easiest way
to do this is to "get info" in the Finder and make sure the "ignore
ownership on this volume" is unchecked under the "ownership & per-
missions" tab.

4. Use Disk Utility to create an image from a folder/volume. Save to a
read-write image on a volume other than the one you are imaging.
Beware that this operation requires two times as much free space on
the volume to which you are saving the image as you have data on the
source.

If you create an image from a device, you will not be able to block
restore it to any volume larger than the one you created the image
on. Creating an image from folder/volume is slower, but will give a
better result (stretchable, defragmented).

5. Become root (e.g. 'sudo -s') or prepare to type 'sudo' ahead of the
next few commands.

6. Clean up the image:
rm /Volumes/<imagevol>/var/db/BootCache.playlist # (see TIL \
article 107111)
rm /Volumes/<imagevol>/var/db/volinfo.database
rm -r /Volumes/<imagevol>/var/vm/swap*

7. Optional extra cleanup items while the image is mounted read/write:
o If you want to be rid of the admin account you used to set up
the machine:
nicl -raw /Volumes/<imagevol>/var/db/netinfo/local.nidb \
delete /users/<admin>
rm -r /Volumes/<imagevol>/Users/<admin>
o If you want the restore image to start up in setup assistant:
rm /Volumes/<imagevol>/var/db/.AppleSetupDone

8. Make sure the volume is not attached (e.g. drag mounted volumes to
the trash).

9. Convert the image to read-only or compressed (asr won't scan
read/write images) using either "Convert Image" in Disk Utility or
hdiutil convert -format UDZO <pathtoimage> -o <compressedimage>

10. Scan the image:
asr -imagescan <compressedimage>

Now asr will be able to restore the image per EXAMPLES above.

Da wird auch beschrieben, was man zu löschen hat, um ein Image auf allen Rechnern zu installieren.

Ist die selbe Funktion wie das Wiederherstellen. Unter OS 9 gabs das auch schon auf den Restore CDs.

Funktioniert gut. Clont OS 9 und OS X

Gruß Andi
 
tau schrieb:
...da frage ich mich doch ernsthaft, was dann der ganze Zinnober bringt mit einer Installation
ähhh, was denn für'n zinnober bitte?
was meinst du denn damit?
 
babaloo schrieb:
ähhh, was denn für'n zinnober bitte?
was meinst du denn damit?

Naja, ich stell mir das halt lieber so richtig Apple-like vor: ein gebootetes System von live-CD, mit einem Ordner „System“. Den nimmt man und schmeißt ihn auf die Platte. Und meinetwegen noch Sprachpakete, X11, Fonts, und so als Ordner.
Weiß nicht, fänd ich irgendwie ehrlicher, im Prinzip läufts ja eh so, nur jeder denkt, es wird wer weiß was für sein mac angepasst. Diese ganzen Meldungen wie „vereinfachtes chinesisch wird optimiert", wenn man übersehen hat, es abzuwählen usw.

Ich mag das auch bei Anwendungen: „drag This .app to your Application Folder"


@Andi+ratti: danke für die Infos, ist echt aufschlußreich. Ich ahne jetzt auch, warum ich auf dem G4 im moment nur noch mit dem Adminuser runterfahren kann. :)

das ist halt ein Weg, das professionell zu machen. Ich hätte aber nie gedacht, daß 1 System auf irgendeiner Externen Platte überall relativ Problemlos laufen kann. OS9 ja, OSX nicht.
Coole Sache in Büros oder Unis oder wasweißich. „Hardware Nomaden", die sich mit ihrer Arbeitsumgebung irgendwo mit dem Ipod andocken.
..wirds eh geben...

Wie ist das mit den Linuxen auf PC Basis?
Son eigenes Knoppix ist bestimmt ne halbe Diplomarbeit, oder?
 
tau schrieb:
Naja, ich stell mir das halt lieber so richtig Apple-like vor: ein gebootetes System von live-CD, mit einem Ordner „System“. Den nimmt man und schmeißt ihn auf die Platte. Und meinetwegen noch Sprachpakete, X11, Fonts, und so als Ordner.

Und da gehts dann schon los. Selbstreden will ich das Developer-Paket, natürlich X11, und ganz sicher überhaupt keine riesigen Drucker-Pakete. Der Mac soll auch nicht labern, also kein Stimmen. Fremde Sprachen auch nicht. Und was soll ich mit chinesischen Fonts...? Und selbstredend kein StuffIt - wir haben die Deluxe-Version gekauft. Natürlich auch keinen Internet-Explorer, denn Bill ist BÖSE, BÖSE, BÖSE!

Können wir und darauf einigen, daß das jetzt das Standard-Image für alle Maccianer ist? Nein? Das habe ich mir gedacht. :)


tau schrieb:
Wie ist das mit den Linuxen auf PC Basis?
Son eigenes Knoppix ist bestimmt ne halbe Diplomarbeit, oder?

Knoppix ist ein modifiziertes Debian. Klaus Knopper nimmt aus den vier Entwicklungszweigen stable, testing, unstable und experimental ein wildes Gemisch und steckt zusätzlich viel Arbeit rein. Das macht er auch nicht alleine. Hinter Knoppix steckt eine Firma mit mehreren Angestellten.

So sehr ich Knoppix als RettungsCD oder LiveCD schätze - als festes System würde ich dieses gebastel eher nicht wollen. :) Genial ist es aber allemal. Leider KDE. Ich muß mir mal Gnoppix angucken, da ist Gnome drauf.

Linux verwendet üblicherweise für die verschiedenen Prozessorttypen angepasste Kernel. Man kann einen "386er Kernel" backen, aber da würde man halt Speed verschenken - so wie bei den G5-Kisten, die derzeit noch ein ganz normales G3-OS-X-System ausführen. Daher machen das normale Systeme eigentlich nicht. Notfall- oder LiveCDs brauchen natürlich einen etwas langsameren Allroundkernel, und sowas ist auf Knoppix drauf.

Gruß,
Ratti
 
Und da gehts dann schon los. Selbstreden will ich das Developer-Paket, natürlich X11, und ganz sicher überhaupt keine riesigen Drucker-Pakete.

Das triffts aber doch genau. Selbstverständlich weißt Du auch, was Du willst und es ist möglicherweise Deinem Job oder Deiner Bastelleidenschaft zu verdanken, daß Du weißt, wie Du das anstellst.

Ich erinnere mich halt immer wieder an den ersten mac mit OSX, den ich auspacken und anschalten durfte: ganz nach Apple-manier out-of-the-box, Filmchen angucken und loslegen. Um dann festzustellen, Daß der Rechner ungefragt sowieso schon mit allem möglichen Unsinn zugemüllt ist: traditionelles Chinesisch, vereinfachtes Chinesisch, 100000 Druckertreiber und letztens auch noch 2GB Garageband-loops.

Die meisten checken das eh nicht, weil sie nicht danach fragen, warum 9,5GB von den 30 schon belegt sind. Sie legen los und rippen CDs, fotografieren wie wild (und in der seltsamen IPhoto-Datenbank sammelt sich ein heilloses Chaos an Duplikaten und verwaisten Fotos an)
Irgendwann ist die Platte voll, und das geheule geht los... wie lagere ich die Itunes DB aus etc.

Dann weiß mans irgendwann besser.. neuer Mac: CD rein, Disk Utility, initialisieren, installieren. Oh, übersehen, daß da ein anpassen-Button ist- OK, noch mal von vorn...

Was ich sagen will:
Apple hat meiner bescheidenen Dilletantenmeinung nach eine Ruhmestat vollbracht, etwas so komplexes wie ein UNIX in eine derart einfache Form zu bringen, die wirklich alles zuläßt: Extremkonfiguration und out-of-the box.
Nur stellen sie das halt dem „einfachen“ Nutzer nicht immer angemessen dar. Man wird halt gerne abgeschreckt durch visuelle Wichtigmacherei (Installer) und kriegt einfach nicht vermittelt, daß hinter dem Fenster auch nur mit Wasser gekocht wird.
Diese Suppe schmeckt ja dann auch wirklich _jedem_ modernen Macintosh, das halte ich für die wahre Meisterleistung. Aus irgendwelchen Gründen geht Apple damit nicht hausieren.

Ich muß mir mal Gnoppix angucken, da ist Gnome drauf.
LOL, da muß ich als Franke mal ablachen, „Gnobbix“ ....prust!

...so wie bei den G5-Kisten, die derzeit noch ein ganz normales G3-OS-X-System ausführen.
Ist demnach zu erwarten, daß in näherer Zukunft doch nicht mehr so einfach irgendein Firewiresystem an irgendeinem mac läuft? Oder wird der G3-mode noch bis in alle Ewigkeit weitergepflegt...


Beste Grüße
 
tau schrieb:
Ich erinnere mich halt immer wieder an den ersten mac mit OSX, den ich auspacken und anschalten durfte: ganz nach Apple-manier out-of-the-box, Filmchen angucken und loslegen. Um dann festzustellen, Daß der Rechner ungefragt sowieso schon mit allem möglichen Unsinn zugemüllt ist: traditionelles Chinesisch, vereinfachtes Chinesisch, 100000 Druckertreiber und letztens auch noch 2GB Garageband-loops.

Grunz. Ja. Argl.

tau schrieb:
Dann weiß mans irgendwann besser.. neuer Mac: CD rein, Disk Utility, initialisieren, installieren. Oh, übersehen, daß da ein anpassen-Button ist- OK, noch mal von vorn...

Ich weiss nicht, ob es mal jemandem aufgefallen ist:

Da ich von Berufs wegen öfters mal Macs kaufe und gleich neu einrichte, ist das "erste Flair" komplett verflogen, mich interessiert gar nicht, was auf der Kiste drauf ist, ich will die bloß noch plattmachen mit meinem Standard-Image.

Dabei habe ich etwas merkwürdiges festgestellt: Es ist nicht möglich, einen brandneuen Mac aus der Kiste direkt in den Firewire-Targetmodus zu starten. Der Tastendruck ("T") wird geflissentlich ignoriert, das System muß einmal gebootet werden. Erst dann geht es. Das nervt mich jedesmal, weil ich mir das Musikbeschallte-Reklame-X anhören muß, was in einem größeren Büro etliche Leute nervt...

tau schrieb:
Apple hat meiner bescheidenen Dilletantenmeinung nach eine Ruhmestat vollbracht, etwas so komplexes wie ein UNIX in eine derart einfache Form zu bringen, die wirklich alles zuläßt: Extremkonfiguration und out-of-the box.
Nur stellen sie das halt dem „einfachen“ Nutzer nicht immer angemessen dar. Man wird halt gerne abgeschreckt durch visuelle Wichtigmacherei (Installer) und kriegt einfach nicht vermittelt, daß hinter dem Fenster auch nur mit Wasser gekocht wird.
Diese Suppe schmeckt ja dann auch wirklich _jedem_ modernen Macintosh, das halte ich für die wahre Meisterleistung. Aus irgendwelchen Gründen geht Apple damit nicht hausieren.

Naja. Ja, schon. Aber. Wo wir gerade beim Thema "Installieren" sind: Apple hat auch die fragwürdige Schandtat begangen, ein Paketmanagement zu verbauen, welches sämtlichen anderen Betriebssystemen um 10 Jahre hinterher hinkt. Es gibt ncihtmal einen Deinstaller - das ist das Niveau von Windows 3. (Der geneigte Mausschubser wird jetzt erwähnen, man bräuchte doch nur den Ordner in den Mülleimer ziehen - dann möge er sich mal Pakete angucken wie das für den CCC benötigte Mac::File, Subversion, die man-pages aus dem Developerpaket,...)

tau schrieb:
LOL, da muß ich als Franke mal ablachen, „Gnobbix“ ....prust!

:) Nixda! Das heisst so! :)

tau schrieb:
Ist demnach zu erwarten, daß in näherer Zukunft doch nicht mehr so einfach irgendein Firewiresystem an irgendeinem mac läuft? Oder wird der G3-mode noch bis in alle Ewigkeit weitergepflegt...

Das kann Dir vermutlich jemand sagen, der ein Developer-Preview hat und sich um seine NDA nicht schert. Ich habe ncihtmal ersteres, komme also mit letzterem nicht in Versuchung.
Ich nutze ein Linux auf einem 64-Bit-AMD-Prozessor, und dort ist ein Mischen der Programme durchaus möglich - aber nicht trivial, zum Beispiel auf einem 64-Bit-Systemkern einen Mozilla laufen zu lassen, der das Flash-Plugin nutzt, welches bisher nur für 32-Bit existiert.

Ganz ohne Hintergrundwissen: Ich vermute, daß Apple verschiedene Systemkerne veröffentlicht.

Gruß, Ratti
 
ratti schrieb:
Es ist nicht möglich, einen brandneuen Mac aus der Kiste direkt in den Firewire-Targetmodus zu starten. Der Tastendruck ("T") wird geflissentlich ignoriert, das System muß einmal gebootet werden.

Das ist möglicherweise gewissen agressiven Marketingstrategen zu verdanken.

Mann könnte meinen, dem User wird der Eindruck gemacht, als würde bestimmt gleich der Rechner nicht richtig funktionieren. Wenn man nicht brav ausfüllt und ins Internet geht zum registrieren.
Wie halt auch dieses andere Dingsdasystem das praktiziert.
Jetzt ist mir auch klarer, warum apple nicht mit „boote mit Deinem IPod überall" hausieren geht.

Es gibt nichtmal einen Deinstaller - das ist das Niveau von Windows 3

Das mit dem Paketmanagement hab ich schon mal irgendwo gelesen, aber nicht kapiert. Was hat das für Auswirkungen, auf den Normalbetrieb mein ich.. wird mein System langsamer wie ein Windøws, wenn ich den Office-Trial Ordner runterschmeiße, (der übr. auch auf den Ibooks etc. drauf ist), Maya-Schulversionen oder irgendwelches Quarkzeug.. oder das 16. von 20 Zockern?
de.wikipedia.org schrieb:
Unter dem Begriff Paketmanagment versteht man ein Computerprogramm, welches die Installation, Aktualisierung und Löschung von Software zentral verwaltet.
Das klingt ja ziemlich einfach. Und eigentlich gibt es bei OSX doch für jeden Schmarrn ein mächtig aufgeblasenes Frontend aus Alu (ich sach nur Iphoto), das sollte doch nicht so schwer sein? „Ziehen Sie sich Ihre Applikation hier rein" „Exportieren Sie alle Photoshop Benutzervoreinstellungen für andere Computer" „Machen Sie Software x für User y unsichtbar."

ratti schrieb:
Ich nutze ein Linux auf einem 64-Bit-AMD-Prozessor, und dort ist ein Mischen der Programme durchaus möglich - aber nicht trivial, zum Beispiel auf einem 64-Bit-Systemkern einen Mozilla laufen zu lassen, der das Flash-Plugin nutzt, welches bisher nur für 32-Bit existiert.

Ganz ohne Hintergrundwissen: Ich vermute, daß Apple verschiedene Systemkerne veröffentlicht.

Wenn das mal denen nicht übern Kopf wächst.. klingt ja wieder nach Chaos und Spaltung. Ich war schon ein bischen vorn Kopf gestoßen, OS9 irgendwann als unbrauchbar erkennen zu müssen, wo es mich doch gerade brav von meinen pawlowschen Windøws-Reflexen geheilt hatte..

btw: apple hat die Altlastensanierung lange vor 64-Bit durchgeführt. ms wird das marktstrategisch auf einen Schlag machen (müssen sich aber beeilen, bevor auffliegt, daß es 64-Bit Maschinen schon gibt) Ich rede hier von dem, was der vielzitierte „Normalnutzer" mitkriegt und zum Kauf oder Nichtkauf von Produkten bewegt.

[DISCLAIMER]Eigentlich hab ich überhaupt keinen Plan von den Dingen, über die ich mich hier auslasse.[/DISCLAIMER]

Beste Grüße,
 
tau schrieb:
Das mit dem Paketmanagement hab ich schon mal irgendwo gelesen, aber nicht kapiert. Was hat das für Auswirkungen, auf den Normalbetrieb mein ich.. wird mein System langsamer wie ein Windøws, wenn ich den Office-Trial Ordner runterschmeiße, (der übr. auch auf den Ibooks etc. drauf ist), Maya-Schulversionen oder irgendwelches Quarkzeug.. oder das 16. von 20 Zockern?

Ich erkläre das mit einem Beispiel:

Auf meinem Mac ist ein Kommandozeilenprogramm namens "subversion", mit dem man an mehrereren Kisten gleichzeitig Software entwickeln kann. Nachdem meine Arbeitkollegen und ich uns mehrmals gegenseitig unsere Arbeit überschrieben haben, verwenden wir sowas. Man schickt Dateien zum Server, blockiert sie, gibt sie Frei oder mischt Änderungen zusammen. Saupraktisch. Aber nur mit Befehlen über die Kommandozeile zu bedienen.

Jetzt gibt es ein Programm namens "SCPlugin". Das erweitert das Rechtsklickmenü im Finder um Befehle, die intern obiges Tool aufrufen. Ich kann auf eine Datei rechtsklicken und auswählen "Schicke zum Server".

Beide Programme sind voneinander abhängig.

Mit dem Mac habe ich jetzt gleich mehrere Probleme:

1. Ich kann "subversion" nicht deinstallieren. Es installiert überhaupt nichts in Ordner wie "Applications" oder "Utilities", sondern packt sie tief in die Eingeweide des Systems. Das ist auch korrekterweise der Platz, wo solche Tools hingehören: /usr/bin, /usr/lib oder /usr/share/doc/subversion

2. Wenn ich die Dateien entferne, die zu "subversion" gehören, ist das Programm "SCPlugin" davon völlig unbetroffen. Das kann aber nicht klappen, denn es funktioniert ja nur auf Basis von "Subversion"!

3. "subversion" ist ein OpenSource-Programm. Es gibt gleich mehrere Personen, die das für den Mac adaptiert haben und pkg-Dateien erstellt. I.d.R. werden die Pakete unterschiedlich sein - der eine hat vielleicht einen Bug behoben, der zweite hat vergessen, die Umlaute korrekt zu setzen, der dritte hat die allerneueste Beta-Version... Es ist durchaus normal, daß man da mal die Version wechseln will.
Alle(!) diese Pakete, so verschieden sie auch sein mögen, enthalten die Programmdatei selbst: "/usr/bin/svn". Wenn ich ein zweites Paket installiere, wird es die Datei des anderen Programms überschreiben. Es wird mich nicht warnen. Es wird das nicht verhindern. Und vor allem: Spätestens jetzt ist ein Matsch von zwei Programmen entstanden, den man nicht entwirrt bekommt.

4. "Meta-Pakete" (Nein, gemeint sind nicht die mpkg-Dateien, das ist etwas anders):
Es gibt viele Mailserver. Alle sind in unterschiedlichen Bereichen sehr gut und in anderen nicht so. Auf deinem Mac ist "postfix" mitgeliefert. Gegen Postfix ist ncihts zu sagen, es ist ein gutes Programm, aber manchmal möchte man lieber "exim" oder "sendmail" oder...
Deswegen speichern Pakete, abgesehen von ihrem eigentlichen Inhalt, noch Informationen wie "Ich bin ein Mailserver". Wenn auf dem System "Postfix" drauf ist, und ich versuche "exim" zu installieren, dann sagt der Paketmanager: "Das mache ich nicht. Man kann keine zwei Mailserver betreiben. Soll ich postfix entfernen, oder exim doch nicht installieren?"



Um das mal aus der Praxis zu demonstrieren, so sieht das unter Debian-Linux aus, dessen Paketmanager apt/dpkg als sehr gut gelobt wird.

Ich versuche, die Rechtschreibprüfung zu deinstallieren:

Code:
apt-get remove aspell

Darauf antwortet der Rechner:

Code:
Die folgenden Pakete werden ENTFERNT:
  aspell aspell-de

Heisst auf hochdeutsch: Wenn du die Rechtschreibprüfung ("aspell") entfernst, muss auch deren deutsches Wörterbuch weg ("aspell-de"), weil es darauf basiert und sonst unbrauchbar "in der Luft hängt".


Machst du auf deinem Rechner was mit dem Webserver? Ist dein Mac ein Dateiserver für einen Windowsrechner? Bist du ssh-Server für entfernte Logins? Besitzt du vielleicht gar keinen Drucker?

Hättest du einen Paketmanager, würdest du jetzt Pakete wie apache, samba, sshd und cups entfernen. Ich möchte wetten, man kann den Durchschnittsmac auf die Weise um ein halbes GB Kram erleichtern.

Das wirklich wichtige daran ist aber, daß bekannte "Chaotenprogramme" wie Word, InternetExplorer, CreativeSuite, die sich überall im System verteilen wie eine amoklaufende Pusteblume, sogar das System selber um Libraries und Hintergrundprozesse erweitern, eben auch wieder entfernt werden können.

Die manchmal vorhandenen "Deinstaller" sind da keine Hilfe, weil sie immer nur das eine Programm kennen, zu dem sie gehören, nicht aber das "große Ganze". Das kann nur die Datenbank eines Paketmanagers.

So *richtig* interessant wird es, wenn die Anwendungsentwickler mitspielen und statt irgendwelcher bunten Installationsprogramme selbst nur Pakete liefern und Installationsquellen angeben. Stell dir sowas vor wie das Apple-Software-Update für ALLE Programme auf deinem Rechner, egal woher sie kommen! Sowas kostet mich eine Zeile:

Code:
apt-get update && apt-get dist-upgrade

Die folgenden Pakete werden aktualisiert:
  faad libfaad2-0 libfaad2-dev
3 aktualisiert, 0 neu installiert, 0 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert.

Das sind irgendwelche Multimedia-Komponenten von einem Programm aus Ungarn, die sich der Rechner jetzt automatisch holt. Und bei Programmen, welche direkt zum Distributor gehören, wird sogar vorher die aktuelle, frei zugängliche Bug-Liste abgefragt und ich erhalte Meldungen wie "gimp: Security hole not fixed (Bugreport #12345), really install (y/n)?". Wenn du mal nachliest, wie vielen hier das 10.3.7er Update um die Ohren geflogen ist - stell dir vor, vor der Installation hätten die alle die Meldung bekommen "Known issue with Draytec routers. Really install?" - so mancher hätte keine Bissspuren im Schreibtisch. :)

Paketmanagement kann noch deutlich mehr (Diversionen, Alternativen, Purging von Configfiles), aber das waren die zentralen Kernpunkte, denke ich.

Gruß, Ratti
 
ratti schrieb:
Hättest du einen Paketmanager, würdest du jetzt Pakete wie apache, samba, sshd und cups entfernen. Ich möchte wetten, man kann den Durchschnittsmac auf die Weise um ein halbes GB Kram erleichtern.
Hm die Zeiten eines schlanken MacOS sind schon lange vorbei - ich hab mich schon oft gefragt, was ich mit dem ganzen Rotz soll.. andererseits störts auch nicht weiter, solangs nicht an der performance saugt.
cups und samba sind ja auch sinnvoll, ganz im Gegensatz zu dem total aufgeblasenen GUI. Das würd ich gern mal mit diesem apt durch die OS9 Oberfläche ersetzen können (so richtig, nicht mit Blendershareware). -aber das ist Ansichtssache :)

Oh, aber jetzt hab ich mal in den Aktivitäts-Monitor gekuckt: postfix-watch frißt mir 52KB von meinem teuren Arbeitsspeicher! image-capture helper: 862KB Säue, die. Viel hilft viel. (und dann mit 128MB ausliefern)
ratti schrieb:
bekannte "Chaotenprogramme" wie Word, InternetExplorer, CreativeSuite, die sich überall im System verteilen wie eine amoklaufende Pusteblume
ich frag jetzt gar nicht weiter, was und wo und wieviel Auswirkung das hat... *grummel* ich war der Meinung, in diesem Punkt unterscheidet sich MacOS von Windøws.

Danke ratti, für Deine ausführlichen Beispiele, das war sehr lehr- und aufschlußreich. Ich bin ja mal gespannt, was in 5-6 Jahren mit MacOS los ist: Frickel-Moloch, Apple-Herrschaftwissen oder vor lauter Transparenz nichts mehr zu erkennen...
Ich werd mich jetzt wieder gleichmütig mit meiner eierlegenden Wollmilchsau abfinden und damit Geld für einen G6/4,8 Quad verdienen, damit ich endlich flüssig surfen kann ;-)
Beste Grüße aus Franken!
 
tau schrieb:
Hm die Zeiten eines schlanken MacOS sind schon lange vorbei - ich hab mich schon oft gefragt, was ich mit dem ganzen Rotz soll.. andererseits störts auch nicht weiter, solangs nicht an der performance saugt.

Es geht dabei auch weniger um den Speicher als um allgemeine EDV-Hygiene.

Software, die man nicht braucht, hat auf einem Rechner nichts zu suchen. Punkt. 40 Jahre Erfahrung von Leuten, die es wissen.

Guck dir mal an, womit die ganzen Windows-Kisten so aufgemacht werden: Über (nicht benutzte) SQL-Server, (nicht genutzte) Webserver, (nicht genutzte) Scripteinbettungen,...

Häufig geht das "aufmachen" eines Rechners so vor sich, daß eine Komponente des Systems eine Lücke hat, die den Rechner noch nicht komplett aufreisst, sondern gezielte Einzelaktionen zulässt, zum Beispiel das Starten eines Tools über den Webserver. Um die Kiste cracken zu können, wird es dann nötig, das auf dem Rechner installierte Werkzeug zu nutzen - z.B. sich die Passwortdatei schicken zu lassen, damit man sie zuhause in Ruhe cracken kann, um dann mit einem gültigen Passwort durch die Vordertür reinzumarschieren. Es gibt Exploits, die rufen aus einer URL heraus einen C-Compiler auf!

Jeder Polizist wird dir sagen, du sollst um dein Haus herum kein offenes Werkzeug aufbewahren, weil es dir sonst passieren kann, daß Einbrecher mit deinem eigenen Werkzeug ins Haus eindringt.

Unix ist nicht zu einem System mit einem guten Ruf in Sicherheitsfragen geworden, weil man jeden Mist auf die Platte kippt, scheissdrauf, kost ja nix. Deswegen bin ich auch etwas sauer auf Apple. In vielen Dingen haben sie Unix erfreulich "modern" implementiert, aber in anderen haben sie einfachste Regeln verletzt.


cups und samba sind ja auch sinnvoll, ganz im Gegensatz zu dem total aufgeblasenen GUI. Das würd ich gern mal mit diesem apt durch die OS9 Oberfläche ersetzen können (so richtig, nicht mit Blendershareware). -aber das ist Ansichtssache :)

Ich habe ja auch nichts gegen cups oder samba. Beides gute Tools. Ich besitze aber keinen Drucker und keinen Windows-Rechner. Also will ich den Kram nicht auf der Kiste haben.

Was die OS-9-Oberfläche angeht, da rennst du bei mir offene Türen ein. Die OS X Oberfläche und ihre Gestaltung ist hässlicher Scheissdreck. Wieso es dafür Designpreise gibt, ist mir völlig unklar - ein Designstudent, der im ersten Semester weisse Schrift schwarz-schattiert auf farbige Fonds stellt, wird zur Mahnung für die anderen nackt totgepeitscht. Apple kassiert dafür Medaillen.
Ich will den OS 7 Finder wiederhaben! Der war perfekt in Aussehen und Funktion! ....und das Dock saugt auch... und die Gorillas-im-Nebel-Schrift... und keine Themes... ...und eckige Fenster, keine Lichter, keine Schatten, keine Animationen, keine Farben... Aaaah!


Oh, aber jetzt hab ich mal in den Aktivitäts-Monitor gekuckt: postfix-watch frißt mir 52KB von meinem teuren Arbeitsspeicher! image-capture helper: 862KB Säue, die. Viel hilft viel. (und dann mit 128MB ausliefern)

Ich weiss nicht, wie Apple postfix implementiert hat, aber vermutlich siehst du ihn nicht laufen, weil das nur zum Zeitpunkt einer Mailzustellung passiert. Es geht mir auch nicht um die paar KB, sondern um die Gedankenlosigkeit mit allen Folgen.
Wenn mir jemand die Kiste aufmacht, dann soll er gefälligst seinen eigenen Mailserver schreiben müssen und nicht meinen vorfinden. Grummel.

Gruß,
Ratti
 
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