Hardware Magsafe - Kabelbruch am Netzteil reparieren

JackieB

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Ich möchte hier kurz ein paar Bilder zeigen, wie ich den Kabelbruch am Netzteil meines Magsafe repariert habe.
Eine Anleitung dazu habe ich nicht finden können, ich hoffe, die Bilder können euch beim selbermachen helfen:

Zuerst das Netzteil ausstöpseln.

Das Öffnen des Netzteils ist recht schwierig. Es ist rundherum an mehreren Stellen verklebt, man muss es praktisch aufbrechen. Dafür verwendet habe ich ein nicht allzu großes Messer und einen selbst gebastelten Keil aus 1,5mm starkem Plastik.
Am Ende sahen die Kanten dann etwas "bearbeitet" aus, aber immerhin war´s offen:

Um die andere Seite der Schale vom Innenleben zu trennen, muss noch der Teil, wo das Kabel bzw. der Stecker angesteckt wird, auch auf der anderen Seite gelöst werden.

Jetzt hat man vor sich: das Kabel, den Plastikstöpsel am Eingang zum Gehäuse, dann einen Metallring um die jetzt zwei Kabel. Diese Kabel sind auf der Platine verlötet.

Als nächstes muss der Platikstöpsel abgemacht werden, mit einem Cutter kann man ihn (vorsichtig!) in Richtung des Kabels aufschneiden. Dabei sollte man vor allem am inneren Ende darauf achten, die beiden Kabel (schwarz und weiß) nicht mit aufzutrennen. Das Ablösen des Stöpsels ist wieder ein bisschen fummelig, er ist auf den schwarzen Plastikring aufgeklebt, der sich im Inneren befindet.

Als nächstes wird dieser schwarze Plastikring entfernt. Dazu habe ich wieder einen Cutter verwendet und ihn vorsichtig(!) von den Kabeln "runtergeschnitten".
Jetzt sieht man, dass das innere Kabel (weiß) direkt durch den Metallring auf die Platine führt. Die Ummantelung des Coaxial-Kabels wird im Inneren des schwarzen Plastikringes zum zweiten (schwarzen) Kabel.

– Soweit zum Aufmachen –
 

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Beim Zusammenbau bin ich kein Experte, löten kann ich zwar son bisschen, aber ob das die beste Lösung ist, weiß ich nicht.
Hier also nur ein Vorschlag von mir, wie man das repariert:

Zuerst das Kabel durchtrennen. (Das innere Kabel war vermutlich noch heile, wäre aber viel zu lang gewesen, wenn ich nur das äußere wieder zusammengefummelt hätte.)
Die Kabel auf beiden Enden vorsichtig und ordentlich abisolieren (besonders das äußere vorsichtig behandeln). Dabei das Äußere etwas weiter abisolieren, damit wir beim Löten später alles schön trennen können. Am besten aber nicht so super weit, ich habe es etwa so weit abisoliert, dass alles noch in den Plastikstöpsel passt.


Dann zuerst das innere Kabel wieder mit dem weißen Kabel verlöten (Lötstelle etwa 6 oder 7 mm lang). Dabei darauf achten, dass die Drähte des Äußeren nicht mit hineingeraten - sonst haben wir nen Kurzen….
Dann ordentlich mit Isolierband umwickeln. Die Drähte dürfen nicht mehr zu sehen sein.


Als nächstes das Äußere des Kabels mit dem schwarzen Kabel verlöten. Auch diese Lötstelle mit Isolierband umwickeln.

Jetzt kann man den Plastikstöpsel wieder dranmachen. Bei mir waren die Lötstellen mit Isolierband insgesamt zu dick, so dass der Stöpseln nicht ganz rum geht. Mit ein bisschen Drücken und Schieben kann man beim Schließen des Gehäuses aber schon was erreichen.

Beim Zumachen des Gehäuses die Teile der Klappen wieder einsetzen.
 

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So sieht´s am Ende dann aus:


Anschließend habe ich den Stöpsel nochmals mit Isolierband umwickelt und mit ein bisschen Zug dabei auch fast wieder "zu" gekriegt.
Das Gehäuse habe ich erstmal nur mit Klebeband zugemacht. Mehr ist eigentlich nicht nötig, denke ich - Hauptsache es bleibt zusammen. Und man kann es irgendwann wieder einfach aufmachen.

Alternativ kann man das Ganze aber auch wieder zukleben.
Meine erste Wahl wäre dafür Dichlormethan – im geschlossenen Zustand wird dieses Lösungsmittel mit einem Pinsel auf die Ritze aufgetragen. Es fließt in die Ritze und verschmilzt die beiden Plastikteile miteinander. (Habe ich für andere Klebereien schon verwendet, am besten mit was anderem vorher mal ausprobieren - geht super!)

Eingestöpselt - lädt einwandfrei! :freu:

Hoffentlich erstmal bis auf weiteres, ein neues Magsafe ist also erst später fällig!
 

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Sehr cool, die Anleitung fehlt noch auf ifixit, dort gibt es nur ein für das magnetische Ende.
Ich hab mir leider ein neues gekauft.:hum:
 
Ohne deine Muehen schmaelern zu wollen, aber sauber geloetet sieht das ganze nicht aus...
 
Kompliment!
 
Ohne deine Muehen schmaelern zu wollen, aber sauber geloetet sieht das ganze nicht aus...

Ja, richtig..... :teeth:

Wie gesagt, kein Experte. Für mich reicht´s. Wenn´s jemand kann, umso besser!
 
Ich meinte ja nur... Wenn sich Masse und + beruehren, hat dein Laptop ein Problem. ;)

Ein Frage habe dennoch. Anstatt den Kabelbruch an jener Stelle zu fixen, ist es beim MagSafe nicht moeglich direkt an die Platine zu gehen und dort zu loeten? Oder ist dieser Ort nicht zugaenglich?
 
Mit dem Berühren habe ich aufgepasst, keine Sorge.. :cool:

Das direkt auf die Platine löten habe ich auch überlegt. Dazu muss man allerdings die dünne Metallplatte (Abschirmung?), die um das Netzteil herum geht, erst ablösen, um an die entsprechenden Stellen zu kommen. Diese ist ebenfalls mit einem Lötpunkt auf der Platine fixiert.
Außerdem gäbe es dann wohl Schwierigkeiten beim Verbinden des äußeren Teils des Kabels, das an jener Stelle ja in ein eigenes Kabel (schwarz) übergeht. Dieses Teilstück von schätzungsweise 4 oder 5 cm würde dann wegfallen. Könnte man natürlich auch mit Isolierband "nachbilden".
Zudem sind beide Kabel in dem Metallring mit einer weißen Masse angeklebt.

Mir ist heute Nacht auch noch die Idee gekommen, dass man die Verbindungen auch über kleine Stecker herstellen könnte, die am jeweiligen Ende an das Kabel angebracht werden (sog. Flachstecker). Würde aber vermutlich noch dicker werden.....

Vielleicht hat ja jemand auch noch eine bessere Lösung parat? Jetzt komme ich ja schnell wieder dran ;)

Ich möchte mit den Bildern auch nur zeigen, was auf einen zukommt, wenn man das Netzteil aufmacht, und dass man davor keine Angst haben muss.
 
Wirklich sehr schön und ausführlich gemacht, vor allem weil es eine solche Anleitung bei ifixit & co noch nicht gibt.

Während die Sammelklage in den USA ja erfolgreich war, heisst es in Deutschland immer noch, man sei selber an dem Defekt schuld.:rolleyes:

So oder so wird Dein Tutorial sicherlich nicht dazu beitragen, die Verkaufszahlen neuer Magsafes anzukurbeln..:D
 
@JackieB

Du koenntest die Draehte noch besser verzinnen, so dass sie eine schoene silbrige Schicht haben, sonst kriegst du evtl. Probleme mit einem zu grossen Uebertragungswiderstand. Am besten den Draht von unten heiss machen und das Lot von oben auf den Draht draufgeben, ohne dass du die Loetspitze beruehrst. Temp. etwa 300-320 Grad. Dann allerdings nicht zu lange, sonst schmilzt die Isolierung.
Schade, dass ich mein defektes MagSafe nicht mehr finde. Die Sache mit der Platinenverloetung haette ich gerne ausprobiert. Mal sehen, ob ich ein kaputtes auf eBay bekomme. Muss sehen, ob ich den Adapter so schoen aufbekomme wie du. Ich stehe mit verklebten Gehaeusen auf Kriegsfuss.
 
Ich habe leider nicht das Super-Löt-Equipment. Deshalb war es etwas schwierig, mit nur zwei Händen überhaupt eine Lötstelle hinzubekommen.

Wenn du deinen Plan in die Tat umsetzt kannst, berichte mal. Mir kam das – auch wenn´s die sauberere Lösung gewesen wäre – komplizierter vor. Tät mich interessieren!

...Wenn man nur Akkus auch so schön reparieren könnte....:(
 
Um dieses Problem zu vermeiden wickel ich mein Kabel immer so auf:

IMG_4873.JPG
 
Drei Verbesserungen deiner Anleitung möchte ich anmerken.

1. Zum Öffnen des Gehäuses kann man eine Kombizange nehmen. Diese wird bei den Aufwickelhaken zwischen die Gehäusehälften gesteckt. Wenn man nun die Backen mit Kraft öffnet, gehen die Hälften fast spurenfrei auseinander.

2. Der Knickschutz muß nicht aufgeschnitten werden. Das Kabel läßt sich rausziehen. Allerdings ist es fummelig, die Kabelenden da wieder einzusetzen.

3. Sekundenkleber ist hier eine gute Wahl, um das Netzteil wieder zusammenzufügen. Am besten eine zähe Sorte, die auch einen Spalt brücken kann.

Bei mir sieht man nix von der einer Reparatur.

Ansonsten: Danke für deine Anleitung.
 
Sorry, wenn ich diesen alten Thread wieder ausgrabe, aber ich stehe gerade vor der Entscheidung ein altes MacBook-Netzteil doch wieder zu reparieren und bin deshalb darauf gestossen.

Zum Kleben von Plastikteilen würde ich von Sekundenkleber o.ä. abraten, da dadurch die Klebestellen zu stark miteinander verbunden werden. Ein erneutes Aufbrechen an den Nahtstellen wird damit quasi unmöglich und der Kunsstoff wird an Stellen brechen wo man das nicht möchte.

Ich verwende für solche Arbeiten immer Plasikkleber aus dem Modellbaubereich, z.B. von Revell. Braucht zwar etwas länger zum Trocknen und die Teile müssen länger aneinandergedrückt werden, aber es hält bombig und lässt sich bei Bedarf wieder Trennen. Bspw. bei der Reinigung einer Mighty Mouse würde ich diese Lösung defintiv empfehlen, da man die Reinigung bekanntlich öfter als einmal durchführen muss.

Statt Isolierband würde ich bei der Reparatur auch mal Schrumpfschlauch ausprobieren. Das sieht meist sauberer aus und dürfte das Problem den Knickschutz wieder darüberzubekommen minimieren. Allerdings setzt der Einsatz von Schrumpfschlauch auch voraus, dass genug freie Kabellänge vorhanden ist um diesen zwischenzupositionieren. Das könnte bei dieser Reparatur wieder knapp werden. Die Kabel sollten dafür auch sauberer zusammengelötet werden.
 
Klasse Anleitung!
 
Bin noch nicht selbst dazu gekommen es zu probieren, aber die Klebekanten mit Benzin zu tränken soll wahre Wunder wirken. Einmal eingezogen geht das Netzteil (in den Videos) geschmeidig auf.
 
Und wie wieder gut zu? Sekundenkleber?
 
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