Macht Akquise noch Sinn?

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red_life

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Ich wollte mich mal umhören, was andere Freie an Akquise-Aktionen starten. Ich habe über 1,5 Jahre hin und wieder auch Jobs über Portale bekommen, musste aber feststellen, dass man mittlerweile mit Stundenhonoraren von 12 euro aus dem Rennen geschubst wird. Die Lösung kann doch nicht sein, sich dem Preiskampf anzuschließen, oder? Im Gegensatz dazu habe ich bei Freunden gehört, dass auch kreative Akquise-Aussendungen mittlerweile im Nirvana versinken. Muss man sich jetzt ausschließlich an die bestehenden klammern? Mich interessiert sehr, was andere für Erfahrungen gemacht haben.
 
Gestattest du mir die dumme Frage: Aquise in welchem Bereich?
 
xenayoo schrieb:
Gestattest du mir die dumme Frage: Aquise in welchem Bereich?
Ich bin freie Grafikdesignerin. Das hätte ich vielleicht sagen sollen... Sorry!
 
Brauchst Dich nicht zu entschuldigen.
Aber meine Meinung: Es ist eine Frage der Qualität. Wenn du was kannst und bist Dir dessen sicher, bekommst du deinen Preis auch. Es ist in vielen Berreichen so. Ich glaube zwar, dass ich einige Grafiken machen kann, aber als Designer würde ich mich nie verstehen. Ich weiß aber, dass es Berreiche gibt, wo man noch wirklich gut verdienen kann, und da lohnt sich auch Aquise. Allerdings macht das dann auch richtig Arbeit.
Allgemein gesprochen - das kennst du sicher - sollte man Neukunden gewinnen aber Altkunden pflegen - denn die wissen, was deine Leistungen wert sind!
 
Aquise war, ist eine 50:50 Nummer.
Von einer Telefon-Aquise halte ich nichts. Da muss man schon sehr
viel Glück haben, das der Marketingleiter gerade gute Laune hat und /oder
nicht gerade denn 100ertsen Anruf mit gleichem Anliegen bekommen hat.
Aber ein Kollege von mir hatte damit mal Erfolg gehabt - das Stecknadelprinzip!

Allerdings E-Mails tun nicht weh. Trotzdem würde ich es eher mal bei Agenturen
versuchen, weil Die spätestens Anfang 2005 wieder in Jobs ersticken werden.

Es wird sich was tun!

Edit: Willkommen bei macuser.de ;)
 
Dr. NoPlan: Woher kommt denn der Optimismus?
Weißt Du was, was ich nicht weiß????
 
Hi.

Meine persönliche Erfahrung:
Über Internet-Portale wie neuekoepfe.de u.ä. habe weder ich noch irgend jemand professionell arbeitender in meinem Umfeld einen Auftrag bekommen.
Auch nicht über solch seltsamen Kontakt-Portale wie openbc.

Das einzige was es wirklich bringt sind Empfehlungen von zufriedenen Kunden. Seid Euch nicht zu schade, den Satz "Empfehlen Sie mich bitte weiter." nett verpackt anzubringen, wenn Ihr mit einem Job durch seid. Es lohnt sich.

Das hilft einem Neueinsteiger jetzt nicht wirklich weiter, aber so läufts. Und dann kommt auch wesentlich mehr dabei rum als 12 Euro.

Gruß, Al
 
Ich persönlich bin inzwischen der Meinung, dass zumindest der Rücklauf bei Werbemailings im Promille-Bereich liegt …

Leider wichtiger sind halt – wie überall – Beziehungen. Und zufriedene Kunden, die weiterempfehlen.
 
Hi,

ich weiß von einer Designstudentin hier aus dem Portal, das sie mit diversen Job- und Freelancerportalen Erfolg gehabt hat.
Allerdings sind das meines Erachtens teilweise auch fragwürdige Bedinungen, was die Nutzungsrechte ihrer Arbeit angeht. Aber nun gut.

Ich werde diese Portale auch mal in Anspruch nehmen… quasi für die Brotjobs.

Anfang dieses Monats haben ein befreundeter Designer und ich eine Designagentur gegründet. Aufgrund des hohen Standards, den wir uns gesetzt haben, ist es selbstredend, das man Dinge wie Texten, Marketingstrategie, Audiobranding etc. an Fachleute weitergibt und sich nur auf das beschränkt, was man wirklich gut kann.
Meist ergeben sich durch solche Kooperationen Jobs. Netzwerkprinzip eben.
Man teilt sich die Kunden quasi, welches nur von Vorteil für den Kunden ist. Der jeweilige Auftragsannehmende fungiert als Ansprechpartner und verteilt in eigenem ermessen dann die einzelnen Jobs. Muss natürlich auch ein entsprechend großes Projekt sein, damit jeder etwas verdient.

Ansonsten… irgendwann sind ja auch alle Bekannten, Verwandten etc abgeklappert, für die man eher for Fame als für Geld gearbeitet hat… zb. die LocalHero Band des Bruders, die Autowerkstatt des Vaters, der Bäckerladen der Schwiegermama…

Was aber absolut wichtig ist und auch das A&O bedeutet, sind meiner Meinung nach Kontakte.
Ich hab zb. durch meine freie Mitarbeit in einem Tonstudio viele Bands und Leute aus Verlagen kennengelernt, die hin und wieder mal nach einen CD Cover Design, Plakatentwurf oder sogar komplette Darstellung einer Band fragen. Und das spricht sich wiederum weiter.
Wichtig ist also, immer alle Fühler auszustrecken.
Ideal ist natürlich, wenn man einen empathiefähiges Chameleon als Kontakter im Team hat, der mal mit dem Sänger der Band auf einem Level beim Bier seine Dienste in entsprechender Weise verkauft und einen Tag später im Boss Anzug mit Porsche in der Marketingabteilung einer Versandhauskette vorspricht und den dort erwünschten „Geschäftspartner“ mit allen Facetten und Statussymbolen präsentiert.
Aber wer hat das schon?

Was sich auch sehr gut macht sind zb. „Schreiben“ an Firmen, vorzugsweise auf schönem Papier mit sauberen Layout und gewählter Wortwahl. Nicht übertreiben, nicht untertreiben. Halt immer schön „du selbst“ sein und trotzdem ein wenig dem Gegenüber anpassen. Fuckin' Business eben. Hehe.

Visitenkarten, so dumm das auch klingt, sind ebenfalls gut. Und dann viel unter Leuten sein, Interesse wecken… aber nicht zu aufdringlich. Eine Karte ist schnell mal vergeben. Sei es beim Freund, der grad mit der Band im Tonstudio ist, die beste Freundin, die beim Verlag eine Ausbildung macht… und halt immer mit dem „Held im Zelt“ ein wenig schnacken.

Ich glaub so geht das… keine Ahnung ;) Im Film ist das immer so :D.

Eine illustrative und informative Website ist auch ein sehr mächtiges Werkzeug. Oder Postkarten, die man zb. in Kneipen for free mitnehmen kann.

Das fällt alles in den Bereich der „Selbstvermarktung“, was so gut wie es geht, ausgeübt werden sollte. Ob man das jetzt nach „Guerilla Taktik“ (Ogilvy & Mather sollen so angefangen haben) oder zurückhaltend macht… das muss man selbst entscheiden.

Unsinnig halte ich allerdings Telefonanrufe, Faxabrufe und Massmailings… für die gestalterische Branche ist das irgendwie sehr unseriös.

Als kreativer Freelancer würde ich zb. bei einer großen Firma auf dem WC überall Papierhandtücher und Klopapierrollen mit deinem Namen bedrucken und aufhängen… hat mal jemand gemacht und so Jobs bekommen. Aber auch fragwürdig, wenn man mit deinem Namen sich den „Arsch“ abwischt. Wäre was für Alfons vom Horizont… hehe.

Naja… was rede ich noch viel… das meiste wurde ja auch schon gesagt.

Liebe Grüße

Yves
 
Hi Yves.

Jo, hast viel geredet. Aber mit meinen Gedanken im Takt. :D

Was wirklich wichtig ist und was viele Neueinsteiger noch nicht verstanden haben (woher auch) ist, dass man mit den von Dir beschriebenen Jobs für den kleinen Mittelständler um die Ecke nicht die Kohle zusammen bekommt, die man zum Leben eben braucht. Aber das ist ja gerade das zweischneidige Schwert: Irgendwie muss man ja mal anfangen. Am besten tut man das als Angestellter, wenn man noch keine Connections hat. Und baut dann später auf seinem Ruf auf. Wenn er denn gut ist. :)

Trotzdem viel Glück und Erfolg beim Baggern an alle. Wir haben uns nicht gerade die rosigsten Zeiten ausgesucht.
Aber wie sagte mir vorhin noch ein Kunde. "Lassen Sie uns jetzt mal in Lösungen denken." That's it.

Al
 
auch nett: nette jobs ausdenken und sich jemanden suchen
der das ganze finanziert. dann muss man allerdings auch etwas
mehr als reine gestaltung liefern.

beispiel: buecher, ausstellungen, ...

:D
 
Heero schrieb:
Dr. NoPlan: Woher kommt denn der Optimismus?
Weißt Du was, was ich nicht weiß????

...spätestens ab 2005 geht wieder was, weil unsere "liebe" Kundschaft
so langsam wieder merkt, wie veraltet deren Matrial ist! ;)
 
ich oute mich mal als die designerin, die erfolg hatte ;) (posting von yves)

ich finde es nicht schlimm ,wenn ich meine nutzungsrechte übergebe, aber
dafür von einer agentur regelmässig aufträge erhalte. lieber so, als auf den
nutzungsrechten sitzenzubleiben und keine kunden zu bekommen.
so habe ich die sicherheit, dass mir eine agentur die aufträge verschafft und
ich arbeit habe.
erstaunt war ich natürlich, dass ich über meine bewerbungen in diversen
freelancerportalen wirklich feedback erhielt. aber eine portion glück gehört
überall dazu.

meines erachtens ist die beste werbung immer noch die mund-zu-mund-bewerbung.
denn wenn ein freund von mir sagt: die sind gut, dann trau ich dem eher, als wenn
die werbung mir sagt: ich bin gut.

gruß vina
 
Das wird aber eben häufig ausgenutzt. Gerade in dieser mauen Zeit. Du hast an dem was du machst keine Rechte mehr und bekommst (wahrscheinlich) nicht den sonst üblichen Preis für eine Leistung, mit der du auch noch deine Rechte abtrittst.
Aber ok. Jenachdem was es wäre, wäre mir das auch egal.
Das was ich von dir weiß, sind die Jobs mehr oder weniger Designbasics… nix was wirklich Innovation oder so fordert. Daher ok.


*edit: nicht falsch verstehen… das soll nicht abwertend gemeint sein.

Yves
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Klar ist Mund-zu-Mund-Propaganda toll - meine Erfahrung sagt mir: Ich brauch aber auch eine klare Positionierung. Mache ich alles, was kommt, kann mir passieren, dass ich mich total verzettele und am Ende nur schlechte oder gar keine Aufträge mehr bekomme.... weil jemand anders glaubhafter machen kann, dass er für einen bestimmten Job der Spezialist ist.

Ich find´s kompliziert... und hoffe mal, dass Dr. NoPlan recht hat mit seiner Prognose. :))
 
Yves schrieb:
Hi,
Was sich auch sehr gut macht sind zb. „Schreiben“ an Firmen, vorzugsweise auf schönem Papier mit sauberen Layout und gewählter Wortwahl. Nicht übertreiben, nicht untertreiben. Halt immer schön „du selbst“ sein und trotzdem ein wenig dem Gegenüber anpassen. Fuckin' Business eben. Hehe.

Eine illustrative und informative Website ist auch ein sehr mächtiges Werkzeug. Oder Postkarten, die man zb. in Kneipen for free mitnehmen kann.

Yves

Hallo Yves,
jetzt muß ich doch auch mal meinen Senf dazu geben, tatsächlich ist es so wie Du es sagt und oben erwähnt hast und so würde ich es auch machen (ehm.. das mit der Klopapierrolle dann vielleicht doch nicht :D) .
Das Anrufen odere Faxen hat nicht viel Sinn oder diese teuren Mailings versenden, das ist alles fast (FAST) vergebene Müh.

Ich finde eine einfach und seriös gestaltete Website ohne verspielten Einlagen wo der Kunde nicht warten muß bis eine Gifanimation geladen wird (was zu Tode nervt), mit den wichtigsten Infos und Referenzen ausgestattet ist, sollte ok sein.

Ich würde Emails oder gewählte Schreiben an Agenturen versenden und die gibt es wie Sand am Meer. Einige melden sich garantiert.

@vinaverita
Sorry, aber die Mund-zu-Mund Werbung ist nicht die beste Werbung, das war vielleicht mal so als es noch kein Internet gab aber in der heutigen Zeit wo alles hektisch abläuft und vergessen wird?!?!
Mag sein das Du damit Glück gehabt hast aber das Beste ist es nicht. Nicht nur ich, viele meiner Freunde in dem Bereich Mediengestalter, Grafiker) haben es erlebt und die sind verdamt gut!!

In diesem Sinne "think different"
 
cowboy schrieb:
...Sorry, aber die Mund-zu-Mund Werbung ist nicht die beste Werbung, das war vielleicht mal so als es noch kein Internet gab aber in der heutigen Zeit wo alles hektisch abläuft und vergessen wird?!?!
Mag sein das Du damit Glück gehabt hast aber das Beste ist es nicht. Nicht nur ich, viele meiner Freunde in dem Bereich Mediengestalter, Grafiker) haben es erlebt und die sind verdamt gut!!

Ich habe ein großes Online-Portfolio wie von dir beschrieben - ohne Firlefanz und Animation und mit gutem Google Ranking: (Suchanfrage: speisekarten Gestaltung - Pos.3). Gebracht hat mir dieser Internetauftritt in den vergangenen 2 Jahren NULL Kunden aber jede Menge unseriöser Anfragen mit einem Budget bis 100,- €. Am liebsten mit Vorab-Entwurf...

Empfehlungen per Mund-Propaganda hingegen haben mir im letzten Jahr zahlreiche Neukunden gebracht. Vom Internet und dessen Möglichkeiten bin ich echt arg desillusioniert.

Die 12,- € waren ein Witz, oder ? Wenn nicht, dann wirft das schon mal aus Kundensicht ein uunprofessionelles Licht auf dich.
 
Ich bin kein Fachmann, aber war das nicht nur eine Frage der Zeit, bis es in diesen Berufszweigen so ausschaut? Vielleicht hab ich zuviele negativen Erfahrungen, aber: Einen Photoshopfilter über ein Bild laufen lassen kann jeder Vollidiot und deswegen wird es auch nicht mehr gut bezahlt. Und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass viele Leute in diesem Business leider nicht zu viel mehr als dazu zu gebrauchen sind. Viele können nichtmal ein Pferd, eine Maus, einen Apfel oder sonstwas mit dem Bleistift zeichnen. Ich betone ausdrücklich: Nicht alle! Aber mal ehrlich ... was sich heute so alles Designer nennt, haut dem Fass den Boden aus. Dafür zahl ich auch nichts.

PS: In meiner Branche macht sich dieses Phänomen ("Ich kauf mir einen Computer und mach alles selbst oder werd gleich zum Profi") übrigens auch breit, insofern besteht da keinerlei Schadenfreude.
 
ralfinger schrieb:
Aber mal ehrlich ... was sich heute so alles Designer nennt, haut dem Fass den Boden aus. Dafür zahl ich auch nichts.

PS: In meiner Branche macht sich dieses Phänomen ("Ich kauf mir einen Computer und mach alles selbst oder werd gleich zum Profi") übrigens auch breit, insofern besteht da keinerlei Schadenfreude.

Seh ich auch so.

Ich z.B. habe mich Anfang der Woche als Illustrator bei einer Agentin beworben, da ich meine Arbeiten bisher für gut gehalten habe - und wurde abgelehnt. Demnach ziehe ich folgendes Resümee: Wer in der Oberliga als Freier mitspielen möchte, der muß mächtig was auf dem Kasten haben und verdient dann auch angemessen.
 
ralfinger schrieb:
Ich bin kein Fachmann, aber war das nicht nur eine Frage der Zeit, bis es in diesen Berufszweigen so ausschaut? Vielleicht hab ich zuviele negativen Erfahrungen, aber: Einen Photoshopfilter über ein Bild laufen lassen kann jeder Vollidiot und deswegen wird es auch nicht mehr gut bezahlt. Und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass viele Leute in diesem Business leider nicht zu viel mehr als dazu zu gebrauchen sind. Viele können nichtmal ein Pferd, eine Maus, einen Apfel oder sonstwas mit dem Bleistift zeichnen. Ich betone ausdrücklich: Nicht alle! Aber mal ehrlich ... was sich heute so alles Designer nennt, haut dem Fass den Boden aus. Dafür zahl ich auch nichts.

PS: In meiner Branche macht sich dieses Phänomen ("Ich kauf mir einen Computer und mach alles selbst oder werd gleich zum Profi") übrigens auch breit, insofern besteht da keinerlei Schadenfreude.

BINGO, da haben wirs!!!! Das ist es ja auch, was sich heute für Leute Grafiker oder Designer nennen. Von 100% kannst Du nur 10 gebrauchen weil die 90% selbsternannte Designer sind und das nur weil Sie eben... wie oben schon erwähnt.

Dennoch interessant wie sich die Leute halten können (naja 12,- Euro eben). Ein Grafikdesigner aus München (weil er Freehand 10 daheim hat für PC, sonst nix, TATSACHE) kommt zu mir und fragt mich ob ich die von ihm gestaltete Geschäftsausstattung für einen Kunden weiterbearbeiten könnte da er mit den von ihm angelegten Vektorlinien (in der Grafik) nicht mehr zurechtkommt.

Als erstes dachte ich der Typ will mich ver..., Da bekommt man Schüttelfrost!!!!
Ach übrigens, der arbeitet wirklich auf Stundenbasis und kassiert 10 Euro!!!!
Dam uß man sich net wundern wenn unsere Branche kaputt geht!!

Zugegeben: Ich kann jetzt auch kein Pferd zeichnen!!! :D

Aber was ich kann wird demnächst auf meiner Website zu sehen sein. Leider bin ich kein Internetprofi, daher wird meine Website ziemlich einfach aussehen und das dauert und dauert...

:rolleyes:
 
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