So ein PN-Übergang geht erst ab so 150-200°C signifikant in die Eigenleitung über. Soviel zu deiner physikalische Definition.
Da gebe ich dir Recht. Allerdings gibt INTEL die T_Junction wie folgt an. Siehe Intel Ark etc.
Daher meine Beschreibung, dass es bei T_Junction möglich ist, dass ein Halbleiter ins thermische Übergehen eintritt. Wie sinnvoll die Angabe von Intel ist, entzieht sich meiner Kenntnis, aber das sind die Daten, die wir hier haben.
ICH hab den kram studiert und arbeite in der Halbleiterfertigung. Du anscheinend nicht denn sonst wüsstest du, dass 100°C für einen PN-Übergang kalt ist.
Studiert habe ich den Kram genauso, daher mein Bezug auf die Semester. Arbeiten tue ich aber nicht in dem Bereich, dafür waren andere Felder noch interessanter.
Ich gebe auch gerne offen zu, dass ich nicht in der Halbleiterproduktion von CPUs arbeite. Hatte aber auch schon oft genug Halbleiter über 100°C betrieben, allerdings waren die um Größenordnungen größer als die nm-Architektur von Intel.
PN-Übergänge sind hier überhaupt nicht das Problem, es sind die Floating Gates und deren Tunneleffekte, die sich als erstes bemerkbar machen, lange bevor es zum thermischen Kollaps des Halbleiters kommt. Deine Aussage ist und bleibt einfach falsch. Lies doch mal ein Buch, z.B. Physik der Halbleiterbauelemente von Thuselt. Ab Seite 110 (mein ich, auf jeden Fall in der Gegend) wirds interessant bzgl. der thermischen Effekte im Halbleiter.
Ansonsten zum Verfahren von Intel:
https://en.wikipedia.org/wiki/Junction_temperature schrieb:
In modern processors from manufacturer such as
Intel,
AMD,
Qualcomm, the core temperature is measured by a network of sensors. Every time the temperature sensing network determines that a rise above TJ is imminent, measures such as clock gating, clock stretching, clock speed reduction and others (commonly referred to as thermal throttling) are applied to prevent the temperature to raise further. If the applied mechanisms are not compensating enough for the processor to stay below the junction temperature, the device may shut down to prevent permanent damage.
[2]
Bzw. Originalquelle - kernel.org:
https://www.kernel.org/doc/Documentation/hwmon/coretemp
Letztlich passiert genau das was wir beide beschrieben haben, die CPU wird gezwungen abzukühlen. Ob da wirklich schon ein Problem/Schaden an den Gates auftritt ist fast nebensächlich für den Benutzer vor dem Rechner. Bei den meisten Macs kann man das ja auch sehr deutlich am Verlauf im Intel Power Gadget ablesen. Thermal Throttling, damit nichts zu heiß wird, wahlweise damit er keinen Schaden nimmt, oder damit er noch richtig arbeitet - kann man sich aussuchen. Da die Schlussfolgerung ja nämlich doch die gleiche bleibt. Die gleiche CPU mit besseren/effizienteren/mehr Lüftern kann auch dauerhaft Volllast bringen, weil er nicht gedrosselt werden muss.
Vielleicht können wir uns ja trotz allem auf folgende Kernaussage einigen...
So oder so war aber die kernaussage, dass es nicht sinnvoll ist ein Bauteil am oberen Ende der Spezifikationen zu betreiben.
... egal ob er etwas wärmer kaputt geht oder etwas wärmer dann nicht mehr (korrekt) arbeitet.
Damit bin ich nämlich auch raus hier, weil das Endergebnis ziemlich gleich ist. Die maximal zulässige Betriebstemperatur sollte man meiner Meinung nicht ausreizen, damit ein Gerät entweder dünner oder leiser ist. Beides sinnlose Anforderungen, wenn man es dann am oberen Leistungsende betreibt.