Macbook: "sachte" abgestürzt und startet jetzt nicht mehr. SSD voll oder defekt?

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tl;dr:
Wir haben ein MacbookPro von 2010, das bis vor wenigen Tagen äußerst zuverlässig und stabil seinen Dienst getan hat.
Letzte Woche kam es zu einem merkwürdigen Verhalten, jetzt startet das Gerät nicht mehr vom ursprünglichen Startvolume.
Ich denke, die SSD ist entweder voll oder defekt. Ich beschreibe mal näher und freue mich über sachdienliche Hinweise :)

Gerät
- MacBook Pro 13" Core 2 Duo 2.4 Mid-2010 (A1278, MacBookPro7,1)
- Das DVD-Laufwerk wurde vor 5 Jahren und 2 Wochen ausgebaut und durch ein Caddy von hardwrk ersetzt.
- Im Caddy befindet sich die ursprüngliche Festplatte; Belegung wahrscheinlich 200-250 von 320 GB.
- Am Platz der Festplatte ist eine SSD verbaut, Samsung 850 PRO 256 GB; letzte bekannte Belegung: noch ca. 20 GB frei
- Die SSD ist Bootvolume, die HDD nur Datenlager

Backup
Datensicherung per TimeMachine habe ich, ist ca. 6 Wochen alt. (Das dafür zuständige NAS hatte neulich ebenfalls Probleme, daher vorübergehend nicht in Betrieb -> dumm gelaufen)
Eine Wiederherstellung sollte also möglich sein; ich hoffe allerdings, das Problem anders beheben zu können.

Symptome des Ausfalls
Gerät war im Akkubetrieb, meine Frau am Weihnachtsgeschenke suchen, d.h. offen waren 3-5 Tabs von amazon.
Den eigentlichen "Absturz" habe ich nicht selber gesehen, meine Beschreibung kann also fehlerhaft sein: meine Frau meinte irgendwann "guck mal, der Bildschirm wird grau, der Rechner geht grad aus". Höchstwahrscheinlich war auch vorher der Beachball zu sehen. Keine kernel panic, soweit ich mich erinnere.
Ich hatte die Vermutung, dass der Akku leer geworden sei und der "Sleep-irgendwas-Shutdown zum Sichern" initiiert wurde. Stellte sich aber als falsch heraus, Akkuladung war genügend vorhanden.
Nach dem selbstständigen "Ausgehen" hat sich der Rechner auch selber wieder gestartet – allerdings nicht gebootet, vielmehr haben wir den grauen Bildschirm mit einem "Verbots-Kreis" gesehen, so wie unter Punkt 1 hier: https://support.apple.com/de-de/HT204156

Meine Lösungsversuche (alle erfolglos)
- SMC-Reset
- PRAM-Reset
- Festplattendienstprogramm, Startvolume prüfen/reparieren
- Macbook im Targetmodus an einen alten iMac gehängt -> SSD ist sichtbar, aber nicht aktivierbar
- macOS auf die HDD installiert, danach Festplattendienstprogramm, Prüfung/Reparaturversuch -> SSD ist sichtbar, aber nicht aktivierbar
- SSD ausgebaut und per USB-SATA-Kabel in alten iMac gehängt -> SSD ist sichtbar, aber nicht aktivierbar, siehe auch Screenshots unten

Meine Vermutung (oder Hoffnung?)
Durch meine verschiedenen Lösungsversuche habe ich die Vermutung, dass evtl. die SSD "vollgelaufen" sein könnte und das Laufwerk daher nicht mehr gemounted werden kann und auch der Systemstart nicht funktioniert. Physisch erreichbar scheint die SSD ja zu sein!?!? (siehe Screenshot).

Meine Idee …
… ist daher, die SSD so ansprechen zu können, dass ich einige Dateien löschen und so dem Gerät wieder "Luft" zum Starten verschaffen kann. Leider schaffe ich das nicht.

Meine letzte Idee wäre, die SSD wieder ein- aber die HD mit dem Behelfs-OS *aus*zubauen, dann einen (gesicherten?) Start machen, um irgendwelche Caches zu löschen …

Wenn alles nichts hilft, müßte ich in den sauren Apfel beißen und das TimeMachine-Backup versuchen wiederherzustellen.

Sollte die SSD defekt sein, greift hoffentlich die Garantie (5 Jahre von 10 abgelaufen).

Was meint Ihr?
Kann man über die Konsole auf die SSD zugreifen? Über Windows? Linux?

Hier noch ein paar Screenshots – inklusive hilfloser Konsolen-Versuche :)
"Intern" bezieht sich auf den alten iMac
"ASMT 2115 Media" ist die Problem-SSD am USB-SATA-Kabel …

Bildschirmfoto 2020-11-04 um 18.17.36.pngBildschirmfoto 2020-11-04 um 18.17.39.pngBildschirmfoto 2020-11-04 um 18.17.58.pngBildschirmfoto 2020-11-04 um 18.18.40.pngBildschirmfoto 2020-11-04 um 18.21.11.pngBildschirmfoto 2020-11-04 um 18.33.04.png
 
- SSD ausgebaut und per USB-SATA-Kabel in alten iMac gehängt -> SSD ist sichtbar, aber nicht aktivierbar, siehe auch Screenshots unten
Das lässt mich auf eine defekte SSD schliessen.
Mal das System auf ein Wechselmedium/ext HD/SSD installiert und von extern gestartet?
 
Auf die HD im Macbook, ja.
Dieses System startet auch, zeigt die SSD aber auch nur an ohne sie aktivieren zu können
 
Kannst Du mit einem ext Start-LW den Rechner starten?
 
> Kannst Du mit einem ext Start-LW den Rechner starten?

ja;

Ich habe auf eine USB-Platte (1 TB) ein frisches macOS installiert und kann davon booten.

Danach konnte ich sogar mit dem Festplattendienstprogramm die "faule" SSD als Image sichern. Da komme ich allerdings auch nicht ran …
Bildschirmfoto 2001-01-01 um 01.07.24.pngBildschirmfoto 2001-01-01 um 01.09.45.pngBildschirmfoto 2001-01-01 um 01.36.24.pngBildschirmfoto 2001-01-01 um 05.09.03.pngBildschirmfoto 2001-01-01 um 05.22.44.pngBildschirmfoto 2020-10-30 um 12.24.24.png
 
übrigens danke, dass Du Dir die Zeit nimmst
 
der Befehl "diskutil list" führt die SSD übrigens ebenfalls auf:
/dev/disk2 Apple_HFS SSD disk2s2
 
In Ermangelung weiterer Ideen (a.k.a. aus Verzweiflung :D ) habe ich eben auf meiner USB-Platte eine 350 GB große Partition erstellt und habe versucht, das o.g. SSD-Image per Festplatten-Dienstprogramm dorthin wiederherzustellen … funktioniert auch nicht:
"Image muss gescannt werden. Wird als aktivertes Image wiederhergestellt. … Aktion fehlgeschlagen."
 
sieht so aus (wie unter #2 vermutet), als ob die SSD defekt ist.
Neue SSD kaufen
 
Du wirst nach meiner Einschätzung nicht drumherum kommen, das Problem auf der Quell-SSD zu beheben (ggf. durch Plattmachen und Neuaufbau); dass auch ein Image davon nicht ohne Weiteres möglich ist, hast Du ja schon gemerkt.
Für „ungültige Knotenstruktur“ bzw. „Invalid node structure“ gibt es unterschiedliche Ansätze zur Behebung, aber keine Erfolgsgarantie.

Edit: Ein Hardwareproblem kann eine Ursache sein, es muss aber nicht zwangsläufig eines vorliegen.
 
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🤔

Seit ca. 2 Stunden habe ich ein Programm namens M3 Data Recovery am Laufen. Das scannt grad die SSD und listet auch massig Dateien auf (okay, 400 GB auf einer 256-GB-SSD klingt merkwürdig). Die Ordnerstruktur sieht aber top aus; alle User sind aufgelistet, im Account meiner Tochter sind auch die Fotos zu sehen, die sie vor 2 Wochen aufgenommen hat.
Für die Wiederherstellung muss ich das Programm kaufen. Ob mir die Dateien 90 Dollar wert sind, muss ich noch überlegen.

> das Problem auf der Quell-SSD beheben

Das habe ich vor – ich wüsste genau, wo ich Platz schaffen könnte, aber ohne Zugriff …

Ich knobel mal noch ein wenig weiter, auch in Richtung der ungültigen Knotenstruktur.

@picknicker1971 Vor einem Neukauf scheue ich mich im Prinzip nicht; es wäre trotzdem schön, wenn ich die Dateien zumindest teilweise noch retten könnte ¯\_(ツ)_/¯
 
> das Problem auf der Quell-SSD beheben

Das habe ich vor – ich wüsste genau, wo ich Platz schaffen könnte, aber ohne Zugriff …
So war es eigentlich nicht ganz gemeint ;)
Die Struktur des Dateisystems ist kaputt.
Wenn du das behoben kriegst, kannst Du wieder auf sie zugreifen, das meinte ich damit. Operationen an den Ordnern würden nichts bringen.
Alternativ kannst Du sie mit spezialisierten Programmen auslesen (machst Du ja schon).
 
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Entscheide Dich wie wichtig die Daten sind bzw. die Daten der letzten 6 Wochen so wie ich das verstehe. Für den Rest hast Du ja ein TM-Backup.
Wenn wichtig, dann bring die SSD zu einem Spezialisten. Ich würde von Selbstversuchen abstand nehmen.
Wenn nicht wichtig, probiers und schau was bei raus kommt.
Und schau mal in Deine Hausratversicherung - bei einigen ist Datenverlust mitversichert
 
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Hach, wie schön. Wenn's läuft, dann richtig … während die SSD ausgebaut ist und bleibt, wollte ich nun das Backup auf die interne Festplatte wiederherstellen, um so den Rechner wieder nutzen zu können. Leider klappt die Wiederherstellung aus der TimeMachine nicht. Klasse. Dafür hab ich nun seit Jahren Backups gemacht :motz:
 
Hach, wie schön. Wenn's läuft, dann richtig … während die SSD ausgebaut ist und bleibt, wollte ich nun das Backup auf die interne Festplatte wiederherstellen, um so den Rechner wieder nutzen zu können. Leider klappt die Wiederherstellung aus der TimeMachine nicht. Klasse. Dafür hab ich nun seit Jahren Backups gemacht :motz:
Ja, ich habe auch meine neg. Erfahrung mit TM gemacht, deshalb habe auch noch ein 2tes Backup mit CCC
 
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Einen Teil meiner Ordner habe ich auch separat noch mit Nextcloud synchronisiert; die sind aktuell.
Einen weiteren Teil meiner Ordner/Dokumente habe ich mit der QNAP-Software separat aufs NAS synchronisiert – was natürlich suboptimal ist, wenn dies Probleme meldet*.

Was genau nun verloren gegangen ist, muss ich erstmal im Detail analysieren. Ich glaube, in größerem Maße nervt mich die Zeit, die ich in den Wieder-Aufbau des System stecken muss.

*) Das Problem am NAS ("Warnung: Lüfter ausgefallen") hat sich übrigens sehr leicht lösen lassen: Ich habe das Gehäuse geöffnet, um einfach mal nachzuschauen, ob vielleicht ein sichtbarer Schaden vorliegt – und da fielen mir schon 5, 6 tote Wespen entgegen. Eine weitere habe ich tatsächlich im Lüfterrad eingeklemmt entdeckt.
Leiche entfernt -> Lüfter dreht wieder, Fehlermeldung weg.
 
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Installier zuerst ein frisches MacOS mit einem USB-Bootstick auf die SSD und stelle erst danach die Daten mit dem Migrationsassistenten aus dem TM-Backup wieder her. Das müsste funktionieren.
 
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Installier zuerst ein frisches MacOS mit einem USB-Bootstick auf die SSD und stelle erst danach die Daten mit dem Migrationsassistenten aus dem TM-Backup wieder her. Das müsste funktionieren.

Ja, so ähnlich war mein Plan fürs Wochenende.
Ich würde es allerdings zuerst auf die HDD machen, da ich die SSD dann ohne Zeitdruck prüfen und ggf. sogar zur Garantieabwicklung einschicken kann.
 
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🙏 Es sieht aus als habe ich meine (6 Wochen alten) Daten wieder.
Der Weg war folgender: Ich habe aus der Recovery-Partition ein blankes Sierra auf die HDD installiert und dann per Migrationsassistent die Daten aus der Time Machine übertragen. Auch diese Wiederherstellung wollte zunächst nicht funktionieren (NAS/TM-Laufwerk wurde mit einem Icon angezeigt, das wie eine externe Festplatte aussieht, "flaches Metallgehäuse").
Ich habe dann abgebrochen, bin einen Schritt im Migr.-Ass. zurück und dann wurde die TM zusätzlich mit einem Icon, wie ein Servervolume, angezeigt ("blau mit 3 Männchen drauf"). DAS konnte ich dann zur Wiederherstellung nutzen; dieser Vorgang lief nun über Nacht. Heute früh habe ich kurz nachgeschaut, der Userordner ist wieder da. Eine Detailprüfung steht noch aus.
 
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Die SSD habe ich dann mit einem aktuellen iMac und Catalina formatiert und per Erste Hilfe gecheckt. Keine Fehler.
Ein sicheres Löschen mit 2-fachem Überschreiben lief auch ohne Fehlermeldung durch. Daraus schließe ich, dass die Hardware wohl in Ordung ist!? Wenn Controller oder Speichereinheiten defekt oder nicht adressierbar wären, hätte ich sie ja nicht mit Nullen überschreiben können - oder?

Gibt es weitere Möglichkeiten, wie ich die SSD-Hardware noch testen kann? (Als Garantiefall an Samsung schicken und hinterher gesagt bekommen, dass die SSD in Ordnung ist, wäre ja auch doof …)
 
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