Macbook Air 2019 abgeraucht — Datenrettung?

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Hallo, einer Freundin ist heute während einer Zoom-Sitzung ihr 2019er Macbook Air im wahrsten Sinne des Wortes abgeraucht.
Sie hat erzählt, dass sie schon seit einigen Monaten Probleme damit hat. Sprich, das Gerät ist manchmal sehr heiß geworden, ist dann abgestürzt und der Akku war plötzlich leer.
Heute ist genau das wohl auch passiert. Das Gerät ist abgestürzt, hat dann nach dem Versuch des Wiederanschaltens das Akku-Notstandssymbol angezeigt — also schwarzer Hintergrund, weißes Batteriesymbol mit rotem Inhalt, fast leer. Anschließend hat das Gerät Zisch-Geräusche emittiert und lässt sich seitdem auch mit einem anderen Netzteil nicht mehr anschalten.
Ich vermute, dass die Batterie durchgegangen ist. Leider hat sie kein ganz aktuelles Backup und auf dem Gerät befinden sich aufgrund der aktuellen Situation wichtige, berufliche Dateien, die noch nicht auf dem aktuellsten Backup sind und die aber extrem wichtig sind.
Ich weiß, dass bei den aktuellen Geräten sehr sehr viel verklebt ist. Welche Möglichkeiten gibt es, eventuell an die SSD zu kommen, vielleicht den Akku zu überbrücken?
 
Leider hat sie kein ganz aktuelles Backup und auf dem Gerät befinden sich aufgrund der aktuellen Situation wichtige, berufliche Dateien, die noch nicht auf dem aktuellsten Backup sind und die aber extrem wichtig sind.
Es ist doch wirklich einfach, auch unterwegs und zwischendurch schnell die aktuellsten wichtigen Daten auf einen Stick, eine SD-Karte oder in eine Cloud zu sichern. Automatische Komplettbackups sind ja nett, aber wichtig sind doch meistens vergleichbar geringe Datenmengen (also zwischen den regulären Sicherungen). Da ist der Aufwand doch vernachlässigbar gering, diese Dateien einzeln irgendwo zu sichern. Hat man unterwegs nichts zur Hand, kann man sie sich auch per Mail zuschicken an eine zweite Adresse, dann liegen sie wenigstens mal auf dem Server (ggf. muß man halt verschlüsseln).
Ein Gerät kann jederzeit aussteigen oder geklaut werden oder durch eine klebrige Flüssigkeit außer Gefecht gesetzt werden oder sonstwas.
Da nützt es einem Selbständigen oder vor einer Prüfung auch nichts, wenn man erfährt, daß die Daten in einer Woche oder später wieder verfügbar sein könnten.
Und wenn ich ein Problem mit dem Gerät habe, ist Datensicherung doch erst recht wichtig.

Ich denke auch, da muß ein Profi ran. Vielleicht sogar erstmal eher ein Hardwareprofi als ein Datenretter - vielleicht kann man die Stromversorgung ja reparieren. Aber gute Datenretter sollten da eigentlich auch wissen, was machbar ist.
Und man sieht wieder mal, was für ein Mist das ist, alles zu verlöten, nur um einen Millimeter an Dicke zu sparen.

Ach so: ich wünsche natürlich viel Erfolg!
 
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Keine chance.
Die SSD ist Stark verschlüsselt. Da kommt man nur über den T2 Chip dran.

mit etwas glück hast du nur ein stromproblem und man kann das ding wieder starten.
Dann und nur dann! kann man die Daten sichern.

ansonsten wird es sehr teuer, wenn nicht unmöglich. Selbst für kroll ontrack.

Ich würde zu apple oder besser zu einem service provider (Mit lokaler werkstatt!) gehen.
Die sollen die stromversorgung prüfen.
man muss halt auf die brisanz der daten hinweisen, dass die nicht einfach so irgendwas zurücksetzen.
 
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iCloud aktiviert?
Dann liegt eine Kopie der Daten in der Cloud.
Einem Freund ist ein MacBook Air 2015 abgeraucht, der hatte seine Daten in der Cloud.
Neues Gerät angemeldet und alles war automatisch wieder da.
Sein Backup auf der Festplatte war 3 Monate alt.
 
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Ich habe sie mal gefragt nach iCloud. Aus mir nicht erklärlichen Gründen hat sie iCloud nur sehr spartanisch benutzt und eben nicht für die besagten wichtigen Skripte von der Online-Sporttrainer-Ausbildung. Zu allem Üverdruss habe ich nun auch noch erfahren, dass sie die E-Mails mit den Dateianhängen „schön brav“ sofort gelöscht hat, nachdem sie diese auf dem Macbook gespeichert hat. :hamma:
Die entsprechenden Belehrungen über Datenintegrität habe ich ihr natürlich auch schon gehalten, dass man wichtige Dateien immer irgendwie sichert und natürlich auch, dass ein derart irreparabel und verdongelt konstruiertes Macbook, welches die Probleme schon angekündigt hat, eben kein sicherer Speicherort ist.
Wenn ihr Auto Faxen macht, der Motor ruckelt, Öl verliert, das Getriebe komische Geräusche macht, fährt man ja auch nicht solange irgendwie weiter, bis man auf der Urlaubsfahrt mitten im Nirgendwo liegen bleibt, das Auto sogar in Flammen aufgeht und man vielleicht noch einen schweren Unfall verursacht.
Aber das mit der Datensicherung ist so ein leidiges DAU-Problem. Da gibt es sehr viele da draußen, die sich über das Thema Datensicherheit nullkommanix Gedanken machen, bis was passiert.
Nachdem, was ich gehört habe, tippe ich halt, wie gesagt, auf einen Akku-Defekt und habe daher genau dort angesetzt, sprich die Hauptplatine irgendwie ohne den defekten Akku mit Strom zu versorgen. Jetzt geht es einfach darum, das in den Brunn' gefall'ne Kindchen zu retten.
Ich habe leider von den aktuellen Macs keine Ahnung, weil ich selbst keinen aktuellen Mac mehr besitze.
Wie genau ist denn diese T2-Verschlüsselung zu verstehen? Ist das eine klassische Passwort-Verschlüsselung und (mit viel Rechenpower) eventuell zu entschlüsseln, sofern ein 1:1-Abbild der Festplatte vorliegt?
 
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Zum T2-Chip gibt es einen Wikipedia-Artikel bzw einen Beitrag bei https://de.wikipedia.org/wiki/MacBook_Pro#Achtzehnte_Generation_(Juli_2018:_13″_mit_Touch_Bar,_15″).
Das ist ein Hardware-Schutz, um die bisher üblichen Methoden auszuhebeln, ein Benutzerpasswort durch Starten von einem externen Volume auszuhebeln (so hab ich's zumindest verstanden).
Die wird nicht per Passwort aktiviert, die ist nach der Installation erstmal da, aber man kann sie ausschalten, um von eternen Volumes zu starten.
 
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Das ist ein Hardware-Schutz, um die bisher üblichen Methoden auszuhebeln, ein Benutzerpasswort durch Starten von einem externen Volume auszuhebeln (so hab ich's zumindest verstanden).
Die wird nicht per Passwort aktiviert, die ist nach der Installation erst mal da, aber man kann sie ausschalten, um von eternen Volumes zu starten.
Das weiß ich, dass der T2 auch in den Bootvorgang eingreift. Das ist bei ihr übrigens deaktiviert, da ein Kumpel ihr Macbook Air irgendwann mal zum testen einer externen Windows-10-UEFI-Installation benützt hatte. Aber das meine ich nicht. Was ich meine, ist die Verschlüsselung der gespeicherten Dateien für den Fall, dass man irgendwie auf hardware-forensischem Weg ein Abbild von der SSD hat.

Aber jetzt die gute Nachricht: Ich habe noch mal beim Apple-Support nachgeschaut und eine Tastenkombination gefunden, welche eine Firmware-Sperre des Akkus aufhebt. Nach akribischer telefonischer Anweisung hat sie es jetzt hinbekommen, das Gerät doch noch mit Netzteil zu starten. Sie macht jetzt eine schnelle Kopie auf eine eHDD. TimeMachine würde zu lange dauern, denn das der Akku auch am Netzteil permanent 1% anzeigt, sagt nichts Gutes aus.
Das ist noch mal glimpflich ausgegangen und sie hat aus der Geschichte was gelernt.
Morgen bringt sie dann das Gerät zurück auf Garantie.
 
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Gratuliere!

Meine inkomptente Meinung wäre: T2 verschlüsselt nichts, dient nur als Zugriffsperre.
Allerdings bin ich mir aber recht sicher, irgendwo mal gelesen zu haben, da würde doch verschlüsselt - dann frage ich mich aber, wozu man noch FileVault braucht.
 
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Allerdings bin ich mir aber recht sicher, irgendwo mal gelesen zu haben, da würde doch verschlüsselt - dann frage ich mich aber, wozu man noch FileVault braucht.
Naja, ich kenne den genauen Aufbau der Macs nicht und auch nicht die exakte Anbindung der SSDs, aber die SSDs, die Apple einbaut, kommen auch nicht vom Mars, sondern sind im Prinzip normale NVMe-SSDs nur eben aufgelötet. Je nachdem, welchen Aufwand man bereit ist, zu investieren, über welche „archäologischen“ Mittel man verfügt, wird es schon Möglichkeiten geben, die SSD irgendwie auszulesen.
Die größte Hürde sind vermutlich die fehlende Dokumentation zu den Spezifikationen des Anbindungsstandard und natürlich das benötigte „archäologische“ Hardware zum „Ausbuddeln“ der SSD.
 
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Meine inkomptente Meinung wäre: T2 verschlüsselt nichts, dient nur als Zugriffsperre.
Allerdings bin ich mir aber recht sicher, irgendwo mal gelesen zu haben, da würde doch verschlüsselt - dann frage ich mich aber, wozu man noch FileVault braucht.
Die Festplatte ist immer verschlüsselt, einen unverschlüsselten Zustand gibt es bei so einem Gerät gar nicht mehr. Der Schlüssel liegt im T2-Chip. Filevault ist nur die Schnittstelle zum T2-Chip, damit vor dem Start ein Passwort abgefragt wird.

Um an die Daten zu gelangen, muss auf jeden Fall sowohl die SSD vorhanden sein als auch genau der T2-Chip wo der Schlüssel für diese SSD hinterlegt ist. Und da alles auf der Hauptplatine aufgelötet ist, muss die Hauptplatine und damit auch der Mac selbst funktionieren.

Apple sagt dir auch selbst bei allen aktuellen Geräten, wenn du wegen Datenrettung vorbeikommst: Lässt sich das Gerät nicht starten, sind die Daten weg. Die schließen jede Rettungsmöglichkeit kategorisch aus. Das gilt für aktuelle Macbooks genauso wie zB für iPhones, dort ist es das gleiche in Grün, die Daten liegen nie unverschlüsselt vor.

aber die SSDs, die Apple einbaut, kommen auch nicht vom Mars, sondern sind im Prinzip normale NVMe-SSDs nur eben aufgelötet
Ja, nur auf der SSD ist nur Garbage drauf, ohne Schlüssel im T2-Chip ist die SSD wertlos. Selbst wenn du die aufgelötete SSD auslöten und zu einer gewöhnlichen NVMe-SSD machen könntest und auf die Daten zugreifen würdest, bekommst du nur den nutzlosen verschlüsselten Zustand zu sehen.

Und aus dem T2-Chip bekommst du den Schlüssel nicht raus, das ist nämlich der ganze Sinn hinter dem Chip, dass er manipulationssicher ist. Sonst könnte man den Chip auch weglassen und alles so machen wie früher.
 
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Sowas ähnliches hatte ein Lehrer hier auch mal. Ging grad noch gut aus.

Gelernt hat er nichts draus, zwei Jahre später waren seine Daten dann unwiderruflich weg, als ihm dss Notebook gestohlen wurde.
 
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Hi,
Tja, manche User lernens halt nie, bzw nur auf die harte Tour.
Franz
 
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Hallo zusammen,

ich habe ein ähnliches Problem wie der Threadstarter, allerdings mit einem MBA Mitte 2012. Ich habe den Akku gewechselt, nun startet das MBA allerdings bleibt das Display schwarz. Ich vermute, dass der Grafikchip (zumindest auch am 2. Display schwarz) oder das Logicboard hinüber ist.

Es ist also kein T2 Chip verbaut, weil zu alt. Ein Backup gibt's vom Juli, aber schöner wäre natürlich, die Daten noch einmal kopieren zu können. Target Mode geht wohl nicht, weil FileVault an ist, und das so natürlich nicht ausschalten kann.

Vielleicht hat ja jemand eine gute Idee?!
 
Wenn du das Passwort kennst, müsstest du mit dem Target-Modus doch weiterkommen. Einfach das System auf einem anderen Rechner starten.
 
PW ist nicht das Problem, allerdings komme ich nicht in den Target-Modus, Lüfter läuft, aber egal, wie lange ich T auch gedrückt halte nach dem Start, mir wird es auf dem Zielmac nicht angezeigt. Werde es morgen noch am iMac versuchen...

Wenn das auch nicht geht, gehe ich dann richtig in der Annahme, dass es das Logic Board ist, weil das MBA zwar anläuft, aber nicht wirklich bootet?
 
Nicht unbedingt. Was sagt denn die Diagnose?
 
Prüfen kann ich ja leider nicht, weil kein Display funktioniert...
 
Über welche Kabel hast du die Rechner denn im Target Modus verbunden?
 
Wenn du mit einer Taschenlampe leuchtest, siehst du dann vielleicht Strukturen im Bildschirm? Vielleicht geht nur die Beleuchtung nicht.
 
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