Mac mini 2010 mit Hardwareproblem - was könnte man noch machen?

[Altivec]

Hallo allerseits!

Ich habe hier ein nerviges Problem mit meinem Mac mini 2010 (C2D 2,66GHz). Der Rechner stürzt plötzlich ab, bzw. das Bild "friert ein" und der Mac reagiert nicht mehr auf Eingaben. Das konnte nach 5 Minuten oder auch nach wenigen Stunden passieren. Einiges habe ich schon versucht, um den Fehler einzugrenzen. Was bisher geschah:

- Neuinstallation Mountain Lion: keine Besserung
- Downgrade von Mountain Lion auf Snow Leopard: keine Besserung
- Festplatte mit FPDP überprüft: kein Befund
- Temperaturen/Lüfterdrehzahl lt. iStat Pro: alles im grünen Bereich
- Apple Hardware Test (ausführlich): kein Befund
- neue RAM-Module ausprobiert: keine Besserung

Für mich deutet das auf eine Hardware-Macke auf dem Board hin, möglicherweise Kontaktprobleme am Prozessor-BGA. Daher wurde das

- Board im Reflow-Ofen behandelt: Keine signifikante Besserung

Dann kam ich noch auf die Idee, einen Prozessorkern abzuschalten. Leider funktioniert das Kontrollfeld bzw. Systemeinstellung Processor.prefPane auf dem Rechner/OS nicht mehr. Daher habe ich über das Terminal die

- Anzahl der aktiven Prozessorkerne auf 1 reduziert, woduch offenbar Kern 2 abgeschaltet wurde

Nun, an der Stelle muß ich sagen, daß der Rechner jetzt tendenziell länger durchhält, vorgestern war es ein ganzer Tag - rekordverdächtig!

Damit mein Projekt (Mac mini als Videoserver) nicht noch mehr ins Stocken gerät, habe ich inzwischen ersatzweise einen Mac mini i5 beschafft. Den C2D will ich aber nicht kampflos aufgeben.

Ein neues oder Austausch-Logicboard ist allerdings sehr teuer. Angebote für Pauschalreparaturen habe ich für ca. 250 € gefunden (in USA etwas günstiger, aber Zeitfaktor, ggf. Zoll etc.)

Mir fällt jetzt nur noch ein:

a) Nochmal Reflow, unterstützende Beigabe von Flußmittel
b) Oder doch gleich BGA-Reballing? Wäre Neuland für mich.
c) als defektes Gerät verkaufen (springt sicher nicht viel dabei heraus)
d) Zweckentfremdung: Gerät ausschlachten, Einzelteile verkaufen und Gehäuse als externes optisches Laufwerk (ggf. auch mit der eingebauten Festplatte) für den neuen mini nutzen
e) ???

Vielleicht habt Ihr ja Ideen, was man da noch probieren könnte? Was würdet Ihr machen?

Gruß, Altivec

 

[oneOeight]

kannst ja mal beim apple service vorbei, die haben einen etwas besseren hardware test.
dann weißt du, ob es wirklich das logic board ist...

vielleicht eher ein hitze problem, wenn der besser läuft wenn du eine CPU abschaltest? lüfter funktioniert noch?

 

[Altivec]

Ja, der Lüfter läuft und paßt auch seine Drehzahl an. Die Prozessortemperatur im Leerlauf (hochgefahrenes OSX, nur Bildschirmanzeige) war mit beiden Kernen so etwa bei 45°C, mit einem Kern ein paar Grad höher. Abspielen eines YouTube-HD-Videos oder ein grafiklastiges Browserspiel heizen den Einzelkämpfer dann mal auf 80°C auf, der eine Kern läuft ja dabei auch unter Vollast. Bei der Reflow-Aktion hatte ich auch den zähen Batzen Wärmeleitpaste entfernt, den Apple dort aufgebracht hat und durch einen spärlichen Auftrag ersetzt.

Die Abstürze passierten aber meist, wenn der Mac im Leerlauf war und nichts zu tun hatte. Das "eingefrorene" Bild, in dem sich das iStat Pro-Fenster verewigt hatte, zeigte immer völlig normale Werte.

Das mit dem Hardwaretest beim Apple Service ist eine gute Idee. Danke für den Hinweis!

 

[rpoussin]

Hast Du die Festplatte mal überprüft, wenn der Rechner von DVD gebootet war?

Da Du den RAM ausgetauscht hattest (auf den ich getippt hatte, weil er auch VRAM darstellt) und keine Besserung eintrat, würde ich die HDD nochmals testen.

 

[Altivec]

Hallo!

Ich will noch erzählen, was aus dem Mac mini geworden ist. Beim Apple Service wurde der Patient einem ausführlichen Hardwaretest unterzogen (nennt sich "Apple Service Diagnostic"). Der lief auch ohne Befund durch, doch später gab es wieder Abstürze. Als ich den Rechner nach ein paar Tagen vergeblicher Therapieversuche wieder abholte, bekam ich die Nachricht, daß ein Hardwarefehler auf dem Logicboard vorliegen würde.

Ich habe den mini dann ausgeschlachtet und die meisten Einzelteile verkauft. Sogar das defekte Board wurde ich (für wenig Geld) los. Der Käufer äußerte sich später auch zufrieden, nur leider konnte ich nicht herausbekommen, was die Ursache des Problems war.

Das mini-Gehäuse mit Rückseite, Deckel, DVD-Laufwerksrahmen und dessen Befestigungsteilen habe ich dann zum externen Laufwerksgehäuse unfunktioniert, da mir die im Zubehör angebotenen Gehäuse nicht so zusagten. Vielleicht gefällt ja jemandem die Idee, der auch so ein Gehäuse "übrig" hat.

Ich habe einen Slot-in Blu-ray-Brenner (Panasonic UJ-265, relativ günstig in der Bucht aus Taiwan) und ein USB3-Adapterkabel (von newmodeus) zum direkten Anschluß an das BD-Laufwerk besorgt, das keine separate Stromversorgung benötigt.

Also den Brenner in den Laufwerksrahmen eingesetzt und das USB3-Adapterkabel angeschlossen:



Der Stecker kollidiert allerdings mit einem der Plaste-Befestigungswinkel an der Gehäusedecke des mini. Also habe ich den vorsichtig abgelöst (ist angeklebt) und eine Seite abgetrennt. Da die Schraubhülsen zur Befestigung des Laufwerksrahmens auch nur angeklebt sind und die Laufwerkseinheit ja nun frei an der Decke hängt, habe ich die Winkel noch mit etwas 5-Minuten-Epoxy gesichert.



Danach den Laufwerksrahmen anschrauben und fertig. Auf den Einbau einer Anschlußbuchse an der Rückseite habe ich erstmal verzichtet, da ich mit der externen Festplatte schon genug Koexistenzprobleme zwischen USB3 und Bluetooth habe und eine zusätzliche Abstrahlung von USB3-"Funk" vermeiden wollte.

So gefällt mir die Lösung aber ganz gut.




Gruß, Altivec

 

[JeriC]

Ja, der Stapel ist hübsch. Gute Idee! (Sowas in der Art würde ich mir gerne mal aus einer defekten 1541 bauen, die Idee geistert schon länger in meinem Kopf rum)

 

[carsten_h]

Das finde ich eine sehr interessante Idee mit dem Mac mini als Blu-Ray Laufwerksgehäuse. Jetzt suche ich nur noch so ein Gehäuse.

 

[kira12]

a) Nochmal Reflow, unterstützende Beigabe von Flußmittel
b) Oder doch gleich BGA-Reballing? Wäre Neuland für mich.

a. immer Flußmittel beigeben und zwar non RMA. Ohne Flußmittel werden die Lötstellen spröde und können leichter brechen

b. solltest du das nur machen wenn du das passende Werkzeug dazu hast und erfahrunge damit. Ich habe mal ien paar Jahre bei einem Speicherhersteller RAMBUS Module repariert und neue Chips aufgelötet, da braucht es schon etwas Erfahrung dazu. die Reworkrate war sehr gut, deutlich über 90%

Gruß ré

 

[carsten_h]

Nachdem ich jetzt ein paar Tage nach Mac mini 2010 Gehäusen gesucht habe, muß ich sagen, daß es doch zu teuer wird.
Ein Gehäuse kostet ca. 60 EUR und das ist dann doch zu viel nur für das schöne Aussehen.