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performa
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Jein.minilux schrieb:willst du da auf sowas hinaus:
Gleiche kognitive Fähigkeiten führen nicht zwangsläufig zu gleichen schulische Leistungen, und lassen beispielsweise nicht auf gleiche Lesekompetenz schließen. Es ist nicht so, dass Kinder aus "anregungsarmem bildungsfernem" Milieu nur deshalb schlechtere Chancen auf das Erlangen der Gymnasial-Empfehlung oder generell eines höheren formellen Bildungsgrades hätten, weil sie "diskriminiert" würden, oder die Eltern dagegen sein.*
Das Problem liegt meines Erachtens auch darin, dass diese Kinder tatsächlich im Schnitt schlechtere schulische Leistungen aufweisen. Und hier spielt die Erziehung, schon im frühen Kindesalter beispielsweise beim Erlangen eines "phonologischen Bewußtseins", und damit dem späteren Lesenlernen eine entscheidende Rolle.
Wie aber auch die spätere Anregung im Elternhaus. Ich denke, niemand wird bestreiten, dass man am ehesten gut lesen lernt, wenn man liest und dazu angeregt wird. Und dieser Anregung fehlt es in einigen Elternhäusern. Man kann dazu getrost davon ausgehen, dass die Kinder zum Lesen erzogen/angeregt werden, wenn ihre Eltern einem akademischen Milieu entstammen. (Ich meine, das steht in der Studie auch)
In der IGLU-Studie wurde explizit auch die Lesekompetenz der Kinder bezogen auf die "Sozialschicht der Bezugspersonen" (mit Art der beruflichen Ausbildung und Tätigkeit) untersucht - mit deutlichen Ergebnissen. Es zeigt sich, dass die Kinder, deren Eltern Tätigkeiten mit vorausgesetztem höherem/akademischem Bildungsgrad nachgingen, bessere Leseleistungen aufwiesen.
Dazu passt auch die Tatsache, dass Akademiker, von allen Ausbildungswegen, beim Lernen und Fortbilden am ehesten das gedruckte Wort heranziehen. (Statistisches Bundesamt) Schon dort wird am ehesten gelesen. Ich habe auch mal eine Studie des Buchhandels gelesen, die einen "eindeutigen" Zusammenhang zwischen Art der Arbeitstätigkeit und Ausbildungsgrad, sowie des Leseverhaltens/Buchkaufverhaltens) herstellte. Salopp gesagt: "Je höher der Bildungsgrad eines Haushaltes, desto mehr wird gelesen"
*PS: Es gibt durchaus auch Hinweise darauf, dass bei gleichen schulischen Leistungen Kinder aus höher gebildeten Elternhäusern tendenziell eher eine Gymnasialempfehlung erhalten - das bestreite ich gar nicht.
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