raus damit und lager tauschen!
...oder auch nicht!
Es ist schade, aber leider scheinen
die neuen Lagerchen die Vorschusslorbeeren, mit denen ich sie überhäuft habe, im harten Alltag doch nicht so recht zu verdienen. Da scheint einfach die Fertigungsqualität nicht das zu halten, was das hochwertige Material versprochen hat. Jedenfalls zeigte sich von Anfang an im Betrieb ein nicht wirklich lautes aber penetrantes hohes Laufgeräusch. Speziell, wenn der Rechner kalt war. Und, nachdem auch ein „Einlaufen“ mit wechselnden Drehzahlen daran nichts ändern konnte, habe ich die Lüfter nochmal ausgebaut. Wenn ich nun einen davon mit dem Gehäuse auf eine gute Resonanz bietende Holzplatte aufgesetzt und mit der Hand angestoßen habe, war das „Rauschen“ ebenfalls deutlich hörbar. Im Vergleich dazu zeigte sich ein Lüfter mit den originalen Lagern von Apple bei diesem Test
komplett lautlos!
Und auch ein anderer, zugegebenermaßen etwas archaicher Versuchsaufbau...
...zeigte einen deutlichen Qualitätsunterschied: Bei Fixieren des Außenrings und seitlichem Bewegen des stramm im Innenring sitzenden 3mm-Bohrers zeigte sich an den neuen Lagern ein deutlich
höheres Lagerspiel als an den 10 Jahre (!) Alten von Apple. Hier scheine ich also in den früheren Kommentaren, die ich leider nicht mehr ändern kann, der von Apple verbauten Lagerqualität klar Unrecht getan zu haben!
Ich habe also von den sechs Apple-Lagern, die ich zur Auswahl hatte, die vier, die mir am „frischesten“ erschienen, herausgesucht, in diese von der Seite ein wenig Fließfett einsickern lassen und sie - statt der Neuen - eingebaut. Seitdem gibt es kein Lagergeräusch mehr! Sorry also für meine frühere falsche Empfehlung. Solange es keinen gesichert qualitativ gleichwertigen Ersatz gibt, scheint die Pflege der originalen Lüfterlager doch der bessere Weg zu sein. Etwas enttäscht bin ich da von meinen Neu-Erwerbungen schon. Aber wenigstens war es keine größere Investition.
Was nun allerdings zunächst wieder auftrat, war das beschriebene bei der (über die weitaus meiste Zeit des Betriebs vorliegenden) Mindestdrehzahl der großen Lüfter unangenehm hörbare „Resonanz-Brummen“. Doch auch das ist inzwischen - dank der Infos aus
diesem hilfreichen MacRumors Thread - Geschichte. Hier fand ich plausible Hinweise zur Ursache und letztlich die Werkzeuge, um es abzustellen. Das Brummen entsteht wohl durch eine Resonanz, zu der es dann kommt, wenn Intake- und Exhaust-Lüfter mit exakt gleicher Drehzahl laufen. So war ja auch mir schon aufgefallen, dass es weg war, wenn ich den Exhaust-Lüfter statt mit 600 mit 700 Umdrehungen laufen ließ und der Rechner dann also
leiser war, obwohl der Lüfter
schneller lief. Der Haken dabei war, dass ich hierfür mit Macs Fan Control eine fixe Drehzahl einstellen musste und der Lüfter somit nicht mehr in der Lage war, diese bei unter Last entstehenden höheren Temperaturen anzupassen. Hierfür habe ich aber in diesem Thread nun
ein weit besseres Tool gefunden! Hier werden keine
fixen Werte mehr eingestellt, sondern
Mindestwerte, von denen ausgehend die Drehzahl bei Bedarf ganz normal hochregelt. Außerdem handelt es sich um ein Kontrollfeld, das das getroffene Setup bei jedem Systemstart automatisch läd. Und es lassen sich sogar Werte einstellen, die leicht unterhalb der von Apple Voreingestellten liegen. Mein aktuelles SetUp sieht so aus:
Die Lüfter laufen dabei idle also mit 50 bzw. 70 Umdrehungen unterhalb der normalen Mindestwerte, was aber selbst bei den momentan recht hohen Umgebungstemperaturen zu keiner wirklich messbaren Erhöhung der CPU-Temperaturen geführt hat. Das Brummen allerdings ist vollständig verschwunden und der (unter dem Tisch stehende) Rechner nun insgesamt so leise, dass er, am Tisch sitzend, fast nicht mehr zu hören ist.
Zu dem Kontrollfeld noch zwei Dinge:
Die Drehzahlen von Intake und Exhaust sind nicht vollkommen unabhängig voneinander einstellbar. Den Mindestwert gibt hier immer Exhaust vor. Auch wenn man für Intake einen niedrigeren Wert eingibt, läuft der Lüfter dann mit der Exhaust-Drehzahl. Wenn man also tatsächlich unterschiedliche Drehzahlen haben möchte, was aus den genannten Gründen sehr zu empfehelen ist, muss man für Intake einen
höheren Wert eingeben. Das fand ich etwas verwirrend.
Es gibt auch
eine neuere Version, b14, mit der sich auch die Lüfter des Netzteils und der PCIe-Abteilung einstellen lassen. Mit der habe ich allerdings keine guten Erfahrungen gemacht: Hier hat - ohne erkennbaren Grund - ständig der Netzteil-Lüfter hoch und wieder herunter geregelt, während ich zuvor an der automatischen Steuerung dieser beiden Lüfter absolut nichts auszusetzen hatte. Außerdem werden in dieser Version die ausgelesenen Werte nicht mehr angezeigt. Meine Wahl ist es also nicht.
Für mich ist damit nun das Thema Geräuschreduzierung/Lüfter für’s Erste abgeschlossen.
Ach ja: Die eigentlichen Lüfter Exhaust und Intake sind übrigens identisch und untereinander austauschbar. Es unterscheiden sich lediglich die Gehäuse. Wenn man hier also Ersatz braucht, ist es gleichgültig, welchen von Beiden man gebraucht bekommen kann.