Leidiges Thema: Bewerbungsfoto

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HawkeyePierce

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Hi,

gehe nächste Woche zum Fotografen zwecks Anfertigung eines Bewerbungsfotos.


Ich will gar keine grosse Diskussion (bitte nicht, ich habe schon genug Threads gefunden, die eskalierten und zu Recht geschlossen sind) anfachen, sondern kurze Antworten:


1. Eine Kommilitonin druckte das Foto mit meinem (recht guten) Farblaser auf die Bewerbung. Ist das mittlerweile anerkannt/OK oder soll ich es lieber aufkleben? Gedruckt sieht einfach stimmiger bzw. eher wie aus einem Guss aus.

2. Ich rasiere mich ca. alle 3-4 Tage mit dem Langhaarschneider. Nass rasiert war ich seit Jahren nicht mehr, meine Haut rebelliert dann auch.
Ich finde, ich sehe gepflegt aus, wenn der Gesichts-Bär ab ist und dennoch die grau-weissen Stoppeln zu sehen sind. (ich habe grau-weisse Haare)
Mein (hoffentlich) zukünftiger Chef kennt mich schon lange und nicht anders. Ich sehe nass-rasiert einfach scheisse aus.

Letzte Frage:

3. Ist es Schleimerei, wenn man schreibt, dass man genau bei ihm als Chef ein Stelle will, weil genau er es ist, der eine Lehre vertritt, die man selbst gut findet und er es war, der es geschafft hat, ein tiefes Interesse in diesem Bereich zu entwickeln (usw. usw.)? Natürlich viel schöner formuliert.


Grüße und sorry für dieses schon 100000 mal durchgemachte Thema ...


Michael
 
Solange du gepflegt aussiehst und dieser Look auch im Unternehmen spaeter kein Problem wird, etwa weil das Unternehmen im Kundenbereich glattrasierte Menschen haben will, wuerde ich es eher befremdlich finden wenn du dich nur fuer die Bewerbung veraenderst—insbesondere wenn dich der Chef sowieso schon lange kennt.
 
Ist das mittlerweile anerkannt/OK oder soll ich es lieber aufkleben?
Ist mir persönlich bei Bewerbungen völlig schnuppe, wie der Bewerber das Foto da drauf bringt.

2. Ich rasiere mich ca. alle 3-4 Tage mit dem Langhaarschneider. Nass rasiert war ich seit Jahren nicht mehr, meine Haut rebelliert dann auch.
Ich finde, ich sehe gepflegt aus, wenn der Gesichts-Bär ab ist und dennoch die grau-weissen Stoppeln zu sehen sind. (ich habe grau-weisse Haare)
Mein (hoffentlich) zukünftiger Chef kennt mich schon lange und nicht anders. Ich sehe nass-rasiert einfach scheisse aus.
Auf Fotos sieht so ein 3-Tage-Bart oft sehr viel ungepflegter aus, als in der Wirklichkeit. Ich wäre da vorsichtig. Hat sehr schnell was von einem "Verbrecher-Foto". Ich würde 3-4 Tage "Scheisse-Aussehen" in Kauf nehmen und dafür ein gepflegt aussehndes Foto entgegen nehmen. Gerade wenn der zukünftige Chef Dich so nicht kennt, sieht er, wie wichtig Du das Bewerbungsschreiben genommen hast, wenn Du Dich extra dafür rasiert hast. Bei mir persönlich führt ein Foto mit 3-Tage Bart zu einer Abwertung, weil es bei mir den Anschein erweckt, dass a) dem Bewerber das Foto nicht wirklich wichtig war und b) er offensichtlich der Meinung war/ist, er liefert das Foto ab, das ihm passt und ich habe mich damit dann zu begnügen. Sprich, die Soft skills bekommen hier ein kleines Fragezeichen versehen - der Rest der Bewerbung verstärkt oder entkräftet dann diesen - oftmals ersten - Eindruck.

3. Ist es Schleimerei, wenn man schreibt, dass man genau bei ihm als Chef ein Stelle will, weil genau er es ist, der eine Lehre vertritt, die man selbst gut findet und er es war, der es geschafft hat, ein tiefes Interesse in diesem Bereich zu entwickeln (usw. usw.)? Natürlich viel schöner formuliert.
Ja, das ist Schleimerei und hat ferner (scheinbar) überhaupt nichts mit dem Job zu tun.
 
Wo bewirbt man sich denn heute noch mit Papier? Im Handwerk?
 
Also das Bart Argument finde ich schwachsinn. Ich kene dutzende Manager oder GF die Vollbärte, 3-Tage Bart oder sonst einen Bart haben. Ich nehme an du bist etwas älter. Da wirkt ein Brt durchaus seriös und konservativ. Es gibt auch eine Studie nach der Personaler für bestimmte Stellen Männer mit Bart bevorzugt behandeln (bewusst oder unbewusst). Ein Bart steht für Erfahrung. Natürlich steht ausser frage, dass er gepflegt sein muss.
 
2. Ich rasiere mich ca. alle 3-4 Tage mit dem Langhaarschneider. Nass rasiert war ich seit Jahren nicht mehr, meine Haut rebelliert dann auch.
Ich finde, ich sehe gepflegt aus, wenn der Gesichts-Bär ab ist und dennoch die grau-weissen Stoppeln zu sehen sind. (ich habe grau-weisse Haare)
Mein (hoffentlich) zukünftiger Chef kennt mich schon lange und nicht anders. Ich sehe nass-rasiert einfach scheisse aus.

Ich würde mich da nicht verändern. Warum auch?

3. Ist es Schleimerei, wenn man schreibt, dass man genau bei ihm als Chef ein Stelle will, weil genau er es ist, der eine Lehre vertritt, die man selbst gut findet und er es war, der es geschafft hat, ein tiefes Interesse in diesem Bereich zu entwickeln (usw. usw.)? Natürlich viel schöner formuliert.

Das bringt doch nichts, solange du nicht dazu sagst, was das beruflich für einen Vorteil bringt. Wenn du dem Chef nur Honig um's Maul schmieren willst, dann ist das viel zu plump.
 
Sich auf einem Foto rasiert präsentieren und bei einem Bewerbungsgespräch unrasiert aufzutauchen macht nicht viel Sinn, vor allem wenn es nicht den Eindruck eines gepflegten Bartes machen sollte.
 
Denke mal das kommt alles sehr auf die Branche und auf die Position an auf die Du dich bewirbst.
Eine Bewerbung auf eine Ausbildungsstelle bei der Bank sieht sicherlich anders aus als für die Position eines Marketingdirectors.

Bei mir in der Branche läuft sehr viel über Headhunter und denen schicke ich lediglich meinen CV im pdf-Format, wenn Sie was interessantes haben.
Ein Anschreiben gibt's da gar nicht.

Zu deinen Fragen

1) Das drucken des Photos sollte kein Problem sein. Es muss auch Dir gefallen.
Es gibt auch Firmen, die wollen gar kein Bewerbungsphoto sehen.

2) Tja...im Job wirst Du auch mit Drei-Tage Bart rumlaufen, oder? Also warum willst Du das auf dem Photo ändern? Oder anders gefragt. Willst Du bei einem Arbeitgeber anfangen, bei dem Du ich verbiegen musst?
Kurz...die Frage musst Du Dir selber beantworten.


3) Ich würde das nicht in eine Bewerbung reinpacken. Ich würde vorher mit dem "Wunsch" - Chef sprechen und Ihm die Situation erklären. Hat er überhaupt eine offene Position? Will er dich überhaupt im Team haben?

Bis denne
Oli
 
Theoretisch muss man bzgl. AGG gar kein Foto einreichen. Was osh tut ist tatsächlich etwas diskriminierend und wenn jmd mitbekommt, dass er deswegen jmd. ablehnt kann er schnell vor Gericht stehen.
 
(...) Bei mir persönlich führt ein Foto mit 3-Tage Bart zu einer Abwertung, weil es bei mir den Anschein erweckt, dass a) dem Bewerber das Foto nicht wirklich wichtig war und b) er offensichtlich der Meinung war/ist, er liefert das Foto ab, das ihm passt und ich habe mich damit dann zu begnügen. (...)

du fühlst dich bevormundet wenn du ein Bewerbungsfoto mit 3-Tage-Bart bekommst?
haha - was du da alles hineininterpretierst :D
 
Fotos so wie man auch zum Gespräch geht. Gerade wenn Dein chef Dich so kennt.

Der Großteil der führende Politiker/Führungskräfte ist rasiert, anderseits wohl im marketing viele nicht.

Bilder drauf kleben nur wenn es eine sehr konservative Firma ist, die auch explizit auf die Papierform bestehen. Ansonsten läuft doch bei den meisten eh fast alles über den digitalen Weg und daher direkt in die Datei. Dummerweise kostet eine digitale Version des Bilder schnell 20-50 (meine Erfahrung), einscannen fand ich persönlich suboptimal. Weiß nicht wie wichtig der Job ist oder auch wie sicher Du ihn schon hast - für Bewerbungsbilder lohnt es sich durchaus etwas mehr zu investieren und verschieden Perspektiven und vielleicht auch Kleidung auszuprobieren. Je mehr Bilder desto größer die chance auf gute Bilder.

Das Schleimen würde ich lassen, das kannst im gespräch ihm direkt gegenüber erwähnen. Im Anschreiben gehören Gründe rein warum sie Dich einstellen sollen und nicht umgedreht. ;)

Viel Erfolg.
 
IMHO sollte ein Bewerbungsfoto (wenn man es überhaupt mitschickt, worauf man bei international agierenden Unternehmen evtl. verzichten kann, aber anderes Thema) einen so zeigen wie man sich im Job im Unternehmen sieht.

Da steht ja auch ein "hey, der (typ) bin ich" drin.

Wenn man nicht einschätzen kann wie das Unternehmen so drauf ist, im Zweifel etwas konservativer.

Letztlich muss man sicher aber immer so präsentieren wie man ist. Man will sich ja nachher nicht Jahre lang verbiegen, weil man als jemand eingestellt wurde, der man gar nicht ist.
 
Vielen Dank für die Antworten!

Bewirbt man sich heute nicht mehr auf Papier?

Ich bewerbe mich in der Klinik, in der ich auch den letzten Abschnitt des Studiums verbracht habe. Hier kennt man mich halt auch mit meinem Tunnel im Ohr (einseitig, hier wähle ich natürlich für das Foto die andere Seite) und so wie ich halt bin und nie gab es Probleme.

Der Chef "würde sich sehr freuen", wenn ich nach bestandenem Examen wieder da wäre, ebenso sehen das andere in der Mannschaft. Es ist und bleibt aber eine Initiativbewerbung.

Und da verschiedene Chefs in verschiedenen Kliniken leicht abgewandelte Lehrmeinungen haben und selbst aus unterschiedlichen Schulen kommen, wollte ich halt auch ansprechen, dass mir diese Abteilung "sehr entgegenkommt" bzw. mir diese Ansichten und Arbeitsabläufe sehr gut gefallen usw. (siehe Punkt 3. im Eröffnungspost). Da hatte ich aber Bedenken, dass das schnell Richtung Schleimerei geht.

Und zum Thema Bart: Tja, das stimmt schon. Auf privaten Fotos sehe ich schon gerne nach Schwerverbrecher aus, nicht ungepflegt aber halt nicht so brav. Man muss sich das ja vorstellen wie ein 5-Uhr-Schatten in weiß, nicht wie ein Drei-Tage-Bart. Das ist wirklich schwer.

Vielleicht glätte ich mich morgen mal und lass mich von der Frau knipsen und schaue, wie das so im Vergleich wirkt, inkl. Hemd und Krawatte. Ausser meiner Mutter sieht mich die nächsten Tage eh niemand, und die Frau ist bei mir eh alles gewohnt. Wenn's ganz schlimm ist, mache ich die Bewerbungsfotos halt erst Ende der Woche.

Zum "Unternehmen" kann ich sagen, dass die extrem offen sind. So lange alles den hygienischen Vorschriften entspricht, sieht man viele Freiheiten bei den Mitarbeitern, und das finde ich auch gut so.
Die Zeiten, in denen man im Gesundheitsbereich keine ausgefallene Frisur, kein Tattoo, kein Piercing etc. haben durfte ist zum Glück offensichtlich vorbei. Natürlich ist und bleibt das eine ganz andere Dimension als im Kreativbereich o.ä.
 
Hi,

1. Eine Kommilitonin druckte das Foto mit meinem (recht guten) Farblaser auf die Bewerbung. Ist das mittlerweile anerkannt/OK oder soll ich es lieber aufkleben? Gedruckt sieht einfach stimmiger bzw. eher wie aus einem Guss aus.

Das kommt ganz auf die Papier-/Druckqualität an. Wenn der Ausdruck gestochen scharf und absolut farbecht ist, spricht nix dagegen.

2. Ich rasiere mich ca. alle 3-4 Tage mit dem Langhaarschneider. Nass rasiert war ich seit Jahren nicht mehr, meine Haut rebelliert dann auch.
Ich finde, ich sehe gepflegt aus, wenn der Gesichts-Bär ab ist und dennoch die grau-weissen Stoppeln zu sehen sind. (ich habe grau-weisse Haare)
Mein (hoffentlich) zukünftiger Chef kennt mich schon lange und nicht anders. Ich sehe nass-rasiert einfach scheisse aus.

Knifflig, wie auch die bisherigen divergierenden Reaktionen hier im Thread zeigen.

Grundsätzlich ist es bei Jobs mit Kundenkontakt so, dass man entweder glattrasiert sein oder eine gepflegten Bart haben sollte.
Jetzt fängt schon die Fragerei an, ab wann ein Bart ein Bart ist (ab 2 mm Haarlänge? ab 3? ab 5 mm?), aber 3- oder 6-Tagebart bzw. Nachtschatten wird i.d.R. wirklich nicht gern gesehen, weil es eben schnell (nach-) lässig aussieht. Das kann man jetzt doof und überflüssig und überholt finden, aber es ist nun mal nach wie vor so.
Deshalb ist es in vielen Firmen mit Kundenkontakt auch so, dass man sich zwar einen Bart zulegen darf, diesen aber zB während der Urlaubszeit wachsen lassen muss. Auch regelmäßiges Barttrimmen (idealerweise täglich) ist dann natürlich ein Muss.

Ob die das bei Deiner Klinik anders sehen, kannst Du am besten beurteilen. Wie laufen denn dort die meisten anderen männlichen Angestellten herum?

Letzte Frage:

3. Ist es Schleimerei, wenn man schreibt, dass man genau bei ihm als Chef ein Stelle will, weil genau er es ist, der eine Lehre vertritt, die man selbst gut findet und er es war, der es geschafft hat, ein tiefes Interesse in diesem Bereich zu entwickeln (usw. usw.)? Natürlich viel schöner formuliert.

Meiner Meinung nach nicht, wenn man es sachlich und zutreffend beschreibt.

Also eher *nicht*:

"Die Zeit, in der ich bereits bei Dr. del Amputatio und seinem Team arbeiten durfte, war die schönste Zeit meines Lebens. Die tiefe Zuneigung im Team, das medizinische Genie von Dr. del Amputatio, die wundervolle Arbeitsatmosphäre haben aus mir einen anderen Menschen gemacht.... etc...... etc....."

Aber vielleicht eher so, dass Du anklingen lässt, eben schon mal in der besagten Abteilung gearbeitet zu haben und Du es dort gut fandest:

"Ich hatte im Rahmen meines Praktikums (oder was auch immer) bereits Gelegenheit, in ihrer Klinik bei Dr. del Amputatio tätig zu sein und nahm dort folgende Tätigkeiten wahr: ......... Die folgenden Aspekte der dortigen Arbeit haben mich beeindruckt und geprägt: ...................... (genau ausführen). Insbesondere hat mich die dortige Tätigkeit auf folgendem Gebiet fachlich weiter gebracht: (hier jetzt den Bogen spannen zu irgendeiner Spezialisierung, die Du evtl. hast)."

Wenn es rund und in sich schlüssig - EDIT: also logisch nachvollziehbar gut begründet und der Wahrheit entsprechend - ist, würde ich das auf jeden Fall mit reinnehmen.
 
Ich würde den Bart ein paar Tage länger stehen lassen und ihn dann von einem Fachmann im Zweifel vom Friseur auf ein gepflegt aussehendes Format stutzen lassen
 
Ich - bin da aber vielleicht etwas voreingenommen - würde bei sogenanneten A-plus-drei-Stern-Löchern, die einen nach Bart oder Tatoo so beurteilen, sowieso keine Stelle annehmen. Höchstens bewerben und dann wegen Diskriminierung klagen, bis das Institut des A. eingeht.
Wer auch nur halbwegs kompetent ist, ist nicht auf solche Idioten angewiesen.
Ich mag auch keine Tatoos, würde, wäre ich Einstellungsbevollmächtigter, aber nie jemanden deswegen ablehnen. Scheißgeschmack, aber eben nicht mein Geschmack (und ich habe schon über Einstellungen entschieden, das war allerdings vor der Tatoo-Zeit).
 
Du bist Arzt? Dann denke ich ist das sogar vorteilhaft. Ärzte mit weissen Bärten machen auf mich einen durchaus kompetenten Eindruck. :)
 
Bin aber viel zu jung für weiße Haare. (Beim Opa hat's cool ausgesehen, lange weiße Mähne, von Beruf Dirigent (vorher Musiklehrer), Choleriker...)

Ich mag es auch nicht, nach der Optik beurteilt zu werden, das macht auch da niemand, aber an gewisse "Normen" sollte man sich schon halten.

Ja, ich werde (hoffentlich) im Herbst Arzt sein (toi, toi, toi). Daher ist es meine erste Bewerbung für einen Job auf längere Dauer.
 
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