LaTex for the confused... ;-)

flieger schrieb:
Vor einigen Jahrzehnten wurden hervorragende Magister-, Diplomarbeiten und Dissertationen mit der Schreibmaschine geschrieben und in Papierform übergeben. So einfach war das und so wichtig war der Inhalt der Arbeit.

Bravo!! Sehe ich ganz genau so - und es gibt noch Institute, die solcherlei simple Formatvorgaben haben und deren Professoren und Dozenten sich um die Themen ihres Faches kümmern.

Peter
 
peterg schrieb:
Bravo!! Sehe ich ganz genau so - und es gibt noch Institute, die solcherlei simple Formatvorgaben haben und deren Professoren und Dozenten sich um die Themen ihres Faches kümmern.

Peter

Sehe ich teilweise auch so, wenn man sich anschaut, dass es in einigen Fakultäten schon für die Seminararbeiten / Hausarbeiten der Erstsemester 25-seitige Format-Richtlinien gibt, da Frage ich mich auch, welche Anforderungen da vor 10 Jahre ohne großartige Verfügbarkeit von PC an die Studenten gestellt wurden - damals ging es doch auch irgendwie (und sicher nicht unbedingt schlechter!)

Andererseits könnte das Einarbeiten in LaTeX gerade auch für Geisteswissenschaftler einen meiner Meinung nach oftmals für gerade in diesen Fachrichtungen aktive Studenten notwendigen "Blick über den Tellerrand" darstellen!
 
Moin,

bin selber Studentin und fange gerade an , meine Diplomarbeit mit LaTex zu schreiben ...
eine Anmerkung fällt mir zu der Diskussion ein:
Gibt es für deine Studenten an der Hochschule Rechner zB in der Bibliothek oder im Rechenzentrum oder im cip-Pool? Mich treibt es nämlich in den Wahnsinn, dass ich an den Rechnern der Uni nirgendwo "texen" kann, weil es nicht installiert ist.
Und bei uns sind besonders ausländische Studierende auf Uni-Rechner (oder Wohnheims-Rechner) angewiesen, weil sie keinen eigenen haben oder es in der WG zu umtriebeig ist zum Arbeiten etc.
Wenn jemand also nicht zuhause oder mit Notebook arbeiten kann oder will, was dann?

Grüße,
unidog
 
Dann verwendet er einen x-beliebigen Text-Editor seiner Wahl - das ist doch das Schöne an TeX! Irgendeinen gibts da ja für jedes OS :) Ist aber zugegeben schon stressig, wenn man nicht mal zwischendurch nen Blick auf das fertige Dokument werfen kann!


Bzw: Was ist denn das für eine UNI, wenn nichtmal ein TeX-System im CIP-Pool zur Verfügung steht? Was gibts dann dann überhaupt?!?!?!?!
 
tobiii schrieb:
Bzw: Was ist denn das für eine UNI, wenn nichtmal ein TeX-System im CIP-Pool zur Verfügung steht? Was gibts dann dann überhaupt?!?!?!?!

du hast Recht, habe eben nachgesehen, es gibt ein paar (12) Rechner (im Keller des Rechenzentrum), auf denen TeX läuft... auf den anderen 1000 Rechner gibts Star Office, Word, Open Office
 
Der gute Keller ;-) Also wenn du da tatsächlich deine Diplomarbeit schreibst hast danach garantiert eine Handfeste Depression (ich nehme mal an die Keller im Rechenzentrum sind an allen Unis mehr oder weniger identisch ;) )
 
tobiii schrieb:
Sehe ich teilweise auch so, wenn man sich anschaut, dass es in einigen Fakultäten schon für die Seminararbeiten / Hausarbeiten der Erstsemester 25-seitige Format-Richtlinien gibt, da Frage ich mich auch, welche Anforderungen da vor 10 Jahre ohne großartige Verfügbarkeit von PC an die Studenten gestellt wurden - damals ging es doch auch irgendwie (und sicher nicht unbedingt schlechter!)

Ziemlich genau seit 20 Jahren tippe und setze ich Diplom-, Magister- und Doktorarbeiten. Alles begann mit meinem ersten Computer (Apple IIe) und der Handelsschule (Textverarbeitung). Was mir heute als Format-Richtlinien vorgelegt wird, ist - gelinde gesagt - abenteuerlich. Das hat mit dem eigentlichen Zweck (= Funktion im wissenschaftlichen Diskurs) wenig zu tun, sondern mit dem verkorksten Geschmack von Prüfern. Die schreiben dann ihre mit Mühe erworbenen Word-, LaTeX,... - Kenntnisse ihren Studenten vor.

Gruß
Peter
 
tobiii schrieb:
... da Frage ich mich auch, welche Anforderungen da vor 10 Jahre ohne großartige Verfügbarkeit von PC an die Studenten gestellt wurden - damals ging es doch auch irgendwie (und sicher nicht unbedingt schlechter!)

Früher ging es mehr um den Inhalt und nicht um das drumherum.
 
OFJ schrieb:
Früher ging es mehr um den Inhalt und nicht um das drumherum.
LaTeX unterstützt ja die Arbeit dahingehend, daß man sich mehr um den Inhalt und nicht um das Drumherum kümmern muß. WYSIWYG-Textverarbeitungsprogramme verleiten ganz leicht dazu, sich während des Schreibens mit Formatierungen zu beschäftigen. Das kostet Zeit und kann auch zu inkonsequentem Formatierungswahn führen.
 
Rajmund schrieb:
LaTeX unterstützt ja die Arbeit dahingehend, daß man sich mehr um den Inhalt und nicht um das Drumherum kümmern muß. WYSIWYG-Textverarbeitungsprogramme verleiten ganz leicht dazu, sich während des Schreibens mit Formatierungen zu beschäftigen. Das kostet Zeit und kann auch zu inkonsequentem Formatierungswahn führen.
genau das! der prof stellt eine vorlage ins netz, die er selbst erarbeitet hat und mit der alle relevanten aufgabenstellungen ohne weiteres einbinden von paketen und dergleichen erledigt werden können. dazu gibt es eine liesmich mit einer kleinen einarbeitung und den nötigen befehlen mit beispiel. dann noch eine ausreichende anzahl latex bücher in der bib und gut ist.

derr vorteil:
es geht wirklich wieder um den inhalt! der prof bekommt die arbeiten in einem von ihm gewünschten format und der student fügt nur seinen text/grafiken/usw ein. dadurch ist eine konzentration auf den inhalt überhaupt erst wieder möglich.
 
Bei LaTex lenken mich die Befehle im Text aber sehr vom Inhalt ab. Wer liest beispielsweise schon gerne eine Website in HTML? Und zum Thema "Über den Horizont blicken, mal etwas neues kennen lernen..". Das erreicht man doch nicht, indem ich eines von vielen neuen Programmen lerne, sondern mich - wieder einmal - inhaltlich mit etwas auseinandersetze, das allgemeiner ist als EIN System wie Tex o.ä.

Das meine ich mit Oberflächlichkeit. Womit setze ich mich dann auseinander? Mit einem außergewöhnlichem Thema oder mit einem Produkt?

Deshalb noch einmal: Es ist schnurzpiepegal (kennt man das in Wien ;->), ob ich Word, Mellel, Tex, Schreibmaschine oder Bleistift und Papier verwende. Was zählt, ist das, was uns am Ende (hoffentlich) weiterbringt.

Ist ein Musiker heute erfolgreicher (wahrscheinlich) oder besser (wahrscheinlich nicht), nur weil er Notationstools und ein MIDI-Keyboard zum Komponieren verwendet und die Noten auf einem Laserdrucker ausdruckt? Was hat dann Beethoven & Co. so berühmt gemacht, wenn die nur mit einem Stift auf einem Notenblatt rumgekritzelt haben? Aus heutiger Sicht ziemlich "unordentlich" diese Arbeitsweise. Am heutigen Konservatorium hätten sie es bestimmt nicht leicht.

Und das gilt m.E. auch für Wirtschaftswissenschaftler, Informatiker etc.: Stellt nicht Produkte so in den Vordergrund als hinge alles von deren Existenz ab. Kümmert euch um Ideen und abstrahiert.
 
Das ist ja richtig, daß man sich mehr um das WAS als das WIE kümmern sollte. Nur sind wir hier in einem Forum, in dem man eben diskutiert, WIE man möglichst schnell, bequem, günstig zum WAS kommt. ;)
 
Rajmund schrieb:
Das ist ja richtig, daß man sich mehr um das WAS als das WIE kümmern sollte. Nur sind wir hier in einem Forum, in dem man eben diskutiert, WIE man möglichst schnell, bequem, günstig zum WAS kommt. ;)

Schön gesagt :)
Ich glaube ich sollte doch noch mal einen Versuch mit LaTeX starten (aller guten Dinge sind drei).

Keine Ahnung warum ich dass einfach nicht hinbekomme.
 
Rajmund schrieb:
Das ist ja richtig, daß man sich mehr um das WAS als das WIE kümmern sollte. Nur sind wir hier in einem Forum, in dem man eben diskutiert, WIE man möglichst schnell, bequem, günstig zum WAS kommt. ;)

Na ja, in diesem Forum diskutieren wir schon intensiver über vielfältige Themen. "Schnell", "bequem", "billig". Genau das meinte ich eben nicht ;-> Das ist das Saturn-Weltbild. Billig ist der Anfang allen Übels. ;->
 
oh man...wie uneinsichtig.

der vorteil professionellen arbeitens ist doch, das wie zu beherrschen, um sich mit dem was zu beschäftigen.
wenn man also ein anerkanntermaßen gutes tool wie latex beherrscht, ist es einfacher sich auf den inhalt zu konzentrieren. irgendwann muss man es nunmal lernen...
kennst du musixtex und ähnliche pakete? vielleicht hilft tex sogar einem musikus...

und meinst du nicht, dass es auch einen grund hat, dass vorgesetzte groupware lösungen vorraussetzen, damit sich ihre fleißigen bienchen auf das was konzentrieren...
 
oh man...da war ich mal wieder uneinsichtig. Hätten Beethoven, Mozart und Schubert doch Groupwarelösungen gehabt. Was hätten die ihre Einzel-Effizienz steigern können.
 
siehste, geht doch :)
 
flieger schrieb:
Billig ist der Anfang allen Übels. ;->
Ähm, LaTeX ist kostenlos. (Gut, kostenlos ist nicht das gleiche wie billig.)
 
Also ich bin gerade mitten in meinem dritten Anlauf mit LaTeX aber irgendwie fehlen mir wohl ein paar Pakete oder ich mach was falsch oder ich versteh die Systematik nicht.
Ich komme einfach nicht darüber hinaus ständig die Textbestandteile zwischen allen möglichen HTML-ähnlichen Tags setzen zu müssen damit ein Dokument gesetzt werden kann.
Helft mir doch bitte mal auf die Sprünge :(
 
Wo genau hängts? Klingt ziemlich allgemein, das Problem. Setzt er das Dokument? Wie siehts denn bislang in Tex aus? Poste doch mal ein Beispiel, was gehen soll, aber nicht geht.
 
Zurück
Oben Unten