Lan-Kabel im Schornstein?!

tocotronaut

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Hallo.

Ich habe vor ein LAN-Kabel zu verlegen.
Idealerweise soll es durch einen alten Schornstein. Dieser hat drei Züge. Der mittlere wird aktiv genutzt und beinhaltet das Plastikrohr der Gas-Brennwertheizung.
Die züge links und rechts sind Frei, bzw einer hat ein kleines Lüftungsgitter zum Badezimmer.

Das Kabel soll vom Keller zum Dachboden.
Dabei muss eine Höhe von 8-9 Meter überwunden werden.

Darf und Kann man einen der freien Züge verwenden um ein LAN Kabel da einzuziehen?
Welche Art Lan Kabel verwende ich am besten?
Wie sieht es mit der Zugentlastung aus? Gibt es "selbsttragende" LAN-Kabel? Gibt es andere Lösungen?

Letztlich bräuchte ich drei kabel.
Eins benötige ich jetzt, Eins bekommt ggf noch einen WLAN Access-point und eins sollte für Reserve da sein. (vielleicht kommt da ein Freifunk-Router dran)

Irgendwelche ideen?
 
Nein darf man definitiv nicht!!
 
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Darf und Kann man einen der freien Züge verwenden um ein LAN Kabel da einzuziehen?
Prinzipiell geht das, so etwas wurde bei uns im Haus auch gemacht. Ich empfehle dir, auf Nummer Sicher zu gehen und den zuständigen Schornsteinfeger zu fragen. Der kann es dir offiziell erlauben.
 
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Hier in NRW:
Ich hatte vor einem Monat eine sogenannte Feuerstättenschau. Dabei kam der Bezirksschornsteinfegermeister und hat Heizung und Kamin geprüft und abgenommen. Ein Punkt der Besichtigung war, zu prüfen, ob Kabel in dem Kamin verlegt waren. Unserer ist zweizügig, Rest wie bei Dir.
Er sagte , wenn Kabel im Kaminschacht, dann keine Abnahme. Ich kenne die Bestimmungen zwar nicht, aber so war's.
 
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Hier in NRW:
Ich hatte vor einem Monat eine sogenannte Feuerstättenschau. Dabei kam der Bezirksschornsteinfegermeister und hat Heizung und Kamin geprüft und abgenommen. Ein Punkt der Besichtigung war, zu prüfen, ob Kabel in dem Kamin verlegt waren. Unserer ist zweizügig, Rest wie bei Dir.
Er sagte , wenn Kabel im Kaminschacht, dann keine Abnahme. Ich kenne die Bestimmungen zwar nicht, aber so war's.

Genauso ist es!!
 
hmm, ich bin in Niedersachsen.
Den Schornsteinfeger wollte ich eh fragen, aber es dauert noch bis der vorbeikommt...

Ich habe aber noch einen Joker. ;)
Das Haus hat zwei Schornsteine. Einen mit drei zügen und einen komplett am anderen Ende des Hauses mit einem Zug.
Der mit einem Zug wird sicherlich in Frage kommen - auch wenn er nicht so schön liegt. Er sollte zwar eigentlich für die Möglichkeit eines kamins im Wohnzimmer freigehalten werden, mittlerweile bin ich von der idee eines Kamins aber gar nicht mehr so angetan.

Letztlich steht eh noch eine Solaranlage an, die sollte dann da idealerweise auch mit verkabelt werden.

Gibt es abgesehen von der rechtlichen seite, Ideen zur technischen Umsetzung?
Eigentlich sehe ich bei 9 Metern höhe noch kein großes Problem, aber wenn dann sollte das auch richtig gemacht werden (und lange Halten)
Gibt es spezielle Kabel zur horizontalen fliegenden verlegung?

Jetzt wo ich überlege was man noch alles machen kann bin ich schon bei 7 Kabeln ;)
 
Hier in Hamburg: als wir unser Haus gekauft hatten, haben wir die Kombitherme auf den Dachboden verlegen lassen. Dafür wurden die Wasser- und Gasleitungen teilweise durch einen Zug des Schornsteins gelegt. Nun ist der allerdings völlig unbenutzt, da das Gasbrennwertgerät erst auf dem Dachboden an den Schornstein angeschlossen ist. Wie gesagt, frage den Schornsteinfeger.

Nebenbei bemerkt sollte das bei einem Brennwertgerät sowieso kein Problem sein, die Abgase sind ja kaum warm.
 
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Bei uns (zweigeschossig mit voll ausgebaute Dachgeschoß, Höhenunterschied >11m) laufen sowohl die Leitungen der PV-Anlage wie die Rohre der Solarthermie in einem der drei Schächte (zwei waren als Schornsteine gedacht, der mittlere ursprünglich mal als Belüftung). An einem anderen hängt eine Dunstabzugshaube, am dritten die Gasheizung. Alles von Fachleuten montiert und vom Kaminkehrer anstandslos abgenommen (und der war bei einigen anderen Maßnahmen beim Gasthermeneinbau sehr kritisch und hat das mit dem Installateuer ausführlich diskutiert).

Warum soll ein gemauerter Schacht neben einem Kamin irgendein Problem darstellen?

Höchstens wenn die Schachtwände extrem dünn sind. Oder rechtlich, wenn die entsprechenden Brandordnungen (Ländersache!) noch von offenem Feuer ausgehen.
Die Wärmebelastung der Plastikverkleidung der Kabel ist bei üblichem Mauerwerk doch nicht größer als wenn das Kabel außen an der Schornsteinwand sitzt – bei uns sitzen da sogar etliche Stromkabel im Heizungskeller.

Aber wir können hier endlos argumentieren, was sicherheitstechnisch vernünftig ist - entscheidend ist der zuständige Bezirkskaminkehrer mit seinen Vorschriften. Es sei denn, da gibt es Auslegungsbedarf, aber ich habe keine Ahnung, an wen man sich dann mit einem Einspruch wenden könnte.
 
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Hat der kein Telefon?
Sowas klärt sich leichter "von Mann zu Mann" als am Telefon, und höchstwahrscheinlich will der BKM sich die Sache auch selbst anschauen - aber man könnte natürlich per Telefon einen Termin ausmachen.
 
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Letztlich bräuchte ich drei kabel.
Eins benötige ich jetzt, Eins bekommt ggf noch einen WLAN Access-point und eins sollte für Reserve da sein. (vielleicht kommt da ein Freifunk-Router dran)
Jetzt wo ich überlege was man noch alles machen kann bin ich schon bei 7 Kabeln ;)

Ein Kabel sollte reichen - dann den Rest kann man mit einem Switch machen.
Wenn würde ich auch ein etwas dickeres Leerrohr (das "geriffelte" auf der Rolle, und davon die stabilere Ausführung) durch den Kamin ziehen und das Kabel dann dort rein.
 
Bei der Zugbelastung sehe ich keine Probleme, 9 Meter Kabel wiegen ja nicht viel, die Idee mit dem Leerrohr ist gut,
dann gibt es oben keine Knickbelastung.
 
Bei uns (Niedersachsen) sieht es wie folgt aus:

Brennwerttherme
Kunststoff Abzugsrohr im großen Schacht
Leitungen der Solarthermie Anlage, Leitungen der Photovoltaikanlage, Sat-Kabel, Datenkabel im mittleren Schacht
Abzug Lüftung Kellerraum im kleinen Schacht

Wurde vom Schornsteinfeger nicht beanstandet.
Aber natürlich NUR bei Brennwertkessel. Wegen der niedrigen Abgastemperaturen.

Ich habe normales CAT7 Datenkabel verlegt. Vom Keller bis zum Dachboden ca. 9m.
 
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Wer viel fragt, bekommt viel Antwort. Bisweilen welche, die einem nicht gefallen.

Oder: schlafende Hunde sollte man nicht wecken.
 
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Das mit den schlafenden Hunden stimmt natürlich. In anderen zusammenhängen mache ich da auch einfach ohne zu Fragen. Schornsteinfeger haben in deutschland aber immer irgendwie eine Sonderrolle.

Ich werde deshalb trotzdem einfach mal fragen. Wenn der das durch Zufall sieht gibt es denke ich mehr Probleme. Ansonsten kann ich im Notfall auch aussen am Haus hoch - nicht schön aber selten.
Die Abnahme der Heizung vor gut einem Jahr war auch problemlos und der Typ war nicht unsympathisch. (damals hätte ich gleich mal fragen sollen - ich meine aber eine solaranlage bereits angesprochen zu haben.)

Ich denke es macht Sinn mehrere Kabel hoch zu legen, als einen Aktiven Switch dazwischenzuschalten. Ich denke ich werde 6 kabel an einem Seil oder sowas festmachen und alle 30-50 cm einen kabelbinder drumknoten.
Die Technik soll weitestgehend im Keller bleiben. (Hab da eh schon ein patchpanel mit ein paar freien ports.)
 
Das mit den schlafenden Hunden stimmt natürlich.
Na ja, solange nichts passiert, ist ja OK. Aber stelle dir vor, dass aus irgendeinem Grunde die Bude abfackelt und die Typen von der Feuerkasse finden nicht genehmigte Kabel im Schornstein...dann hast du ein Problem.
 
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Ich denke es macht Sinn mehrere Kabel hoch zu legen, als einen Aktiven Switch dazwischenzuschalten. Ich denke ich werde 6 kabel an einem Seil oder sowas festmachen und alle 30-50 cm einen kabelbinder drumknoten.
Warum?
Bei normaler privater Nutzung hast du durch einen weiteren (vernünftigen) Switch keine Nachteile.
Ein Kabel im Leerrohr würde ich deinem Kabelbinder-Kabelbündel auf jeden Fall bevorzugen - evtl. sogar ein Glasfaserkabel, dann gibts auch kein Problem mit eventuellen Potentialunterschieden zwischen Keller und Dachboden.
 
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Der Schornsteinfeger war endlich mal hier und hat sein OK gegeben.
Ich habe drei Züge, die ich verwenden kann.
Der Zug der Wahl wurde bislang lediglich zur (Bad) Entlüftung verwendet. Es war nie ein Ofen angeschlossen.

Jetzt geht es nur noch um die
Technische Umsetzung der Zugentlastung im Schornstein?

Ich habe Folgendes Kabel gekauft:
https://www.elektro-wandelt.de/Datenkabel-Kat-7-S-FTP-2x4x2-AWG23-1000MHz-Duplex-50-Meter.html
da sind immer zwei Datenleitungen (für eine doppeldose) zusammen.

Ich muss mit 4 anschlüssen (zwei kabel) ca. 4,5 meter überbrücken.
und mit 6-8 Anschlüssen (3-4 kabel) ca 6 meter.

die LAN-Kabel wirken schon recht Starr und scheinen mir grundsätzlich gut geeignet.
trotzdem hoffe ich auf erfahrungen, ob man bei 6 metern hängendem Cat7 Kabel eine zugentlastung einbauen sollte.


Kennt jemand ein System, dass gut für zugentlastung im Schornstein geeignet ist?
Meine unglaublich naive idee wäre, ein dünnes stahlseil mit einzuziehen, und die kabel alle 30 zentimeter mit kabelbindern zusammenzuzurren.
 
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