Kurztest: LaCie d2 Quadra - Komplett-Backup

Habakuk

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Kurztest: LaCie d2 Quadra + MBP-Komplett-Backup

Fixer Heuler

Ein Händler bot mir das 500-Gigabyte-Exemplar um 150 Eupeken inklusive Versand an, da die Verpackung leicht beschädigt ist. Unter diesen Umständen konnte ich nicht nein sagen. Tags darauf, gestern, war das gute Stück mit zwei Jahren Werksgarantie da.

Zusammenfassend kann vorweg gleich gesagt werden: Hardware okay, Software durchmischt.


Hardware

Das Gehäuse fühlt sich rau an und ist schwer (Blei?) samt dem Standfuß, der mit einem beiliegenden Werkzeug erst montiert werden muss. Die Ausstattung mit den vielen Anschlüssen und dazugehörigen Kabeln ist geradezu luxuriös, allerdings sind die Strippen allesamt recht kurz. Auch das Netzteil ist weder klein noch leicht. Eine typische Desktop-Festplatte eben mit recht eingeschränkten Transportmöglichkeiten.

Der Anschluss an den FireWire-800-Port des MacBook Pro und die Inbetriebnahme gehen leicht von der Hand. In erstaunlich wenigen Augenblicken steht das für Macintosh-Computer vorkonfigurierte Laufwerk dem Betriebssystem in vollem Umfang zur Verfügung!

Die Platte würde ich nicht als besonders leise bezeichnen. Sobald sie dreht, wird ein mittelfrequentes Schwingen übertragen, das - trotz der Kunststofffüßchen und der Gummi- oder Silikondichtung zwischen Standfuß und Gehäuse - auf den Resonanzkörper in Form des Schreibtischs oder des Regals übertragen wird und sich als eine Art Dauersummen oder -brummen bemerkbar macht.

Die Zugriffsgeräusche sind auch durchaus vernehmbar. Den Lüfter/Ventilator, der eingebaut sein soll, kann ich nicht heraushören, wird offenbar von dem Spin-Geräusch überdeckt. Sie ist dennoch leiser als meine andere externe USB-Festplatte der Marke Sungoo mit viel geringeren Leistungswerten.

Nach ein paar Minuten Untätigkeit wird die LaCie Quadra zuverlässig vom Mac OS runtergefahren, dann ist sie freilich fast geräuschlos; braucht allerdings ein paar Sekunden Anlaufzeit mit deutlichem Begleitheulen, wenn sie wieder eingesetzt werden soll. Die helle blaue Diode an der Vorderseite leuchtet ständig, sobald der Hauptschalter auf "On" oder "Auto" gestellt wird.

Das Netzteil wird recht warm, das Gehäuse der Platte bleibt kühl. Das Ding ist soweit in Ordnung und sauschnell. Die internen Hardware-Komponenten sind vom Feinsten :)


Software

Der geplante Einsatz als Video-Server am eSATA-Anschluss läßt noch etwas auf sich warten, daher dachte ich, es wäre vielleicht eine gute Idee, als Test der flinken Scheibe ein Komplett-Backup der internen Systemplatte anzulegen.

Als frischgebackener 2,5-Monate-Switcher machte ich mich kurz schlau und produzierte etwas voreilig eine bootfähige Kopie der System-HD mit der willkommenen Hilfe von Carbon Copy Cloner (CCC). Dieses Programm scheint schon älter zu sein, dennoch waren die 50 GB in einer guten Stunde erfolgreich gesichert! :)

Absolut genial: An den vom Hersteller voreingestellten Standard-Werten ist nicht das Geringste verändert worden! Herunterladen und loslegen! Es müssen nur Quell- und Ziel-Volume festgelegt und vorher auf letzterem "Eigentümer auf diesem Volume ignorieren" ("Infos zu: <Volume> - Eigentümer & Zugriffsrechte") abgewählt werden (Häkchen entfernen). Kinderleicht und ein Musterbeispiel der Apple-Philosophie (obwohl von einem Dritthersteller)! Ideal bestimmt nicht nur für den Einzelplatz-Privatanwender.

Ich legte zum Test nach dem Klonen in den OS-X-Systemeinstellungen die LaCie als Startvolume fest; Neustart. Alles geht blitzschnell, die externe bootet, OS X beeilt sich mit dem gewohnten Desktop, das zwangsübersiedelte Little Snitch meckert kurz, sonst alles okay, ein paar Programme gestartet, Import von DV/Camcorder über FW400 klappt wie üblich, Internet da, alles da. Prima! Die "Macintosh HD" (Platte im Notebook) wurde sozusagen in die zweite Reihe verbannt ;-)

Dann kam ich etwas spät drauf, dass ich die neue Platte vielleicht doch lieber in Partitionen hätte einteilen sollen. Mit den von der Firma Apple mitgelieferten Systemmitteln (Festplatten-Dienstprogramm) geht das in Sekunden im Format "Mac OS Extended (Journaled)". Ich unterteilte die Quadra in eine Backup-Partition (120 GB - so groß wie die interne Harddisk) und den Rest in eine zweite. Mit dieser Aktion wurde das erste CCC-Backup natürlich verworfen.

Warum nicht die auf zwei Compact Discs mitgelieferten und vom Hardware-Hersteller empfohlenen Tools benützen? Das Angebot ist ein bisschen uneinheitlich: Die LaCie '1-Click' Backup Software scheint nicht allzuviel zustande zu bringen; die Herstellung eines bootfähigen Klons war für mich Voraussetzung. Silverkeeper scheint okay zu sein, ich entschied mich allerdings für das offenbar modernste Retrospect Express Version 6.1.126 mit LaCie-Shortcut-Button Unterstützung (auf separater CD).

Die gute Nachricht: Das damit angelegte Backup scheint zu funktionieren, ich machte die gleichen Tests wie mit CCC (Booten von dem mit dem neuen Klon gefüllten Backup-Volume). Der Rest von Retrospect ist eine einzige Katastrophe!!

Ich hatte mein System diesmal etwas besser aufgeräumt und vorbereitet. Die zu klonende Systemplatte wurde um 20 GB Videodateien erleichtert. Neustart des Systems, damit keine unerwünschten Applikationen laufen. Dennoch brauchte Retrospect für das Backup des 30-GB-Rests knapp drei Stunden! Es scheint immerhin recht gründlich ans Werk zu gehen. Vorher wird eine halbe Stunde lang gezählt, nachher eine dreiviertel Stunde verglichen...

Davor gestaltete es sich als ziemlich schwierig, das "Retrospect 6.1 Driver Update" Version 6.1.11.101 vom 30. Juni 2007 im Internet zu entdecken. Die auf der Installations-CD beiligende und gleichnamige Datei ist wesentlich älter und hat die Versionsnummer 6.1.8.101.

Dann überraschte mich ein extrem peinlicher und total missverständlicher Fehler (gleichermaßen vor und nach dem Update vorhanden): Beim Backup-Assistenten heißt es prominent als Überschrift in einem sehr wichtigen Dialog- und Auswahlfenster (gleich dem ersten) "Laufwerk, auf dem ein Backup erstellt werden soll" statt "Laufwerk, von dem ein Backup erstellt werden soll". Unglaublich! Noch dazu bei einer Sicherheits-Software! Ein Neueinsteiger steigt genau an diesem Punkt aus! :-(

Es wird ein unappetitlicher Sonderzeichen-Salat im "Ausführen"-Menü des Backup-Programms serviert. Ebenfalls nicht sehr vertrauenswürdig, i bewahre (es soll übrigens heißen: "...in einem Schritt"):

img182.imageshack.us/img182/8034/retrospectta7.jpg

Das Bildschirmfoto oben entstand nach einem kurz darauffolgenden und von mir manuell ausgelösten Backup-Update. Obwohl in der Zwischenzeit fast nichts verändert wurde, dauerte das wieder weit über eine Stunde! Die "Fehler bei der Ausführung" entstanden offenbar, weil ich es wagte, während des Prozesses ein wenig im Internet zu surfen und mir die Bedienungsanleitung der LaCie durchzulesen. CCC hatte vorhin nichts Diesbezügliches zu bemängeln.

"Prozess" ist gut..! Während des Klonens genehmigt sich Retrospect alle fünf Minuten für zwei, drei Minuten neunzig Prozent Leistung vom funkelnagelneuen 2,2 GHz Intel Core 2 Duo, dem guten, für "simples" Dateienkopieren! Die Ventilatoren drehen dann mit 3.000 Umdrehungen pro Minute (normal: 2.000). Stundenlang ein stetiges Auf und Ab. CCC war da gar wesentlich genügsamer!

Während der Run-Time ist zu fünfzig Prozent kein Zugriff auf die zahlreich verstreuten Retrospect-Programmfenster möglich! Das erlebe ich zum ersten Mal mit meinem Macintosh. Es erscheinen besondere Cursor-Symbole & es hagelt bunte Sat-1-Bällchen.

Das Programm scheint zwar viel zu können - oder besser: können zu wollen; die Optionen sind äußerst umfangreich, es gibt Protokolle (Scrollrad geht in den dazugehörigen Fensterln nicht, Markieren nur zeilenweise), Strategien, Sets und Scripte bis zum Abwinken, aber es ist nicht besonders gut dokumentiert: Ausführlich aber schlecht strukturiert, schlimme Fehler, htm-Format, vom Backup-Assistenten ("Backup in einem Schritt") kein Sterbenswörtchen (offenbar nicht ganz aktuell) - das tue ich mir nicht an. Das sehr praktische Backup-Update über Druck auf die blaue Leuchtdiode des externen LaCie-Gehäuses funktioniert zwar, dauert aber wie gesagt ewig und frisst gierigst Ressourcen wie bescheuert.

Ich möchte noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass ein "Wiederherstellen" (der eigentliche Zweck der Bemühungen im Notfall, der wahrscheinlich eh nie eintritt, oder bei HD-Wechsel) bei keinem der Programme getestet wurde. Aber da es sich dabei im wesentlichen um nichts Anderes handelt als ein "Zurück-Klonen" auf eine Systemfestplatte, darf davon ausgegangen werden, dass auch dies soweit funktioniert.

Das nächste Backup mache ich bestimmt wieder mit Carbon Copy Cloner 2.3, den praktischen Leuchtdioden-Knopf an dem mächtigen Bleiklumpen :p kann man immerhin auch mit einer anderen Aktion belegen!


Hersteller-Produktbeschreibung der externen Desktop-Festplatte, um die es hier geht:
lacie.com/de/products/product.htm?pid=10869

Absolut empfehlenswert ist dort das ausführliche Handbuch:
lacie.com/download/manual/d2_quadra_de.pdf


Darin eine übersichtliche Zusammenstellung und klar verständliche Erläuterungen mit allem Wissenswerten zum Thema externe Massenspeicher am Mac (und Windows/Mischsysteme). Ideal auch für Neueinsteiger in dieser Materie. Alle Eigenschaften, Anschluss- (Mischen) und Kaskadierungsmöglichkeiten der hypermodernen Geräte werden einwandfrei erklärt und mit Skizzen dargestellt.
 
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Hallo!

Kann man das Gehäuse öffnen und selber die Festplatte wechseln?
msg
 
Man kann es bestimmt, wenn man weiß, was man tut. In den Bedienungsanleitungen ist der Tausch der im Gehäuse eingebauten Platte jedenfalls nicht erwähnt, und in den Garantiebestimmungen steht zu lesen: "Die Garantie erlischt unter den folgenden Bedingungen: ... Das Sicherheitssiegel am Laufwerksgehäuse ist beschädigt."

Wie gesagt, bei meiner konnte ich den Standfuß gar nicht einschieben, ohne das Sicherheitssiegel zu beschädigen...

Innen arbeitet übrigens eine pfeilschnelle Samsung Spinpoint T166 HD501LJ SATA-II Media/16 MB Buffer/7.200 rpm. Laut AJA KONA System Test (File Size 256 MB):
Write: 58,1 MB/s
Read: 63,1 MB/s

Testberichte (Chip erwähne ich nur ausnahmsweise):
http://www.chip.de/artikel/c1_artikel_23861686.html
http://www.tomshardware.com/de/fest...l-hitachi-seagate,testberichte-237711-10.html
http://www.barebonecenter.de/index.php?option=com_content&task=view&id=4147&Itemid=143

Herstellerangaben:
http://www.samsung.com/global/busin...e=spinpointtseries&model_cd=HD501LJ&ppmi=1087

Dort steht zwar: "ATA S.M.A.R.T compliant is designed hard disk drive to check the reliability itself and directly transfer to host", System Profiler meldet jedoch in der entsprechenden Zeile "nicht unterstützt" und auch das Programm SMARTReporter führt das Gerät nicht in der Liste. Vielleicht deshalb, weil Gehäuse-intern SATA und extern FireWire 800?!
 
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Hallo!

Kann man das Gehäuse öffnen und selber die Festplatte wechseln?
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... ja, an der Rückseite sind zwei Schrauben (es passen SATA 3,5" Festplatten). Eine davon hat einen Garantieaufkleber.
Meine LaCie 500 lief einfach viel zu laut, daher machte ich auf die Gefahr hin die Garantie zu verlieren das Gehäuse auf, um nach den Lüfter zu schauen.

Ich war sehr schockiert, als ich gesehen hab, dass ein Kabelbündel direkt am Lüfter von innen schleifte. Wäre das so weiter gegangen, wäre dann die Isolierung der Kabel irgendwann durchgeschliffen worden (mögl. Totalschaden).
Somit hat sich LaCie hier nicht mir Ruhm bekleckert, und schlicht unsauber das Teil verschraubt.
Nun ja, jetzt bin ich sehr froh es selbst gerichtet zu haben.

Die Platte läuft nun deutlich leiserer, wenn auch nicht ganz lautlos (das ist wohl das Handicap aller LaCie Festplatten).
Die Performance ist, wie bei LaCie üblich, sehr gut.
 
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Ich habe jahrelang LaCie Platten gekauft. Sie waren eigentlich immer zu laut im Vergleich zu anderen und gingen meist (3x) noch in der Service-Zeit kaputt. Die letzte, eine 500GB d2 quadra, habe ich vom LaCie Service dann in einem funktionierenden, aber total lädierten Gehäusezustand zurück bekommen. Auf meine Entrüstung hin hieß es, das sei beim Transport passiert und dafür trage ich nunmal selbst die Verantwortung. Meiner Meinung nach sind das blöde *******.

Edit: Stark! Wenn ich hier W i c h s e r schreibe, macht die Forensoftware automatisch Sternchen daraus. :)
 
Von der Substanz her sind es eigentlich sehr robuste Festplatten - das Metallgehäuse ist schon ein Vorsprung gegenüber den billigen Plastikteilen anderer Hersteller.
Trotzdem erwartet man, dass die Teile eben reibungslos funktionieren. Insbesondere wegen den hohen Preisen bei LaCie.
Und wenn der Service nicht stimmt, dann kann man eigentlich davon die Finger weglassen.
Meine kommende externe Festplatte werde ich mir selber konfigurieren aus einen Metall-Gehäuse (wie z.B. Macally) und einer guten Festplatte.
Eventuell rüste ich die LaCie aber noch mal vorher hoch ... es kommt sicherlich was besseres raus als bei LaCie ;)
:D
 
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Naja klar. Ich finde das Design und zumindest die d2 Gehäuse als solche auch noch immer sehr attraktiv. Das darf ja auch seinen Preis haben. Ich kann nur hoffen, dass die inzwischen bessere Platten einbauen und nicht mehr am Service sparen. Nur selbst davon überzeugen werde ich mich sicher nicht mehr.
 
Meine LaCie (siehe OP) ist defekt, obwohl sie nicht allzu oft benützt wurde. Gerade jetzt, wo ich sie dringend bräuchte. Beim Einschalten ertönt ein rhythmisches, leises Klicken, das Gerät wird nicht auf dem Desktop angezeigt. Bereits Kabel getauscht etc. NADA.

Es ist zwar noch Garantie drauf, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich den Vorgang (Registrierung, Passwort, womöglich Einschicken...) durchmachen möchte.

Von dem Teil muss jedenfalls abgeraten werden. Das Auftreten von defekten Laufwerken dieser Marke ist (laut div. Foren) zu häufig.
 
Nuja, ich habe hier selber 5 LaCie Platten. 2 davon sind rund 5 Jahre alt. Bisher keine Probleme.

Meistens ist es ja die Platte selber welche den Geist aufgibt (=> Habakuk) oder das Netzteil.
Beides sind Zulieferteile, sprich LaCie kann da im Grunde nix für, wenn solche Teile nicht mehr wollen. Dementsprechend kann das auch bei andern "fertigen" externen Platten passieren oder auch bei Marke Eigenbau (Gehäuse und Platte selber zusammenstellen).

Mein Fazit: Ich bleibe bei LaCie, hatte noch nie Probleme und das Design ist unschlagbar.
 
^ Sorry. Sch... auf das Design, das Teil hat zuverlässig zu funktionieren.

So. Wollte mich registrieren, um ein Repair-Ticket zu erstellen, aber in der blöden Liste wird Österreich oder Austria nicht angeführt (Burkina Faso, alles da, AT nicht) :-( Telefonnummer von LaCie gibt's natürlich keine.

Finger weg!
 
das Teil hat zuverlässig zu funktionieren.

Ich kann bei mir nichts anderes behaupten.
Wie oft rennt denn deine LaCie?
Eine der 5-jährigen meiner Disks rennt quasi alle 30 Minuten um einen Ordner zu backupen.
Die andern laufen rund 5-6 Stunden täglich. Bisher nie ein Problem. Nichtmal ein verbratenes Netzteil.
 
Ich habe ein paar Externe, und die LaCie war - wie gesagt - eher selten im Einsatz, manchmal wochenlang nicht. Das letzte Mal, glaube ich, vor einem Monat oder so. Und jetzt das! Aus heiterem Himmel.

Vielleicht ist es eher besser (wie bei einem Auto), wenn sie häufiger gebraucht werden.

BTW Habe jetzt (mehr oder weniger zufällig) die Tel. Nr. v. LaCie Deutschland gefunden. Falls die mal jemand braucht:

(0049) (0) 7621 1617900
 
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