Kosten für Speisekarte – wer hat Erfahrung?

Gonz

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Hallo ihr Lieben!

Ich soll für einen Kunden eine Getränkekarte erstellen –*
es handelt sich dabei um eine kleinere Kneipe im Stil
eines Western Saloons.

Nun bringt die Kalkulation eines solchen Projektes einige
Besonderheiten mit sich:

Einer extrem kleinen Auflage (50 Stck.) stehen besondere
Produktionsanforderungen wie ein schön großes Format
und Schutzlaminierung bzw. Drucklack entgegen.
Das ist schon mal per se teuer.

Dann ist es wie so oft, man bekommt die Preise nur unvollständig
auf einem Blatt hingekritzelt und muss sie selbst erfassen.
Der Kunde hat sich aber immerhin schon die Mühe gemacht,
Bilder von Getränkeflaschen und Markenlogos aus dem Internet
zu suchen – mit dem Erfolg, dass ich hier eine CD randvoll mit
8 kb gifs habe, die höchstens für den Druck auf Briefmarken
geeignet sind.

Diese Faktoren führen alle dazu, dass ich befürchte, dass mein Kunde
mit einem Herzinfarkt umfällt, wenn ich ihm mein Angebot präsentiere.

Habt ihr Erfahrung mit solchen Projekten, könnt ihr mir Kostenbeispiele
verraten oder mir Argumentationshilfen liefern?

Den Job würde ich gerne machen, da hier zumindest hohes
Kreativpotenzial drin steckt.

Danke für eure Hilfe, der Gonz
 
Hallo!

Was die Motive der Getränkesorten betrifft:
Sich unmittelbar an die Hersteller wenden, denn für kostenlose Werbung hat man immer ein offenes Ohr! Insbesondere die Brauerreien (Top 5 in Germany) haben für Pressezwecke genügend Werbemittel und Motive über ihre Produkte (DIN A4, CMYK, 300 dpi). Bei entsprechender Bitte per Brief steht der Verwendung der Abbildungen nichts im Weg. Es dient ja beiden Seiten und wenn man sein Anliegen richtig formuliert und ein nettes Layout beifügt, an welcher Stelle das jeweilige „Nass“ später zu sehen sein soll, dann klappt das ebenso gut bei anderen Handelsmarken von Softdrinks. Hauptsache, die Getränkekarte ist für keinen Erotik-Club oder SM-Schuppen. Da verweigert selbst die Kirche eine Abbildung des Papstes.

In Deinem Fall (Kneipe mit Western Touch) sehe ich keine Probleme. Die Sache kannst Du übrigens mit Sponsoren noch leichter ins Leben rufen, die gern auf der Getränkekarte für ihr Business werben möchten! Da hätte sogar der Inhaber der Kneipe eine Einnahmemöglichkeit, wenn seine Getränkekarte mit Hilfe von Sponsoren (regionale Anbieter) realisiert wird. So wäre sicher eine Ecke für das Signet und die Adresse der Druckerei frei, die den Auftrag kostengünstiger drucken könnte oder eines Taxi-Unternehmens, das genau an richtiger Stelle werben könnte. Man kann auf einer Getränkekarte dezent 8 regionale Anbieter präsentieren, ohne den Gesamteindruck der Präsentation zu stören. Zudem wäre das der Start für andere gemeinschaftliche Projekte, denn wer nicht wirbt, stirbt! Auf diese Weise kommst Du mit potentiellen Sponsoren ins Gespräch und kannst auch gleich für Deine Leistungen werben!

Apropos Eigenwerbung:
Natürlich solltest auch Du eine Ecke für Deine Werbung auf der Karte sichern! Bei uns am See sind eine Menge Hotels und Restaurants und auf den Speisekarten und Getränkekarten sind stets Unternehmen zu finden, die das kulinarische Angebot erweitern. Ob Bootsverleih, Fahrschule, Fahrradverleih und Busunternehmen. Sie alle stehen auf den Karten, in jedem Restaurant! Die Druckkosten werden von allen Beteiligten getragen (= mehr Geld für den Gestalter). Alle sind zufrieden, denn preiswerter kann man keine Werbung machen und gleichzeitig viele Zielgruppen erreichen. Außerdem sind solche Zusatzinformationen am Tisch eine wichtige Lektüre für die Gäste, die auf ihr Essen und Trinken warten. Da schauen selbst die rein, die Werbung ablehnen. Klappt auch mit Bierdeckeln, Aschenbechern und anderen Dingen, wo man mehr tun möchte, als Preise für Getränke und Speisen zu präsentieren. Je mehr Sponsoren man findet, desto besser. Der Grafiker macht von allen Beteiligten den besten Schnitt, denn er bildet den Schnittpunkt in der Kommunikation unter den Sponsoren. Mit solchen Jobs überlebten bereits Generationen von Studenten der Fachrichtung Kommunikationsdesign, die heute Events im großen Stil realisieren und klein angefangen haben.

Viel Glück!

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gonz,

ich denke ebenso wie Sterling und habe dies auch
schon des öfteren realisiert. Zu aller hohen Zufrie-
denheit. Denn bei genaueren Betrachten des wirt-
schaftlichen/soziologischen Umfeldes solch eines
Restaurants ergeben sich für Dich noch reichlich
Zusatzgeschäfte – seitens des Auftraggebers und
auch dessen Lieferanten – hast Du Zeit, dann er-
stelle ein schlüssiges modulares Konzept. Mit solch
einem Konzept hatte ich – obwohl nicht gewünscht –
durchschlagenden Erfolg, der weit über meine Er-
wartungen hinausging. Der Kunde muss natürlich
dafür auch zu haben sein. Dies aber dürfte in der
heutigen Zeit kein Problem sein, denn es „hängt”
ja unter anderem das „Damoklesschwert” der Nicht-
raucherzonen oder komplettes Rauchverbot in der
Luft.

Es begann mit dem Design der Kneipenbeschilderung
und wurde über Veränderungen der Innenausstattung
hin zu Veranstaltungen über Jahre hinweg gepflegt.
Das Schöne an einem modularen Konzept ist die Viel-
falt der Einsetzbarkeit ohne grossen Aufwand.

Egal ob kleine oder grosse „Kneipe”. Du musst nur das
Potential ausschöpfen.


Gruss Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gonz,

Deiner ursprünglichen Frage kam ich überhaupt nicht nach!

So sorry! Hier der Preis:

4 Stunden Kundenkontakt/Konzept
8 Stunden Motiv-Recherche (Lieferanten-Motive)
6 Stunden Reinlayout (Text-/erfassung)
8 Stunden Retouching/Composing
6 Stunden Artfinish
4 Stunden Drucküberwachung-/abnahme vor Ort

36 Stunden X Stundensatz
zuzüglich 7 % Service-Fee
zuzüglich 15 – 50 % erweiterte Verwendung: Nachauflage etc.)
zuzüglich 1.200 bis 1.750 € Layout

Honorare für Internet-Motive nicht vergessen
Dies könnte im Nachhinein sehr teuer werden!

Als „kleine-leute-kreativ-bonus” würde ich – vorausgesetzt
Deine Preise sind im Allgemeinen nicht zu niedrig – die
Positionen Service-Fee und Layout in sichtbaren Abzug
bringen

„…besonderer Bonus für Sie, da der Auftrag so viel
Spass verspricht!”

Aber nur, wenn der Kunde die Augenbrauen über Gebühr
strapaziert – aber was soll das, Du bist erfahren genug,
hierfür brauchst Du keine Verhaltensregeln! Ich ging nun
davon aus, dass das sozio-/wirtschaftliche der Gäste im
höherpreisigem Bereich liegt. Darf man erfahren aus wel-
cher Ecke der Republik/Europa Du kommst?

Gruss Jürgen
 
Hallo ihr Lieben!

Ich soll für einen Kunden eine Getränkekarte erstellen –*
es handelt sich dabei um eine kleinere Kneipe im Stil
eines Western Saloons.
...
Einer extrem kleinen Auflage (50 Stck.) stehen besondere
Produktionsanforderungen wie ein schön großes Format
und Schutzlaminierung bzw. Drucklack entgegen.
Das ist schon mal per se teuer.
...

Hallo Gonz,
...
zuzüglich 1.200 bis 1.750 € Layout
...

Bei einer Auflage von 50 Stk. käme ich, nur bei Berücksichtigung der
Layout-Kosten auf satte 24 € bis 35 € pro Karte. :eek:
Und Produktionskosten fallen doch auch noch an, oder?

Bitte nicht missverstehen! Gute gestalterische Arbeit hat ihren berechtigten
Preis. Und mit einer ansprechenden und hochwertigen Getränkekarte läßt
sich der Umsatz in der Kneipe bestimmt ankurbeln.
Aber ich bezweifle, dass der Gastwirt soviel für eine Getränkekarte
ausgeben möchte, kann und wird.

Was kann man also für eine Werbung auf der Karte, die evtuell ein Jahr
hält, verlangen?
Meiner Meinung nach sollten die Werbeeinnahmen die gesammten
Kosten, oder zumindest 75% davon, für den Gastwirt abdecken.

Gruß
aao_scout



P.S.: Wie hoch ist den Dein monatlicher Umsatz im Saloon? ;)
 
Da kommt man inklusive den 36 Stunden zum Stundensatz und der Produktion schon so auf 100 EUR pro Speisekartenexemplar, schätze ich.
Ob das dem Inhaber einer (Zitat) "kleineren Kneipe" gefällt...?

Gut, die Werbung zieht man noch ab...
 
Hallo aao_scout, hallo Performa,

weshalb gehen viele Menschen stets von
überhöhten Preisen aus? Der Kunde wünscht
eine anspruchsvolle Karte, es ist letztendlich
egal, ob er 50 Exemplare oder 5.000 haben
will, mein Gestellungsjob hierzu ist nicht –
bis auf die Service-Fee – Auflagen gebunden.
Meine Arbeit ist die gleiche als bei 50.000
Exemplaren. Und – wenn der Kunde Exquisites
wünscht, so hat er auch das Recht es zu
bekommen.

Ich hatte eine Einladung zu einem Messe-Event
(nur Speise,Trank und Geplapper) zu entwickeln.
75 Einladungen mit Kuvert und Speisekarte.
Motto „ State Of The Art”. Auf meine Frage hin,
was es kosten dürfte, kam ein Lachen. „Machen
Sie es toll" Und damit war ich verabschiedet.
Ohne einen Tupfer auch nur einer hingehauchten
Idee – Auftraggeber Internet-Peripherie.

Mein Job kam begeisternd an, jedes Einladungs-
Exemplar kostete meinen Kunden 275 Euro!
„Doch nicht teurer!" war die einzige Reaktion,
die mich überraschte. Das er von meiner Aus-
führung begeistert war, wurde schon bei einer
Skizze deutlich.


Weshalb zerbrechen sich eigentlich unbeteiligte
Personen den Kopf über die Finanzen eines Auf-
traggebers. Es ist doch seine Entscheidung, ob
und wie viel er für Werbung ausgeben will.


Beste Grüsse

Jürgen
 
Ach ja, ein kleiner Zusatz. :cool: Wenn der Kunde von
seinem Laden überzeugt ist, Ideen hat und diese auch
finanziell wuppen kann, so ist dies, klug überlegt, eine
Investition in die Zukunft. Und – zum Beispiel im Süden
unserer Republik werden Speisekarten auf der billigen
Elefantenhaut dem Kunden als Mitbringsel offeriert und
diese nehmen dankbar zu überhöhten Preisen an.

Gruss Jürgen
 
Hallo ihr Lieben!

Danke schon mal für eure Antworten!
Hab gerade etwas Stress, aber ich nehme mit heute abend Zeit
für ausführliche Antworten.

Vielen Dank schon mal für die fundierten Beiträge!
der Gonz
 
HMein Job kam begeisternd an, jedes Einladungs-
Exemplar kostete meinen Kunden 275 Euro!
„Doch nicht teurer!" war die einzige Reaktion
Kann ich einen Scan davon sehen?
Keine Sorge, weder will ich lästern noch will ich was plagiieren, ich würde nur wirklich gerne sehen, welches Kunstwerk als Einladungskarte knappe 300 Euro wert ist, wenn die Anfordung war "machen Sie es toll".

Hintergrund: Ich arbeite in einem Konzern an der Proposalerstellung im gestalterischen Bereich - das klingt spannender als es ist, weil natürlich viele Vorgaben jedwege Kreativität einschränken. Ich würde mich also gerne von einer 300-Euro-Einladungskarte indirekt inspirieren lassen. Entweder sage ich mir: "oh, das kann ich auch, viell. sollte ich mich weiter entwickeln" oder aber: "gut, dass ich angestellt bin, denn wenn ich DAS sehe, weiss ich, dass ich mir meine künstlerische Ader nur einbilde."

Danke.
 
Der Kunde hat eine kleine Kneipe. Das Budget scheint eher niedrig, nehme ich an. Wie üblich bei solchen Sachen.
Die Motivbeschaffung scheint Deine Aufgabe zu sein, das kostet Zeit, Nerven und nochmals Zeit für die EBV. Wenn Du diesen Fummelskram auf Dich nehmen und Dein genanntes „hohes Kreativpotenzial“ ausleben willst, schätze den Aufwand und mach es.
Erfahrungsgemäß wird die Schmerzgrenze bei max. 400 Euro liegen. Biete Dich trotzdem nicht unter 800 Euro an, sonst bist Du komplett unglaubwürdig. Und das ist schon knapp am unteren Limit und sollte als Quick’n’Dirty-Job durchgezogen werden. Vorausgesetzt, Du bist (das weiß ich leider nicht bzw. nicht mehr) als Grafiker o.ä. wie auch immer unterwegs und kein Hobbydesigner mit CorelDraw.
Je einleuchtender Du dem Kunden hierbei klarmachst, dass diese Karte einen der wichtigsten Augenkontakte zu seiner Klientel darstellt und ihn und sein Unternehmen nach außen hin repräsentiert, um so eher kannst Du Deine Kalkulation plausibel anbringen.

Ist es eine Kneipe im ursprünglichen Sinne, ist die Idee mit der Werbung auf der Karte inkl. Sponsoren eine Überlegung wert.
Sollte auch nur ein Quentchen Niveau gewünscht sein oder wird Wert auf Authentiztät gelegt, rate ich davon dringendst ab.

Soll die „kleine Kneipe“ aber anders ausgerichtet sein, z. B. als exotische In-Location für hippe Business-Youngster und ausgesuchtes Partyvolk, sähe meine Kalkulation ähnlich aus wie Jürgens, wenn nicht noch höher.

So weit in Kurzform aus meiner Sicht, Gruß, Al


_ps
wo ich es gerade lese: ich schließe mich silentcrys nachfrage an, falls möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte eine Einladung zu einem Messe-Event
(nur Speise,Trank und Geplapper) zu entwickeln.
75 Einladungen mit Kuvert und Speisekarte
...
Mein Job kam begeisternd an, jedes Einladungs-
Exemplar kostete meinen Kunden 275 Euro!
Wenn man bedenkt, daß die meisten Eingeladenen das Ding wohl in die Tonne hauen! :eek:

Ich glaube schon, daß Qualität ihren Preis haben darf, aber ich empfinde den Preis von 100 Euro pro Getränkekarte auch teuer - aber das erklärt mir, warum viele Lokale diese Einschiebe-Karten haben, die lassen sich wohl für 100 Euro das drumherum designen und schieben dann ihren Word-Ausdruck rein... irgendwie auch nicht das wahre...

as-sassin
 
Ich glaube schon, daß Qualität ihren Preis haben darf, aber ich empfinde den Preis von 100 Euro pro Getränkekarte auch teuer - aber das erklärt mir, warum viele Lokale diese Einschiebe-Karten haben, die lassen sich wohl für 100 Euro das drumherum designen und schieben dann ihren Word-Ausdruck rein... irgendwie auch nicht das wahre...
Wenn sich Tagesgerichte oder Preise ändern, ist das ja auch völlig in Ordnung. Dies kann ja auch hochwertig in der Ausführung sein, wie man z. B. in guten Restaurants sehen kann.
Die angefragte Karte mit Schutzlack/Laminierung/Cellophanierung scheint im Gegensatz dazu eher ein zeitlich beständigeres Objekt zu sein. Das dann auch entsprechend hochpreisiger sein darf. Der Kunde scheint schließlich bereit, bei der Produktion mehr zu veranschlagen, wünscht dies sogar. Warum nicht auch beim Look? Cellopanierte Scheiße sieht immer noch nicht gut aus. :D
 
Das Ergebnis der 275€-Speisekarte würde ich auch gerne sehen. Preislich erscheint mir das zwar durchaus korrekt, aber irgendetwas in mir meint, das die Extravaganz ein klein wenig übertrieben ist. (Davon abgesehen kommt, ganz unprofessionell, elementarer Neid in mir hoch - ich will mir das auch leisten können!)

sD.
 
Obwohl ich in praktisch allen Dingen mit Jürgen immer einig gehe - hier
in einem Punkt nicht.

Ich habe mir abgewöhnt mit "eventuellen Zusatzgeschäften" zu rechnen.

Ich habe auch schon von Zusatzaufträgen etc. geträumt. Mit Betonung auf
geträumt. Der Aufwand war riesig, rausgekommen
ist nie etwas. Und das nicht nur ein Mal.

Obwohl ich energischer Verfechter davon bin, dass man NICHT von sich auf andere
schliessen soll, mache ich es hier trotzdem. Jürgen muss es auch, genau so
wie alle anderen, denn letztlich kann man nur so Erfahrungen weitergeben.

Eine Speiskarte kostet z.B. 1750 Euro. Wenn es so ist, ist es so – Punkt. Wirte haben
beim Ausschank einen Gewinn von bis zu 1000%. Warum also Preisnachlass auf
Basis eventueller Zusatzaufträge? Wenn sie kommen, kann man Rabatt geben.
Aber erst dann - keine Sekunde vorher. Mir hats bei dieser Denkweise zu viele
kann und könnte…

Ich würde als Angebot eine Tagespauschale einsetzen und nicht nach Stunden
verrechnen. Das wäre eine vertretbare, faire Möglichkeit.
 
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… Ich habe mir abgewöhnt mit "eventuellen Zusatzgeschäften" zu rechnen.
… Der Aufwand war riesig, rausgekommen ist nie etwas. Und das nicht nur ein Mal.
… Eine Speiskarte kostet 1750 Euro. Wenn es so ist, ist es so – Punkt. Wirte haben beim Ausschank einen Gewinn von bis zu 1000%. Warum also Preisnachlass auf Basis eventueller Zusatzaufträge? Wenn sie kommen, kann man Rabatt geben. Aber erst dann - keine Sekunde vorher.
Ja, ja und nochmals ja!
Reicht mir die Peitsche, falls Ihr mich wieder bei solchen selbstschädigenden Überlegungen erwischt, damit ich mich geissle, bis mir der destruktive Effekt der Umsetzung solcher Angebote ins Kleinhirn eingemeisselt sei.

Das Gefährliche daran ist, dass man bei weiteren Aufträgen schwierig argumentert, um auf ein reeles Preisniveau zu kommen. Ein schlichtes „He, das war ja nur ein Lockangebot damals!“ zieht da kaum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die angefragte Karte mit Schutzlack/Laminierung/Cellophanierung scheint im Gegensatz dazu eher ein zeitlich beständigeres Objekt zu sein. Das dann auch entsprechend hochpreisiger sein darf.
Du hast schon recht.
 
Zum Thema Lockangebote:

Es gibt einen gewissen Typus Projekt, der nennt sich "Abänderung von vorhandenen Scripten" und sieht im Normalfall so aus, da man ein völlig grausam geschriebenes Script (PHP meistens) hat, das aber riesig ist und seinen Zweck trotz diverser Sicherheitslücken und Mängeln erfüllt. Wenn überhaupt einer durch den Code durchsteigt, dann der Ersteller des Teiles, und auch dieser nur eher selten; generell ist selbiger aber nicht erreichbar.
Mit anderen Worten, es ist zeitaufwaendig, unkalkulierbar und teuer (generell auf Tagessatz, nicht Festpreis.) Ein Grossteil der Zeit geht dafür drauf, sich einzudenken. Für den Kunden ist es also völlig sinnlos, aus Kosten oder Zeitgründen mittem im Projekt das Team zu wechseln. Hier geben wir Kunden einen 25% Rabatt auf die ersten 1-2 Manntage, um sie von unserer Qualität zu überzeugen - dem Kunden wird aber klipp und klar gesagt, das dies ein Angebot ist, mit dem wir ihm von unserer Qualität ueberzeugen wollen. Bisher bekamen wir immer (normal bezahlte) Folgeaufträge, wenn der Kunde darauf einstieg und ich bin nicht sicher, ob die Kunden auch ohne das kleine Leckerli zu Beginn sich für uns entschieden hätten.

In diesem Sinne: Lockangebote sind gut, wenn es um einen Typ Aufträge geht, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Folgeaufträge verspricht; für alles andere Mist und dort wird kein Cent Preisnachlass gegeben, ob der Kunde nun 1 Jahr oder 1 Tag bei uns ist.

sD.
 
Ein Exemplar dieser Einladungs-/Speisekarte existiert nur
noch beim Kunden. Scannen wäre schlecht, also schildere
ich das Design!

Format 26 x 23,5 cm, 16 Seiten geheftet.
Einfarbig Kobaltblau Siebdruck auf Perlmut-Chromolux
weiss 250 g, beidseitig verklebt.

Titel: „State Of The Art – nur durch Druck entsteht ein Diamant”

Rechts unten Umschlag: Lochstanze (10mm) für einen „Diamanten”,
ich nahm einen Böhmischen Zirkon, diese werden gerne in
kristallklar als Diamant (Brillantschliff)verkauft, Durchmesser
8 mm geklebt auf Seite 3 auf einen kleinen blauen Punkt,
damit der Stein mehr „leuchtet”. Insgesamt sehr wenig Text
lastig. Ein „elektronischer Schaltplan” wurde auf dem Titel
stanzgelasert, darunter das Photo (Originalabzüge)des
wichtigsten Produkts des Hauses. Ebenso auf Seite 14 das
Gruppenphoto der Entwickler, auch hier eine Laserstanze
auf der 4. Umschlagseite, sehr filigran als Netz (es dreht
sich um Vernetzungen im Kommunikationsbereich).

Textbeginn Seite 4 Einladung und die Visitenkarte des
inladenden Mitarbeiters in einer kristallklaren Einschublasche
– alle geraden Seiten Produktbeschreibungen, gegenüber-
liegend auf den ungeraden liegend das 5-Gänge Menü, jeder
Menügang mit Rezept und Getränken eine Seite.

Seite 14 „Wir über uns” Firmenportrait. Seite 15 vakat
ebenso wie Seite 2.

Konfektionierung reine Handarbeit! Alle Steine mussten
den gleichen Schliff und gleiche Grösse haben.

Zu den „Zusatzgeschäften”: Es wird der Kunde ja nicht
dazu gezwungen, dies mitzumachen. Jedoch hat das
Konzept sich mittlerweile lange bezahlt gemacht.
Übrigens, diese Konzept wurde/wird dem Kunden nie
in Rechnung gestellt. So gelang es mir, einen Kunden
zu überzeugen, dass Musik das Geschäft auch während
des Speisens nicht im Geringsten stört. Seitdem finden
regelmässig kleine klassische Konzerte in gediegener
Atmosphäre statt, wobei ich das Musikmanagement
verantworte und nicht schlecht dabei fahre, geht es
doch alles per Telefon. Immer ausverkauft – bei nicht
gerade zimperlichen Preisen – Sprich: etwa per Person
250 Euro, kommt auf das Musikangebot an. Müsste ich
anwesend sein, würde es sich nicht nennenswert lohnen.

Während des sonstigen Betriebes des Lokals ist es ein
„normales” Restaurant mit „normalen” Preisen bei guter
süddeutscher Küche. Ach ja, das schnicke Lokal hat etwa
180 Plätze. Demnächst 50/60 Plätze mehr mit einem
Wintergarten.

MfG Jürgen
 
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