Komma vor "als": Stimmt es so?

Dann hat sich die Geschichte aka Reform doch eh schon völlig ins Abseits geschossen.
Wie ein Redner mit hochtrabenden Ergüssen, dem keiner mehr zuhört oder nur seinesgleichen.
Leider nicht selten wenn Bürokraten in Positionen geraten, die ihnen eigentlich nicht wirklich zustehen.
Falls du Putin meinen solltest – wäre das schon Politik? :crack:
 
Weisst Du dann auch warum es heutzutage nicht mehr heisst:
" er oder sie habe auf etwas "gedrängt" anstatt höre ich seit Jahren "gedrungen" ?

Überall in allen Medien, hochqualitativs seine diese wird immer behauptet.
Für mich ist das Gaga, gedrungen war schon immer Wort in Bezug auf Form, " der Körperbau war gedrungen" etc.

Hebe das eine Beispiel nur hervor weil das plötzlich in aller Munde war und mir in Erinnerung geblieben ist.
Völliger Unfug.
 
Weisst Du dann auch warum es heutzutage nicht mehr heisst:
" er oder sie habe auf etwas "gedrängt" anstatt höre ich seit Jahren "gedrungen" ?

Überall in allen Medien, hochqualitativs seine diese wird immer behauptet.
Für mich ist das Gaga, gedrungen war schon immer Wort in Bezug auf Form, " der Körperbau war gedrungen" etc.

Hebe das eine Beispiel nur hervor weil das plötzlich in aller Munde war und mir in Erinnerung geblieben ist.
Völliger Unfug.
Andererseits sagt man, dass der Einbrecher in das Haus eingedrungen ist und nicht eingedrängt.
 
Ja, das war aber vorher schon so mit dem Eindringen, nicht nur bei Einbrechern..:hehehe:
ich redete ja auch von ge-drängt versus ge-drungen.
 
Dringen und drängen sind verschiedene verben mit unterschiedlichem partizip II:

https://www.duden.de/rechtschreibung/dringen
https://www.verbformen.de/konjugation/partizipien/dringen.htm

https://www.duden.de/rechtschreibung/draengen
https://www.verbformen.de/konjugation/partizipien/dra3ngen.htm

Vielleicht zeigst du mal ein beispiel, wo das in den medien falsch verwendet wird.

Ich habe mich hier schon mal über die schwindende sorgfalt bei tagesschau.de ausgelassen. Zumindest die fernsehsendung war früher maßgebend für korrekte sprache, aussprache und wortwahl. Heute scheint ein großteil der berufsschreiber und -sprecherinnen nicht mal den unterschied zwischen beispielsweise gleichzeitig und zeitgleich zu kennen. Sprache verändert sich – nicht immer zum vorteil.
 
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Ja eben. Tatsache ist ich kann Dir gerade da nix Mediathekenmässig anbieten.
Genauso aber, als Vielhörer von DLF oder SWR2, auch die öR´s im TV dass das jahrelang zu hören war oder ist:
"Kanzlerin Merkel hat auf eine Einigung gedrungen etc."..meine Tochter rollte schon die Augen, weil ich jedesmal einigermassen fassunglos darüber meckerte.

Wenn mirs wieder unterkommt, liefere ich Beispiele, aber glaub mir, das hat sich so von heut auf morgen verbreitet.
Womöglich auch nachgeplappert. Bedenklich.
 
Edit.. gibs mal in Google ein z.B.

"Kanzlerin (Merkel) hat darauf gedrungen"...
 
Zuletzt bearbeitet:
ich schweife vielleicht zu sehr vom thema („komma vor …“) ab, aber im aktuellen sprachgebrauch haben sich mittlerweile viele seltsame vögel eingenistet, die bastian sick („zwiebelfisch“) schon vor jahren kritisiert hat.

beispiele wie „ich habe realisiert“ (gebraucht als „gemerkt“ statt „in die tat umgesetzt“), „sinn machen“ oder „ein stück weit“ werden als völlig korrekt angesehen und überall verwendet.

o tempora, o mores. 😉
 

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Und, was ist aus dem gedrängt geworden bzw. wie verhält es sich nun mit dem "gedrungenen" Körperbau z.B.?
Tatsache ist vor zehn Jahren hat niemand so geredet in Bezug auf diese Wortbildung, Duden hin oder her.
Bzw. fragt sich wer hat den Mist da so reingeschrieben.
 
Noch mal:

auf etwas dringen = etwas unnachgiebig fordern -> ... hat auf ... gedrungen
jemanden drängen = jemanden nachdrücklich antreiben -> ... hat ... gedrängt (etwas zu tun)

(... ist) gedrungen (adjektivisch):
 

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Auch nochmal:

War A früher nicht so und B was ist aus dem "sein Körperbau war etas gedrungen" geworden.
wo ist der Unterschied von A in deinem Beispiel: etwas unnachgiebig fordern und B: jemanden nachdrücklich antreiben?

hat Kanzlerin M jetzt drauf gedrängt, dass irgendein Mist anders laufen sollte, was in meinen Ohren korrekt rüberkommt, oder hat sie
darauf gedrungen, analog zum Körperbau eines untersetzten kompakten Zeitgenossen?
 
Im grunde sind das feinheiten. Es ist wie mit aktiv- und passivsätzen, hier sind die unterschiede aber die wörter etwas und jemanden (beide akkusativ). Wenn frau Merkel auf etwas gedrungen hat, hat sie nicht gesagt, von wem sie etwas fordert, sondern nur, dass es passieren solle. Wenn sie jemanden zu etwas gedrängt hat, hat sie die verantwortliche person benannt. Auf etwas dringen ist also diplomatischer als zu etwas drängen.

Die bedeutung des adjektivs hat damit nix zu tun.
 
Normgerecht sicher.
Aber reflektiert das den Sprachgebrauch?
Den von Menschen meine ich, die sich um die Sprache bemühen, nicht um den von Leuten, deren Kompetenz sich aus Chats & Co speist.

#Schiffversenker,

die Frage war nicht, ob es so "gesagt" wird, sondern: ist es so korrekt?

Im Sprachgebrauch würde niemand einen solchen Satz formulieren, aber darum geht es ja nicht.
Es ist ein Mustersatz, um Zeichensetzung zu erfragen.

Übrigens, in Deiner Stellungnahme fehlt hinter ... Menschen"das Komma. " ...den von Menschen, meine ich, die..."
Immer die "vereinfachte Regel" zur Komma-Setzung im Hinterkopf behalten: wo du beim Sprechen Pause machst, da setz beim Schreiben ein Komma.

Gruss, Ciccio
 
Übrigens, in Deiner Stellungnahme fehlt hinter ... Menschen"das Komma. " ...den von Menschen, meine ich, die..."
Immer die "vereinfachte Regel" zur Komma-Setzung im Hinterkopf behalten: wo du beim Sprechen Pause machst, da setz beim Schreiben ein Komma.
Dann stell den hauptsatz mal um.
 
Andererseits sagt man, dass der Einbrecher in das Haus eingedrungen ist und nicht eingedrängt.
#Wollmac,
jemanden zu etwas drängen oder in etwas eindringen sind aber sehr unterschiedliche Dinge.
Wird übrigens auch mit anderen Hilfsverben verwendet: (zumindest in meinem Sprachumfeld, wie das in Österreich oder verwandten Grammatik-Versionen ist, vermag ich nicht zu sagen)
ich habe dich zu einer Entscheidung gedrängt, ich bin in das Haus eingedrungen.

Gruss, Ciccio
 
Dann stell den hauptsatz mal um.

# Punkreas,

wenn ich anders schreibe, setze ich andere Kommata, klar.
Und die "vereinfachte Regel" (Pause beim Sprechen = Komma) gilt für Sinn-betonende Pausen, nicht für Pausen, einer Atemnot geschuldet ;-)

Im Übrigen gelten Sprach- und Schreib-Regeln meines Erachtens spätestens dann nicht mehr, werden Sprache und Schreibe stil-bewusst verwendet,
dann halte ich Verstöße gegen Regeln für zulässig, gegebenenfalls sogar für erforderlich.

Gruss, Ciccio
 
wenn ich anders schreibe, setze ich andere Kommata, klar.
Mit willkür und gefühl brauchst du aber nicht den Schiffsversenker zu korrigieren.
Im Übrigen gelten Sprach- und Schreib-Regeln meines Erachtens spätestens dann nicht mehr, werden Sprache und Schreibe stil-bewusst verwendet,
dann halte ich Verstöße gegen Regeln für zulässig, gegebenenfalls sogar für erforderlich.
Das ist natürlich punk, wie sollte ich mit gemäßigter kleinschreibung dagegen argumentieren?
 
Weisst Du dann auch warum es heutzutage nicht mehr heisst:
" er oder sie habe auf etwas "gedrängt" anstatt höre ich seit Jahren "gedrungen" ?
Sprecher, die mit den starken Verben getriezt wurden, könnten geneigt sein, auch Verben, die dem schwachen Muster folgen, eine starke Form anzudichten, siehe: »gewunken«. Vielleicht mal als Scherz angefangen, hat sich diese Form verselbständigt.

»Gedrungen« als PP zu »drängen« dürfte aber etwas komplizierter liegen.

Einige starke Verben »x« bilden vom Präteritum ein neues schwaches Verb, grob mit der Bedeutung »x machen« (wo es möglich ist, nach Umlautung des Vokals im Prätertum):
dringen – drang – gedrungen ➔ drang ➔ dräng ➔​
drängen – drängte – gedrängt (i.S.v. »dringen machen«)​

Dabei passiert vermutlich das Gleiche – oder zumindest etwas Ähnliches – wie bei:
erschrecken₁ – erschrak - erschrocken ➔​
erschrecken₂ – erschreckte – erschreckt (i.S.v. »erschrecken₁ machen«),​
dass nämlich die Sprecher die beiden Verben nicht mehr auseinanderhalten. Was bei »erschrecken« m.E. auch wegen Formübereinstimmungen auftreten mag.
* er erschrak sich – statt: er erschrak oder: er erschreckte sich
* ich erschrak ihn – statt: ich erschreckte ihn
* ich habe mich erschrocken – statt: ich habe mich erschreckt
»er hat sich erschrocken«, ist nur dann nicht falsch, wenn er über seinen eigenen Streich gestolpert ist und er sich deshalb selbst erschreckt hat; wurde er aber von jemand anderem erschreckt, kann er sich nicht erschrocken haben – eben weil es der Andere für ihn übernommen hat, ihn zu erschrecken. Alles klar?

Siehe auch:
liegen – lag – gelegen ➔​
legen – legte – gelegt (i.S.v. »liegen machen«)​
* er hatte sich hingelegen – statt: er hatte sich hingelegt.​
 
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