Könnt ihr euch vorstellen, vom Ingenieur zum (Berufsschul)Lehrer zu wechseln?

T

thorstenMa

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
15.05.2011
Beiträge
120
Reaktionspunkte
6
hallo zusammen,

mich beschäftigt schon seit einiger Zeit eine Art Karrierefrage, ausgelöst durch ein Jobangebot seitens eines Kunden meiner Firma:
Könnt ihr euch vorstellen, Lehrer an einer (Berufsschule) zu werden bzw. genauer gesagt vom Ingenieur zum Lehrer umzulenken.
Maschinenbau Universität, daher relativ leichte Anerkennung für den Schuldienst etc...

Wenn ich an die Rente denke, muss die Antwort natürlich heissen ganz klar, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht das selbst bei einer
Verbeamtung in 35 Jahren dieser Staat überhaupt noch in der Lage ist diese hohen Pensionen, von denen wir heute ausgehen, zu zahlen.

In meinem engsten Familienkreis gibt es zwei Lehrer somit bin ich von dem vielleicht illusorischen Bild sowieso etwas geheilt.
13.00 Füsse hochlegen ist meistens halt nicht. Was ich dagegen äussert befremdlich empfinde ist die Vorstellung diesen Job ab jetzt
für 30 Jahre auszuüben, Wissenstand, Deckel drauf und vorbei.


Vorteile:
- sicherer Job, vor allem ab 50+
- Gehalt auf Dauer etwas niedriger, aber garantiert
- Lobby der Lehrer ist genauso beschiessen wie die der Ingenieure
- Entzug der Diskussion um Fachkräftemangel, ich kann sie nicht mehr hören (Danke Bitkom,VDI, Akademiker-Zuwanderung aus Rumänien)
- Urlaub

Nachteile:
- Volle Breitseite der Produkte gestörter Eltern für die nächsten 30 Jahre
- Spagat zwischen Schülern und den Ausbildern
- Kein Lernen, keine Wissenserweiterung mehr
- Urlaub wird dringend für die Erholung gebraucht
- Arbeit zu Hause ohne Entlohnung/Aufwandsentschädigung
- Lehrkörper ist auch nicht gerade der einfachste Kollegenkreis
 
... bist du vielleicht nicht nur etwas überarbeitet?
Ich stelle mir den Beruf als Lehrer ziemlich nervtötend vor. Selten erinnere ich mich an einen "normal gebliebenen" Lehrer. Die Frage ist nur, ob die auch schon vor ihrer Lehrerkarriere so waren oder nur Berufsbedingt so wurden...
 
Hi,
- Volle Breitseite der Produkte gestörter Eltern für die nächsten 30 Jahre
nein, du bist dafür nicht geeignet.

Und du denkst, dass man sein Wissen nicht zu erweitern braucht? Das mag natürlich in anderen Berufen schlimmer sein, und je nach Fach mag es da auch Unterschiede geben, aber meinst du wirklich dass du mit deinem heutigen Wissensstand die nächsten Jahre auskommen wirst? Nein, also das was ich von dir so lese muss ich leider sagen: Lass es, dir zuliebe und vor allem deinen potentiellen Schülern!
 
Für mich wäre das auch nichts diese Jugendlichen zu Unterrichten.
Wenn ich mir das ganze in der Haupptschule anschaue dann ist es warscheinlich auch nicht unbedingt viel besser in den Berufsschulen wo vielleicht diese Jugendlichen hinkommen.

Mir graust es schon was die KINDERGARTEN!!! Kinder alles lernen und mit heimbringen, das habe ich vor 16 Jahren nicht mal in der Schule gehört...
 
Mein Schwager hat genau diesen Weg beschritten. Und wenn man seinen Schilderungen glauben darf, auch nicht bereut. Sicherer Job, super Altersversorgung und Urlaub. Nein, ¼ Jahr frei! Mit den Eltern hast Du nichts zu tun, dafür sind die Schüler zu alt. Klar, Geduld ist gefragt und Spass daran, etwas zu vermitteln. Ich würde ernsthaft darüber nachdenken.
 
Mein Schwager hat genau diesen Weg beschritten. Und wenn man seinen Schilderungen glauben darf, auch nicht bereut. Sicherer Job, super Altersversorgung und Urlaub. Nein, ¼ Jahr frei! Mit den Eltern hast Du nichts zu tun, dafür sind die Schüler zu alt. Klar, Geduld ist gefragt und Spass daran, etwas zu vermitteln. Ich würde ernsthaft darüber nachdenken.
Naja, wenn es der Herzenswunsch ist würde ich ihm das auch empfehlen. Aber die Motive sind doch erstmal entscheidend, und darüber erfahren wir hier genau gar nichts!
 
Ich kenne auch jemand, der das gemacht hat und sehr zufrieden ist. Er meinte, seine Schüler seien relativ motiviert - die wollen Mechatroniker o.ä. werden und das sind gefragte Berufe und die Jungs und Mädels sind froh, da reingekommen zu sein. Allerdings war er vorher als Ingenieur bei einem kleinen Mittelständler - das Gehalt war nicht prall und der Job damals sehr unsicher. Wenn er bei einem Großkonzern, quasi verbeamtet und mit Aufstiegsperspektive gewesen wäre hätte er den Schritt nicht getan.
 
@thorstenMa
Wenn Dir das Spass macht: Ja
Wenn Du lieber einen höher bezahlten ungeliebten Job machen möchtest: Nein
 
Bitte tu dir und den Schülern einen Gefallen und hör vor allem auf deine innere Motivation. Als Lehrer muss man sich meiner Meinung nach echt berufen fühlen und das Interesse an der Arbeit mit Jugendlichen sollte noch vor Dingen wie Gehalt, Rente und Urlaub kommen. Immerhin scheinst du dich keinen Illusionen hinzugeben, das ist schon mal gut. Ich habe da bei Kommilitonen schon den ein oder anderen Sinneswandel nach Praktika erlebt. :rolleyes:
 
Ich denke auch, dass Schüler an Berufsschulen je nach Sparte sehr motiviert sind. Außerdem kann man als Lehrer dazu beitragen. Bist Du denn gut genug in Deiem aktuellen Job und gut gebucht und selbstsicher genug auch im zunehmenden Alter gefragt zu sein.

Bei einem unbefristeten Lehrervertrag hast Du eigentlich schon eine Trumpfkarte. Blöd wäre es nur, nach 5 Jahren raus zu sein. Dann bist Du es nämlich auch auf dem freien Markt.

Aber nur der Rente wegen sollte man kein Lehrer werden. Da gehört mehr dazu.
 
Zurück
Oben Unten