Umwelt Klimawandel kommt, nur es wird kälter werden. Stichwort: Mini-Maunder-Minimum

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Genau so sieht es aus. Derartige Defaitisten haben wir hier ja auch.

Aber man lese nur mal das hier: Gemeinden als Vorreiter für Klimaschutz?
Diese Gemeinde ist umweltfreundlicher drauf als andere. Aber "autonom" im Sinne von "unabhängig von fossiler Energie" ist sie leider nicht. Die Leute dort nutzen massig Industrieprodukte, die unter hohem (fossilem) Energieaufwand hergestellt wurden. Und das Einkommen der Dorfbewohner wird aus einem Wirtschaftssystem heraus erzeugt, das mit fossiler Energie angetrieben wird (bis auf ein paar Prozent, die aus Wind und Sonne kommen - bitte dabei den Gesamtenergieverbrauch in D betrachten und nicht allein den Stromverbrauch). Klar kann man sagen: Die Kastler gehen wenigstens schonmal beachtliche Schritte in die richtige Richtung. Aber erstens reicht das nicht, zweitens gibt es auch nicht mehr viel Potenzial - jetzt schon versucht der Bürgermeister, das letzte Quäntchen rauszuholen, indem er schweren Herzens Solaranlagen auch auf denkmalgeschützten Gebäuden erwägt. Drittens lässt sich das Ding kaum auf Ballungsräume übertragen, erst recht nicht auf ein ganzes Industrieland. Wie bereits mehrfach erwähnt, sind die Zahlen erschütternd, was die Industrie betrifft: "Dekarbonisiert" würde sie gigantische Mengen an Strom benötigen, die mit Wind und Sonne schlicht nicht erzeugt werden können - erst recht nicht, wenn man gleichzeitig noch Häuser beheizen, E-Autos befüllen, Internet-Streams bereitstellen und intensive Landwirtschaft betreiben will. Manchmal frage ich mich, wie denkbefreit man eigentlich sein muss, um nicht zu kapieren, dass ein Wirtschaftssystem, das auf Ausbeutung natürlicher Ressourcen fußt, nicht umweltfreundlich machen lässt.
Ja, auf den Orkney-Inseln bläst der Wind wie blöde. Es gibt auch extrem sonnenverwöhnte Gegenden. Die kann man aber nicht zum Modell für alle machen! Und selbst auf den Orkney-Inseln würde es massive Probleme geben, wenn dort eine Industrie vorhanden wäre, die 24/7 große Mengen an Energie benötigen würde - ohne Unterbrechungen, wohlgemerkt. Mein Gott, man muss doch mal die Maßstäbe betrachten! Lässt sich global überhaupt so viel grünes Ammoniak als "Nebenprodukt" herstellen, um damit den globalen Flugverkehr am Laufen zu halten? Schau mal auf flightradar24.com, was so alles in der Luft ist - das künftig in Grün? Wobei das Problem mit den Kondensstreifen weiterhin bliebe; auch sie tragen deutlich zur Klimaerwärmung bei. Wie man es dreht und wendet, man kommt immer bei einem Punkt an: dass die Ära des Kapitalismus vorbei ist. Es darf nicht mehr alles Mögliche produziert werden, kein Flugverkehr mehr, ÖPV statt Auto, kaum noch Fleisch, keine Neubauten und kein Streaming-TV mehr. Schrumpfen statt wachsen. Das bedeutet aber eben nicht nur Verzicht, sondern auch eine ökonomische Wende, denn Schrumpfen verträgt der Kapitalismus nicht; er bricht dann einfach zusammen wie ein Kartenhaus. Genau aus diesem Grund ist bislang beim Klimaschutz nichts passiert.
 
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Die Menschen brauchen erst eine richtige Katastrophe, um den Allerwertesten hochzubekommen.
Ich denke 3° (6°) wird eine Katastrophe sein. Klimaforscher Stefan Rahmstorf schreibt in einem Fazit
Ohne sofortige, entschiedene Klimaschutzmaßnahmen könnten bereits meine Kinder, die derzeit das Gymnasium besuchen, eine 3 Grad wärmere Erde erleben. Niemand kann genau sagen, wie diese Welt aussehen würde – zu weit wäre sie außerhalb der gesamten Erfahrung der Menschheitsgeschichte. Doch ziemlich sicher wäre diese Erde voller Schrecken für die Menschen, die sie erleben müssten. Wetterchaos mit tödlichen Hitzewellen, verheerenden Monsterstürmen und anhaltenden verbreiteten Dürren, die weltweite Hungerkrisen auslösen könnten. Steigende Meeresspiegel, die unsere Küsten verwüsten. Umkippende Ökosysteme, verheerendes Artensterben, brennende und verdorrende Wälder, versauerte Ozeane. Failed States, riesige Menschenzahlen auf der Flucht.

Das klingt finster und dystopisch und es fällt mir schwer, das zu schreiben, während ich an meine Kinder denke. Aber es ist wahrscheinlich. Das meiste wurde schon lange vorhergesagt und ist in für die Betroffenen durchaus nicht harmlosen Anfängen längst zu beobachten. Man muss nur nüchtern der Tatsache ins Auge blicken, dass die geschilderten Verhältnisse in einer 3-Grad-Welt höchstwahrscheinlich nicht »nur« drei Mal schlimmer als in einer 1-Grad-Welt sein werden, wofür die nicht linearen Effekte und die Kipppunkte sorgen werden. Ich bin nicht sicher, ob das halbwegs zivilisierte Zusammenleben der Menschen, wie wir es kennen, unter diesen Bedingungen noch Bestand haben wird. Ich persönlich halte eine 3-Grad-Welt für eine existenzielle Gefahr für die menschliche Zivilisation.
https://www.oekom.de/beitrag/eine-erde-wie-wir-sie-nicht-kennen-wollen-351
 
@il castrato , ich glaube, vielen ist schlicht und ergreifend nicht bewusst, welche gigantischen Mengen Energie auf der Welt jeden Tag eingesetzt werden. Mir macht eben besonders Sorgen, wenn ich sehr, dass der weiter steigende Bedarf eben nicht durch die entwickelten Industrienationen getrieben ist, sondern es sind die vielen Länder, die dem nacheifern. Insbesondere Indien wird dem Klima ganz teuer zu stehen kommen. Aber auch diese Meldungen hier zeigen es ganz genau, warum all unsere Bemühungen in DE oder der EU letztlich nur verblassen werden, wie ein Blitz in der Nacht:
Artikel bei ZON, leider hinter der Paywall.

Weltklimagipfel: Die neuen Ölbarone

Einige afrikanischen Staaten sehen sich am Anfang eines fossilen Zeitalters und wollen große Ölvorkommen fördern. Sie fordern das, was Industrienationen längst haben.
 
...
Zahlen für den Zeitraum 2020-2026:

Jährlicher Anstieg des globalen Energiebedarfs: 7,3 Exajoule
Jährlicher Zubau mit regenerativen Energieerzeugungskapazitäten (inkl. nukleare Quellen) 2,3 Exajoule
-> 5 EJ/a müssen also durch noch mehr fossile Energien gedeckt werden -> wir sind de facto am A****!

Zum Vergleich, eines der größten Wasserkraftwerke der Welt, Itaipu in Brasilien, entspricht 0,3 Exajoule/Jahr und hatte 20 (!!) Jahre Bauzeit.
Das ist doch die ganze Malaise. Wir sammeln hier begeistert jeden Schnipsel Verpackungsfolie und im gleichen Zeitraum werden gigantische vollklimatisierte Wolkenkratzer in die Wüste gekloppt, inkl. Venedig nachgebaut, klimatisierte Fussball-stadien und so grössenwahnsinnige Projekte - grosse oder kleine der Geldsäcke, bis zu sogenannten Influencer fliegen noch hin , magisch angezogen vom vermeintlichen Luxus
nur mal eine Erscheinung der Welt betrachtet.

Der Energiehunger ist immens und es wurde und wird ja die vollvernetzte sich selbst steuernde Mobilität immer noch hoch gepriesen, ohne mal nachzufragen woher die ganze Energie kommen soll.

Gestern glaub wurde die 8 Milliarden Zahl Erdlinge überschritten. vielleicht wärs ja gut wenn der Mensch von der Natur einfach eins auf die zwölf bekommt, wenn man in grösseren Zeiträumen denkt.
 
Das ist doch die ganze Malaise. Wir sammeln hier begeistert jeden Schnipsel Verpackungsfolie und im gleichen Zeitraum werden gigantische vollklimatisierte Wolkenkratzer in die Wüste gekloppt, inkl. Venedig nachgebaut, klimatisierte Fussball-stadien und so grössenwahnsinnige Projekte - grosse oder kleine der Geldsäcke, bis zu sogenannten Influencer fliegen noch hin , magisch angezogen vom vermeintlichen Luxus
nur mal eine Erscheinung der Welt betrachtet.

Der Energiehunger ist immens und es wurde und wird ja die vollvernetzte sich selbst steuernde Mobilität immer noch hoch gepriesen, ohne mal nachzufragen woher die ganze Energie kommen soll.

Gestern glaub wurde die 8 Milliarden Zahl Erdlinge überschritten. vielleicht wärs ja gut wenn der Mensch von der Natur einfach eins auf die zwölf bekommt, wenn man in grösseren Zeiträumen denkt.
Es heisst ja gemeinhin, dass 1t CO2 pro Kopf noch als nachhaltig gilt. Was bedeutet 1t für unseren Alltag? Im Grunde nur, dass wir uns schon bei der Ernährung nicht mit rein vegetarischem Programm genug eingeschränkt haben würden. Da ist nich nicht geheizt im Winter, nicht mal gebaut, keine Kleidung eingerechnet, nichts, aber auch gar nichts.
Und diese Zahl wird mit jedem Erdenbürger mehr auch noch kleiner.

Das Problem sind nicht die verr Scheichs mit ihren Wolkenkratzern, die würden allein kaum mehr ins Gewicht fallen aber wenn alle Inder auch nur 5% mehr konsumieren als heute, dann wirkt das über die 1,4 Mrd gewaltig.
 
Ja, ich weiss schon. Das mit den Scheichs war eher plakativ ausgewählt für menschlichen Grössenwahn..

Indien ja, wird sicher gerne vergessen und man hat eher China im Fokus. Bei Indien denkt man immer womöglich unterschwellig, dass die eh nicht richtig in der grossen Breite allmählich oder gar schnell das gleiche Entwicklungstempo vorlegen werden, wie eben China.
Obwohl die technologischen Ansätze ja schon sehr lange bestehen, man bedenke ja mal, indien und Pakistan sind schon lange Atommächte.

Ich hab vor 35 jahren mal Spannwerkzeuge für CNC Fräs-bearbeitungszentren verkauft, damals gabs auch schon regelmässig Handel mit Bangalore, dennoch dachte man bei Indien stets nicht so an breites Wachstum, nur so nebenbei.

Das dumme ist ja, bei der breiten Aufstellung alleine an Bevölkerungsmenge, gepaart mit den bisherigen Verbrauchsvergleichen fossil oder an schädlichem Ausstoss des Westens über Jahrzehnte, werden einem automatisch die Argumente aus der westlichen Hand geschlagen, man müsse dort doch unbedingt masshalten. Zumal bei der weltweiten Vernetzung von Informationen diese Wachstumsstreben verständlicherweise Begehrlichkeiten weckt und es auch fraglich ist, inwieweit politische Strukturen selbst bei Einsicht überhaupt imstande wären der breiten Bevölkerung Einschränkung, Begrenzung zu vermitteln. Klappt ja hier schon nicht.

Ums zu verdeutlichen, ist man z.b. in D eine vierköpfige Familie und zählt nur die beiden Elternteile noch mit, was ja ein deutlich rückläufige Bevölkerungskonstellation sogar wäre mit 8 Leuten insgesamt, sässen zeitgleich ca. 150 Chinesen und 150 Inder mit im Boot, mal nur diese beiden Länder gerechnet. Ein Fass ohne Boden.
 
Ich fürchte, die Hälfte der Menschheit muss weg. Alle wissen das. Bei allem, was daran zu verurteilen ist, waren die Chinesen da auf dem humanistischsten Weg. Der Russe guckt halt gerade mal, wie es mit den intellektuellen Möglichkeiten des Russen hinzukriegen wäre, wir kriegen eh keine Kinder mehr und der Schwarze in Südamerika und Afrika schnaxelt hat gern. ... eine recht rassistische und vorurteilsbehaftete Übersicht der Realität. ... aber eben der Realität. Die Menschheit wird sich in Kriegen massiv dezimieren und einen weiteren Anteil wird die Natur übernehmen.

Danach ... schaung wa ma. ... Genauer: ich nicht, aber vielleicht manche von euch. Ich kann nur hoffen, dass es für den Rest meiner Lebenserwartung noch irgendwie hinhaut ... aber ganz ehrlich würde ich mich besser fühlen, wenn ich bereits jetzt für den Fall der Fälle ein lustig Tablettchen in der Schublade hätte ... denn im Fall der Fälle würd' ich gern selber entscheiden, wann gut is ... ohne mich vorn Zug oder ausm Fenster stürzen zu müssen.
 
@il castrato , ich glaube, vielen ist schlicht und ergreifend nicht bewusst, welche gigantischen Mengen Energie auf der Welt jeden Tag eingesetzt werden. Mir macht eben besonders Sorgen, wenn ich sehr, dass der weiter steigende Bedarf eben nicht durch die entwickelten Industrienationen getrieben ist, sondern es sind die vielen Länder, die dem nacheifern. Insbesondere Indien wird dem Klima ganz teuer zu stehen kommen. Aber auch diese Meldungen hier zeigen es ganz genau, warum all unsere Bemühungen in DE oder der EU letztlich nur verblassen werden, wie ein Blitz in der Nacht:
Artikel bei ZON, leider hinter der Paywall.

Weltklimagipfel: Die neuen Ölbarone

Einige afrikanischen Staaten sehen sich am Anfang eines fossilen Zeitalters und wollen große Ölvorkommen fördern. Sie fordern das, was Industrienationen längst haben.
Der Artikel sagt auch
Verfügbarer Strom für alle – ließe sich dieses Ziel nicht auch mithilfe von sauberen Energiequellen erreichen? Die Internationale Energieagentur rechnete in ihrem Bericht Africa Energy Outlook vor: Um allen Menschen in Afrika einen "allgemeinen Zugang zu modernen Energiedienstleistungen" zu ermöglichen, wären bis 2030 Investitionen in Höhe von 25 Milliarden Dollar pro Jahr nötig – das ist weniger als geplante LNG-Projekte in Mosambik oder Tansania jeweils kosten. 80 Prozent der neu hinzukommenden Stromerzeugungskapazitäten könnten der IEA zufolge aus erneuerbaren Energiequellen stammen: aus Solar- und Windenergie, aus Wasserkraft und Erdwärme.
https://www.zeit.de/green/2022-11/weltklimagipfel-afrika-oel-gas-fossile-brennstoffe
🙂🙋🏻‍♀️
 
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was die Industrie betrifft: "Dekarbonisiert"
So völlig dekarbonisiert würde bei unserer Art und Weise zu bauen, eh nicht gehen. Schließlich benötigen wir Stahl.

Ginge es nur um Eisen, so wäre H₂ ein probates (wennauch noch zu entwickelndes) Reduktionsmittel, um aus Fe₃O₄, Fe₂O₃ bzw. FeO Eisen unter iterativer Abgabe von Wasser(dampf) darzustellen.

Nur, Stahl ist grundständig eine Legierung aus Eisen und Kohlenstoff (mit je nach Sorte und gewünschten Eigenschaften Beischlägen wie Nickel, Molybdän, Mangan und anderen Metallen), die bei der geschickten Koppelung von Eisenoxiden und CO quasi gleich neben der Reduktion auch zu den gewünschten Kohlenstoffeinlagerungen in der Eisen-, d.h. Stahlgitterstruktur führt.

Der Darstellungsweg über H₂ würde die Eisen- von der Stahlproduktion entkoppeln – und so u.U. gar zu einem größeren Energieaufwand als die gleichzeitige Verwendung von Kohlenstoff alias Koks als Reduktions- und Hitzequelle führen. Da bleibt in einer Wasserstoffwirtschaft noch viel zu optimieren.
 
Erst hat der Spiegel geschrieben das Ozonloch ist unser Killer, dann hat der Spiegel geschrieben wir werden eine neue Eiszeit erleben. Jetzt werden wir alle verbrennen. Das ist richtig. Verbrennen wird die Erde das ist die einzige große Naturkatastrophe, die in 2 Milliarden Jahren kommen wird, wenn die Sonne ihren Geist aufgibt. Alles andere ist Totala Mumpitz.
 
Der Permafrost taut … :noplan:

 
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Erst hat der Spiegel geschrieben das Ozonloch ist unser Killer,…
Gegen das Ozonloch hat man ja auch was gemacht. Und zwar, erstaunlicherweise, weltweit – oder konzertiert, wie der alte Schiller es genannt hätte. Geht doch.
 
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Das ist der größte Denkfehler, den natürlich auch wieder der typische Zeit-Reporter macht…

Weltweit sind nur 40% der eingesetzten Energie Elektrizität. Der Rest geht in alle möglichen Sektoren, u.a. zu großem Anteil in Wärme.

Und nur weil es mit diesen Investitionen möglich wäre, die Versorgung mit elektrischer Energie - der heutigen Bevölkerungsgrösse mit dem heutigen Bedarf - zu decken, gilt das noch lange nicht für 2030 oder später und deswegen wird auch kein Tropfen weniger Öl gefördert, der nicht irgendwann trotzdem als CO2 in der Atmosphäre landet.

Diese Naivität finde ich immer wieder frappierend, weil ihr auch, ähnlich wie bei manchen, die den Klimawandel verharmlosen, der gleiche Gedanke zu Grunde liegt: Es wird schon nicht so schlimm kommen.

Doch, wird es, ist es schon.
 
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...schon nicht so schlimm kommen.

Doch, wird es, ist es schon.
Und nun? Hier werden nur noch links zu "Verbrennung fossiler Brennstoffe" und sowas gezeigt. Und die negativen Ergebnisse der Wissenschaft. Und das es nicht so deutlich kommuniziert wird (außer u. a. von den Klima-Klebe-Leuten) damit die Bevölkerung nicht resigniert und es nicht zu einem zu schnellen gesellschaftlichen Zerfall kommt.

Nehmen wir an, die guten Absichten des Einzelnen (sowas wie Energiesparen privat) hätten keinen wirklichen Einfluss. Also nur was fürs Gewissen und aus Verzweiflung. Nach dem Motto "was der Einzelne tun kann, ist doch wenigstens eine Möglichkeit, wenigstens das sollte man nutzen". Auch wenn unterm Strich nur minimale Effekte zu vernehmen sind - im Prinzip sinnlos. Wenn es so ist, das es langsam aber sicher den Bach runter geht, ist es ja auch als eine Art (Zweck)- Lebensstrategie, noch das Beste daraus zu machen. Wenn ich so denke, habe ich resigniert, bin egoistisch. Ich mache mir das nicht mehr zum Thema, konzentriere mich auf noch kommenden Genuß und meine persönliche Lebensqualität. Wenn es geht, ohne schlechtes Gewissen für die Nachwelt. Könnte ja sein, das das alles nicht so schlimm ist. Und wenn, mir egal.

Mit dieser Denkweise oben muss man ja auch klar kommen.
 
Das ist der größte Denkfehler, den natürlich auch wieder der typische Zeit-Reporter macht…

Weltweit sind nur 40% der eingesetzten Energie Elektrizität. Der Rest geht in alle möglichen Sektoren, u.a. zu großem Anteil in Wärme.

Und nur weil es mit diesen Investitionen möglich wäre, die Versorgung mit elektrischer Energie - der heutigen Bevölkerungsgrösse mit dem heutigen Bedarf - zu decken, gilt das noch lange nicht für 2030 oder später und deswegen wird auch kein Tropfen weniger Öl gefördert, der nicht irgendwann trotzdem als CO2 in der Atmosphäre landet.

Diese Naivität finde ich immer wieder frappierend, weil ihr auch, ähnlich wie bei manchen, die den Klimawandel verharmlosen, der gleiche Gedanke zu Grunde liegt: Es wird schon nicht so schlimm kommen.

Doch, wird es, ist es schon.
Ich denke es wird schlimm kommen wenn wir nur auf Probleme fokussieren und keine Lösungen wollen die wir schon haben🤷🏻‍♀️
 
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...Wenn ich so denke, habe ich resigniert, bin egoistisch.
Sagt doch niemand, im Gegenteil. War hier schon genug thema was der/die einzelne beitragen kann und auch machen sollte oder selbst macht.
natürlich gibts genug die sich nicht scheren, oder das eigene Sümmchen verdrängen, überall.

Ich verstehe Jarods Beiträge eher als nüchterne Bilanz, dass die erheblichen Schwierigkeiten weltweit zu betrachten sind und eben nicht verdrängt werden sollen und man womöglich sich einigelt, man müsse ja nur bissl Bio kaufen oder E-fahren, irgendwelche Aktivisten gut finden usw. und schon würde alles wunderbar, das sog. genannte grüne Wachstum. Entweder man analysiert nüchtern und schaut übern Tellerrand, mal egal was dabei rauskommt, oder man hat halt ein noch böseres Erwachen irgendwann als nötig.
 
Das, was als Prozesse in Gang gesetzt worden ist, ist so nicht mehr umkehrbar.
Der Wandel des Klimas der Erde wird jetzt passieren und alles bisherige komplett verändern.

Die Bemühungen der Menschen sind aber sehr sinnvoll sich nun durch Anpassungen und tauglicheren und umweltverträglicheren Konzepten
die Habitate möglichst lange erhalten zu können.

Meines Erachtens werden sich alle Wertigkeiten des Lebens und Überlebens in den kommenden 50 Jahren komplett (ver)ändern.
All das, was ab jetzt nicht unternommen werden wird, sollte später im Bewusstsein dafür als irre und verständnislos erscheinen.
Das kollektive globale Verständnis der Lage des Klimawandels muss in jeden einzelnen Kopf gelangen.

Und am besten und wirkungsvollsten erreicht werden können, wird es mit Katastrophen.
Diese werden kommen und passieren – sie passieren ja bereits und sind überall sichtbar.
Nur noch nicht für alle Bevölkerungsschichten und -gebiete.

Meine Einschätzung: in 10 Jahren dürfte das dann anders sein.
Schon alleine deswegen, dass die Ozeane jährlich um bis zu 8mm ansteigen –
die Küstenstädte der Welt aber zeitgleich um 20 bis 30 cm jährlich sinken.

Die Bereitschaft des Einzelnen zur Veränderung seiner Lebenseinstellung und deren alltäglichen Umsetzung sind imo ebenso wichtig,
wie die dafür notwendige Struktur von Städten und Wirtschaften.
Lebensmittelproduktion und Trinkwasser-Erhalt plus Habitate zum Leben und (Be)Wohnen …

Der heutige herrschende intellektuelle menschliche Verstand ist so imo (noch) nicht dafür geeignet.
Auch schon alleine deswegen, weil es die Umstände noch nicht vollends erfordern.
Zumindest noch nicht bei denen, die jetzt eine sinnvolle und zeitgemäße Umstrukturierung starten und halten könnten.

"Wir" arbeiten ja lediglich erst am generellen Verständnis der Sachlage.

edit:
Der Gag ist ja übrigens, dass seit ca. 10.000 Jahren die Sonnenaktivität recht stabil ist
und nur deswegen ein Klima auf der Erde erhalten konnte, dass sich die Menschheit so etablieren konnte.
Doch die Menschheit hat nun aktuell mehr Einfluss auf eben diese Stabilität des Klimas, als die Sonne.
Maunder-Minimum hin oder her – die Menschen müssen zwingend ihr Verhalten ändern.
 
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Gegen das Ozonloch hat man ja auch was gemacht. Und zwar, erstaunlicherweise, weltweit – oder konzertiert, wie der alte Schiller es genannt hätte. Geht doch.
Ja, und beim Klimawandel geht's plötzlich nicht mehr. Wieso?

Weil die Bekämpfung des Ozonlochs technisch wie ökonomisch möglich war. Es war kein Problem, Ersatzstoffe für FCKW zu finden, und der Wirtschaft hat es sogar gutgetan, weil man neue Kühlschränke verkaufen konnte. Ein Umweltproblem wurde mit kapitalistischen Mitteln bekämpft.

Doch der Klimawandel ist eine andere Hausnummer. Den kann man nicht mit kapitalistischen Mitteln bekämpfen, weil es keinen adäquaten Ersatzstoff für fossile Energie gibt, der Kapitalismus auf Energie im Überfluss angewiesen ist und es auch nicht möglich ist, das Wachstum einfach mal aus dem Kapitalismus rauszunehmen - geschweige denn ihn zu schrumpfen, ohne das System komplett vor die Wand zu fahren.

Das meines Wissens erste einigermaßen plausible Modell für einen Übergang in die unvermeidliche postkapitalistische Ära kommt von Ulrike Herrmann und orientiert sich an der britischen Kriegswirtschaft ab 1939. Der Weisheit letzter Schluss ist es vermutlich nicht, aber wenigstens mal ein Anfang.
 
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