Hallo,
das lass uns nicht im ungewissen und korrigier doch einfach einmal
Ich diskutiere solche Fragen eigentlich nie im Internet, es führt einfach zu nichts und kostet nur unnötig Zeit. Aber da ich es in meinem ersten Post nicht schon ausgeschlossen habe bekommst du natürlich eine Antwort:
1. Auch die Kirche bzw. ihre Einrichtungen sind gezwungen sich an wirtschaftliche Gegebenheiten zu halten. Genauer betrachtet bedeutet dies, dass sie wirtschaftlich zumindest kostendeckend arbeiten müssen. Da die privaten Anbieter einen gewissen Kostendruck vorgeben, müssen sich die kirchlichen Einrichtungen wohl oder übel diesem stellen. Ich denke die wenigsten Kunden kirchlicher Einrichtungen sind bereit für das angebotene Produkt mehr zu bezahlen, nur damit dies auf eine christliche Art und Weise erzeugt bzw. angeboten wird. Auch der aufgeworfene Vergleich mit polnischen Pflegekräften und dem für ihre Verhältnisse guten Lohn in der BRD halte ich für höchst zynisch. Es geht hier einfach nur um die Einsparung von Kosten. Warum sollte also die Kirche, die ja als Arbeitgeber auch zu einem wirtschaftlichen Akteur wird, anders handeln? Kritisieren kann man meiner Ansicht nach höchstens den Wettbewerbsvorteil der sich für die Kirche aus ihrem Wesen als Kirche ergibt. Aber auch hier gilt: Niemand ist gezwungen bei der Kirche zu arbeiten. Die dortigen Arbeitsbedingungen sind doch kein Geheimnis. Früher arbeiteten z.B. Nonnen in Krankenhäusern, was für die Kirche natürlich einen gewissen Kostenvorteil hatte. Nur gibt es heute kaum noch Nonnen, daher ist die Kirche im Prinzip gezwungen auf andere Arbeitskräfte zu ähnlich günstigen Bedingungen zurückzugreifen.
Ausserdem sollte es jedem klar sein was ein kompletter Rückzug der Kirchen aus dem Sozialen Bereich bedeuten würde. Die entstandene Lücke müssten von privaten Anbietern oder aber von Vater Staat geschlossen werden. Ob es kundenfreundlicher da billiger oder aber arbeitnehmerfreundlicher da besser bezahlt werden würde wage ich nicht zu beurteilen.
2. Ist die Kirche kein Ganzes das man auch nur als solches betrachten kann. Hier gibt es wie überall auch Unterschiede im positiven wie im negativen. Das hier genannte Beispiel eines KiGa kann ich so nicht nachvollziehen. Ich war selbst in einem KiGa der unter katholischer Führung stand und dort gab es selbstverständlich auch Kinder anderer Glaubensrichtungen/Kirchen. Verallgemeinerungen im positiven wie im negativen Sinne sind selten hilfreich.
3. Der angebliche Reichtum der Kirche lässt sich meiner bescheidenen Meinung nach irgendwie nicht mit dem Zunehmend Sparzwang derselbigen vereinbaren. Zunehmend werden Kirchen geschlossen bzw. Seelsorgeeinheiten zusammen gelegt um Kosten einzusparen. Ich denke man kann durchaus behaupten, dass sich die finanzielle Basis der Kirche in den letzten Jahren nicht eben verbessert hat.
4. Es steht jedem frei Mitglied in einer Kirche zu sein oder eben nicht. Es steht auch jedem frei an etwas zu glauben oder eben nicht. Nur sollten sich manche auch mal daran erinnern wenn sie jede Chance nutzen gegen die Kirche und Religionen überhaupt wettern. Hier könnte etwas Toleranz gegenüber den Mitgliedern derartiger Organisationen nicht schaden. Wie gesagt, ich bin selbst Atheist und halte es für nicht nachvollziehbar an etwas Höheres zu glaube, nur respektiere ich die Meinung andere die dies nicht so sehen. Es steht zum Glück jedem frei wie er zu solchen Themen steht. Die schon genannte Zwangsmitgliedschaft in der Kirche gibt es auch nicht, jeder kann austreten wenn er den Wunsch danach verspürt.
5. Kann ich über manche Postings hier nur schmunzeln. Selbst der obligatorische "Linke" ist mit seiner Sozialisierungs- Forderung zur Stelle. Sachliche Argumentation auf einem gewissen Niveau sieht für mich etwas anders aus.
Das war es nun aber auch wie gesagt von mir, die Arbeit ruft.