Kirchen-Mitarbeiter müssen Hartz IV beantragen

Apropos Heuchelei; wenn unsereins eine Polin für 3,50 EUR zur Pflege der alten Oma anstellt, dann ist das natürlich gerecht; wenn Sozialträger niedrige Löhne zahlen ist das ein Skandal. Ich finde das ist schon ein wenig hypokritisch. 'mal davon abgesehen, dass die 3,50 EUR (und mehr kriegen die grenznah nicht) einem "Deutschen den Arbeitsplatz wegnimmt" (meine Herren klingt das nach brauner Soße, ...) die Idee da eine Art Kombilohn einzuführen halte ich eigentlich für gerechter, aber das ist eine andere Diskussion.

Hallo?
Für einen Polen sind 3,50 Euro ne Menge Geld, da die Uhren da (noch) anders ticken. In einer Sache haste wahr: Die meisten Jobs würde kein hiesiger Arbeitssuchender machen. Damit entfällt der Spruch der geklauten Arbeitsplätze.

Trotzdem kann es nicht sein, dass sich eine Kirche nach aussen mit Pomp and Circumstances präsentiert, aber die Basis mit Hungerlöhnen abspeist. Zumal diese Menschen oftmals rund um die Uhr im Einsatz bzw. ansprechbar sind.
Auch der Papst und Gefolge machen nur einen Job, für den sie meinetwegen studiert und sich hochgearbeitet haben. Irgendwie vergleich ich diesen Klüngel gern mit Popstars: Guter Unterhaltungswert in gewissen Kreisen, aber eigentlich nicht unbedingt notwendig.

Auf dass die Gläubigen mich nun steinigen - aber damit kann ich gut leben.
 
Da es sich hier um Angestellte in der Diakonie handelt, sind dies wirtschaftlich arbeitende Betriebe, die im Konkurrenzkampf mit anderen "Sozialträgern" stehen. Von daher sind niedrige Löhne völlig nachvollziehbar.

Apropos Heuchelei; wenn unsereins eine Polin für 3,50 EUR zur Pflege der alten Oma anstellt, dann ist das natürlich gerecht; wenn Sozialträger niedrige Löhne zahlen ist das ein Skandal. Ich finde das ist schon ein wenig hypokritisch. 'mal davon abgesehen, dass die 3,50 EUR (und mehr kriegen die grenznah nicht) einem "Deutschen den Arbeitsplatz wegnimmt" (meine Herren klingt das nach brauner Soße, ...) die Idee da eine Art Kombilohn einzuführen halte ich eigentlich für gerechter, aber das ist eine andere Diskussion.

meint der B.
Hallo? Habe ich etwas verpasst? Sonst werden immer Niedriglöhne damit begründet, weil der Arbeitgeber (in diesem Fall ja wohl die Kirche) nicht höhere Löhne zahlen kann, ohne vielleicht bankrott zu gehen. Wir reden hier aber von der Kirche, eine der reichsten Institutionen überhaupt. Da werden ja wohl angemessene Löhne möglich sein.
Und zum zweiten Punkt: Kirchliche Einrichtungen sollten auch nach kirchlichen bzw. religösen Grundsätzen geführt werden. Und da sagt schon die Bibel, dass nicht das Streben nach "Mammon" im Vordergrund stehen soll. Also sollte auch bei diesen Einrichtungen nicht "Profitgier" das Maß aller Dinge sein.
In diesem Sinne
der eMac_man
 
Wer da arbeitet - tut das aus Überzeugung und nicht zum Geld verdienen - oder ?


Hä???

***

Wenn mit Steuergeldern alte Prunkbauten restauriert werden, weil man meint, das ist unsere Kultur, warum nicht auch durch Hartz IV die armen Mitarbeiter stützen - zumal sie nur Gutes tun - und auch arbeiten ?


Q.E.D.

***

Die Fußballfans finden das doch auch in Ordnung, wenn mit Steuergeldern die Stadien gebaut werden und der Polizeischutz finanziert wird - obwohl die Fußballhanseln überbezahlt sind.


Seit wann werden Fußballstadien mit Steuergeldern gebaut?

AWD-Arena, Allianz-Arena, Signal-Iduna-Park usw...

***

Da werden dann allgemeinnützige Arbeiten zu Recht bezuschusst.

Allgemeinnützig?
ich behaupte mal, das ein evangelischer Christ seit Kind nicht in einem
kathloischen KiGa anmelden kann-und umgekehrt!

Was bitteschön hatt denn die große Allgemeinheit von der Kirche?

Du bezahlst jahrzehntelang Deine durch die Konfirmation/Kommunion
erhalten Zwangsmitgliedschaft, und wenn Du heiratest, mußt Du jeden
Blumenschmuck und das Geläut extra bezahlen!

Und das gleiche dürfen Deine Nachfahren bei Deiner Beerdigung auch tun.

Die Kirche ist nunmal der größte Abzocker nach dem Staat!

Man kommt auch ohne Kirche auf den Friedhof.
Und ob da ein Pfaffe salbungsvoll labert auf meiner Beerdigung
oder ein Laie oder keiner ist mir schnurzpiepegal!

Kirche ist ein Relikt aus der Vergangenheit-man kann auch gut
ohne sie glauben!
 
Kirchliche Einrichtungen sollten auch nach kirchlichen bzw. religösen Grundsätzen geführt werden. Und da sagt schon die Bibel, dass nicht das Streben nach "Mammon" im Vordergrund stehen soll. Also sollte auch bei diesen Einrichtungen nicht "Profitgier" das Maß aller Dinge sein.
In diesem Sinne
der eMac_man


So wird es doch wohl aktuell gehalten.
Nicht der Mammon zählt. Der Glaube wird euch nähren, und wenn ihr genug glaubt, fällt das Manna vom Himmel und ihr seid frei von Sorge bis an den Rest eures Lebens.

(Währenddessen sitzt unser Josef-Benedikt im Vatikan, lässt sich von aller Welt reich beschenken, reist in weiser Mission um den Globus und kriegt allen anderen Kram in den Hintern geblasen.)

Die Kirche mutiert echt zur aufgeblasenen Lachnummer. Sie ist nicht mehr volksnah. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das ganze Christentum wurde von armen Menschen wie einem Zimmermann, einem Fischer und sonstwas, was heute als asozial betrachtet würde, aufgezogen. Und auf deren Rücken ruhen sich einige Kleriker angeblich hoher Bestimmung aus.
 
Kirche und Hartz IV

Bin immer wieder platt, wie auf Kirche und Glaube, auf Mißstände und Fehlverhalten reagiert. Jeder Fehler verdichtet sich zu einer dichten Bewölkung, der Himmel verdüstert sich und dann regnet es Vorurteile. Sorgt doch lieber dafür, daß es wieder aufklart und die positiven Kräfte erscheinen.
 
Bin immer wieder platt, wie auf Kirche und Glaube, auf Mißstände und Fehlverhalten reagiert. Jeder Fehler verdichtet sich zu einer dichten Bewölkung, der Himmel verdüstert sich und dann regnet es Vorurteile. Sorgt doch lieber dafür, daß es wieder aufklart und die positiven Kräfte erscheinen.

Über Themen mit einem etwas ernsteren Charakter im Internet zu diskutieren ist meinst sinnlos. Vielen fehlt es einfach an der nötigen Bildung. Ich bin selbst Atheist, aber was hier wieder für ein Quatsch über die Kirche(n) geschrieben wird ist wirklich nur mit Humor zu ertragen. :)
 

Ich arbeite selbst in einem katholischen Krankenhaus und es ist wirklich unglaublich, wie die mit uns umgehen. Kaum Rechte, keinerlei Mitbestimmung, ein föderalistisches Verhalten erster Güte, seit 5 Jahren keinerlei Lohnerhöhung.
Mutterschutz...ein Kostenfaktor...Kinderbetreung...ein Fremdwort...soziale Verantwortung...kranke und nicht mehr leistungsfähige Mitarbeiter werden rausgeekelt.
Die Kirche hat ihr Ansehen für mich so mittlerweile komplett verspielt. Leider gibt es bei uns auf dm Land/ am Niederrhein fast nur kirchliche Krankenhäuser.
Die so genannte Mitarbeitervertretung (MAV) ist quasi für den Ar***, wer nicht auf Linie ist, ist schnell gefeuert.
Die kirchlichen Einrichtungen sind interessanter Weise die Einzigen, welche schwarze Zahlen schreiben und massiv investieren. Waren wir vor 10 Jahren noch ein Krankenhaus und zwei Altenheime, sind wir mittlerweile ein Verbund von 3 Krankenhäusern, acht Altenheimen, Tageskliniken, Schulen usw...und dies ist nur möglich, weil die Kirchen auf Kosten ihrer Mitarbeiter wirtschaften. Das ist ein Wettbewerbsvorteil, gegen den öffentliche Einrichtungen nicht angehen können!
 
Hallo,

das lass uns nicht im ungewissen und korrigier doch einfach einmal :cake:

Ich diskutiere solche Fragen eigentlich nie im Internet, es führt einfach zu nichts und kostet nur unnötig Zeit. Aber da ich es in meinem ersten Post nicht schon ausgeschlossen habe bekommst du natürlich eine Antwort:

1. Auch die Kirche bzw. ihre Einrichtungen sind gezwungen sich an wirtschaftliche Gegebenheiten zu halten. Genauer betrachtet bedeutet dies, dass sie wirtschaftlich zumindest kostendeckend arbeiten müssen. Da die privaten Anbieter einen gewissen Kostendruck vorgeben, müssen sich die kirchlichen Einrichtungen wohl oder übel diesem stellen. Ich denke die wenigsten Kunden kirchlicher Einrichtungen sind bereit für das angebotene Produkt mehr zu bezahlen, nur damit dies auf eine christliche Art und Weise erzeugt bzw. angeboten wird. Auch der aufgeworfene Vergleich mit polnischen Pflegekräften und dem für ihre Verhältnisse guten Lohn in der BRD halte ich für höchst zynisch. Es geht hier einfach nur um die Einsparung von Kosten. Warum sollte also die Kirche, die ja als Arbeitgeber auch zu einem wirtschaftlichen Akteur wird, anders handeln? Kritisieren kann man meiner Ansicht nach höchstens den Wettbewerbsvorteil der sich für die Kirche aus ihrem Wesen als Kirche ergibt. Aber auch hier gilt: Niemand ist gezwungen bei der Kirche zu arbeiten. Die dortigen Arbeitsbedingungen sind doch kein Geheimnis. Früher arbeiteten z.B. Nonnen in Krankenhäusern, was für die Kirche natürlich einen gewissen Kostenvorteil hatte. Nur gibt es heute kaum noch Nonnen, daher ist die Kirche im Prinzip gezwungen auf andere Arbeitskräfte zu ähnlich günstigen Bedingungen zurückzugreifen.
Ausserdem sollte es jedem klar sein was ein kompletter Rückzug der Kirchen aus dem Sozialen Bereich bedeuten würde. Die entstandene Lücke müssten von privaten Anbietern oder aber von Vater Staat geschlossen werden. Ob es kundenfreundlicher da billiger oder aber arbeitnehmerfreundlicher da besser bezahlt werden würde wage ich nicht zu beurteilen.

2. Ist die Kirche kein Ganzes das man auch nur als solches betrachten kann. Hier gibt es wie überall auch Unterschiede im positiven wie im negativen. Das hier genannte Beispiel eines KiGa kann ich so nicht nachvollziehen. Ich war selbst in einem KiGa der unter katholischer Führung stand und dort gab es selbstverständlich auch Kinder anderer Glaubensrichtungen/Kirchen. Verallgemeinerungen im positiven wie im negativen Sinne sind selten hilfreich.

3. Der angebliche Reichtum der Kirche lässt sich meiner bescheidenen Meinung nach irgendwie nicht mit dem Zunehmend Sparzwang derselbigen vereinbaren. Zunehmend werden Kirchen geschlossen bzw. Seelsorgeeinheiten zusammen gelegt um Kosten einzusparen. Ich denke man kann durchaus behaupten, dass sich die finanzielle Basis der Kirche in den letzten Jahren nicht eben verbessert hat.

4. Es steht jedem frei Mitglied in einer Kirche zu sein oder eben nicht. Es steht auch jedem frei an etwas zu glauben oder eben nicht. Nur sollten sich manche auch mal daran erinnern wenn sie jede Chance nutzen gegen die Kirche und Religionen überhaupt wettern. Hier könnte etwas Toleranz gegenüber den Mitgliedern derartiger Organisationen nicht schaden. Wie gesagt, ich bin selbst Atheist und halte es für nicht nachvollziehbar an etwas Höheres zu glaube, nur respektiere ich die Meinung andere die dies nicht so sehen. Es steht zum Glück jedem frei wie er zu solchen Themen steht. Die schon genannte Zwangsmitgliedschaft in der Kirche gibt es auch nicht, jeder kann austreten wenn er den Wunsch danach verspürt.

5. Kann ich über manche Postings hier nur schmunzeln. Selbst der obligatorische "Linke" ist mit seiner Sozialisierungs- Forderung zur Stelle. Sachliche Argumentation auf einem gewissen Niveau sieht für mich etwas anders aus.


Das war es nun aber auch wie gesagt von mir, die Arbeit ruft. :)
 
So schalte mich hier auch mal ein,

bin in einer kirchlichen Einrichtung und es ist schon richtig, das die AVR (Arbeitsvertragsrichtlinen der katholischen Einrichtungen) seit 2004 keine Lohnerhöhung hatte. Das liegt aber auch daran, dass seit 4 Jahren versucht wird eine Einigung zwischen den Arbeitnehmervertretern und den Arbeitgebervertretern zu finden. Es ist so in kirchlichen Häusern sind wir nicht in soetwas wie eine Gerwerkschaft, wir haben kein Streikrecht oder so. Somit müssen sich besagte Vertreter in einem Arbeitskreis einigen, leider haben beide Seiten absolut unrealistische Vorstellungen.

So sieht es aus, vieles über den besagten Arbeitskreis kann man auch auf der Diag.mav Seite nachlesen. einfach mal googlen.

Naja bisher hat sich die Kirche immer an den öffentlichen Dienst angelehnt, aber jetzt soll ein eigener Tarif her und das ist in der Regel schwierig.

Aber ich glaube das wird nicht mehr lange dauern bis sich im Tarif was tut, denn die kirchlichen Häuser müssen ja langfristig auch Tarifmäßig konkurrenzfähig bleiben.
 
Ach ja und eines hab ich vergessen, ganz ohne Tariferhöhung war die AVR nicht, denn im Dez. 2007 und im Dez 2008 gibt bzw gab es Einmalzahlungen, ganz egal was sich mit dem Tarif tut. tut? Tut klingt irgendwie scheiße, aber egal.
 
Geht's noch gut?

Da muss die Kirche halt ihre Leistungen kürzen und Mitarbeiter entlassen oder die Kirchensteuer erhöhen, damit für die restlichen Mitarbeiter mehr da ist. Pech nur, wenn dann noch mehr Gläubige derselben den Rücken kehren. Schade nur, das dieser Mechanismus im öffentlichen Dienst versagt - sieh Verdi Lohnrunde zu unseren Kosten. :hamma:
 
So wird es doch wohl aktuell gehalten.
einem Zimmermann, einem Fischer und sonstwas, was heute als asozial betrachtet würde, aufgezogen. Und auf deren Rücken ruhen sich einige Kleriker angeblich hoher Bestimmung aus.

Der Zimmermann hätte heute den Status eines Diplom Ingenieures!
Das war kein sozialer Abschaum......wie sagen wir mal, ein ....ach sucht Euch was aus!

Gegen Fischer hatte ich nie was!

Einie
 
Habt ihr eigentlich eine Ahnung wie viele Jobs an der Kirche hängen, Das sind nicht nur ein paar Pfarrer und ein paar Kirchenangestellte, das sind Mitarbeiter in 2/3 aller Krankenhäuser, das ist der ganze Caritas Bereich, das ist Bethel, wenn das nicht wäre würde das ziemlich fies aussehen. Ja klar dann gäbe es überall private Alten- und Beginderteneinrichtungen, klar das die das viel viel besser machen würden als bei der Kirche und natürlich auch viel günstiger wären. Die Kirche ist auch an staatliche zuschüsse gebunden, die sehen nun mal nicht mehr so rosig aus, oder glaubt ihr etwa dass die Kirche diese ganzen Dinge durch die Kirchensteuer finanzieren kann? Ich weiss was unser Krankenhaus allein an Personalkosten im Jahr bei 700 Mitarbeitern, das wird euch schlecht wie viel Geld da verbrannt wird. Die Kirche ist wirklcih auch auf den Staat angewiesen und so spendabel ist der momentan ja nicht.
 
Nun tut mal nicht alle so als wäre das neu das die Kirche die Menschen ausbeutet.
Sie bringt zum. schon mal mehr keine Menschen um. Naja zum. nicht so offentsichtlich
 
Naja scheinbar sind sinvolle Beiträge hier mangelware, aber ich hab auch schon gemerkt, dass es oft gegen die Kirche hier geht. Naja, arbeite gerne für die Kirche, hab auch noch eine Zusatzversorgung, die mir die Kirche bezahlt (Haben viele Firmen in der Privatwirtschaft nicht) und mit dem Tarif tut sich ja noch was.

Aber das ist ja alles egal, kirche ist ja scheiße! Na dann viel Spass wenn die Frau gern in weiss vor den Altar treten will, Kirche öh äh natürlich schatz heiraten wir kirchlich.

Viel Spass noch, ich bin raus
 
@Superbaranski:
Ich verstehe Deine Einstellung (als Kirchenmitglied) jetzt überhaupt nicht. Zum einen haben wir Meinungs- und Religionsfreiheit und zum anderen: Wo bleibt denn die "vielgerühmte" Toleranz der Kirche (und ihrer Anhänger), wenn man sich entweder kritisch mit bestimmten Dingen auseinandersetzt oder eben auch ganz offen die real existierende Kirche als Institution ablehnt? Deshalb sind dann die Beiträge der User, die so schreiben, weniger sinnvoll? Seltsame Logik, ehrlich!
Gruss
der eMac_man
 
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