Kellner - mal was zum Nachdenken

BastelWaschtel

BastelWaschtel

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Hallo habe das gerade eben von nem Freund bekommen:

Ich bin Kellner
Ich bin Kellner. Ich verstehe mich darauf, jedem Gast an der Nasenspitze anzusehen, ob er gut oder schlecht gelaunt ist und ich kann mich diesen Stimmungen immer prima anpassen. Ich weiß, dass manche Gäste zu cholerischen Anfällen neigen, wenn sie ihr Essen so erhalten, wie sie es bestellt haben. Die Bestellung "Wie immer" kann ich stets zweifelsfrei und ohne Verzug an die Küche weitergeben. Ohne Knoblauch, bitte. Es macht mir nichts aus, beschimpft zu werden, denn als Kellner nimmt man nichts persönlich. Außerdem ist es ja sowieso meine Schuld, wenn Sie schlechte Laune haben. Ja, ich weiß, dass "Sie Volltrottel" nur ein kleiner Scherz war, und weil Sie so witzig waren, geht das Dessert natürlich auf´s Haus. Wie immer. Ohne Sahne.
Ich habe übrigens auch die Fähigkeit, das Restaurant nach Belieben umzubauen, zu vergrößern und Tische zu schreinern. Natürlich haben wir am ersten Weihnachtstag noch einen Fenstertisch für 8 Personen frei. Welches Datum heute ist? Der 23.12., warum?
Selbstverständlich behalte ich immer den Überblick über meine Gäste. Auch wenn wir ungefähr 2000 Frühstücke haben, weiß ich immer, wann und wohin sich ein Gast umgesetzt hat. Klar finde ich es super, wenn Sie fünf Tische und fünf Gedecke für ein Frühstück benutzen. Ich mag es sehr, wenn ich Ihnen alles hinterhertragen darf. Natürlich geht das auch schneller.
Ich bin Kellner. Als solcher ist man automatisch masochistisch veranlagt. Wenn Sie ein Rinderfilet mit fünf verschiedenen Saucen (die Hollandaise und die Pfefferrahmsauce aber bitte à part), bestellen, statt Karotten lieber Spargel (erwähnte ich, dass wir Dezember haben?) hätten und es schön wäre, wenn die Bratkartoffeln einzeln ausgarniert wären, reißt mir die Küche den Kopf ab. Aber gerade das mag ich so an meinem Beruf.
Es macht mir auch gar nichts aus, die Rechnung für Ihren Tisch mit 23 Personen schnell mal zu splitten. Ich habe zwar vor dem Buchen gefragt, ob Sie getrennte Rechnungen wünschen, aber wenn Sie es sich spontan anders überlegt haben - kein Problem. Unser Kassensystem ist übrigens so alt, dass es schon die Kellner unserer Vorväter benutzt haben (und ich kann diese Keilschrift auch sehr schlecht lesen), aber da Sie alle ja im Prinzip stante pede weg müssen, beeile ich mich selbstverständlich endlich mal. Erstmal muss ich aber meinen Kassenhinkelstein hier einlesen.
Ich spreche auch alle möglichen Sprachen, doch besonders gut bin ich in nonverbaler Konversation: Naserümpfen bedeutet "Ein Steak Tatar, pikant, aber ohne Kapern, bitte.", Grunzen heißt "Es wäre sehr freundlich, wenn Sie mir noch ein Bier bringen würden.". Ich weiß ebenfalls, dass Sie Ihre Getränke nicht zu bezahlen brauchen, weil Sie schon seit 17 Jahren zu uns kommen. Dieses Restaurant gibt es erst seit 5 Jahren. Ich habe Sie noch nie gesehen - mein Fehler, ich weiß.
Ich bin Kellner. Ich muß immer alles wissen, können, möglichst schnell erledigen und auf jeden lustigen Scherz eingehen. Als Kellner besitze ich logischerweise einen IQ unterhalb der Zimmertemperatur.
Mein Beruf ist nur für Idealisten geeignet, doch dafür haben die meisten von uns wirklich Spaß bei der Arbeit. Vor allem übrigens dann, wenn alle anderen frei haben (außer Krankenschwestern, Taxifahrer und Totengräber). Warum auch nicht? Schließlich wird der Job super bezahlt, deshalb ist es mir auch ganz egal, ob Sie mir Trinkgeld geben oder nicht.
Ich bin gern Kellner, denn man erlebt die schönsten Dinge. Es ist schön, wenn Gäste mir erzählen, warum sie viele Möhren im Salat wünschen (ist angeblich gut gegen Hämorrhoiden) und auch an Ihren Krampfadern bin ich sehr interessiert. Es ist schön, wenn Gäste denken, dass ich taub bin für Tischgespräche, in die ich nicht involviert bin, dann erfahre ich endlich mal, wie geil der Hintern meiner Kollegin aussieht. Ich selber bin natürlich auch nicht von schlechten Eltern. Für dieses Kompliment verzichte ich gern auf mein Trinkgeld. Aber diesmal bitte mit Sahne!
 
Wieso was zum nachdenken? :kopfkratz:

Da hat wohl jemand nen scheiß Tag auf Arbeit gehabt. Und ja, ich habe selbst gekellnert. Wenn einen der Job nicht passt -> wechseln.

Jaja, Wirtschaftskrise, keine Arbeitsplätze :blabla:
 
Von der anderen Seite sieht das verkürzt so aus:

Ich bin Gast. Es tut mir leid, dass ich es gewagt habe, unaufgefordert einen Fuß in ihr Restaurant zu setzen. Ich werde brav 10 Minuten stehenbleiben und warten bis uns ein Tisch zugewiesen wird (wohlbemerkt sind wir die 2. Gäste dieses Abends und alles ist frei). Es macht mir auch nichts aus, dass ein Teller mit 15 minütiger Verspätung eintrifft, so kann unsere Begleitung schonmal beim essen zusehen. Dafür kommt ein Getränk überhaupt nicht, na man kann ja mal was vergessen. Dass schon der dritte Kellner nach 30 Minuten unsere Rechnung bringt weil die vorherigen 2 es vergaßen, finde ich prima. Schließlich habe ich ja sonst an diesem Abend nichts zu tun...
 
Obwohl ich noch nie gekellnert habe, finde ich diesen Text hervorragend!
Passt - abgewandelt - zu jedem Dienstleistungsberuf. :)
 
Von der anderen Seite sieht das verkürzt so aus:

Ich bin Gast. Es tut mir leid, dass ich es gewagt habe, unaufgefordert einen Fuß in ihr Restaurant zu setzen. Ich werde brav 10 Minuten stehenbleiben und warten bis uns ein Tisch zugewiesen wird (wohlbemerkt sind wir die 2. Gäste dieses Abends und alles ist frei). Es macht mir auch nichts aus, dass ein Teller mit 15 minütiger Verspätung eintrifft, so kann unsere Begleitung schonmal beim essen zusehen. Dafür kommt ein Getränk überhaupt nicht, na man kann ja mal was vergessen. Dass schon der dritte Kellner nach 30 Minuten unsere Rechnung bringt weil die vorherigen 2 es vergaßen, finde ich prima. Schließlich habe ich ja sonst an diesem Abend nichts zu tun...
...so siehts' aus :crack:
 
Alsoichverlangejanicht,dasseinKellnerautomatischaucheinPulitzerpreisanwärteristaberirgendwiewerdenBeiträgelesbarerwennmanabundanauchmaleinenAbsatzeinfügt.IchsabbelmeinenKellnerimRestaurantjaauchnichtinaffenartigerGeschwindigkeitvollundgebemeine7GängeBestellunginnerhalbvon15Sekundenauf,gelle?

Ansonsten.. Shit happens. Auch im Kellnerjob. ;)

Komplimente kann ich als Gast auch machen..

Ich bin Gast. Jeder Kellner hat beim Betreten des Restaurants sofort meinen größten Respekt. Schließlich ist es nicht leicht, alleine 20 Tische zu bedienen. Da warte ich als Gast auch gerne mal ein paar Minuten länger bis ich meine Bestellung aufgeben kann. Schließlich muss man als guter Gast Verständnis dafür haben, dass der Chef zu geizig ist, noch 1-2 Kellner zu bezahlen wenn die Hütte brechend voll ist. Die Zeiten sind hart, die Wirtschaft ist rückläufig, da muss man als Gast auch mal Geduld haben können.

Wenn der Kellner dann am Tisch ist, macht es mir auch nichts aus, mir ein gequältes "Hallo" anzuhören und aus dem genervt-fragenden Blick und dem gezückten Block zu schließen, dass ich jetzt meine Bestellung aufgeben kann. Schließlich sind heute abend schon 200 Essen rausgegangen. Da kann man nicht erwarten, dass man noch freundlich begrüßt wird.

Wenn ich jetzt auch noch den Fehler mache, meine Bestellung nicht sofort wie aus der Pistole geschossen abzugeben, habe ich vollstes Verständnis dafür, dass der Kellner die Worte "Ich komm dann nochmal" murmelt und stante pede wieder verschwindet. Die erneute Wartezeit von 34 Minuten nehme ich gerne in Kauf. Ich hätte ja bereits beim Reinkommen wissen können, was ich bestellen will. Wozu hängt die Karte denn sonst nochmal draußen neben der Tür?

Nach insgesamt 40 Minuten Wartezeit ohne Getränk, Snacks oder sonstwelche leiblichen Freuden bin ich auch endlich bereit, mich wie ein vorbildlicher Gast zu verhalten. Die Karte kenne ich inzwischen auswendig, was will man während des Wartens auch sonst so machen?

Beim Bestellen vermeide ich grundlegende Fehler wie investigatives Nachfragen oder Extrawünsche. Woher soll der Kellner auch wissen, ob die Jägersoße mit oder ohne Sahne gemacht wird oder ob die Champignons auf der Pizza frisch oder aus der Dose sind? Schließlich hat man als Kellner auch anderes zu tun als jedes der zehn Gerichte auf der Karte genau zu kennen. Bloß weil man es täglich etwa 400 Mal serviert weiß man doch nicht wie es aussieht, geschweige denn, wie es zubereitet wird.

Extrawünsche sind typische Anfängerfehler. Der Koch hat auch noch andere Dinge zu tun als beim Belegen der Pizza die Paprika wegzulassen. Die Karte ist gut durchdacht und hat sich seit 15 Jahren bewährt. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder Gast das Schnitzel statt mit Kroketten lieber mit Pommes haben will? Das Jägerschnitzel gibt es nur mit Kroketten und das Wiener Schnitzel nur mit Pommes. Anders schmeckt das nicht. Da hat man als Gast nicht dumm zu fragen. Wahlmöglichkeiten (alle Schnitzel wahlweise mit Pommes, Kroketten oder Bratkartoffeln) verwirren den Gast nur und sind eine zusätzliche Belastung für den Kellner.

Wenn ich meine Bestellung aufgegeben hab, ist mir eigentlich völlig egal, ob der Kellner dümmliche Floskeln wie "Danke" oder "Gerne" von sich gibt. Ist eh nicht so gemeint und verweichlicht nur. Da sich der Kellner ohne ein weiteres Wort auf dem Absatz umdreht, genießt er für seinen harten Job mein sofortiges Mitgefühl und vollstes Verständnis.

Die nun möglicherweise folgende Erwartung, dass man die Getränke vor dem Essen serviert bekommt, sollte man sich gleich aus dem Kopf schlagen. Getränke und Essen wurden zusammen bestellt also werden sie auch zusammen gebracht.

Was ich trinke weiß ich, deshalb muss ich den Schriftzug auf dem Glas nicht lesen können. Mein Gegenüber weiß es aber nicht. Deshalb stellt der geübte Kellner das Glas so ab, dass mein Gegenüber sehen kann, was drauf steht. Untersetzer, Servietten oder Bierdeckel sind umweltschädigend und werden deshalb weg gelassen. Außerdem ist es ungemein erfrischend, wenn einem die kalte Kondenswasserbrühe vom Glas in den Schoß tropft. Der erfahrene Kellner weiß das.

Wer auch immer das Gerücht verbreitet hat, dass ein Schnitzel am besten warm gegessen wird, muss geistig verwirrt gewesen sein. Da Kellner und Koch es besser wissen, sprechen sie sich so ab, dass das Schnitzel korrekt serviert wird: lauwarm an der Grenze zu kalt. Durch jahrelange Erfahrung als Gast weiß ich auch, dass frittierte Pommes niemals knusprig sein dürfen. Matschig und halb roh von zartgelber Farbe ohne Salz genießt sie der gesundheitsbewusste Gast. Deshalb sollte man das beim Kellner auch keinesfalls ansprechen. Wer es herzhaft mag, kann seine Pommes auch dunkelbraun und kross bekommen. Um das Geschmackserlebnis abzurunden wird die dunkle Variante mit viel Salz serviert. Wer welche Variante bekommt, entscheidet keinesfalls der Gast. Das ist abhängig vom Arbeitsaufkommen in der Küche. Dieser Ablauf darf keinesfalls durch irgendetwas gestört werden.

Ob das Essen geschmeckt hat, ist völlig unerheblich. Satt ist ausreichend. Deshalb wird beim Abräumen auch nicht nachgefragt. Stattdessen fragt der professionelle Kellner, ob er abräumen darf. Ein umgedrehtes, gekreuztes Besteck auf dem Teller signalisiert nicht automatisch, dass der Gast noch nicht fertig ist. Schließlich können sich Gäste auch irren. Falls ein Kellner doch versehentlich fragen sollte, ob das Essen geschmeckt hat.. Niemals den Fehler machen, tatsächlich etwas anzumerken! Es handelt sich um eine rhetorische Frage. Tipps an den Koch sind überflüssig. Der Mann macht das schon seit 30 Jahren und weiß was er tut. Mehr Soße zum Schnitzel und ähnlich dumme Ideen äußert ein guter Gast nicht. Die Mahlzeiten sind so gestaltet, dass ein Gast 100%ig zufrieden ist, wenn er sich ein bisschen zusammen reißt. Und das kann man ja wohl erwarten, wenn man dem Lumpenpack von der Straße Asyl gewährt.

Beim Bezahlen gibt sich der geübte Gast besondere Mühe. Als gastronomieerfahrener Gast wirft man schon beim Reinkommen einen Blick auf das Kassensystem und identifiziert sofort Typ und technische Möglichkeiten. Das wird dann beim Bezahlvorgang berücksichtigt. Getrennt bezahlen ist unüblich. Jeder Gast führt beim Abendessen mit einigen Freunden immer genug Bargeld mit sich, um für alle zu bezahlen. Für einen Block und Taschenrechner hat der Kellner schließlich keinen Platz in der Tasche. Im übrigen kann man bei popeligen 200 Euro Umsatz nicht erwarten, dass sich der Kellner die 2 Minuten Zeit nimmt, um mühsam alles auseinander- oder zusammenzurechnen. Kellner sind eingestellt, um Gäste zu bedienen. Nicht um Rechenaufgaben zu lösen. Bezahlt wird immer in bar. Niemals mit Karte. Kartenzahlung ist in einem Restaurant viel zu umständlich und muss mit dem Finanzamt abgerechnet werden. Man sollte ebenfalls dran denken, dass Kellner keine Wechselstube sind. Geld deshalb immer passend mitnehmen, ggf. für das nächste Mal die Preise notieren und bereits vor dem Restaurantbesuch zuhause zusammen rechnen.

Die Verabschiedung ist knapp und kommt ohne überflüssige Floskeln wie "einen schönen Abend noch" aus. Zeit ist Geld und aprospos Geld.. Das Trinkgeld sollte keinesfalls zu knapp ausfallen. Kellner leisten immer hervorragende Arbeit und ein Trinkgeld in fester Höhe von 20% ist obligatorisch. Hier darf man sich keinesfalls von dem Gedanken leiten lassen, dass die Höhe des Trinkgeldes etwas mit der Qualität der Bedienung zu tun haben könnte.

Wenn man sich als Gast an diese paar einfachen Regeln hält, steht dem Gastronomieerlebnis höchster Güte nichts mehr im Weg. Sollte man als Gast jemals eine unterschwellige Unzufriedenheit verspüren oder besondere Wünsche wie einen Platz ohne Durchzug haben, muss man sich sofort auf das eigentliche Verhältnis besinnen:

Der Kellner ist Profi und weiß was er tut. Der Gast ist nur ein unbedarfter Laie der lernen muss, wie es im Gastronomiealltag zugeht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Saugkraft: DANKE! Ich wollte schon anfangen so etwas ähnliches zu tippen, das liegt bei der oft überaus bescheidenen Bedienung in Restaurants ja auch nahe. Mehr kann man offenbar nicht erwarten für sein Geld, nur weil sich die Preise seit der Euroeinführung gut verdoppelt haben.

Lieber armer Kellner: DU repräsentierst das Restaurant, DU bist erster Ansprechpartner des Gastes. Wenn du den Job nicht machen kannst oder willst, mach was anderes. Etwas wo man nichts mit lästigen Menschen zu tun hat. Töpfer soll ja auch ein schöner Beruf sein.
 
mein herz blutet ... der arme geschundene kellner, buhu ...
 
Tja - gibt wohl Drecksäck auf beiden Seiten des Tisches.

Wenn der Service Mist ist, muss man halt woanders hin.

Und wenn der Gast meint er hätte für 1,50 fürn Kaffee den ganzen Laden unter seinem Kommando erträgt man es oder schickt ihn zum Teufel.
 
Saugkraft, du sprichst mir aus der Seele!
:)

Aber auch dem Threadersteller ein großes Kompliment, die beiden Texte sind einfach super gelungen und zeigen doch im Endeffekt nur, dass es Probleme auf beiden Seiten gibt... Ich würde Euch beide ja gerne mal zusammen im Restaurant sehen!:D
 
Es ist wie überall auf der Welt. Ein kleines bisschen Achtung dem Gegenüber und schon ist alles gut. :)

Meiner Meinung nach sind es übrigens insbesondere die Leute, die sonst nichts zu melden haben, die sich dann mal aufspielen, wenn sie jemanden "unter sich" haben.

Natürlich gibt es Ärgernisse auf beiden Seiten, aber ich sehe das so: Wenn ich irgendwo hin Essen gehe, nehme ich ausreichend Zeit mit und bin üblicherweise entspannt. Der Kellner steht währenddessen ziemlich unter Strom. Wenn ich als Kunde dem Kellner gegenüber nachsichtig bin, haben alle was davon. :)
 
Wenn ich als Kunde dem Kellner gegenüber nachsichtig bin, haben alle was davon. :)

Nachsichtig sollte man immer sein. Wenn ein Kellner mal was vergisst, muß man ihn ja nicht zusammenstauchen. Es reicht wenn er kein Trinkgeld bekommt.
 
Mein Trinkgeldverhalten:

Wenn es ein ganz okayer Service war, ohne Höhen und Tiefen, gebe ich ca. 10%.

War ich restlos begeistert, kann es deutlich mehr werden, je nach Preis und Rundungsmöglichkeiten bis zu 50%.

Bei Mängeln, die mich verärgern, gibt es nichts. Das ist aber von meiner Stimmung abhängig. Mal bin ich ganz entspannt, da stört mich eine längere Wartezeit nicht, manchmal werde ich schon leicht nervös und bekomme eine vornehme Röte um die Nase. :girli:
 
… zur Bestrafung.

nein, als Nicht-Belohnung für miesen Service. Trinkgeld ist eine Belohnung für normalen bis guten Service. Normalerweise bin ich mit Trinkgeld nicht knickrig, aber ich sehe es nicht so, daß der Kellner ein Anrecht drauf hat egal was er sich leistet.
 
War ich restlos begeistert, kann es deutlich mehr werden, je nach Preis und Rundungsmöglichkeiten bis zu 50%.

bei Minipreisen ist das ok. Wenn ein Kaffee 2,50 kostet, lass ich mir nicht auf 2,70 rausgeben, sondern gebe eben 3 Euro. Aber wenn ich nett essen gehe, und für zwei Personen an einem Abend 100 Euro ausgebe, dann bleibt mein Trinkgeld auf 10%-Niveau. Mehr als 10 Euro Trinkgeld kann man sich für ein Essen gar nicht verdienen, so gut kann kein Service sein.
 
@saugkraft
Ganz hervorragend, dicker Applaus für den schönen Post! Denn leider kann es schon mal so passieren. Ein Kellner muss bedienen... Fällt was auf? Da kommt das Wort "dienen" drin vor... etwas, was heute oft unter jedermanns Würde zu sein scheint.

Das führt weiter zu:
Es ist wie überall auf der Welt. Ein kleines bisschen Achtung dem Gegenüber und schon ist alles gut. :)

So isses! Der Kellner ist mein Ansprechpartner für das Restaurant! Soll ich in die Küche gehen zum Koch? Nein, alles läuft über den Kellner. Also muss er auch Kritik am (kalten ;)) Essen in die Küche weitergeben... ohne es auf sich zu beziehen. Da liegt das Problem, denn jeder ist heutzutage gleich "angepisst" (jedes andere Wort wäre eine Untertreibung!) und nimmt es persönlich.
Es kommt eben auf beide Seiten an, aber als (zahlender) Gast darf ein wenig be"dienen" erwarten.

Bon appetit!
 
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