Kellner - mal was zum Nachdenken

@walfreida:
Also mit max. 10 Euro bin ich nicht einverstanden. Gehe ich schnell mit zwei Bekannten etwas essen, kommen auch schnell mal 100 Euro zusammen. Da bin ich nach 45 Minuten fertig und 10 Euro sind genug. Aber wenn ich gemütlich essen gehe, 2, 3 oder 4 Stunden mich verwöhnen lasse, dann sind 10 Euro als Maximalgrenze einfach viel zu wenig. Selbst wenn dann als Betrag nur etwas mehr als 100 Euro rauskommt gebe ich entsprechend der Bemühungen der Bedienung mehr. (Natürlich ist es meist wesentlich mehr als 100 Euro, aber in Bezug auf den Snob Thread äußere ich mich nicht weiter dazu :D)
 
Ein gutes Haus zeichnet aus dass die Bedienung professionell arbeitet, und dazu gehört eben auch mit schwierigen Gästen korrekt und höflich umzugehen. Auch wenn man innerlich kocht. Das zeugt von Reife. Ich wollte als Chef jedenfalls nicht dass meine Angestellten direkt dagegen schießen. Der Kunde ist König! In anderen Ländern nimmt man das wörtlich. Und wenn der Gast 3x Unrecht hat, dann Entschuldigt man sich trotzdem und versucht eine Wiedergutmachung, statt beharrlich auf dem eigenen Recht zu pochen. Solche Problemfälle werden wohl kaum dutzende Male täglich vorkommen, also steckt man eben mal zurück.

Das heißt natürlich nicht dass man derbe Beleidigungen tolerieren muss.

Aber alles was über einem Straßenimbiss liegt sollte schon einen gewissen Standard bieten.

Zum Trinkgeld: Zunächst mal sind hier die Gehälter deutlich höher als bspw. in den USA, weshalb Trinkgeld nicht zwingend notwendig ist. Dass man davon nicht reich wird sollte einleuchten, aber mal ehrlich: Man leistet auch nicht gerade Wunder, schließlich ist man kein Quantenphysiker, Herzchirurg oder Bundesligafußballer.

Ein Dipl. Ing. verdient halt auch mehr als ein Bürokaufmann. Und es gibt viele andere Berufe wo man ähnlich verdient und es kein Trinkgeld gibt (Arzthelferin, Floristin, Briefträger, usw).
 
Ein gutes Haus zeichnet aus dass die Bedienung professionell arbeitet, und dazu gehört eben auch mit schwierigen Gästen korrekt und höflich umzugehen.
Was man allerdings nicht herausfordern sollte. Ich bin ungern schwieriger Gast und wenn ich doch mal mies drauf bin, werde ich das sicher nicht an einem Dienstleister auslassen.
 
Ich hab' mal in einer Kneipe gekellnert, wo mein ganzer "Stress" daraus bestand, skatspielenden Rentnern so zwei- bis dreimal pro Stunde ein Tablett mit Pils und Korn an den Tisch zu bringen. Gelegentlich kam sogar mal eine Frikadelle oder ein paar Mettwürstchen dazu... Das ist nun fast 30 Jahre her, und dieser ungeheuer "nervenaufreibende" Job wurde damals mit 10 Mark/Stunde entlohnt!

Wenn ich mir dann anschaue, dass man in der Branche heute noch als Aushilfe bei 5 bis 6 €/Stunde 'rumkrebst und dafür richtig schuften darf - Speiserestaurant ist dann doch was ganz anderes als Pilskes zapfen - und selbst gelernte Kellner mit 1200 € brutto nach Hause gehen...

...dann sind meine Erwartungen an den Service eigentlich in der Nähe von null. Da wundert mich eigentlich nur, dass man sich sein Futter nicht selber in der Küche abholen muss.
 
Neee, sorry, für schlecht gelaunte Kellner und miese Bedienung und dann noch dieses Heulen habe ich persönlich null Verständnis. Es ist der Job des Kellners sich um die Gäste zu kümmern! Und nebenbei bemerkt, ich habe viele Freunde die den Job in Bars, etc. mal gemacht haben. Was da an guten Abenden nur an Trinkgeld zustande gekommen ist... 100€ sind fast normal.

Dafür darf ich mich anmaulen lassen wenn das falsche Essen geliefert wird und ein Wortgefecht beginnen, ich hätte aber mit Sicherheit die 171 und nicht die 170 bestellt...

Nenene - Dienstleistung ist in Deutschland und insbesondere in Berlin einfach ein Kampf gegen den Kunden geworden. Dafür muss ich mir nicht auch noch ins Gewissen reden lassen. Wenn ich mir das in meinem Job erlauben würde, wo direkter Kundenkontakt nicht das Entscheidende Kriterium ist wäre ich schon längst gefeuert worden.
 
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Ich glaube nicht das der Kellner auch nur andeutungsweise Rafft wieso er kein Trinkgeld bekommt... Da müsste er ja anfangen Fehler zu suchen. Ich habe einen Monat aushilfsweise bei einem Restaurant eines bekannten geholfen, wenn mir jemand kein Trinkgeld gegeben hat, hab ich mir immer Gedanken gemacht, was war falsch, war das essen nicht gut, habe ich was vergessen, hat er kein Geld, und wieso kommt er dann in ein Restaurant ???? Fragen über Fragen
 
Wenn ich mir dann anschaue, dass man in der Branche heute noch als Aushilfe bei 5 bis 6 €/Stunde 'rumkrebst und dafür richtig schuften darf - Speiserestaurant ist dann doch was ganz anderes als Pilskes zapfen - und selbst gelernte Kellner mit 1200 € brutto nach Hause gehen...

Wer rumkrebst bekommt eben auch kein Trinkgeld dazu. Bei gutem Service erhält ein Kellner monatlich einen stattlichen Trinkgeldzuverdienst - steuerfrei.
 
Ich finde 30 Jahre ohne Lohnerhöhung jetzt nicht so wirklich motivierend.
 
Ich gebe gerne Trinkgeld... Nur meistens gibt mir die Bedienung keinen Grund dazu...

In meinem Lieblingsrestaurant ist die Bedienung nicht unbedingt sehr freundlich aber sehr höflich... Mein Essen war teilweise verbrannt, und ich hab dafür 50% Rabatt bekommen - fand ich Klasse - das ersparte Geld bekam der Kellner als Trinkgeld - sowas nenn ich Service...
 
Wir gehen nachher seit langer Zeit mal wieder zu unserem Lieblingschinesen. Werde mal berichten, wie der Service war.
Zum Thema: Auf unserer letzten Erstsemestereinführung waren wir in einem "gehobenen" Café. Das AStA hat extra angemeldet, dass an dem Abend viele Leute da sein werden. Die Getränke sind in dem Laden eh schon alles andere als günstig und auch an dem Abend gab es im "Studentenangebot" lediglich zwei Coktails, die statt 10 Euro 6 Euro gekostet haben. Allerdings war der Barkeeper mit der schieren Masse an Bestellungen so dermaßen überfordert, dass er alle zehn Minuten erstmal eine Rauchen gegangen ist und danach 1-2 Cocktails gemixt hat. Gewartet hat man auf sein Getränk, welches auch immer man bestellt hat, ca. eine halbe Stunde, da lediglich 3 Leute im Café waren, einer in der Küche, ein "Barkeeper" und eine "Kellnerin". Und da hat sie sich wirklich noch gewundert, dass sie kein Trinkgeld bekommen hat... Sie hat sich schließlich nichtmal mit dem Servieren beeilt.
 
In der Gastronomie zu arbeiten ist eben einfach Scheiße... :shame:

Würde ich nie wieder machen...
 
Ich finde 30 Jahre ohne Lohnerhöhung jetzt nicht so wirklich motivierend.

Da kann ich als Kunde nun wirklich nichts dafür. Ich zahle seit der Einführung des Euro in den meisten Restaurant mehr als das Doppelte - daß davon nichts bei der Bedienung ankommt, ist weder meine Schuld, noch sehe ich es ein entsprechend mehr Trinkgeld zu geben.
Dazu kommt, daß man heute, anders als vor 30 Jahren, praktisch nirgends mehr von ausgebildeten Leuten bedient wird. Kellnern ist heute Studentenjob, wird ohne jede Ausbildung gemacht, und sorry, der Sinn des Wortes "dienen" in "Bedienung" ist weit unterhalb der Würde des typischen Studenten angesiedelt.
 
Man sollte immer Freund mit dem Kellner sein, denn der Weg des Essens von der Küche zum Gast kann s e h r lang sein...
 
:rotfl: die beiden texte sind echt super :upten:

das beste ist: ich arbeite selbst in der gastronomie, und rege mich trotzdem immer maßlos über schlechte bedienung (die es irgendwie überall gibt, egal wie teuer das lokal ist) auf :D Aber "Gäste" können wirklich auch abscheulich sein..... beide darstellungen würde ich demnach so 100%ig unter schreiben :unterschreibe:
 
War ja klar - alles Pöbel und Unterschicht diese Kellner !
Können weder lesen, noch schreiben oder rechnen - und sind natürlich weit unter dem Niveau des gemeinen Macusers. Mit sowas zu reden - da könnte man ja gleich mit einem Hartz IV Empfänger reden, wo kämen wir denn da hin ! :rolleyes:

Leuten die sich so benehmen wie so manche Antwort hier vermuten lässt würde ich ihr Essen sonstwohin schieben :Pfeif:
 
Dazu kommt, daß man heute, anders als vor 30 Jahren, praktisch nirgends mehr von ausgebildeten Leuten bedient wird. Kellnern ist heute Studentenjob, wird ohne jede Ausbildung gemacht, und sorry, der Sinn des Wortes "dienen" in "Bedienung" ist weit unterhalb der Würde des typischen Studenten angesiedelt.
Dann gehst du nicht in die richtigen Restaurants. Dort gibt's dann nämlich auch ausgebildete Leute. :jaja:
 
War ja klar - alles Pöbel und Unterschicht diese Kellner !
Können weder lesen, noch schreiben oder rechnen - und sind natürlich weit unter dem Niveau des gemeinen Macusers.
Naja.. Nicht alle. Jetzt übertreibst du ein bisschen. Ich hab auch schon Kellner kennen gelernt auf die das nicht zutraf. :)

Leuten die sich so benehmen wie so manche Antwort hier vermuten lässt würde ich ihr Essen sonstwohin schieben :Pfeif:
Wenn du mir sagst, wo du kellnerst, lässt sich das einrichten. Aber bitte schön langsam, dann gibt's auch ein saftiges Trinkgeld. :hehehe:
 
war zwar nie Kellner, kann aber trotzdem sehr mit dir fühlen ;)
 
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