Kein NPD-Aufmarsch vorm Brandenburger Tor

HAL schrieb:
Es ist doch nicht massgebend, was DU willst. Du wählst das, was
Du für richtig hältst. Andere machen es genau so. Wo liegt also
das Problem?

Davon ab: Kannst Du vernünftige Alternativen zu der
demokratischen Staatsform nennen? Ich bin gespannt. :cool:


Das Problem liegt darin, dass die meisten Wähler keine Ahnung von der Politik und den Leuten haben die sie wählen. Genauso gefährlich sind die Protestwähler die nur angefressen sind und dadurch sich und das Land fahrlässig einer inkompetenten Regierung aussetzen...kapieren die nicht, dass sie die einzigen sind denen es wirklich schadet?

Ein System das uns vor den dummen Wählern schützt und den korrupten Politikern genauer auf die Finger schaut. Auch wäre ich für das Pflichtfach Politik, so kommt wirklich jeder mit diesem Thema in Berührung. Das schützt zwar nicht zur Gänze, aber es sollte doch die Anzahl der unwissenden Wähler reduzieren. Demokratie wäre es zudem erst wenn jeder sein Stimmrecht nutzt und nicht darauf hofft, ein anderer wirds schon richten um dann frustriert rumzulästern. Die Leute sollen ruhig lernen Verantwortung zu übernehmen. Auch sollte man in der Bildung nicht sparen und die Leute bewusst verblöden lassen.

Ich würd die Politiker nach Leistung bezahlen, bald würden sicher die meisten den Job wechseln und Bäcker oder sowas werden. :cool:


Mein Favorit wäre die Variante mit dem "guten Anführer", den man aber ausbremsen kann wenn er vom versprochenen Kurs zu stark abweicht - sonst besteht wieder die Möglichkeit dem Volk solange Blödsinn aufzutischen bis man an der Macht ist und dann nach belieben schaltet und waltet.


Und was sagst du dazu ohne deine Freunde Copy und den Paste zu fragen? ;)
 
Sehr richtig Herr Chow, Platon sprach von fünf Staatsformen.
Allerdings beginnt es mit Aristokratie, Timokratie, Oligarchie, Demokratie und Tyrannis, wenn ich mich recht entsinne.
In der Aristokratie regiert Vernunft, in der Timokratie Mut und in den restlichen dreien Begierde.

Aber zurück zum Thema:
Neo-Nazis unterm Brandenburger Tor?
Nein, danke!
Ebenso sollen die sich von jeglichen Mahnmalen fernhalten, schrecklich sowas.
Allerdings sollte das ganze auch nicht überdramatisiert werden, Extreme wird es immer geben, (Partei-)Verbote schaffen da nur Untergrund-Organisationen, die wesentlich schwieriger zu kontrollieren sind.

Nur meine Meinung .. plus ein paar Fakten.

inu
 
Herr Chow schrieb:
Wir erinnern uns falsch. Denn nach Platon gibt es 5 Staatsverfassungen: Aristokratie, Timokratie, Oligarchie, Demokratie und Tyrannis. Die Tyrannis entsteht aus der Demokratie und ist die schlechteste Staatsform; die beste ist die Aristokratie (cf. Platon, Politeia, Buch Eta).

Nun, sie vermischen da etwas. Plato entwickelte eine Staatenlehre in dem
er den drei Grundformen drei Negativzustände gegenüberstellte:

Monarchie - Tyrannis
Aristokratie - Oligarchie
Demokratie - Anarchie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mal abgesehen von einer vollkommen anderen Tatsache, daß am 8. Mai in dieser Ecke das hier stattfindet.

Das bietet für meine Begriffe den richtigen Kontrast ;) ...

Im vergangenen Jahr ging der Lauf sogar durch das Brandenburger Tor durch - ich denke mal, daß das aufgrund dieser Heinis und der zu erwartenden Komplikationen dieses Jahr nicht möglich ist :(

Aber Laufen ist ja nicht das Schlechteste, denn ich bezweifle mal stark, daß diese Betonköpfe die passende Kondition dafür mitbringen .... :D

regnerische Grüße aus Waldau

bahnrolli
 
Zuletzt bearbeitet:
TNC schrieb:
Mein Favorit wäre die Variante mit dem "guten Anführer", den man aber ausbremsen kann wenn er vom versprochenen Kurs zu stark abweicht - sonst besteht wieder die Möglichkeit dem Volk solange Blödsinn aufzutischen bis man an der Macht ist und dann nach belieben schaltet und waltet.

Womit wir beim römischen Reich wären, wo der Senat seine Diktatoren (Konsul) benannt hat. Die Geschichte hat gezeigt, dass das nicht funktioniert.
Die "starken" Anführer gibt es in den USA und Frankreich, aber beide Modelle entsprechen nicht meinem Demokratiebild.
Das derzeitige, in Deutschland praktizierte Demokratiemodell halte ich für das vernünftigste. Es ist in der Tat anstrengend, weil z.B. das Wechselspiel zwischen Bund und Ländern oft vieles verzögert – diese Verzögerung aber auch gut ist, weil damit übereilte Schnellschüsse verhindert werden.
Pauschalaussagen, Politiker nach Leistung bezahlen zu wollen, sind müßig, da erst mal der Begriff "Leistung" definiert werden müsste. In Arbeitsstunden gesprochen erfüllen vermutlich mehr als 95% der Politiker ihre Leistung – weil da auch der Auftritt beim Bierfest im heimischen Wahlkreis dazu gehört.

Was das eigentliche Thema angeht: Ich halte mich für einen "Linken", denke aber dass eine starke Demokratie eine solche Demo aushalten muss. Mir ist es zuwider, wenn Geschichte pervertiert wird, indem solche Demos an symbolträchtigen Plätzen stattfinden, aber auch das muss eine Demokratie aushalten.
 
Hallo,

ich sehe auch nicht, das unser Staat eine Demokratie im sinne dieser ist! Ansonsten würde man doch das (deutsche) Volk, über, beispielsweise die europäische Verfassung aufklären, und es (das Volk) auch darüber abstimmen lassen, so wie es in fast allen anderen EU-Staaten getan wird!
Dies ist ein gutes Beispiel für die Nichtachtung der Meinung des Volkes!
Genauso ist es aber auch mit allen anderen wichtigen Entscheidungen. Schließlich sind doch Volksentscheide im GG verankert. Da muss man sich doch fragen, ob die sogenannten Volksvertreter Angst vor der Meinung des Volkes haben! :rolleyes:
 
TNC:
Das Problem liegt darin, dass die meisten Wähler keine Ahnung von der Politik und den Leuten haben die sie wählen.

Das Problem, und das Ende der Demokratie, waren schon immer Leute die "vermeintlich mehr Ahnung" hatten oder es vermeintlich "besser wußten" und den Unwissenden helfen wollten indem sie sie vom Stimmrecht "entlasten" wollten.
Genau darauf baut ja Extremismus und genau dagegen haben wir eine indirekte Demokratie! Das schützt die Masse vor solchen "Hilfsangeboten" und die 5-Prozenthürde siebt aufkochenden Unmut heraus. Was ist schlecht daran?

Mac_Neuling:
Da muss man sich doch fragen, ob die sogenannten Volksvertreter Angst vor der Meinung des Volkes haben!

Nicht die Vertreter, die Väter der Verfassung hatten Angst, angesichts des Endes der basisdemokratischeren Weimarer Republik verständlich wie ich finde. Würde über Alles direkt abgestimmt, wären der billigen Meinungsmache auf jedem Niveau und Medium Tür und Tor geöffnet. So geht es nur indirekt und kanalisiert. Das ist langsamer aber auch überlegter! Ich find es besser so!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht die Vertreter, die Väter der Verfassung hatten Angst, angesichts des Endes der basisdemokratischeren Weimarer Republik verständlich wie ich finde. Würde über Alles direkt abgestimmt, wären der billigen Meinungsmache auf jedem Niveau und Medium Tür und Tor geöffnet. So geht es nur indirekt und kanalisiert. Das ist langsamer aber auch überlegter! Ich find es besser so!

Ich hatte ja auch nicht gemeint, dass über alles mittels Volksentscheid abgestimmt werden muss, sondern über Dinge, die von großer Bedeutung sind, und da gehört nun mal eine Verfassung, wie die EU-Verfassung dazu. Schließlich wird auch unser Staat von dieser EU-Verfassung stark beeinflusst, da EU-Recht über Landes-Recht steht.
 
Ich hab mich mal vor einiger Zeit auf die Hp von der NPD verirrt. Was mir da unter dem ganzen Blödsinn den die schreiben noch aufgefallen ist das ihr Sitz in Berlin in der Werner Seelenbinder Str. ist. Das ist ja alles nich weiter schlimm (ok die NPD ist schlimm) aber eine Nationalsozialistische Partei die in einer Straße wohnt die nach einem ermordeten Anitfaschisten und KPD-Mitglied benannt ist finde ich schon seltsam.

http://bda-koepenick.de/verfolgte/wernerseelenbinder1904.html

Was ich weiter seltsam fand ist das ein Mitglied im Vorstand Salomon heißt. War das nich früher schon ein Grund Leute wegen genau diesen Namen in einen Güterzug zu stecken?
Vielleicht hat mna ja ihm auch schon nahegelegt das er sin in Müller oder Meyer umbennen soll. :D
 
Wenn es Leute gibt, die Sperrmüll neben die Altglascontainer stellen weil sie denken er wird dort abgeholt, dann ist es besser es gibt Volksvertreter als direkte Demokratie in der jeder über weitreichende Themen abstimmen kann deren Tragweite er nicht annähernd überblickt.

Bevor die Allgemeinbildung nicht ganz gehörig angestiegen ist darf man an direkte Demokratie nicht denken.

Und wenn ich mir die heruntergekommenen Schulen ansehe bezweifle ich dass es mit der Bildung aufwärts geht.

Neulich kamen in ZDF-History Umfrageergebnisse über die Geschichtkenntnisse von Deutschen über Deutschland. Die tragischste Erkenntnis: Nur jeder Zweite unter den 24-jährigen wußte was Holocaust bedeutet ... :rolleyes:

http://www.welt.de/data/2005/04/23/708719.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
crab schrieb:
Nur jeder Zweite unter den 24-jährigen wußte was Holocaust bedeutet ...

Und in weiteren 20 Jahren werden es noch weniger wissen. Ich finde
das nicht so schlimm wie manch andere. Man muss die Vergangenheit
nicht ewig und drei Tage wie eine Speerspitze vor sich her schieben.
 
crab schrieb:
Die tragischste Erkenntnis: Nur jeder Zweite unter den 24-jährigen wußte was Holocaust bedeutet ... :rolleyes:

…und genau aus diesem Grunde brauchen wir die rechten Kleingeister und ewig Gestrigen!
Gibt es einen besseren Grund als solche Aufmärsche, um sich dran zu erinnern, warum man denen kein Mandat mehr anvertrauen darf?
 
TNC schrieb:
Das Problem liegt darin, dass die meisten Wähler keine Ahnung von der Politik und den Leuten haben die sie wählen.;)
Wer weiß: vielleicht gehörst Du dazu? :) Offenbar unterstellst Du ja, daß Du mehr Ahnung hast als andere...

TNC schrieb:
Genauso gefährlich sind die Protestwähler die nur angefressen sind und dadurch sich und das Land fahrlässig einer inkompetenten Regierung aussetzen...kapieren die nicht, dass sie die einzigen sind denen es wirklich schadet? Ein System das uns vor den dummen Wählern schützt...
Sicher sind Protestwahlen schädlich, wenn sie eine inkompetente Regierung hervorbringen. Aber aus Schaden wird man klug. Fördert also die politische Bildung. Was willst Du denn gegen Protestwähler tun? Wahlrecht aberkennen?

TNC schrieb:
...und den korrupten Politikern genauer auf die Finger schaut.
Dieses System haben wir. Seine Elemente sind Meinungs- und Pressefreiheit, unabhängige Gerichte und parlamentarische Opposition. Demokratie ist weit mehr als ein formales System, es lebt von der Achtung und der Durchsetzbarkeit von Menschen- und Bürgerrechten. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Sache, die immer wieder neu vermittelt und erstritten werden muß.

TNC schrieb:
Auch wäre ich für das Pflichtfach Politik, so kommt wirklich jeder mit diesem Thema in Berührung. Das schützt zwar nicht zur Gänze, aber es sollte doch die Anzahl der unwissenden Wähler reduzieren.
Dein erster und einziger konstruktiver Vorschlag. Zu meiner Schulzeit hatte ich sowas übrigens, es nannte sich "Sozialkunde" und war meines Wissen Pflichtfach.

TNC schrieb:
Demokratie wäre es zudem erst wenn jeder sein Stimmrecht nutzt und nicht darauf hofft, ein anderer wirds schon richten um dann frustriert rumzulästern. Die Leute sollen ruhig lernen Verantwortung zu übernehmen.
Eine Wahlpflicht hat nichts mit "Verantwortung übernehmen" zu tun. Ob sie irgendeine positive Auswirkung haben würde, bezwieflke ich mal. Ich persönlich halte von einer Pflicht nichts. Wählen zu können ist mein Recht.

Ein Ausruf wie "Demokratie ist Scheiße" fällt übrigens zwanglos in die Kategorie "frustriert rumlästern".

TNC schrieb:
Mein Favorit wäre die Variante mit dem "guten Anführer", den man aber ausbremsen kann wenn er vom versprochenen Kurs zu stark abweicht - sonst besteht wieder die Möglichkeit dem Volk solange Blödsinn aufzutischen bis man an der Macht ist und dann nach belieben schaltet und waltet.
Ich übersetze das mal ins Konkrete: der Bundeskanzler soll mehr Machtbefugnisse bekommen. Aha. Welche? Und wie unterscheidet sich dieses "System" dann von Scheiße-Demokratie? Oder meinst Du was anderes? Was?
 
Und zum Thema: die NPD ist eine verfassungsfeindliche Partei, sicher. Nur: sie wird nur dann eine ernsthafte Gefahr, wenn es uns Demokraten nicht mehr gelingt, die überwiegende Mehrheit der Wähler von den Vorzügen einer freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung zu überzeugen. Verbote sind zwar bequem, fördern aber Passivität und Denkfaulheit. Sollen sie doch durch die Mitte Berlins ziehen. Dann wird uns wenigstens bewußt, daß die Auseinandersetzung mit Extremismus und Hass nicht eine Sache für irgendwelche Besorgnisträger ist, sondern für uns alle.
 
HAL schrieb:
Und in weiteren 20 Jahren werden es noch weniger wissen. Ich finde
das nicht so schlimm wie manch andere. Man muss die Vergangenheit
nicht ewig und drei Tage wie eine Speerspitze vor sich her schieben.

Übersetzt heißt das, Geschichte, um daraus zu lernen, ist nicht so wichtig. Sollen die nächsten Generationen also ihre Erfahrungen - auch die Schlimmsten - alle selbst machen? Dann braucht sich niemand zu wundern, wenn sich Fehler wiederholen.

Denn die Zeitdauer eines Menschenlebens, oder auch das von 2, 3 hintereinanderfolgenden Generationen, ist zu kurz um ohne Geschichtswissen die neuen, alten Fehler umschiffen zu können.

Selbstverständlich muss man wissen was der Holocaust bedeutet!
 
crab schrieb:
Übersetzt heißt das, Geschichte, um daraus zu lernen, ist nicht so wichtig.

Falsch. Ich möchte damit lediglich ausdrücken, dass wir uns als Deutsche
nicht bis zum Ende dieses Planeten anhören müssen, was in grauer Vorzeit
passiert ist. Natürlich ist der Holocaust schlimm, keine Frage. Aber man
sollte endlich Schuldkomplexe von historischen Fakten trennen. Ich, meine
zukünftigen Kinder und alle anderen Deutschen, die in Zukunft geboren
werden, haben mit dem was geschehen ist nichts zu tun.

Falls Du das missverstanden haben solltest: Sorry.
 
Im Übrigen wissen die NPD-ler haargenau was der Holocaust ist. Deshalb würden sie ja gerne auch einen Schlenker zum dann neu eröffneten Holocaustmahnmal machen. Und sehr viele im Ausland - im Gegensatz zu den Deutschen - können mit dem Begriff Holocaust etwas anfangen.

Wichtige Geschichtsereignisse und deren Zusammenhänge kann man sich nicht merken wenn man nicht die Kernbegriffe und deren Inhalt kennt.
 
HAL schrieb:
Falsch. Ich möchte damit lediglich ausdrücken, dass wir uns als Deutsche
nicht bis zum Ende dieses Planeten anhören müssen, was in grauer Vorzeit
passiert ist. Natürlich ist der Holocaust schlimm, keine Frage. Aber man
sollte endlich Schuldkomplexe von historischen Fakten trennen. Ich, meine
zukünftigen Kinder und alle anderen Deutschen, die in Zukunft geboren
werden, haben mit dem was geschehen ist nichts zu tun.

Falls Du das missverstanden haben solltest: Sorry.

Du setzt nun Erinnern und Bewahren an und von Geschichtsereignissen mit deren Vorhaltung an die nachfolgend geborenen Generationen gleich.

Im Übrigen wurde diese Umfrage von Deutschen selbst initiiert und war kein mit dem Zeigefinder mahnendes Statement des Auslandes um bei den Deutschen Schuldkomplexe zu erzeugen.
 
HAL schrieb:
Nun, sie vermischen da etwas. Plato entwickelte eine Staatenlehre in dem
er den drei Grundformen drei Negativzustände gegenüberstellte:

Monarchie - Tyrannis
Aristokratie - Oligarchie
Demokratie - Anarchie
HAL, Du bist wirklich amüsant: Hauptsache, das letzte Wort behalten, auch wenn Du völlig falsch liegst. :D
Was Du meinst, ist die Staatslehre des Aristoteles. Im übrigen wäre für Platon die Demokratie nie eine "Grundform" gewesen, weil er sie recht gering achtete.
 
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