Da ich zu den wenigen Irren gehöre, die beide Modelle nutzen (Mac Pro 5.1 12 Core 2,66 GHZ + Mac Pro 6 Core 3.5 GHZ), hier mal ein kleiner Praxis-Vergleich:
Beschränkt man sich auf deine beiden zu vergleichenden Modelle, hat der nMP bei der Grafikleistung die Nase vorn. Allerdings kann man in den cMP problemlos stärkere Grafikkarten für wenig Geld einbauen (auch Windows-Karten gehen, wenn man auf den Bootscreen verzichten kann oder eben die Original-Karte auf einem Zweitmonitor mitlaufen lässt). Der Einbau/Ausbau ist hierbei leichter als an den meisten PCs. Der cMP ist des weiteren der einzige verbliebene Mac, der 4 frei verwendbare PCI-Slots hat, wodurch man fast nirgendwo auf modernste Komponenten verzichten muss. Die Schattenseite ist hierbei, das man auch ein wenig Zeit und Lust für ein solches Setup mitbringen muss, da nicht alles immer gleich Out of the Box funktioniert.
Ein Wort noch zum Preis: Sind beide ok, wobei der nMP im durchschnitt teurer und der cMP im Durchschnitt billiger ist als in deinen Angeboten.
cMP ---------------- nMP
Software:
- Final Cut Pro + (abhängig von der / den Grafikkarten im nMP)
+ Premiere + (ich konnte keinen Unterschied feststellen)
+ Photoshop +
+ Alltags-Arbeiten +
- Handoff + (im cMP nur mit sehr viel Aufwand umsetzbar)
+ Garageband/Logic Pro X -
- 4K-Workflows +
+ OSX-Abwärtskompatibilität - (der cMP unterstützt noch alle OSX-Versionen seit Snow Leopard. Es ist hier sehr leicht, mehrere Betriebssysteme parallel laufen zu lassen.)
+ Bootcamp - (unter Windows bekommst du jede PCI-Karte immer 1:1 ans Laufen. SLI und Crossfire funktionieren auf beiden Rechnern)
cMP ---------------- nMP
Hardware
- Grafikleistung + (mit anderen Karten ist der cMP hier allerdings deutlich besser)
+ MultiCore-Performance - (auch mein 2x2,66GHZ ist hier schon schneller als der nMP)
+ Aufrüsten/Anpassen an Nutzungsprofil -
- Boot-Zeit +
- Festplatten Lese/Schreibgeschwindigkeit + (für den cMP nachrüstbar, ist aber doch ein wenig Aufwand, cMP hat von Haus aus nur Sata 2)
- externe Komponenten + (USB 3 und Thunderbolt 3 bieten hier am nMP deutlich mehr Performance Out of the Box, USB 3 ist am cMP nachrüstbar)
+ interne klassische Festplatten - (der cMP hat hier 4 Festplatteneinschübe. Die Platten können kinderleicht gewechselt werden)
+ DVD-LW - (kann als externes LW natürlich auch am nMP angeschlossen werden)
cMP ---------------- nMP
- Leistungsaufnahme + (Der nMP ist im Schnitt über 100 Watt sparsamer)
- Lüftergeräusche + (der nMP ist deutlich leiser)
Zusammenfassung:
Alles in allem ist der nMP der Rechner, welcher Out of the Box die bessere Performance bietet und auch leichter zu administrieren ist. Ein Rechner, der einfach läuft und problemlos seine Arbeit verrichtet. Allerdings ist er auch sehr teuer und veraltet und bietet nur wenig Anpassungsmöglichkeiten bei der Hardware.
Der cMP ist deutlich günstiger (einen 2x2,66GHZ 6-Core bekommst du schon für 1500-1700€ und hast somit noch viel Geld für eine gute Grafikkarte / mehr Festplattenspeicher übrig. Die Administration ist etwas schwieriger und zeitaufwendiger, aber einmal gut aufgesetzt läuft er genau so stabil wie der nMP). Die Hardware ist an einigen Stellen sehr veraltet (Bluetooth 2, Sata 2), aber wenn man dies in der Praxis nicht wirklich braucht, sollte das kein Entscheidungskriterium sein (Ich habe z.B. eine 512 GB M2-SSD mit 1400 MB/s Lesen/Schreiben im cMP per PCI für insgesamt 350€ verbaut).
Meine Empfehlung: Hast du so gar keine Lust auf ein wenig Hardware-Schrauberei, kaufe den nMP. Willst du für weniger Geld mindestens gleichwertige Leistung (bei etwas "Schrauberaufwand") solltest du den cMP kaufen. Allerdings nicht das von dir vorgeschlagene Modell. Ein 2x2,66GHZ reicht und ist deutlich billiger. Ich nutze eine solche Kiste seit Jahren für Videoschnitt und konnte mich nie über fehlende Performance beklagen.