R.I.P. Jesco von Puttkamer gestorben

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pmau

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Ein weiterer Pionier der Raumfahrt ist tot.

http://www.welt.de/wissenschaft/wel...fahrtpionier-Jesco-von-Puttkamer-ist-tot.html

Ich finde das Buch nicht mehr in dem beschrieben wird woran man erkennt dass eine Zivilisation ihren Zenit überschritten hat.
Die Gesellschaft richtet sich nach innen und verfällt sozial und ökonomisch. Siehe Ägypten, Rom, Griechenland.
War ein interessantes Buch mit historischen Vergleichen.

Was ich sagen will: Ich befürchte das unsere Zivilisation sich schon im Abstieg befindet.
 
R.I.P.
Es werden immer weniger.
 
Keiner konnte so für Raumfahrt begeistern wie er - weil er, wie ein "guter Lehrer", selber von seinem Fach begeistert war. Aber wenn man ihm so zuhörte und seine Bücher las, schien immer auch etwas durch, das ich doch recht befremdlich fand: eine ziemlich eigenartige Sichtweise auf das Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Vorsichtig ausgedrückt: ein Grüner war er wohl nicht gerade. Der "menschlichen Rasse" traute er alles zu, Grenzen gab es für ihn nicht. Die Lösung für alle Probleme sah er stets in neuer Technologie, und alles bislang Erreichte war für ihn nur ein Schritt hin zum "Aufbruch ins All", den er offenbar als eine Art Fortsetzung des big trail durch die USA sah, inklusive Inbesitznahme und Ansiedlung. Sein Buch "Abenteuer Apollo 11", das jede Phase des Mondfluges akribisch beschreibt (jeweils mit Angabe der jeweiligen Bordzeit), trägt den Untertitel: "Von der Mondlandung zur Erkundung des Mars", wobei Letzteres in seinem Buch nur insofern überhaupt vorkommt, als dass die Mondlandung als erster Schritt zum Mars angesehen und der Eindruck, es habe sich dabei um eine einmalige, gefahrvolle Großtat gehandelt, um jeden Preis vermieden wird. So bekommt das Buch eine ziemlich starke Einfärbung, die ein Stück von dem, was es an interessanten Einblicken über das Unternehmen Apollo bietet, wieder zunichte macht. Für Puttkamer hat bei Apollo 11 stets alles so funktioniert, wie es sollte - auch die Astronauten, die sich angeblich viel schneller als gedacht an die Enge im Keksdosen-Raumschiff, Schwerelosigkeit, Mond-Gravitation und Tubennahrung gewöhnt haben; die hätten es wohl gerne noch ein paar Wochen darin ausgehalten, mag man bei der Lektüre des Buches fast schon glauben. Der Ausfall des Bordcomputers während des Landeanflugs wird als Lappalie abgetan, die später leider allzu stark dramatisiert worden sei.

Puttkamer war einer, der was drauf hatte, der in seiner Arbeit aufging, der begeistert war und begeistern konnte. Aber er war stets auch mit einer Prise Vorsicht zu genießen, weil seine Technikbegeisterung regelmäßig in technokratische Weltanschauungsmuster abglitt.
 
Ich hielt ihn für unsterblich :(
 
Ja, dachte wohl die Personalabteilung der NASA auch. Er war ja wohl mit 79 immer noch Mitarbeiter...
 
Interessant übrigens...

Von 1978 bis 1980 arbeitete er als technischer Berater für "Star Trek: Der Film".

Der Mond ist abgehakt. Die Funktion technischer Berater ist es wohl, technische Märchen realistisch aussehen zu lassen.
 
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