grundsätzlich haben alle Programme ihre Daseinsberechtigung. Was man letztlich verwendet, hängt von vielen Faktoren ab.
Ich persönlich habe während meines Studiums auch mit LaTeX gearbeitet, bot sich im naturwissenschaftlichen Bereich einfach an, hier ist LaTeX absolut Top! Es aber nur darauf zu beschränken greift zu kurz!
Irgendwann habe ich - aus vermeindlicher Bequemlichkeit - WinWord verwendet. Konnte und kann mich aber mit diesen Programmen bis heute nicht anfreunden, nie tut es das was ich will, ständig versucht es "intelligent" Dinge zu tun, wir verstehen uns einfach nicht. Ich habe mich dann vor ein paar Jahren hingesetzt und die für mich wichtigen Dokumentarten als LaTeX Vorlage zu bauen. Auch meine spezielle Schrift habe ich für LaTeX aufbereitet. Seit dem nutze ich LaTeX für alle Schriftstücke, die meinen Rechner verlassen: Briefe, Angebote, Rechnungen, Dokumentationen.
Endlich habe ich das Gefühl wieder produktiv zu arbeiten. Ich kann mich auf den Inhalt konzentrieren, das "Layout" übernimmt LaTeX für mich.
Letztlich glaube ich, dass der Aufwand zum Erlernen bei LaTeX und Office ähnlich hoch liegt. LaTeX hat den deutlich höheren Anfangswiderstand, bis man die ersten Dokumente erstellt. Auch die Installation kann etwas aufwendiger sein. Danach geht die Arbeit aber flott von der Hand und auch umfangreiche Machwerke mit Fussnoten, Inhalts-, Tabellen,- Abbildungs-, Stichwort-Verzeichnissen, Querverweise etc. sind dann kein Problem mehr. Bei Word isses genau anders rum. Hier kann man sehr schnell "nette" Dokumente erstellen. Wenn man aber dann zum "grossen" Machwerk kommt, kann es schwierig werden. HAbe die Formatvorlagen nie verstanden, die haben auch immer was anderes getan als ich wollte. Wer sich hier Einarbeiten will, braucht auch Zeit...
Ich halte die "Satzqualitäten" von LaTeX auch für deutlich überlegen. Das Schriftbild sieht einfach wesentlich harmonischer aus...
Vielleicht noch ein Beispiel: ich habe in der letzten Zeit öftern Doc-Dateien erhalten, die waren absolut gruselig: willkürliche Abstände, Leerzeichen die sich eingeschlichen haben, Abstände bei jeder Liste waren anders etc. Hier zeigt sich, dass der Autor nicht mit WinWord umgehen kann bzw. eine abschliessende QS nicht vorhanden ist! Gerade in der Umgebung - es ging um Vertragsentwürfe - bietet sich LaTeX mit seiner eher etwas "starren" Vorgehensweise an! Aber es wurde Word verwendet, weil es eben auch andere nutzen...
Markus
ps: LaTeX läuft jetzt auch auf meinem MacbookPro und demnächst auf dem MacPro, der meinen Windows-Rechner ablösen wird...