IT Fachbuch schreiben: Mellel oder Pages?

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MacSchnitte

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Welche Software bevorzugt ihr?
Wer hat schon beide probiert?

Pages finde ich von der Usability her ausgezeichnet. Habe damit sofort problemlos ein 80-Seiten Dokument geschrieben. Mit coolen Diagrammen, Tabellen, Grafiken, Inhaltsverzeichnis, Fußnoten, Überschriftenstile, usw.. mit Word hätte ich das auch nach stundenlangen und teuren Schulungen nicht gerafft.

Nun wird es aber echt kompliziert, denn ich muss ein IT-Fachbuch schreiben. Umfang etwa 350 Seiten (werde 2 Jahre daran sitzen).

Mal überlegen...was macht ein gutes Fachbuch aus?

Also was mir da spontan durch den Kopf geht:

Stile für verschiedene Textboxen (mit Hintergrundgrafik usw.), Inhaltsverzeichnis, Stichwortverzeichnis, Fußnoten, Listings (Programmierquellcode-Schnippel), Tabellen, Inline-Formatierungen für bestimmte Dinge, die man immer kursiv und in einer bestimmten Schriftart schreiben will, usw.

Lese überall das Mellel besser sein soll als Pages, aber wenn ich mir die Website von Mellel ansehe, kriege ich echt angst. Die ist ja sowas von Ober-Grottig schlecht! Das weckt berechtigte Zweifel. Aber letztendlich entscheidet das Tool, nicht wahr?

Any tipps???
 
Gibt doch ne Trial, wo ist das Problem?

Btw: für sowas benutzt man eher Framemaker.
 
Wer ist "man"? Wer benutzt Framemaker? Ich sag dir wer das benutzt: Leute, die für jeden Mist von Adobe 1000 EUR ausgeben wollen und können. Ich gehöre nicht zu diesen Leuten. Adobe's Preise sind schlichtweg unverschämt. Wo der Laden seine Kunden her bekommt ist echt phänomenal. Nein, kein Student. Nein, kein Schüler. Nein, keine überbezahlte Führungskraft. Nein, kein Porsche. Also: Nein, kein Adobe.

Der nächste bitte :D
 
Ich bin bereit zu wetten dass innerhalb der nächsten drei Postings die LaTeX-Trolle aus ihren Löchern hervorkriechen werden und dir die nächsten 20 Seiten dieses Threads alles außer LaTeX auf höchst agressive und demagogische Art und Weise madig machen werden, denn nur LaTeX ist das einzig Wahre.

Bevor es also soweit ist und dieser Thread - wie alle anderen hier im Office-Forum - den Unbelehrbaren in die Hände fällt, die nicht einsehen wollen dass LaTeX keine Textverarbeitung ist und im nicht-naturwissenschaftlichen Bereich noch nicht mal eine Nebenrolle spielt und die selbst ihre Oma zwingen würden einen einfachen Brief mit LaTeX zu schreiben und zu setzen, gebe ich meinen Tipp ab: Mellel. Einmal Stile für das ganze Buch erstellen und die nächsten zwei Jahre lang auf den Inhalt konzentrieren.
 
Hallo,

zuerst würde ich mal den Verlag bzw. den Auftraggeber für das IT-Fachbuch fragen. Dann: In Pages lassen sich zwar Bilder, Grafiken und Schaubilder einfacher positionieren (in Mellel nun in einer Zeile) - dafür fehlt z.B. eine Verweisfunktion für Querverweise. Auch die Funktionen für Verzeichnisse sind bei Mellel umfangreicher. Zum Schluss ist Pages auch noch extrem CPU-hungrig - also nur mit neuerer Hardware und ausreichen Speicher (Arbeitsspeicher wie freiem Festplattenspeicher auf dem Start-Volume) wirklich angenehm.

Wenn die Grafikfunktionen reichen: Mellel.

Peter
 
Es gibt keinen Auftraggeber. Leider ;) Ich mache das einfach so für mich.

Also wenn ich das mit Mellel nun richtig verstehe: Mellel beherrscht Querverweise und ein Stichwortverzeichnis? Aber in Mellel kann ich nur Inline-Grafiken einfügen?

Mir reicht es wenn die Grafik im Textfluss ist. Schätze mal man kann in Mellel auch Seitenumbrüche einfügen, so dass diverse Grafiken auf einer eigenen Seite erscheinen können?

Und wie ist es mit Tabellen? Diagramme werde ich kaum brauchen, die könnte ich dann notfalls noch als Screenshot von anderswo einbinden.

Was mir am meisten Kopfschmerzen macht sind die Stile. Wenn das Dokument an Unfang zunimmt (sagen wir mal 200 Seiten) und man will z.B. die Info-Box mit einem dickeren Rahmen ausstatten, sollte das schon irgendwie so gehen das man das nur einmal macht. Und das sollte dann für alle anderen automatisch übernommen werden. Wie bei HTML/CSS ein Style eben.

Warte nun schon 2 Tage darauf das ich im Mellel-Forum freigeschaltet werde ;)
 
Ich ziehe dir direkt einen Zahn: Mit IT-Fachbüchern wird man nicht reich. Es sei denn, du bist ein Erfolgsautor a lá David Pogue. Ich kenne eine Lektorin bei O´Reilly und die hat fast tagtäglich mit Leuten zu tun, die denken, dass man mit einem Buch Fett Kohle machen kann. Wenn du 4000 Euro dabei verdienst, ist das schon beachtlich!
 
Danke darkmind, das weis ich alles bereits. Und wenn du meinen Beiträge aufmerksam liest, wirst du feststellen, das es mir wirklich so egal ist wie die trockene Gasentladung eines Eichhörnchens am Fuße des Mount Everest. Es gibt eben auch Leute, die schreiben, weil es ihnen spaß macht. Und weil sie dadurch selbst besser lernen. Ich kenne selbst einige Autoren die bei einem Verlag unter der Haube sind. Die verdienen echt nicht viel. Aber sie haben durch ihr Fachbuch eine gute Reputation da draußen in der Wildniss die auch als "Markt" bezeichnet wird, wo es Tag für Tag darum geht seine Zertifikate auszubuddeln um einen Job zu bekommen. Und ich kann dir versichern, was das angeht, können sich allesamt nicht beklagen. Das sie für das Buch auch noch ein paar Groschen in die Hand bekommen, ist echt erstaunlich, wenn man diese angenehmen Nebeneffekte bedenkt.

Aber wie gesagt, Verlage interessieren mich nicht. Ich mache das für mich. Lernstrategie.
 
Ist in Ordnung. Und was das mit den damit einhergehenden Berater-Tätigkeiten angeht, kann ich nur beipflichten :jaja:
 
Hallo,

im Grund scheint mir Mellel schon das Werkzeug der Wahl zu sein: schnell und stabil und mit allen grundlegenden Funktionen ausgestattet. Die Formatvorlagen erlauben eine schnelle nachträgliche Änderung des Erscheinungsbildes.

Die Grenze ist die grafische Aufbereitung. Du kannst Grafiken nicht frei positionieren und Text kann Grafiken auch nicht umfließen. Es gibt auch keine Textfelder und keine Formatvorlagen für Tabellen. Wenn ich daher Deine Frage hier (und in anderen Themen) richtig interpretiere, wirst Du mit Mellel wohl eher nicht glücklich.

Deshalb schau doch mal nach NeoOffice/OpenOffice. Wenn Deine Hardware ausreicht, dann ist der Writer aus dem Paket wirklich gut. Der Nachteil sind Schaubilder: die kannst Du z. B. mit OmniGraffle sehr gut erstellen, aber nur schlecht in das Paket einbinden. Wenn Du das aber mit den Werkzeugen von NeoOffice/OpenOffice machst, dann funkt das prima und Du bleibst unabhängig vom System.

Eine kostenpflichtige Alternative wäre Papyrus. Ebenfalls für verschiedene Systeme zu haben.

Peter

P.S.: Ich arbeite mit Mellel - weil es für Geisteswissenschaftler die notwendigen Werkzeuge bietet und schnell ist.
 
Danke Peter

Textfelder sind für mich immens wichtig, denn in meinem Buch wird es diverse Boxen geben wie z.B. "Merksatz", "Zusammenfassung" oder "Wichtig", die immer einen bestimmten Stil haben müssen.

Damit wäre Mellel bei mir raus.

Papyrus? Beherrscht es denn Stichwortverzeichnisse und Querverweise?
 
InDesign und QuarkXpress sollten Formatvorlagen für Textfelder beherrschen. Und damit wären wir auch schon beim eigentlichen Problem: Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Layout und Design in Textverarbeitungen nur eingeschränkt möglich ist und z.B. Formatvorlagen für Textfelder zu diesen Einschränkungen gehören.

Wenn du ein professionelles Buch schreiben willst, würde ich es so angehen, wie ich denke, dass es die Profis tun: Kein Musketier spielen, das Prinzip "einer-für-alles" aus dem Kopf verbannen und stattdessen aus allen zur Verfügung stehenden Softwarepaketen genau das nutzen, was diese Pakete am besten können.

Ok, nochmal konkret: Bücher schreiben besteht aus zwei Prozessen, sofern man mal nur die Schritte berücksichtigt, die spezielle Software vorraussetzen: Erstens das Schreiben, zweitens das in-ein-Buch-fassen (besser bekannt als Layout bzw. für die Traditionellen unter uns "Setzen"). Ersteres ist Aufgabe der Textverarbeitung. Zweiteres wäre Aufgabe einer DTP-Software. Die oben genannten Flagschiffe dieser Branche sind zu teuer und kompliziert, aber Scribus, Vivadesigner oder SwiftPublisher könnten dir evtl. bereits helfen. Letzteres wäre das wohl einfachste Programm, da es für Heimanwender konzipiert ist.

lg, Micha
 
Also ich schreibe mit Latex, und setze mit InDesign - aber auch nur, weil ich da Jobmäßig dran bin. Aber für den Heimanwender reicht SwiftPublisher wirklich aus :jaja:
 
Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann ist Papyrus recht interessant. Es gibt neuerdings eine Version "Papyrus Autor". Symphatisch finde ich, das die Firma aus Berlin kommt. D.h. der Support ist auch auf deutsch.

Werde die Demo ausprobieren.

Ihr meint also, man solle zunächst einfach nur drauf los schreiben und sich um das Aussehen im Buch nicht so viel Gedanken machen? Irgendwann hat man dann einen großen Stapel Text, und muss den dann durch so ein "DTP"-Programm jagen?
 
Ja - schreiben, was die Tasten aushalten, und das Layout als andere Ebene der Arbeit betrachten. Ich schreibe am liebsten mit Fullscreen wie bei "write room" oder "mac journal" (mariner soft). Wobei ich sogar noch recht lange mit Papier und Feder arbeite, damit bin ich nämlich wirklich völlig ortsunabhängig.
Wenn der text-kreative Tel gerade pausiert, mache ich mir um das Layout Gedanken. Wirklich festlegen tu ich es aber erst am Ende der Textarbeit, weil ich dann viel mehr über meinen Text und dessen Inhalte weiß.

Bis vor einem Jahr habe ich viel Layoutarbeit mit Ragtime gemacht, weil ich das Programm halt wegen anderer Büroarbeiten hatte und recht gut kenne. Doch jetzt nutze ich iCalamus, es ist gut und günstig.
Entscheidend ist für mich das Arbeitsgefühl, wenn das nicht stimmt, dann hakelts überall. Ich mochte Mellel nie, also nahm ich "mariner write" von Mariner soft als tägliches Textprogramm. Aber für Bücher würde ich das nicht nutzen. Das ist halt Geschmackssache.
Ich halte ein gewisses Maß an interner Arbeitsteilung für hilfreich. Ob das für dich ebenso gilt, mußt du selbst herausfinden.

Frohes Schaffen und beste Grüße
Michael
 
Papyrus Autor scheint fast alles zu können was ich brauche. Das User Interface und die Usability sind aber m.E. stark verbesserungswürdig. Lege auf sowas prinzipiell großen Wert. Vor allem bei einer 150 EUR Applikation.

Aber vielleicht hast du recht, und ich brauche all diese Features nicht sofort. Wenn ich später durch bin, mache ich mich an das Stichwortverzeichnis, kümmere mich um das Inhaltsverzeichnis und all den anderen kram.

Was haltet Ihr von Open Office? Habe sogar gelesen dass es ein Stichwortverzeichnis beherrscht. Gut, das GUI ist absolute Obergrotte. Aber die superteuren Kontrahenten können was das angeht auch nichts besseres vorweisen. Mellel geht so, sehr altertümliche Anmutung. Pages ist mit Abstand von der Usability und Optik her das beste, aber bietet für das Geld nicht die Features die ich brauche.
 
Auch wenn du geschrieben hattest, dass Mellel raus sei - ich habe gerade meine Bachelor Thesis im Ingenieurs/IT Bereich fertig geschrieben und dafür die Kombination Mellel + Omnigraffle (für Grafiken, Schaubilder, Textboxen, etc) verwendet. Kann das ohne Einschränkungen weiter empfehlen, ich fand die Kombi top!
 
Wer ist "man"? Wer benutzt Framemaker? Ich sag dir wer das benutzt: Leute, die für jeden Mist von Adobe 1000 EUR ausgeben wollen und können.
Profis benutzen das. Framemaker ist ein grossartiges Werkzeug, dass sein Geld wert ist... wenn man in dieser Liga spielt.
Deine Kritik disqualifiziert Dich. Ein Heimwerker braucht auch keinen Hilti-Bohrhammer, der Profi schon.

Zum Thema: Die grosse Frage ist, machst Du den Satz selbst, oder übernimmt das jemand für Dich? Das ist eine sehr wichtige Frage, die die Wahl des Werkzeugs bestimmt.

Ich selbst bevorzuge DocBook (dazu verwende ich vim mit XML Plugins als Editor), und das ganze geht dann an einen Setzer.

Alex
 
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