Ist Hobby-Fotografie tot bzw. worin besteht der Sinn?

Crawley

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Hallo Leute,

ich habe mich mit dieser Frage die letzten Tage beschäftigt da ich seit Beginn der Corona-Pandemie praktisch keine 5 Minuten mehr meine Kamera in der Hand hatte und kurz davor bin, meine Ausrüstung zu verkaufen. Ich sehe in der Hobby-Fotografie irgendwie keinen Sinn bzw. keine Motivation mehr. Im Internet findet man praktisch von allem was man fotografieren könnte schon etliche Fotos. Dank AI ist an vielen Fotos nur noch das wenigste die Realität, die Bilder auf Plattformen hochladen wo sekündlich etliche Fotos hochgeladen werden scheint mir auch keine Motivation mehr zu sein. Beruflich sieht das sicher ganz anders aus aber als Hobbyfotograf habe ich persönlich keine Motivation mehr, fotografieren zu gehen. Ich war jetzt seit März 2020 nicht unterwegs und trotzdem fehlt mir in dem Sinne nichts..

Wie seht ihr das? Ist dank Smartphone-Technik, AI, Massen-Fotografie die Hobby-Fotografie (klassisch mit DSRL/DSLM und Nachbearbeitung) tot?

Danke
 
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Das sehe ich überhaupt nicht so. Motive zur Weiterverwendung abzulichten war für mich allerdings auch immer nur ein peripherer Grund für eine anständige Kamera. Ich persönlich habe einfach viel Freude dabei Orte, Momente oder Emotionen aus meinem Leben festzuhalten oder einzufangen. Was da KI oder irgendwelche Algorithmen zu leisten im Stande sind beeinflusst meine Leidenschaft zur Fotografie so gut wie gar nicht. :noplan:
 
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Die Hobby Fotografie lebt so lange wie dir das Hobby Spaß macht. Ich hab einige Bekannte, die haben Spaß daran, schöne Blickwinkel zu suchen, mit Motiven und Farben zu spielen und so eine schöne Lichtkunst zu erschaffen. Was hat AI und co damit zu tun?

ich selbst fotografiere nur aus sentimentalen Gründen, also um mich an Momente zu erinnern. Entsprechend ist die Handy Kamera für mich ideal. Zu
 
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...oha - ein "Besinnungs-Thread"! Also dann mal los:

Ich sehe das im Prizip wie der TE und frei nach Karl Valentin: "Es wurde schon alles Fotografiert, aber noch nicht von Jedem!" :giggle:

Bei mir war die Fotografie ein Hobby, als ich als Teenager damit angefangen habe: Da wurde experimentiert, Ultra-Kurzzeitfotografie mit elektronisch ausgelöstem Blitz getestet und das Ganze in SW in der Dunkelkammer unter dem Treppenabgang entwickelt. Das war wirklich Hobby-Fotografie um ihrer selbst willen - für einen Künstler habe ich mich dabei aber nie gehalten.
Danach wurde es lange Zeit ruhig darum, was sich allerdings rapide änderte, als ich plötzlich einen Hund hatte und mich regelmässig mit anderen Hundebesitzern traf, wobei grosse Meuten wunderschöner Hunde zusammenkamen. Das waren interessante, spektakuläre Motive und tatsächlich nur deretwegen habe ich mir eine Vollformat-Kamera mit "schnellen" Objektiven zugelegt, da ich extreme Tele- und Nah-Superweitwinkelaufnahmen von sich schnell bewegenden Tieren machen wollte. Das war nur mit teurer Ausrüstung machbar, es gab klare Anwendungsmöglichkeiten und -Zeitpunkte dafür und daher war es kein Problem, dazu auch die Ausrüstung mitzuschleppen. So habe ich es danach auch immer gehalten: Wenn ich wusste, daß sich tolle Motive ergeben würden, hatte ich eine gezielt zusammengestellte Ausrüstung um der Motive willen dabei weil ich wusste, daß diese mit hoher Wahrscheinlichkeit publiziert würden (ich bin kein Profi), aber nie als Selbstzweck nur um des Fotografierens willen.

Für die "Alltagsfotografie" sind Smartfones seit einigen Jahren für mich völlig ausreichend. Die sind immer dabei und vor allem ist es sehr einfach, von dort die Bilder am einzigen Ort unterzubringen, wo ich sie mir tatsächlich häufiger anschaue: Im eigenen, privaten Familien-Blog. Das ist im Prinzip ein bibildertes (Reise-)Tagebuch und darin ergeben Schnappschüsse (zusammen mit Texten) auch Sinn. Ich mag die Bilder darin und bin von der Qualität und den Motiven durchaus angetan, aber "Fotografie als Hobby" ist das nicht mehr, sondern ebenfalls Mittel zum Zweck.

Daher: Ja, ich sehe für mich in diesem mancherorts hochstilisiertem Thema auch keinen Sinn.

Was mich in 'künstlerischer' Hinsicht allerdings zunehmend interessiert - oder sogar fasziniert - sind Illustrationen. Da bin ich mit dem iPad und Stift mit Affinity Designer am experimentieren, das ist ein neues, mir bisher völlig unbekanntes Feld und das macht auch nicht jeder.
 
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Nur weil du keine Motivation mehr hast, ist die (Hobby) Fotografie für alle anderen doch nicht automatisch tot.
 
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...hab ich das irgendwo behauptet? Eine Aussage darüber, was Fotografie für Andere ist?
Die Aussage von @dooyou bezieht sich auf den Themenersteller und nicht auf dich.
Und ich sehe das genauso, der TE hat einfach keine Lust/Motivitation mehr und denkt das es anderen genauso geht. Nicht mehr und nicht weniger.
 
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Seit Corona bin ich erst richtig zum fotografieren gekommen. Ich bin täglich im Wald unterwegs. Erfreue mich an der natur und den Tieren die mir dort begegnen. Setze mich auch mal für ne Stunde irgendwo im Wald hin und erfreue mich an dem was sich dort bewegt. Dafür habe ich mir erst vor 2 Wochen wieder ein neues Objektiv gegönnt.
Was mich aber 0 interessiert ist das wo der ein oder andere seinen Weg geht das austauschen von Himmel oder dergleichen. Ich erfreue mich an dem Bild was ich gemacht habe und so wie es in Wirklichkeit gewesen ist. Ein wenig Lichter Tiefen usw ist genug Bearbeitung.
 
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Die Aussage von @dooyou bezieht sich auf den Themenersteller und nicht auf dich.
Und ich sehe das genauso, der TE hat einfach keine Lust/Motivitation mehr und denkt das es anderen genauso geht. Nicht mehr und nicht weniger.
...dann würde es helfen, sich auch direkt auf den jeweiligen Beitrag zu beziehen, der gemeint ist. Sonst ist tatsächlich naheliegend, daß der eigene Text eine Antwort auf den Beitrag direkt davor sein soll.
Davon abgesehen sehe ich aber auch beim Ausgangsbeitrag des TE keine Pauschalisierungen, sondern nur eine interessante Frage.
 
Im Internet findet man praktisch von allem was man fotografieren könnte schon etliche Fotos.
Also von mir gibt es im Netz praktisch keine Fotos…


Daß irgendetwas schon gemacht wurde gilt eigentlich doch bei allen Hobbys.
Oder daß man das Ergebnis einfacher woanders her bekommt.

Natürlich macht man Fotos vom Eiffelturm nicht, weil er noch nie fotografiert wurde, sondern weil man ihn in eine Serie von ganz persönlichen Foto eines Paris-Ausflugs einbaut, den man später mal den Kindern zeigen will (oder sowas in der Art).
Erinnerungen, aber nicht aus dem Netz zusammengesucht. Individuelle Bilder vom Urlaub statt Postkarten - und nein, ich meine damit nicht, daß auf jedem Bild ein:e Mitreisende:r mittendrin rumsteht und gequält in die Kamera schaut.

Es ist der Spaß. Auch ein klein wenig die Herausforderung. Hobbyfotografie ist ja nicht Knipsen. Auch beim Eiffelturm hebt man nicht einfach das Handy oder die Kamera hoch und drückt.
 
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Du hast einfach kein bock mehr sonst würdest du es ja machen. Von daher verkaufen oder einfach mal in Schrank packen, vllt überkommst dich ja nochmal :)
Deine Argumente ziehen auf jeden Fall nicht, sonst würde nur noch ganz wenige Menschen Hobbys haben weil es alles schon X mal gibt.
ich höre auch nicht auf Fussball zu spielen weil es schon 20mio andere machen…
 
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Genau. Wozu Fußball spielen? Tore wurden doch schon geschossen.
Wobei das jetzt den Hobby-Bereich verlässt.
Die allermeisten Fußballfans hocken ja zuhause auf der Couch oder im Stadion und schießen selbst nie Tore.
Das wär dann irgendwie ein anderes Thema.
 
Wobei das jetzt den Hobby-Bereich verlässt.
Die allermeisten Fußballfans hocken ja zuhause auf der Couch oder im Stadion und schießen selbst nie Tore.
Das wär dann irgendwie ein anderes Thema.
Dafür ist zu normalen Zeiten ganz schön viel los auf den Fußballplätzen.
 
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