Auch bei diesem Thema scheinen
- Emotionen die Fakten zu schlagen
- wählen viele nur die Fakten (oder "Fakten") die ihre Meinung oder Vorurteile bestärken
- ist eine Schlagzeile irgendeines Magazins / einer Zeitung KEIN Fakt
- gilt der "gesunde Menschenverstand" auch beim Bewerten digitaler Inhalte > es gibt keine 100%ige Sicherheit (selbst die NSA wurde vom GCHQ gehackt - und sie freuten sich sogar öffentlich…)
- wenn es keine 100% Sicherheit gibt, gilt der Selbstbehalt - sprich Dinge die niemals öffentlich werden sollen, sollte man nicht online speichern oder weitergeben… (selbst sehr vorsichtige Kriminelle , die auf ein end-to-end-verschlüsseltes Chatprogramm wurden gehackt und das durch europäische Dienste, ziemlich aktuell der Fall > EncroChat)
Ein nicht widersprochener Fakt
aller Unternehmen (selbst der kleinsten Klitsche) ist, dass sie Kundendaten sammeln! Das hat man auch zu Zeiten telefonischer oder schriftlicher Bestellungen gemacht, relativ neu ist die massenhafte Auswertung großer Datenmengen (BigData). AI (oder neudeutsch KI) erweitert die Effektivität dieses Sammelns, die einzelnen Daten werden system-, seiten-, und OS-übergreifend verknüpft und vervollständigt zusammen getragen, DAS gibt ihnen die (dunkle
Seite der) Macht. "Man" loggt sich ein und die Systeme ordnen einen, auch bei Anonymität (!), einer Person /einem Rechner zu (IP-Adresse, Rechnersystem, Fingerprinting, Cookies und mehr). Je individualisierter ein Rechner, desto einfacher ist es ihn in der Masse wieder zu erkennen (insbesondere bei AdBlockern, ScriptBlockern, uBlock, LittleSnitch etc.). Ich lese gerade die Dissertation meines Neffen Korrektur (es geht um BigData und Datenanalyse…) und habe eine Menge gelernt
Welche Rolle spielen nun die großen Tech Konzerne? Nun, sie sind es die auf Datenbergen sitzen und dieses sammeln, die Schwerpunktinteressen sind aber durchaus unterschiedlich! Google, noch mehr Amazon, Facebook und Co haben nur diese Einnahmequelle, Selbstbeschränkung wäre also wenig produktiv im Geschäftssinn. Apple ist ebenfalls an den Daten interessiert, die Motivation ist aber ein wenig anders gelagert, währen FB, Google, Amazon die Daten aktiv auch vermarkten (kein direkter Verkauf, aber die Reklame der Werbetreibenden wird gezielt zu den passenden Empfängern geleitet - als Geschäftsmodell) geht Apple einen etwas anderen Weg. Die Daten werden gesammelt und anonymisiert und (vermutlich) zur eigenen Verwendung ausgewertet, dass sieht dann so aus, dass neue Geschäftsmodelle gezielt für Kundengruppen maßgeschneidert werden können, ohne solche Informationen wäre das weltweite kommerzielle Angebot an Filmen etc. schwierig und auch mit teuren Fehlschlägen gespickt.
Ein Unterschied besteht in der "inneren Sicherheit" der Systeme. Google und andere relativ offene Systeme investieren einiges in die Sicherheit, allerdings liegt der Teufel im Detail: Sicherheit und Offenheit lassen sich nicht so gut vereinbaren, das ist mit einem "zugenagelten" System wie die von Apple (iOS, MacOS, TV-OS) einfacher. Apple's Motivation Informationen zu verkaufen ist wesentliche geringer als die von FB und Co, weil sie sie eben selbst nutzen können und allenfalls "Werbeprofile" verhökern wollen. Der Käufer gelangt nicht an die Endnutzerdaten (dazu sind sie zu wertvoll!)
In der Summe ist es müßig über Einzelheiten zu debattieren, dass Problem ist, dass es bereits jetzt solche Datenmengen zu individualisierbaren Auswertung gibt, dass es eigentlich vollkommen egal ist aus welcher Quelle sie kommen - auch mit Applegeräten befindet man sich nicht in einem reinen "Apple-Intern-Netzwerk" ! Auch in Europa wird in großem Umfang zugegriffen, GB z.B. hat überhaupt keine Hemmungen und so gut wie keine politischen Grenzen - und wenn doch, hacken sie eben BelgaCom (nebenbei der WICHTIGSTE Europäische Knoten, über den 90% der innereuropäischen Daten laufen!) oder die NSA (Fingerübung???). Aber auch hier muss man das Five-yes-Abkommen im Auge haben, die beteiligten Geheimdienste (USA, GB, Australien, Neuseeland ud Kanada) tauschen untereinander ALLE (außer denen die eher ihren eigenen Interessen dienen…) Daten aus.
Datenschutz ist relativ! (oder relativ unwichtig wie die Geheimdienste sagen würden) Es gibt Verschlüsselungstechniken mit denen sich auch moderne Großrechner noch sehr schwer tun, genau dewegen gibt es in sehr vielen Staaten eine Pflicht der Provider Daten heraus zu rücken. End-to-end Verschlüsselung sicher? In vielen Fällen sehr wohl (Polizei, FBI etc. laufen Sturm), die Geheimdienste schweigen (und genießen besseres Wissen, bessere Techniken?) - geheim eben… Paranoia inkl.
Übrigens: die einzelnen konkreten Daten interessieren mittlerweile eher nebenbei, heute sind die MetaDaten das digitale Gold (wer-wann-wo-wie oft…) und die sind nie verschlüsselt!