»iPod City«: Chinesen schuften für unsere iPods

Charles_Garage schrieb:
...
Foxconn wehrt sich:

http://www.mac-essentials.de/index.php/mac/article/17631/

Sieht so aus als hätte DM "schlecht recherchiert".

Habe ich mir es doch gedacht. Meine Arbeitskollegen haben nur den Kopf geschüttelt. Schon nur 200'000 Arbeiter sei nicht möglich, haben sie mir gesagt. Foxconn habe mehrere Firmen in China, vielleicht alle zusammen haben soviel.

Ich glaube einfach, dass westliche Firmen heute so sensibilisiert sind, dass Firmen sehr gut angeschaut werden. Gerade Apple hat ein "Gutmensch" Image aufgebaut und die wollen sich dies sicher nicht mit einer schlechten Firma in China zugrunde machen. Jedermann weiss, dass Apple in China produziert. Da gibt es genug Presseleute die darauf warten, dass eine Firma wie Apple sich einen Fehltritt leistet...
 
Und ich dachte immer, die Produkte von Apple werden in einem englischen Landschloss mit Tee um fünf und Barbeque am Wochenende hergestellt.
 
jiaolong schrieb:
Ich habe es schon mehrmals gesagt. Es ist ein kulturelles Problem. Als westliche Firma sollte man das "Spiel des Schenkens" nicht mitspielen, weil man es nicht kann...

Nein ich meinte nicht eine westliche Firma, sondern eine chinesische. Im Prinzip ist es die Frage nach der verquickung von lokaler (chinesischer) Wirtschaft und lokaler Autorität.

jiaolong schrieb:
Ich will jetzt nicht arrogant erscheinen. Doch du musst zuerst deine westliche Denkweise ablegen und offen für neues sein. So kannst du die Chinesen verstehen und weisst dann auch, wie du sie ändern kannst. Es fängt schon da an, das List in China nicht negativ ist. Bei uns wird dies als Lügen aufgefasst, doch für den Chinesen ist dies nicht lügen.

Ja, hab ich gelesen.

jiaolong schrieb:
Es wird jetzt zu kompliziert. Vielleicht einfach gesagt. Alles was bei uns in Europa am Essenstisch nicht gerne gesehen ist, ist in China normal (schmatzen, ausspucken...). Doch auch hier nähert sich die Mittleschicht immer mehr an den Westen an. Also es gibt eine Veränderung. Lasst dem ganzen Zeit!

Mir ist schon klar, dass es völlig andere Kulturen gibt. Ich habe lediglich Fragen gestellt.

Mit Essitten oder ethischen Vorstellungen haben meine Fragen eigentlich nichts zu tun. Meine Frage siehe oben. Natürlich kann man das nicht pauschal beantworten.

Aber selbst wenn es nichts bringt: Eine Region, deren Bonzen gegen die Menschlichkeit verstoßen (ja ich bin so "arrogant" diese als Universell zu betrachten) zu boykottieren gibt ja auch eine gewisse genugtuung.

Ich würde ja mal gerne einen chinesischen Menschenrechtler dazu hören. Das wäre sicher auch eine interessant Sichtweise.

jiaolong schrieb:
Habe ich mir es doch gedacht. Meine Arbeitskollegen haben nur den Kopf geschüttelt. Schon nur 200'000 Arbeiter sei nicht möglich, haben sie mir gesagt. Foxconn habe mehrere Firmen in China, vielleicht alle zusammen haben soviel.

Ich glaube einfach, dass westliche Firmen heute so sensibilisiert sind, dass Firmen sehr gut angeschaut werden. Gerade Apple hat ein "Gutmensch" Image aufgebaut und die wollen sich dies sicher nicht mit einer schlechten Firma in China zugrunde machen. Jedermann weiss, dass Apple in China produziert. Da gibt es genug Presseleute die darauf warten, dass eine Firma wie Apple sich einen Fehltritt leistet...

Was heißt denn "Gutmensch"-Image? Das hört sich so abfällig an.

Im übrigen: Es zeigt sich ja, dass ethische Grundsätze sich auszahlen, im wahrsten Sinne des Wortes. In so fern denke ich, dass eine chinesische Firma in der Lage ist, ähnlich ökonomisch zu Denken. Ich glaube dass ökonomisches Denken relativ universell ist. Wenn denn das gegenteil von "Gutmenschentum" zu Gewinnausfällen führt, wird das die Argumente der Menschenrechtler sicher stärken, oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Charles_Garage schrieb:
Mit Essitten oder ethischen Vorstellungen haben meine Fragen eigentlich nichts zu tun. Meine Frage siehe oben. Natürlich kann man das nicht pauschal beantworten.
es geht um kultur und da finde ich es schon überheblich von uns das wir uns immer als masstab aller dinge erheben, selbst wenn woanders die umstände anders sind

ich bedauere jedenfalls jedes land das nicht die möglichkeit hatte erstens natürlich zu wachsen und grenzen zu finden und zweitens auch zeit hatte eine entwicklung zu machen und wenn die länder mit einem bein noch im mittelalter stehen und dann von uns erwartet wird das sie schon genau so handeln wie wir, geht da einiges verloren und das finde ich unmenschlich...

Charles_Garage schrieb:
Aber selbst wenn es nichts bringt: Eine Region, deren Bonzen gegen die Menschlichkeit verstoßen (ja ich bin so "arrogant" diese als Universell zu betrachten) zu boykottieren gibt ja auch eine gewisse genugtuung.

genugtuung? hört sich nicht gerade nach etwas frei von aggresion an

ich schaue einfach wie es bei uns vor nicht allzulanger zeit war und da muss man den länder zugestehen das sie einige unserer fehler nicht machen und dem alleine gebührt schon achtung

oder denkst du wenn der nachbar einen doktortitel macht, ist automatisch auch seine umgebung klüger?



Charles_Garage schrieb:
Ich würde ja mal gerne einen chinesischen Menschenrechtler dazu hören. Das wäre sicher auch eine interessant Sichtweise.

was der beobachter messen möchte wird bewiesen

nur weil er menschenrechtler und aus china kommt muss das nicht heissen das er objektiv ist
gäbe sicher hier auch genügend menschen wenn man die befragen würde, stein und bein schwören würden wir leben in einer bösen diktatur des kapitalismus und es gibt keine meinungsfreiheit usw

was mich mehr interssiert sind nicht die ausnahmen, den da sind wir statistsich gesehen sicher schlechter dran, sonder das mittelmass und dem scheint es in china vergleichsweise gut zu gehen wenn man bedenkt welche wirrnise und sprünge das land hinter sich hat, da kenne ich selber keine westliche regierung die da so souverän di kriesen umschifft hätte...


Charles_Garage schrieb:
Was heißt denn "Gutmensch"-Image? Das hört sich so abfällig an.
was spricht gegen gutmenschen?
die bedeutung mach wohl abfällig in der benützung sein, aber das wort selber steht ja für einen menschen der das gute sucht und verbreiten möchte und da sei es jedem selber überlassen wie stark er missionieren möchte und das gute fördern - er sollte einfach nicht vergessen das der weg zu hölle mit guten absichten gepflastert ist

Charles_Garage schrieb:
Im übrigen: Es zeigt sich ja, dass ethische Grundsätze sich auszahlen, im wahrsten Sinne des Wortes. In so fern denke ich, dass eine chinesische Firma in der Lage ist, ähnlich ökonomisch zu Denken. Ich glaube dass ökonomisches Denken relativ universell ist. Wenn denn das gegenteil von "Gutmenschentum" zu Gewinnausfällen führt, wird das die Argumente der Menschenrechtler sicher stärken, oder nicht?
ökonemisch als unversell anzusehen finde ich sehr, sehr kurzfristig und verdammt naiv
gerade weil es andere möglichkeiten gibt sollte man anderen ländern die möglichkeit gewähren ihren eigenen weg zu finden um uns selber auch so auf diese art diesen neuen blüten zu bedienen die dabei enstehen können
- aber der arrogante westen weis natürlich wieder alles besser und macht mit seiner toteskultur die menschenverachtender ist als jede andere kultur, alles neben sich platt - du sollst keine götter haben neben mir..
und selbst wenn sich das jetzt zu populistisch anhört - das wahre problem in china ist nicht ökonomischer natur sonder ökologischer und das ist es worauf es ankommt, aber wer möchte china schon dazu zwingen die selben luftverordnungen einzuhalten wie wir hier? und aus genau dem grund ist auch bei den arbeitszeiten usw dem land noch ein paar jahre eine entwicklung zu gewähren bis es das mass findet wo alles einigermassen im gleichgewicht sitzt


mal schauen wie es 500 jahren ausssieht und welche länder dann noch einen hohen lebenstandart bieten...
 
AMD - produziert unteranderem in Deutschland
Infinion - produziert unteranderem in Deutschland
DELL - produziert unteranderem in Deutschland
Fujitsu/Siemens - produziert unteranderem in Deutschland
... - ...
... - ...
... - ...
... - ...
 
Mindblaster, danke fuer das Beantworten der Fragen von Charles_Garage.

@Charles_Garage
Sorry, du hast immer noch nicht verstanden was ich dir sagen wollte. Im uebrigen habe ich dir, besonders auf die lokalen Politiker, schon mehrmals eine Antwort gegeben. Es geht, wie bei meinem Hinweis sich in die Geschichte/Kultur einzulesen, nicht nur darum, das man etwas gelesen hat - man muss es dann auch verstehen.

Wenn du diese boesen Chinesen nicht unterstuetzen willst, kaufe dir einfach die Produkte nicht... kaufe dann auch bitte nichts aus Indien, denn dort gibt es auch viele Beamte/Politiker, deren Vertrauen man zuerst "gewinnen" muss...

Noch mit dem Vergleich betreffend dem Essen. Lese diesen noch einmal gut durch und mache dir Gedanken. Uebertrage diese in den grossen Kontext...

Fuer mich ist die Diskussion abgeschlossen, weil sie dreht sich nur im Kreise. Es gibt Dinge, die man hier zuerst erleben muss, damit man sie versteht.
 
basch schrieb:
....die karte zeigt den export von elektronik. die seite www.worldmapper.org bietet noch weitere sehr interessante karten zu verschiedenen themen..
Klasse Seite, danke für den Tip. :)
heinoschau schrieb:
AMD - produziert unteranderem in Deutschland
Infinion - produziert unteranderem in Deutschland
DELL - produziert unteranderem in Deutschland
Fujitsu/Siemens....
Na dass sind ja echt wissenswerte Details. Gibt es auch irgendwelche Quellen dafür?
 
Wahrscheinlich die Prozessoren werden in Deutschland gefertigt. Dell hat, so glaube ich, irgendwo in Irland eine Produktionsstaette.
 
Noch einmal vorweg möchte ich deutlich machen was ich eigentlich wollte, da ihr mich notorisch nicht ganz richtig verstehen wollt und ich den Eindruck habe, dass ihr mich in einen Topf mit anderen Chinakritikern werft.

Die einzigen beiden Punkte, um die es mir geht sind aber folgende:

1. Die grundlegenden Menschenrechte sind kulturunabhängig und gelten universell. Sie schreiben weder die Familienpolitik, noch das Verhalten, ja nicht einmal eine besondere Staatsform, geschweige denn eine spezielle westliche Kultur vor.

2. Die Frage, wie Menschenrechtsverletzungen lokaler Politiker von uns westlern beeinflusst werden können.

Ihr sagt: "gar nicht", weil sie sich normalerweise nicht reinreden lassen. Gut, das habe ich aber auch so nicht vorgeschlagen. Also eine Antwort, aber nicht auf meine Frage.

Ich fragte, ob Unternehmen Einfluss auf lokale Mächtige haben.

Mir ist klar, dass diese Frage so pauschal wie naiv ist und nur ungefähr beantwortet werden kann. Aber ihr seid auf diese Frage überhaupt nicht eingegangen.

Der nächste Schritt wäre also einfach zu antworten zum Beispiel mit folgenden Antworten (sinngemäß):

a) Das lässt sich nicht verallgemeinern mal so mal so.

b) Ja die Verknüpfung ist stark

c) Nein die Wirtschaft kann sich nie in die Politik einmischen und es passiert in der Regel nicht

d) Es gibt keine Menschenrechtsverletzungen, das ist alles westliche Propaganda.

e) ...


Eine solche konkrete Antwort oder auch nur irgendwas in diese Richtung habe ich nicht bekommen.

Außer die Antwort (sinngemäß): Wir dürfen uns nicht einmischen und Du verstehst China nicht, weil es eine ganz andere Kultur ist und Du sie nur durch Deine westliche Brille siehst. Und es ist vermessen, von den Chinesen westliche Lebensstandards zu fordern. Das stimmt ja auch größtenteils aber:

Das ist keine Antwort auf meine Frage.

Dann ihr habt auch nicht klar gesagt:

"Menschenrechte und China: Das geht eben im Augenblick nicht zusammen und das sollte man so akzeptieren." Oder meintet ihr das?

Damit wäre zwar mein Anliegen von Euch zurückgewiesen, nicht aber meine Frage zu der Verflechtung von Wirtschaft und Lokalpolitik.


Deshalb sehe ich auch nicht, inwieweit sich diese Diskussion im Kreis dreht.


mindblaster schrieb:
es geht um kultur und da finde ich es schon überheblich von uns das wir uns immer als masstab aller dinge erheben, selbst wenn woanders die umstände anders sind

Wie ich bereits geschrieben habe, mir geht es nicht um Kultur, sondern um grundlegende Menschenrechte, die vom Prinzip her auch von der chinesischen Regierung anerkannt werden.

Mir ist bekannt ,dass die chinesische Regierung bemüht ist, China in einen Rechtstaat umzuwandeln und mir sind die Schwierigkeiten dabei ebenfalls bekannt.

mindblaster schrieb:
ich bedauere jedenfalls jedes land das nicht die möglichkeit hatte erstens natürlich zu wachsen und grenzen zu finden und zweitens auch zeit hatte eine entwicklung zu machen und wenn die länder mit einem bein noch im mittelalter stehen und dann von uns erwartet wird das sie schon genau so handeln wie wir, geht da einiges verloren und das finde ich unmenschlich...

Wende Dich mit dieser Aussage bitte an diejenigen, die es betrifft. Ich habe nie gesagt, dass China nun plötzliche westliche Umwelt,- und sozialstandards annehmen kann bzw. wird und ein kulturell gesehen westliches Land werden muss.

mindblaster schrieb:
genugtuung? hört sich nicht gerade nach etwas frei von aggresion an

Ist es auch nicht. ich werde wütend, wenn ich von Menschenrechtsverletzungen durch korrupte Lokalpimpfe lese. Auch wenn Wut nicht der beste Ratgeber ist. Das gebe ich zu. Aber ohne Emotionen bewegt sich andererseits auch nichts in der Welt.

mindblaster schrieb:
ich schaue einfach wie es bei uns vor nicht allzulanger zeit war und da muss man den länder zugestehen das sie einige unserer fehler nicht machen und dem alleine gebührt schon achtung

Ich habe im Prinzip großen Respekt vor der chinesischen Regierung. Sie steht vor einer Aufgabe, der sich so noch keine Regierung dieser Welt gegenüber sah.
Ein rasantes Wachstum, soziale Ungleichheit mit allen Risiken, Umweltprobleme, ein notwendiger Bewustseins- und Systemwechsel, der durchgesetzt werden muss, ohne die Brüche, die dabei entstehen in Aufständen und sozialem Unfrieden enden zu lassen.

Probleme bei der Kontrolle und den Machtstrukturen die den obigen Ziehlen widersprechen e.t.c....

Ich halte diese Aufgabe für Gigantisch und glaube auch, dass die Mittelschicht/Oberschicht und die Regierung lieber heute als morgen einen funktionierenden Rechtstaat, eine durchsetzbare Umweltgesetzgebung und ein den sozialen Frieden sicherndes Sozialsystem hätten und mir ist klar dass das niemand herbeizaubern kann und wir als Westler auch kaum Ratschläge geben können und sollen (Die Chinesen fragen schon, wenn sie was interessiert).

mindblaster schrieb:
was der beobachter messen möchte wird bewiesen

nur weil er menschenrechtler und aus china kommt muss das nicht heissen das er objektiv ist
gäbe sicher hier auch genügend menschen wenn man die befragen würde, stein und bein schwören würden wir leben in einer bösen diktatur des kapitalismus und es gibt keine meinungsfreiheit usw

was mich mehr interssiert sind nicht die ausnahmen, den da sind wir statistsich gesehen sicher schlechter dran, sonder das mittelmass und dem scheint es in china vergleichsweise gut zu gehen wenn man bedenkt welche wirrnise und sprünge das land hinter sich hat, da kenne ich selber keine westliche regierung die da so souverän di kriesen umschifft hätte...

Objektiv ist niemand. Je nach Interessenlage und dem kleinen Ausschnitt, den jeder von der Wahrheit sieht, wird es ein anderes Urteil geben.
Ich habe das Gefühl, dass Ihr beiden da auch so Eure Blickbeschränkungen habt. Warum auch immer. Ich kann mich auch täuschen.

Es ist zugegeben auch eine reine Spekulation von mir, dass es in China solche Menschenrechtsverletzungen öfter gibt. Vielleicht gibts die in Indien genauso häufig oder in Irland, wo ja auch Macs gefertigt werden.

Was ich über China weiß, weiß ich von Leuten, die dort leben oder gelebt haben. Auch von Menschenrechtsverletzungen. Und diese Chinesen sagen nicht: Ja wir müssen das akzeptieren, weil: es ist ja schließlich China.

Auch in Europa und im übrigen Westen haben sich Demokratie und Menschenrechte nicht von alleine durchgesetzt. Es ging nicht ohne Druck.

Der allerdings kam meißtens von Innen. Da hast Du Recht. Wie gesagt, ich würde nur gern eine Antwort auf meine obige Frage haben.

mindblaster schrieb:
was spricht gegen gutmenschen?
die bedeutung mach wohl abfällig in der benützung sein, aber das wort selber steht ja für einen menschen der das gute sucht und verbreiten möchte und da sei es jedem selber überlassen wie stark er missionieren möchte und das gute fördern - er sollte einfach nicht vergessen das der weg zu hölle mit guten absichten gepflastert ist

Da hast Du recht. Die gute Absicht hat mehr Menschenleben auf dem gewissen, als die böse Absicht.

Ich würde mich allerdings nicht als "Gutmensch" bezeichnen, nur weil ich die grundlegenden Menschenrechte hochhalte.


mindblaster schrieb:
ökonemisch als unversell anzusehen finde ich sehr, sehr kurzfristig und verdammt naiv
gerade weil es andere möglichkeiten gibt sollte man anderen ländern die möglichkeit gewähren ihren eigenen weg zu finden um uns selber auch so auf diese art diesen neuen blüten zu bedienen die dabei enstehen können
- aber der arrogante westen weis natürlich wieder alles besser und macht mit seiner toteskultur die menschenverachtender ist als jede andere kultur, alles neben sich platt - du sollst keine götter haben neben mir..

Abgesehen von den USA ist der Westen eigentlich ziemlich friedlich. Was meinst Du mit "toteskultur"?

Zum eigenen Weg siehe oben. Mag jedes Land seinen eigenen Weg gehen, aber möge dieser Weg doch bitte unter Einhaltung der Menschenrechte gegangen werden. (Was die Regierung ja auch letztlich will, ich verstehe nicht, zu wessen Sprachrohr ihr Euch eigentlich machen wollt?)

mindblaster schrieb:
und selbst wenn sich das jetzt zu populistisch anhört - das wahre problem in china ist nicht ökonomischer natur sonder ökologischer und das ist es worauf es ankommt, aber wer möchte china schon dazu zwingen die selben luftverordnungen einzuhalten wie wir hier? und aus genau dem grund ist auch bei den arbeitszeiten usw dem land noch ein paar jahre eine entwicklung zu gewähren bis es das mass findet wo alles einigermassen im gleichgewicht sitzt

Auch hier bin ich wieder der falsche Adressat. Siehe oben.
 
jiaolong schrieb:
Wenn du diese boesen Chinesen nicht unterstuetzen willst, kaufe dir einfach die Produkte nicht... kaufe dann auch bitte nichts aus Indien, denn dort gibt es auch viele Beamte/Politiker, deren Vertrauen man zuerst "gewinnen" muss...

Oh, das zeigt mir, dass Du mich noch nicht richtig verstanden hast. Bitte beachte meinen obigen Beitrag.

Wir drehen uns nicht im Kreis, meine ich, da ich missverstanden werde. Hoffentlich bald nicht mehr.

Ansonsten steige ich nun auch aus. Es ist zu zeitaufwändig. Vielleicht mag ja jemand anderes noch etwas dazu schreiben?
 
官肥民瘦 (Guan Fei, Min Shou)
Fette Beamte, arme Bauern.

Hier hast du ein Artikel darueber. Er zeigt auf, wie alt diese Problematik ist. Da gilt es nicht nur die Gesetze zu aendern, sondern auch das Verhalten. Fuer die Chinesen ist es in Ordnung, wenn man bei der Arbeit noch ein Geschaeft fuer sich alleine machen kann...

Zu deinen Fragen betreffend den Menschenrechte. Klar, die Menschenrechte werden hier verstossen. Hier muss sich auch noch viel tun - und wird sich auch. Es ist auch nicht zu aktzeptieren, nur weil es in China ist.

Dass die Menschenrechte vollstaendig kulturunabhaengig sind, moechte ich so direkt nicht unterschreiben. Die von den UN aufgestellten Menschenrechte sind sicher universell.

Aber die Menschenrechte entstanden aus der Zeit der Aufklaerung im Westen. Sie gehen vom Indivium aus. Die ganze chinesische Gesellschaft baut auf Familien/Clans auf. Deshalb werden Dinge verschieden wahrgenommen oder gewichtet. Im Westen hat es auch lange gedauert, bis die Menschenrechte anerkannt wurden, demokratien entstehen konnten. Das Volk muss zuerst verstehen.

Dies ist hier noch nicht so. Klar, durch die Progapanda werden die Leute auch nicht richtig aufgeklaert. Doch mit der Oeffnung des Landes (immer mehr Auslaender leben hier, immer mehr Chinesen studieren im Westen), gibt es einen Gedankenaustausch. Das Internet (auch wenn zensiert kann es umgangen werden), das Fernsehen und Zeitungen (alles westliche gemeint) geben auch Auskunft. Aber das Verstaendnis, was Menschenrechte sind, muss zuerst wachsen.

Waehrend der Zeit von Mao, war staendig Revolution. Einmal durfte man laut sagen was einem nicht passte ("Lasst tausend Blumen sprechen"), kurz darauf wurde man als "Konterrevolutionaer" gefangen genommen. Man wusste nie, woran man war. Mit Deng XiaoPing gab es wirtschaftliche Reformen. Eigene kleine Betriebe wurden zugelassen. Die Leute wollen nun einmal Reichtum und denken nicht an die Menschenrechte. Vielleicht sind sie auch ein wenig Politikmuede.

Im allgemeinen interessieren sich viele Chinesen gar nicht fuer die Politik. Vor allem in den Staedten (auch hier in Dongguan, einer nicht reichen Stadt mit vielen Arbeitern), ist das Lieblingshobby Shoppen und Ausgehen. Die Leute wollen das Leben geniessen und nicht Politik machen. Das wird sich aber sicher auch langsam aendern.

Betreffend der Korruption. Westliche Firmen koennen insofern auf die Korrupten Einfluss nehmen, dass sie das Spiel der Korruption nicht mitspielen. Das hat sicher zur Folge, dass die Standortsuche laenger dauern kann. Doch im Grossen und Ganzen ist dies kein Problem. Geschenke, welche hier ueblich sind, sollten im Rahmen des im Westen akzeptierten sein.

Als sehr grosse Firma, welche fuer die lokale Behoerde Prestige ist, kann sicher einen gewissen Druck ausueben. Doch das ganze muss von den Chinesen selbst geloest werden. Jeder einzelne muss verstehen, warum "zusaetzliches" Geld nicht fliessen darf.

Die Politik und Wirtschaft ist hier viel enger miteinander verbunden. Dass Firmen mit Vertretern Regelmaessig essen gehen, ist hier normal. Beim Essen lernt man sich in China auch kennen. Man muss auch nicht blind sein. In Europa gibt es auch immer wieder Skandale, weil Firmen Politikern etwas bezahlt haben. Es ist immer ein sehr schmaler Grat.

Ich hoffe, ich konnte dir deine Fragen beantworten.
 
Hier im Spiegel Netzticker (ganz unten) wird noch auf das eigentliche Thema dieses Threads eingegangen. Wahrscheinlich bewahrheiten sich meine Vermutungen...
 
Danke für Deine Geduld, jiaolong!
Die Links werde ich mir durchlesen.

Noch ein kleines Missverständnis: Mir ging es nicht darum, die Korruption in China zu bekämpfen (mein Fehler, weil ich immer von "korrupten Beamten schrieb).
Es ging um Brutalität von Beamten gegenüber dem "einfachen Chinesen", wie jetzt in dem Fall des Bauern, der von der ARD interviewt wurde und dafür nun von den Schultern abwärts gelähmt ist.

Es hieß, dass die lokale Verwaltung sogar die Bevölkerung daran gehindert habe, für eine lebensnotwendige Notoperation Spenden zu sammeln (Was auch immer wirklich dahinter steckt).

Wenn nun die Konsequenz solcher Überfälle auf Kritiker eine Rufschädigung wäre, die sich auf lokal ansässige Unternehmen auswirkt (die in den Westen verkaufen und von dadurch vom Kundenstreik bedroht sind) - dann so meine Idee, würden die Unternehmen schon dafür sorgen, dass sich die Beamten "benehmen"... , da sie sonst mit Umsatzeinbußen rechnen müssten.

Das war eigentlich alles, was ich vorschlagen wollte.
 
Der Schlussbericht von Apple nach einer Untersuchung vor Ort. Schlussendlich nicht so wie es von den Journalisten heruber kam. Vieles basiert auch auf kulturellem Unverstaendnis. Dinge welche nicht in Ordnung waren, werden/wurden jetzt auch von Foxconn geaendert.
 
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