Interview mit einem Troll

osh

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Ein Artikel, der - mag er auch stellenweise ein wenig aufreisserisch verfasst sein - in Abgründe blicken lässt.

Krawall stiften, das dauert zwei Minuten. Uwe Ostertag scrollt durch Google News. Eine Meldung zum Jugenddrogenbericht. Ostertag überfliegt den Vorspann, den Text liest er nicht. „Das ist doch immer das Gleiche“, sagt er und springt in den Kommentarbereich. Mit den Zeigefingern haut er einen Satz in die Laptoptastatur. Er löscht ein paar Wörter, ergänzt, löscht: „Gebt den Hartz-IV-Empfängern weniger Geld, dann hat sich auch das Drogenproblem bei Jugendlichen gelöst.“ Uwe Ostertag fährt sich mit der Zunge über die Lippen, er drückt Enter.

Es ist ein Kommentar von vielleicht 200, die er heute schreibt. Uwe Ostertag hat immer eine Meinung, zu allen Themen - außer Sport. Er kommentiert überall im Netz, von morgens bis in die Nacht hinein, sieben Tage die Woche. Ostertag sagt: „Provozieren, das ist wie ein Orgasmus.“

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/hass-im-netz-ich-bin-der-troll-13139203.html
 
Lars aka kingofberlin hat ein Interview gegeben :eek:
 
Ich hadere mit der Definition. Der Porträtierte ist IMHO weniger klassischer Troll als einfach "ultrareaktionäres A********". :noplan:
Aber das zeigen ja auch die Reaktionen unter dem Artikel. Ein Haufen Heuler, die jammern, dass ihre Hassposts ("Wahrheit") überall zensiert werden würden. :D
 
Ich hadere mit der Definition. Der Porträtierte ist IMHO weniger klassischer Troll als einfach "ultrareaktionäres A********". :noplan:
Aber das zeigen ja auch die Reaktionen unter dem Artikel. Ein Haufen Heuler, die jammern, dass ihre Hassposts ("Wahrheit") überall zensiert werden würden. :D

Interessanter Artikel. Der arme Kerl, hat ja außer dem Trollen nichts mehr in seinem Leben. Kann er daraus eigentlich auch irgendwie Kapital schlagen? Immerhin hat er ziemlich viele Follower bei Twitter.

In England gibt es einen, der hat mit echten Briefen getrollt und ein Buch mit den besten Antworten verfasst. Ist sehr lustig zu lesen.
 
Ich bekomme das nicht ganz zusammen. Er freut sich über FAVs, aber die bekommt man doch nicht für Troll-Kommentare(vor allem 1500 positiv)?
 
Ich hadere mit der Definition. Der Porträtierte ist IMHO weniger klassischer Troll als einfach "ultrareaktionäres A********". :noplan:

Schließt das eine das andere aus? Letztendlich sagt er ja selbst, das er provozieren und nicht wirklich diskutieren will. Klassisches Trollverhalten.
Inhaltlich natürlich das was Du schreibst.

Der tollste Teil ist natürlich
"90 Prozent der Bevölkerung denkt nicht. Die leben ihr Leben und interessieren sich nicht dafür, wieso es ihnen so scheiße geht“,

Vielleicht geht es 90% einfach gar nicht so scheiße wie ihm. Sicherlich hat er vermutlich kein einfaches Schicksal, aber was er daraus gemacht hat da kann er einiges für. Letztendlich auch klassisches Beispiel für "onlinesucht" oder zumindest "missbrauch", er schreibt ja sogar, das es bei ihm "Befriedigung" bewirkt. Das ein Frührenter auf Krücken gegen H4 und Krüppel schreibt hat natürlich eine gewisse Ironie. Allerdings das ganze leider eher zu bemitleiden.
 
Ich bekomme das nicht ganz zusammen. Er freut sich über FAVs, aber die bekommt man doch nicht für Troll-Kommentare(vor allem 1500 positiv)?

Stammtischgewäsch bekommt bei vielen Nachrichtenseiten die meiste Leser-Zustimmung. Was dann auch wieder an der Theorie kratzt, dass der Mann ein echter Troll sei.
 
Ich denke, er sieht sich selbst als Stimme des gesunden Volksempfindens. Er braucht immer eine Vorgabe in Form eines Artikels, zu dem er dann einen saftigen Bierzeltspruch abgeben kann. Die Aufmerksamkeit und Bestätigung, die er für dieses destruktive Kommentieren bekommt, ist offensichtlich alles, was er will.

Er hätte ja mit Sicherheit Zeit genug, um einen eigenen Blog zu pflegen oder eine Facebookseite, und sich darüber mit Gleichgesinnten auszutauschen. Aber da müsste er dann in eine konstruktivere Art der Kommunikation einsteigen, und das schafft er vermutlich nicht.
 
Ein Artikel, der - mag er auch stellenweise ein wenig aufreisserisch verfasst sein - in Abgründe blicken lässt.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/hass-im-netz-ich-bin-der-troll-13139203.html

Diese Einzeiler mit Allgemeinplätzen und Stammtischsprüchen, die er da rauszuhauen scheint, haben aus meiner Sicht aber kaum etwas/nichts mit Trolling zu tun. Echte Trolle bleiben bei einem Thema lange am Ball, überschütten andere Gesprächsteilnehmer mit absurden Theorien, die idealerweise mit Links zu unseriösen, parteiischen, einseitigen, reaktionären Quellen untermauert werden usw. Oder es sind - in selteneren Fällen - eher zynische Ein-/Zweizeiler, "Edeltrolling" sozusagen wie einst das legendäre Pandaschnitzel auf heise/c't.

Die in dem Artikel porträtierte Person hat bei seinem Hintergrund und dem Umfang seiner Kommentare gar nicht das Potential zum Trollen.
 
Ich bekomme das nicht ganz zusammen. Er freut sich über FAVs, aber die bekommt man doch nicht für Troll-Kommentare(vor allem 1500 positiv)?

Aber klar bekommt man die.
Egal welche Meinung Du hast, wenn Du sie in Stammtisch-Polter-Manier so richtig ohne Skrupel und Respekt herausposaunst, dann wird es immer eine grosse Masse an Leuten geben, die Dir gröhlend auf die Schulter haut.
Ist die Logik von: “endlich traut sich mal einer, die Wahrheit (=das was ich selbst denke) laut auszusprechen“
 
wer weiß schon was daran wahr ist bzw in wie fern ein drama daraus erzeugt wurde.. mit solchen artikel lässt sich herrlich verallgemeinert, andere meinungen direkt als "troll" abstempeln oder die abschaltung von kommentarfunktionen rechtfertigen. die verlage betreiben ihre eigene politik, kann man alles direkt vergessen. sie alle leben von abos, von klicks und werbeeinahme und ihren netzwerken.

nachtrag: der gute mann hat auch eine homepage seite: http://www.uwe-ostertag.de/

er gibt direkt an ein spaßvogel zu sein. braucht man den artikel überhaupt noch ernst zu nehmen?
der mann hat es mit seiner story in die zeitung geschafft und der verlag kann darüber einen ernsthaften artikel schreiben. lol
 
Zuletzt bearbeitet:
Guckt euch mal an, wie es dem Mann geht und in welchen Verhältnissen er augenscheinlich lebt.

Der Typ hat körperlich, gesundheitlich, familiär, finanziell ganz augenscheinlich die A-Karte gezogen und lässt seine Lebenswut darüber jetzt in Internetforen aus.

Der Typ tut mir leid.
 
wer weiß schon was daran wahr ist bzw in wie fern ein drama daraus erzeugt wurde.. mit solchen artikel lässt sich herrlich verallgemeinert, andere meinungen direkt als "troll" abstempeln oder die abschaltung von kommentarfunktionen rechtfertigen. die verlage betreiben ihre eigene politik, kann man alles direkt vergessen. sie alle leben von abos, von klicks und werbeeinahme und ihren netzwerken.

nachtrag: der gute mann hat auch eine homepage seite: http://www.uwe-ostertag.de/

er gibt direkt an ein spaßvogel zu sein. braucht man den artikel überhaupt noch ernst zu nehmen?
der mann hat es mit seiner story in die zeitung geschafft und der verlag kann darüber einen ernsthaften artikel schreiben. lol

Naja, aber was der da alles so raushaut. Doe katholische Kirche als "Kinderfickersekte" zu bezeichnen ist ja wohl nicht besonders lustig.
 
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