Internetseiten vom Springerverlag bald nicht mehr über mobile Safari erreichbar

butched

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Springer-Chef Mathias Döpfner wettert seit langem gegen die "Kostenloskultur im Internet" und verkündete bereits Mitte August in einem FAZ-Interview, dass Bezahlmodelle für mobile Inhalte von welt.de oder bild.de zuerst an iPhone-Besitzern ausprobiert würden - schließlich sei deren "Zahlungsbereitschaft" groß.
[...]
ür andere Smartphones, zum Beispiel der Hersteller Nokia und Blackberry, gelte diese Beschränkung nicht, so lange es noch keine entsprechende Anwendung gebe

Quelle

Über die Inhalte kann man ja denken, was man will, aber dieses Geschäftsgebahren halte ich für sehr fragwürdig, zumal es nur iPhone Benutzer betrifft.
Was denkt ihr darüber? (Bitte nicht über die Inhalte von bild.de etc. diskutieren, sondern über das Geschäftsmodell.)
 
Naja, irgendwer muss es mal ausprobieren. Wenn sie damit auf die Fresse fliegen umso besser. :)
 
Ohne jetzt die Quelle des TEs zu kennen, oder mich mit dem Thema näher befasst zu haben, kann ich meinem Vorredner nur beipflichten. Wenn der Springerverlag somit in die Offensive gehen will und sein Projekt unbedingt an iPhone-Usern ausprobieren möchte, dann hoffe ich einfach nur, dass dieser Feldversuch gründlich daneben geht.
Und still und heimlich freue ich mich einen Feed-Reader zu haben, der mir weit mehr Möglichkeiten bietet, als die lausigen Seiten des Verlags. :cool:
 
Ja, so in dieser Art etwas "auszuprobieren" finde ich wie meine Vorredner...

Nichts desto trotz, irgendwann müssen wir alle uns damit anfreunden, dass im Internet das Micropayment Einzug erhält. Dann aber im vertretbaren Rahmen, ala pro Seitenabruf 0,1ct (ins blaue spekuliert!). Technische Umsetzung bis heute aber noch nicht wirklich in Sicht...
 
Das ist eben die Ausschöpfung des Marktpotentials. Dafür gibt es sicher keinen journalistischen Mehrwert aber jeden Tag steht ein Dummer auf, der dafür bezahlen wird.
Aber ich denke, dass geht eher in die Hose.
 
Die haben selbst gesagt, dass iPhone nur der Vorreiter ist (da hier die Zahlunsbereitschaft am höchsten ist). Das wollen die für alle anderen Plattformen so haben.

Wie sie aber schnell merken werden, wird das nichts. Dann hole ich mir meine Informationen halt kostenlos woanders (unabhängig davon, dass Bild nicht bildet und ich deshalb auf andere (Online)Zeitschriften setze)
 
Das unterstreicht wieder nur die Ratlosigkeit der Verlagswelt (traditionelle Print-Medien) dem Web gegenueber.
Seit Jahren wird auf der Jahresversammlung des VDZ (coole Party, BTW! :)) immer wieder darueber diskutiert, wie man denn als Verlag das Web nutzen kann. Einen wirklichen Plan haben aber nur die wenigsten.
Einerseits brechen den Print-Medien die Umsaetze weg (weniger Anzeigen, kleinere Auflagen, ...) und der Internetauftritt der Verlage boomt mit 20-30% Umsatzsteigerung im Jahr. Nur leider ist der Anteil des Internetumsatzes im Vergleich zum Print immer noch verschwindend gering, bietet aber eine deutlich hoehere Umsatzrendite.

Und trotz recht intensiver Beschaeftigung mit dem Thema, ist noch keiner auf eine grossartige Idee gekommen und so wird halt weiter "probiert".
 
Der Haken dabei ist, dass in Deutschland durch die öffentlich rechtlichen Medien Content im Internet immer eine Alternative zur "Bezahlvariante" besteht. Solange "Blöd" und Co. nicht wirklich neue Konzepte und Inhalte bieten, zahlen für solchen Angebote eben auch nur Blöd und Co. Die Kostenlosgesellschaft wird durch die "Geiz ist geil"-Reklame propagiert und billiger (geiziger?) als kostenlos geht nun mal nicht.

Auch fernsehbetreibende kommerzielle Anbieter ärgert dies, der nächste Versuch läuft jetzt mit "HD-Bezahl-Fernsehen". Hier, so die Hoffnung, besteht noch die Möglichkeit mittels "Mehrwert" Kunden zu fangen. Bei diesen Inhalten werden sie sich aber schwer tun mich als Kunden zu gewinnen.

In anderen Ländern (England, Irland, Italien, Skandinavien) sind solche Medienbetreiber schon seit längerem "normal", oder besser, lassen sich die Kunden schon melken.
 
Wie geht das technisch vonstatten? Browser und Systemkennung des Besuchers checken? Das ist doch recht leicht zu modifizieren und dann bezahlt doch wieder niemand, richtig?

Schnapsidee … :rolleyes:
 
Leider geht die Tendenz der Anbieter Richtung bezahltem Content.

Ich habe bisher aber nirgends etwas über den Zusammenhang "bezahlter Content - Werbeeinnahmen" gelesen.

Da sicher nicht alle Nutzer für die Inhalte zahlen werden, müßte doch theoretisch mit Zunahme von bezahltem Content die Anzahl der Klicks und damit doch letztendlich die Werbeeinahmen der großen Webpages reduzieren.

Somit müßte man doch mit dem bezahlten Content ersteinmal gegen die sinkenden Werbeeinnahmen anverdienen, oder sehe ich das falsch?
 
Ich habe grundsätzlich ersteinmal nichts dagegen für gewisse Inhalte auch zu bezahlen. Allerdings muss im Vergleich zu den kostenlosen Anbietern auch ein entsprechender Mehrwert vorhanden sein.

Springer-Chef Mathias Döpfner wettert seit langem gegen die "Kostenloskultur im Internet"

Der Springer-Verlag hat doch jahrelang da mitgemacht wo er jetzt dagegen wettert. Hätte man sich schon früher in diesem Feld etwas kreativer bewegt hätte man diese Diskussion jetzt nicht in dieser Form. Dann muss man auch nicht mit Dingen wie "die Konkurrenz macht es auch, deswegen sind wir gezwungen ebenso..." daherkommen.
 
Somit müßte man doch mit dem bezahlten Content ersteinmal gegen die sinkenden Werbeeinnahmen anverdienen, oder sehe ich das falsch?

Ich denke, das siehst Du ganz richtig. Ich zitiere noch mal aus dem oben verlinkten Kommentar:

"Fakt ist ...: Das, was der Leser [für Printed Content] bezahlt, reicht längst nicht, um den Inhalt zu generieren. Das Experiment, das Printprodukt dafür ausreichend hoch zu bepreisen und auf Anzeigen zu verzichten, wagt aus gutem Grund so gut wie niemand. Denn der Leser ist nicht bereit, neben den Distributionskosten auch noch den Inhalt zu finanzieren. Aber genau dieser Denkfehler führt zur Diskussion über Paid Content."

Alex
 
Wenn die BILD.de Seite für iPhone Nutzer gesperrt wird, dann kann das nur bedeuten, dass hier der durchschnittliche IQ in den nächsten Monaten wohl steigen wird. Gut für das Forum! Danke Herr Springer-Chef.

:D
 
Hauptsache sie bringen ihr Klatschmagazin raus und die normale Internetseite bleibt kostenfrei, denn dann hat BILDBLOG immer was zu tun :D
 
Mal abgesehen von dem Diskriminierungsfaktor, der wirklich eine absolute Frechheit ist, finde ich das im Hinblick auf den Arbeitgeber von Kai Diekmann gar nicht mal so schlecht.

Bislang musste ich die Seiten von Springer immer vorsichtig umschiffen, nun muss ich mir bald keine Sorgen mehr machen.

Ich würde nichts vermissen und vielleicht steigen einige Leute ja mal auf weniger fragwürdige Informationsquellen als die Bild oder die BZ um... Das kann uns allen nur gut tun.

Im übrigen stimme ich kaloneubauer zu:

Umsonst ist Webkontnent nicht, solange er werbefinanziert ist.
Das muss man auch mal sehen: Also entweder werbefinanziert oder Premium-Bezahlkontent aber dann ohne Werbung.
 
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