Indesign in der Druckvorstufe: Drucken ohne Akrobat Distiller?

madmarian

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Hallo,

ich bin gefrustet: seit ca. 5 Jahren nun arbeite ich mit Indesign, eigentlich schon seit der ersten Beta. Vorher und auch jetzt noch immer wieder muss ich mit Quark herumdoktoren, aber Indesign ist mir wirklich lieber. ABER: immer, wenn es beim Druck Probleme gibt, schieben die Drucker es auf Indesign. Mal abgesehen davon, dass man früher nur offene Quark-Dateien abliefern konnte, wenn man 100% sicher gehen wollte, inkl. aller schriften und Bilder. Das ist ja nicht mehr Zeitgemäß, ich muss oft schnell und via Email druckaufträge verschicken und nutze die eingebaute PDF-Funktion bei Indesign (z.Z. CS1). In 95% der Fälle werden diese Dateien richtig gedruckt (Offset Heidelberger etc), in manchen wenigen Fällen gab es Probleme mit den Transparenzen (besonders im Digitaldruck). Ein Adobe-Vertreter meinte, mit Indesign kann man professionelle PDFs erstellen. Daher könnten meine Probleme eventuell von falschen Voreinstellungen (in transparenzen und anderen einstellungen) her resultieren. Die Durckereien behaupten aber, ohne AkrobatDistiller ließe sich kein professionelles PDF erstellen.

Wollte gestern einen Proof von einem Cover drucken lassen; das PDF wurde völlig zerschossen (freigestelle Bilder hatten plötzlich Füllfarbe im Rahmen, Schrift farbig hinterlegt statt schattiert etc). Der Export als EPS aus Indesign schlug auch fehl- es fehlten im Anschluss die Schriften! Wieso wurden die nicht mit eingebunden? Hätte ich das anders einstellen können?

Es ist zum Kotzen... gibt es ohne Akrobat Distiller keinen Weg, ein Indesign Dokument fein verpackt druckfähig anzuliefern????? Warum liefert Indesign seine Software dann mit so einem miesen PDF-Writer aus?!? Wer kann hier mal was fundiertes zu dieser Thematik sagen?!



...muss in Kürze einen Katalog, 250+ Seiten, erstellen. Zuletzt habe ich ihn mit Quark gemacht, war eine Woche Stress, um die Daten druckfähig als PDF zu generieren (mit Akrobat Distiller). Auf meinem Mac habe ich aber nur Indesign, ohne Akrobat Distiller, und ich habe auch nicht mal eben 600€ für das Tool über... Daher will ich erst einmal wissen, ob mit dem Distiller plötzlich alles eitel Sonnenschein ist, oder ob die Druckereien dann mosern, ich hätte den Distiller falsch eingestellt wtc... irgendwas werden die ja immer finden, wenn was schief läuft....
 
Hallo,

dann versuch ich mal mein Glück :)

Ich arbeite selbst in der Druckvorstufe
und bekomme daher Daten der unterschiedlichsten
Art (von PowerPoint bis PDF/X-3) und
Herkunft. Grundsätzlich (das behaupte ich
jetzt einfach mal) sind aus InDesign ex-
portierte PDFs druckbar! Es hängt wie so oft
von der zur Verfügung stehenden Technik
bzw. dem Ersteller und dem Wissen des
Druckereimitarbeiters ab.

Der Grund warum viele Druckereien InDesign
verteufeln, ist der, dass dieses Programm
schon jetzt Funktionen inne hat, die man
nicht so einfach gedruckt bekommt. Ein weiterer
Grund ist der, dass InDesign für viele neu
ist und daher, entgegen Quark das man in-
zwischen in und auswendig kennt, für viele
Probleme verantwortlich macht.

Beispiele für Probleme die durch InDesign-
PDF-Exporte entstehen können sind u.a:

· CID-Kodierung der Schriften
· nicht oder nicht korrekt reduzierte Transparenzen

Ob jetzt der Distiller oder InDesign-PDF-Export
die besseren PDFs erstellt; darüber kann man
sich jetzt streiten. Tatsache ist, dass der Distiller
eben ein in der Druckvorstufe bewährtes Tool
zur PDF-Erzeugung ist und weitreicherende
Einstellungsmöglichkeiten bietet.
Viele Druckereien bieten auch Einstellungssets
für Transparenzreduzierungsvorgaben, Druck-
vorgaben oder auch PDF-Exportvorgaben zum
Download an.

Mein Tipp an dich. Die Daten immer gemäß den
Anforderungen der Druckerei erstellen. Wenn
du den Acrobat Pro (ab Version 6) hast, einen
Preflight vor Druck machen. Zusätzlich bieten
viele Druckereien auch die Herstellung eines
standrichtigen Formproofs bzw. farbverbindlichen
Proofs an. Zu dem würde ich mir eine kompetente
Druckerei suchen, die dir in technischen Fragen
weiterhelfen kann und nicht einfach auf die
Anschaffung eines Programms verweist.

Ich bin mal gespannt, was die anderen meinen.



Gruß
Ogilvy
 
Zuletzt bearbeitet:
Nuja, also da ja Indesign von Adobe ist und der Distiller auch, sollte man davon ausgehen, dass das schon richtig funktioniert. Aaaaaaber, nicht umsonst gabs das grosse erste-Indesign-Version-erstellte-Pdf-Debakel wie ich es so gerne nenne (ok, ehrlich gesagt hab ich mir das gerade ausgedacht, aber nur den Begriff, nich das Debakel).
Da wars doch so, dass sich Pdfs aus Indesign kaum haben belichten lassen.

Aber das ist nur die eine Seite, die andere ist: Was läuft für eine Ripversion vor den Belichtern/Ctps etc? Diese müssen natürlich auch in der Lage sein alles gelieferte verarbeiten zu können und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Druckereien die immer auf dem neuesten Stand halten (kostet ja Geld ;) ) und ich musste heute schmerzlich feststellen, dass nichtmal die neuesten Ripversionen alles können :(

Achso, jetzt habe ich so viel schreiben wollen und hab bestimmt wieder die Hälfte vergessen..... wir arbeiten hier auch seit Jahren mit dem Distiller, und der liefert durchweg gute Ergebnisse.

Öhm, ich muss weg, die blöde Indesignbelichtung is durch.... :D

übrigens tummelt sich in dem Forum http://www.hilfdirselbst.ch glaube ich jemand von Adobe rum, auf jedenfall beantwortet er die Fragen sehr kompetent und auf dieses Thema bezogen ist das Forum auch zu empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hilfdirselbst.ch kenne ich, erste Adresse, wenn es um Probleme mit Layout tools geht. Der Spezialist, Mr. Ulrich, ist wirklich ein netter und kompetenter Indesign Fachmann, den ich schon in vergangenheit schön genervt habe... dachte, ich gebe macuser.de mal 'ne Chance ;-)
 
Hallo,

auch ich arbeite im Bereich Druckvorstufe und schließe mich im Großen und Ganzen (schreibt man das eigentlich groß oder klein...) Ogilvy an.

Die von dir geschilderten Probleme (Füllfarben im Rahmen, etc.) scheinen mir auf eine Transparenzensache hinzuweisen.
Da liegt eben der Hund begraben - wie das auch der Kollege Ogilvy schon sagte - InDesign kann Sachen (wie eben Transparenzen), die so nicht druckbar sind. Egal wie und mit welcher Technologie muss eine Transparenz immer erstmal umgerechnet (reduziert) werden. Das kann im InDesign, im Acrobat oder im RIP passieren. Im RIP ist wohl die schlechteste Variante, denn da ist irgendwas eingestellt und da rührt auch in der Regel niemand dran rum. Ob das jetzt im Acrobat oder im InDesign besser geht... ich denke darüber kann man diskutieren.

Ich persönlich finde, daß man im Acrobat etwas detaillierter zu Werke gehen kann. Bedenkt man aber, daß man im InDesign ja den kompletten Einfluss auf die Layoutdatei hat, sollte man damit und den Transparenzreduzierungseinstellungen das Gleiche erreichen können.

Gruß
hoffMan
 
madmarian schrieb:
...muss in Kürze einen Katalog, 250+ Seiten, erstellen. Zuletzt habe ich ihn mit Quark gemacht, war eine Woche Stress, um die Daten druckfähig als PDF zu generieren (mit Akrobat Distiller). Auf meinem Mac habe ich aber nur Indesign, ohne Akrobat Distiller, und ich habe auch nicht mal eben 600€ für das Tool über... Daher will ich erst einmal wissen, ob mit dem Distiller plötzlich alles eitel Sonnenschein ist, oder ob die Druckereien dann mosern, ich hätte den Distiller falsch eingestellt wtc... irgendwas werden die ja immer finden, wenn was schief läuft....

Also mal ehrlich... wieviel Cent bekommst du pro Seite, wenn bei einem 250 Seiten Projekt nicht mal ne Acrobat Version rentabel einzusetzen ist?

Selbst wenn der ID PDF Export zu 100% dem entsprechen würde, den der Distiller generiert, würde dir ohne Acrobat nach wie vor jegliche Möglichkeit fehlen deine Arbeit zu checken und zu verifizieren.

Ohne Acrobat PDFs abzuliefern ist russisch Roulette.

Grundsätzlich sind aber die aus ID CS 2 erzeugten PDFs denen des Distillers ebenbürtig. Einige Dinge gehen nur mit dem einen, dafür umgekehrt andere nur mit dem anderen Tool. Ich denke dein Problem ist einfach mangelndes Knowhow in Sachen PDF-erstellung.

Wenn du dich da nicht noch ausgiebig einfuchsen willst (das wird dich allein schon für Softwaretols und Schulungen ein vielfaches des Acrobat Pro Preises kosten), solltest du es außer Haus geben.

MfG

ThoRic

PS: Adobe Mitarbeiter bei HDS? ;-)
Da dürfen die frischen Supportmitarbeiter mitlesen, haben allerdings schreibverbot.
:D :D :D
 
Zuletzt bearbeitet:
EHEMALIGE Mitarbeiter, ja. Kein Schreibeverbot, sondern Moderator.

Was den Katalog angeht: natürlich verdiene ich nicht schlecht an dem Katalog, aber ich kann dennoch nicht jedes mal, wenn mir irgend ein Tool etc. fehlt, es mir einfach kaufen. Und momentan bin ich eh schon gut verschuldet, weil ich mein Büro zugunsten meines Nachwuchses umlegen musste und dafür für einige tausend euro ausbauen musste. Dafür geht der Gewinn aus dem Katalog erst einmal drauf.

Wenn es ans Geldausgeben geht, warum sollte ich 600€ für etwas ausgeben, was indesign bereits kann? Meine Frage bezog sich ja genau darauf: ist es notwendig, Acrobat zu haben, oder reicht Indesign aus, um professionelle PDFs zu erstellen. Der eine sagt, Indesign reicht aus, der andere beschimpft mich als Geizhals...

Ihr scheint ja alle hochbezahlte Grafiker ohne Familie zu sein... ich bin Selbständig, und muss mir meine programme und equipment selber kaufen. Dann muss noch meine Familie davon leben können, und zwei Katzenl, von der eine ein Leberproblem hat... heul... was das Spezialfutter kostet.... dagegen ist Acrobat nix...

...*schnüff.. ok, ausgeheult, nun geht's mir besser.
 
madmarian schrieb:
Wenn es ans Geldausgeben geht, warum sollte ich 600€ für etwas ausgeben, was indesign bereits kann?
Vielleicht weil Indesign keinen PDF-Preflight-Check durchführen kann? Ich wette, nach dem ersten versiebten Druckjob änderst Du Deine Ansichten. Übrigens, weder ThoRic noch ich bekommen eine Provision, wenn Du den Acrobaten kaufst. Aber wir alle kennen quengelnde und heulende (Neu-)Kunden, die das zuvor so ähnlich gesehen haben wie Du ...

Jeder so, wie er mag. Bis dahin: Guten Appetit und gute Besserung - Deiner Katze natürlich. ;)

Grüße vom Produktioner! bunny
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht dass ich Probleme mit Destiller/Acrobat hätte, doch bei grösseren komplizierteren Aufträgen traue ich einfach dem Programm (oder meinen Kenntnissen davon) nicht. Also, kein Problem mit diversen Druckereien, ich sende die InDesign-Dateien und die Druckereien wandeln es selbst in PDFs um. So bin ich aus dem Schneider. Und wurde bis heute noch nicht entäuscht. Übrigens, grosse Dateien zu senden kein Problem, mache ich Nachts via http://www.yousendit.com/ . Die transferieren bis ein GB ohne probleme und schnellem download.
 
Andererseits habe ich mit offenen Dateien schon die wahnwitzigsten Dinge erlebt, über fehlende oder verschobene Bilder bis hin zu einer leicht anderen Laufweite, die den Umbruch ad absurdum geführt hat. Anschließend haben sich die Druckereien gesträubt, die Verantwortung zu übernehmen ... da war mal gar keiner aus dem Schneider. ;)

PDF oder offene Dateien: Proofs, Kontaktabzüge und wachsame Holzaugen sind auf jeden Fall Pflicht. Einzelne Jobs lassen sich vielleicht noch als offene Dateien handeln, bei mehreren Jobs pro Tag bremsen die nur den Wörkfloh ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, aro74, klar setze ich Proofs etc. voraus. Allerdings auch qualifizierte und wachsame Drucker. Mir ist in den letzten Jahren in digitaler Druckvorstufe nur zweimal ein gewaltiges Malheur passiert. Beide Male waren es Schriftprobleme, die auch ich bei der Druckabnahme vor Ort übersehen hatte. Ansonsten, ob ich in Mailand, Barcelona oder in Deutschland zur Druckabnahme erscheine. Nie Probleme mit den Originaldateien. Übrigens, es sind zum Teil mehrsprachige Projekte mit einem Datenwust von über 500 MB.

Gruss Jürgen
 
- Prinzipiell kann man aus ID druckfähige Daten exportieren
- vielen Druckereien können noch kein PDF 1.4, also solltest Du die Transparenzen "flach rechnen".
- Acrobat brauchst alleine schon deshalb, um das PDF zu prüfen. Das Programm ist Grundvoraussetzung für deinen Job, da gibts nix zu diskutieren.
 
Hallo,

> - vielen Druckereien können noch kein PDF 1.4, also solltest Du die Transparenzen "flach rechnen".

_Keine_ kann Transparenzen. Die werden für den Druck immer flachgerechnet.

Und das 1.4 'ausnahmsweise_aber_nur_ohne_Transparenzen' akzeptiert wird, liegt einfach an dem dummen Bug des Acrobat 5, der jedes gesicherte PDF, auch wenn nur unerhebliches geändert wurde, in Version 1.4 wandelt(e).

> - Acrobat brauchst alleine schon deshalb, um das PDF zu prüfen.
> Das Programm ist Grundvoraussetzung für deinen Job, da gibts nix
> zu diskutieren.

Wird das hier ne Abstimmung? ;)
Was die meisten schreiben stimmt?

MfG

ThoRic
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Druckerei druckreife PDFs verlangt, führt imho kein Weg an Acrobat vorbei, das sehe ich genau so wie weebee. Jürgen, Du gehst im Endeffekt keinen anderen Weg: Nur erledigt Dein Dienstleister (Druckvorstufe der Druckerei) diese Arbeit für Dich. Die Entscheidung fürs Outsourcing verlagert nur das Problem.

Günstige Druckpreise bekomme ich nur, wenn ich der Druckerei einwandfreie Daten liefere. Und zu diesem Arbeitsschritt gehört zwingend Acrobat, Punkt. Ohne Bohrer kann der Zahnarzt keine Löcher machen. :D

In den letzten Jahren tendieren meine Jobs stark zu kleineren Auflagen und Umfängen, dafür hat sich die Zahl der Jobs stark erhöht. Fällt dann pro Job noch eine Stunde Datenhandling in der Druckerei an, wird's viel zu teuer und ineffizient. Deswegen erzeuge ich lieber gleich PDF/X-3 und Proofs nach Medienstandard. So weiss ich genau, was der Drucker bekommt und er weiss, was mein Kunde aufs Papier gebracht haben möchte.

Apropos wachsame Drucker: Einer meinte während einer Drucküberwachung mal zu mir, ich wisse ja, wie die Maschine zu bedienen sei - er wäre mal 'ne halbe Stunde weg, um Papier zu schneiden ... :eek: :p
 
ThoRic schrieb:
Wird das hier ne Abstimmung? ;)
Was die meisten schreiben stimmt?

MfG

ThoRic

Nee, aber wenn ich das schön höre, kriege ich 'ne Krise. Soviel Software braucht man als Grafiker ja nun wirklich nicht. Was kommt als nächstes?: "Ich brauch kein Indesign, Wörd reicht ja auch"?
 
ThoRic schrieb:
_Keine_ kann Transparenzen. Die werden für den Druck immer flachgerechnet.

… theoretisch, wenn der RIP die Daten verstehen kann. Ältere interpretieren sie einfach nur falsch/gar nicht. Und genau das ist ja hier das Problem.
 
Hallo weebee,

das war ja auch keine Kritik,

ich find nur befremdlich das jetzt schon vier Mann das selbe, zum Teil schon mehrmals, geschrieben haben, vom Urposter aber keine Reaktion kommt.

MfG
ThoRic
 
Ah, verstehe. Danke.
 
PDF in der Druckvorstufe

hallo,

mische mich mal ein: wenn du mehr hintergrundinformationen über
das erstellen von druckoptimierten PDFs haben möchtest, kann
ich dir sehr 'pdf in der druckvorstufe' von video2brain empfehlen.
das ist eine dvd-schulung, die alles für grafiker wissenswerte und
notwendige zum erstellen von PDFs erklärt. u.a. auch der export
aus verschiedenen layoutprogrammen und dem distiller.
für alle denen davor graut (wie mir) dicke bücher zu wälzen eine
prima sache, da alles sehr verständlich von der basis an erklärt wird.
(kann man auf der website von video2brain bestellen oder gelegentlich
bei ebay ersteigern)

*babu
 
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