Hallo manile!
Der Acrobat (Pro) kann etliches von dem, was Du möchtest im Rahmen von OCR und Optimierung gescannter Seiten, allerdings nur mit vollautomatischen Funktionen, auf die der Anwender wenig Einfluss hat, und z.T. nicht im positiven Sinne überraschenden Ergebnissen, und natürlich einige hundert Euro von kostenlos entfernt.
Die meisten PDF-Werkzeuge einschließlich der OCR-Programme beherrschen nur Drehungen um 90° oder vielfache. Abbyy FineReader hat eine vollautomatische Entzerrungsfunktion, deren Ergebnisse mir eher zufällig erscheinen, und eine halbautomatische Perspektivkorrektur, die sich, wie der Name andeutet, auf Verzerrungen in der 3. Dimension wie hochgewölbte Seiten oder Kamerawinkel bezieht. ReadIris soll eine gute Winkelkorrektur haben, kenne ich aber nicht. Auch bei diesen Apps sind wir € 60 bis 150 von kostenlos entfernt.
Kostenlos nutzen kannst Du den GraficConverter von Lemkesoft, wenn Dir eine share-ware-Mahnung und 30 Sekunden Wartezeit nichts ausmachen (Vollversion ca. 35 €). Das Programm verfügt über ein – etwas träges – Radiergummi, ein Tonwert- und ein Kontrast/Helligkeits-Werkzeug zur Verbesserung der Lesbarkeit, eine gute Beschneidefunktion, kann Ränder auch anfügen und hat mehrere Werkzeuge zur Winkelkorrektur, von denen ich vor allem das Drehen mit Hilfslinie nutze ([cmd]+[alt]+[4] drücken und die Linie nachziehen, die im Ergebnis senkrecht oder waagerecht sein soll). Erster Nachteil ist hier, dass "einzelne Seiten" praktisch auch einzelne Dateien bedeutet (Die Bearbeitung einzelner Seiten innerhalb eines PDF ist möglich, aber dermaßen träge, dass ich in 15 Jahren nie die Geduld aufgebracht habe nachzuprüfen ob, die wenig überzeugenden Ergebnisse – was die Wirkung bestimmter Maßnahmen auf eine oder mehrere Seiten angeht – durch Fehlbedienung meinerseits verursacht wurden oder so sein sollen). Der GraficConverter kann aber aus einzelnen Dateien mehrseitige PDFs generieren. Der zweite Nachteil ist, dass die PDFs, die der GraficConverter ausgibt nicht gerade speichersparend sind. Je nachdem, wie gut das scan-Programm komprimiert hat kann die Ausgabedatei leicht drei- oder auch zehnmal so viele Bytes schlucken wie die Ursprungsdateien. Das ist bei Vorschau nicht besser. Auch wenn man nur einzelne Seiten mit Hilfe von Vorschau anstelle der schiefen Seiten wieder einfügt muss man mit mehr Speicherverbrauch rechnen.
Mit GIMP, PhotoLine oder PhotoShop, vermutlich auch PixelMator sollte dies ähnlich funktionieren. Doch selbst in PhotoShop (immerhin vom PDF-Erfinder Adobe) finde ich die PDF-Behandlung eher stiefmütterlich (ja ja, die wollen ja auch, dass Du Acrobat nutzt). Die drei anderen habe ich noch nicht verwendet.
edit 1: Schreibweise korrigiert; edit 2: Zeichensetzung