Ich benutze iListen seit einigen Wochen in der deutschen Version 1.6.4. Meine ersten Erfahrungen waren sehr ernüchternd. Da benutzte ich allerdings kein Headset, sondern nur das interne Mikro des Notebooks.
Der Test des Mikros mit iListen im entsprechenden Menü zeigte auch nur eine unzureichende Qualität des Mikros für Sprach aufnahmen an "poor quality") Dann kaufte ich mir ein Plantronics Headset. Das ist das DSP-100 (die anderen, teureren USB Modelle sind in den Aufnahmeeigenschaften des Mikros identisch) und siehe da, es ging gleich viel besser, nachdem ich das neue Mikro eingerichtet hatte. Anzumerken ist auch, dass die Position des Mikros vor oder besser etwas unter dem Mund, bei jedem Aufsetzen des Headsets stimmen sollte. Atemgeräusche können sonst schnell zu Diktierfehlern führen.
Etwas Training bedarf es schon. Das sollte man nicht vergessen. Zum einen gibt es da die Trainingstexte, anhand derer das Programm die Sprachmuster des Diktierenden erlernt und es lernt aus den Fehlern. Treten beim Diktat Fehler in der Erkennung auf, kann man diese berichtigen. So lernt das Programm auch neue Wörter. Das Programm kann außerdem aus Textdateinen den Schreibstil des Ditkierenden lernen.
iListen kann durch Sprachbefehle gesteuert werden. Dazu muss man aber das notwendige Befehlsvokabular lernen. Wer das nicht möchte, kann das Programm natürlich auch mit der Maus über die Menüs steuern.
Das Programm diktiert in jede Anwendung, in die geschrieben werden kann.
Erwirbt man das Programm, so erwirbt man die US Basisversion. Damit kann man in englischer Sprache diktieren (für nicht Muttersprachler des US Englischen ist das nach meiner Erfahrung nicht ganz so einfach, wie das Diktieren im Deutschen). Die deutsche Sprache wird als SprachPaket zusätzlich installiert. Bei der Einrichtung des Programms wird für jede Sprache ein Profil angelegt. Es lassen sich so auch Profile für verschiedene Benutzer anlegen. Ein Profil für jede Sprache bedeutet aber auch Training in jeder Sprache. Die Einrichtung des Mikros ist dagegen für alle Profile. Die Profile lassen sich speichern und ständig mit dem Neugelernten sichern, was für eine Übertragung auf einen anderen Rechner oder die Sicherung für eine mögliche Neuinstallation wichtig ist. Beim Diktieren kann immer nur eine Sprache diktiert werden. Allerdings kann das Programm z.B. in der deutschen Version auch englische Wörter erlernen, wenn man die oft benötigt, wie "Server, Client, Outsourcing, ...".
Wichtig zu bemerken ist, das Programm beherrscht derzeit nur die ALTE Rechtschreibung. Nutzt man die Autokorrektur von Schreibprogrammen, kann man das teilweise ausgleichen. Das Vokabular ist sehr umfassend aber eher im allgemeinen Sprachbereich gehalten. Eine Reihe von Wörtern, die aus Wortzusammensetzungen bestehen, erkennt das Programm als zwei Wörter. Man muss sie dem Programm als ein Wort beibringen.
Seit kurzem gibt es ein Update auf 1.6.5 für die US Version. Installiert man dieses, so verweigert das deutsche Sprachpaket den Dienst mit dem Hinweis auf eine neuere deutsche Version. Die aber liegt zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Beitrags nicht vor. Auf eine Antwort von MacSpeech warte ich seit einer Woche. Application Systems Heidelberg, die in Deutschland den Generalvertrieb für iListen übernommen haben, habe ich mal informiert über das Problem.
Auf der MacSpeech Homepage gibt es einen Pressetext zur Übergabe des Generalvertriebs an ASH. Da heißt es dann auch "The version of iListen currently shipping for German is 1.6.4. Those who purchase and register will receive a free update to the recently announced version 1.6.5 when the German version becomes available." Ein Update ist damit wohl angekündigt. Wann das aber kommt, ist offen. Das letzte Update auf 1.6.4 hatte wohl sehr lange gedauert. Vielleicht ist man diesmal schneller.
Mein Fazit bisher:
Insgesamt macht das Programm schon einen recht guten Eindruck auf mich. Je mehr man damit arbeitet, desto besser wird es. Dann kann man tatsächlich recht flott damit arbeiten. Bis man aber nahezu perfekte Ergebnisse erhält, bis dahin dauert es wohl eine Weile. Eine ständig Nachkontrolle bleibt einem vermutlich nie erspart.