Ich bins, der Peter - ach ne, #18734322H

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StruppiMac

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http://www.heise.de/newsticker/meldung/90890/from/rss09
"Identifikationsnummer für alle Bürger kommt ab Juli"

Im Kampf gegen den Terror muss ein jeder Mensch halt mit Einschränkungen seiner Freiheit rechnen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als es gegen das Gesetz verstieß, alle Bürgerinnen und Bürger der Bananenrepu...äh...Bundesrepublik Deutschland mit einem unverwechselbaren Kennzeichen zu versehen um den Bestand jederzeit kontrollieren zu können.

:rolleyes: Schöne neue Welt
 
Ich hab damals mit dem Musterungsbescheid meine PK bekommen. Die ist heute mehr oder weniger meine Sozialversicherungsnummer. Meine Steuernummer ist eine andere, ok.

Ich weiß jetzt nur nicht, was es letztlich ausmacht, ob jemand meinen Namen, das Geburtsdatum und den Geburtsort hat, oder meine ID-Nummer. Hab ich was übersehen?
 
Ich fände das Klasse, da könnten dann auch andere mal die oberen 10000 sein, nicht immer nur dieselben. :D


dasich
 
@ Dasich: :D

Im Kampf gegen den Terror scheint sich alles zu legitimieren, was dazu dient, die Schäfchen besser zu verwalten, zu klassifizieren und zu überwachen. Wenn das so weitergeht, (und das wird es, denn dem durchaus vagen Konzept von Terrorismus sind ja keine Grenzen gesetzt) dann produzieren sie bald ungewollt ihren eigenen Terrorismus, in Form von Widerstand gegen den Überwachungsstaat.

Naja, so lange sie mir nicht mit einem Chip-Implantat kommen, ist 's noch auszuhalten. ;)
 
Der Kampf gegen den Terror ist doch schon längst entschieden. Die Terroristen haben gewonnen.

cctvid0.jpg


Trotzdem versucht man die Probleme immer noch an der falschen Stelle zu packen statt an ihrer Wurzel. Ausserdem, wenn ein Teufel den anderen Teufel vernichten sollte, bleibt ja immer noch einer übrig.
 
Wenn das so weitergeht, (und das wird es, denn dem durchaus vagen Konzept von Terrorismus sind ja keine Grenzen gesetzt) dann produzieren sie bald ungewollt ihren eigenen Terrorismus, in Form von Widerstand gegen den Überwachungsstaat.


An dem Punkt muss man sich fragen, was zuerst da war. Der Hang zum Terrorismus oder die Idee, etwas wichtiges ändern zu wollen.
 
Naja,

im Grunde wird doch nur die Steuernummer die von Bundesland zu Bundesland verschieden ist durch eine einheitliche Nummer ersetzt wenn ich das recht verstehe.

Der Aufbau der Nummer irritiert mich da ehr. Wie will man einen Dr. Titel und die Adresse in eine Nummer packen wenn der betreffende gerade erst gebohren ist? Welcher Bürokrat hat sich denn sowas hirnrissiges ausgedacht?
 
An dem Punkt muss man sich fragen, was zuerst da war. Der Hang zum Terrorismus oder die Idee, etwas wichtiges ändern zu wollen.

Ich glaube nicht, dass dem Terrorismus eine Neigung vorangeht. Sondern eher ein Ideal, oder besser gesagt eine Idee der Veränderung, ausgehend von einer unterdrückten Minderheit.

Für mich ist Terrorismus immer noch etwas sehr abstraktes, weil die Ideale die verschiedene "terroristische" Gruppen verkörpern grundsätzlich nichts miteinander zu tun haben und das sog. terroristische Netzwerk Al Qaida, einfach überhaupt keine überschaubare Struktur aufweist, wie wir sie beispielsweise von der ETA kennen. Dazu kommt, dass man abhängig vom Standpunkt, Terroristen bspw. auch als Freiheitskämpfer betrachten könnte.

In dem Maße wie ein zum Polizeistaat tendierender Staat von dieser etwas abstrakten Bedrohung profitiert, stellen sich des öfteren wunderliche Fragen.
 
Man könnte auch behaupten, dass man sich sich selbst aufwerten will. Dann sagt man sich "Hey, ich mache was, um anderen Leuten die Wahrheit zu bringen" und bringt halt Leute um. Man opfert sich einer Sache und ist dann mehr wert. Ob nun der Frontsoldat, der Gotteskrieger oder der RAF-Käpfer: Sie sind alle bereit, für "für die Sache" zu kämpfen und zu opfern.

Meine Behauptung ist nun, dass die Opferbereitschaft latent zuerst da war und nur noch nach der richtigen Idee gesucht wurde, um ein übergeordnetes Ziel zu haben. Nix mit Pragmatismus, nee. Große Ideen verlangen große Menschen und große Opfer. "Ich mach das ja nicht für mich, sondern für Euch!"
 
Man könnte auch behaupten, dass man sich sich selbst aufwerten will. Dann sagt man sich "Hey, ich mache was, um anderen Leuten die Wahrheit zu bringen" und bringt halt Leute um. Man opfert sich einer Sache und ist dann mehr wert. Ob nun der Frontsoldat, der Gotteskrieger oder der RAF-Käpfer: Sie sind alle bereit, für "für die Sache" zu kämpfen und zu opfern.

Meine Behauptung ist nun, dass die Opferbereitschaft latent zuerst da war und nur noch nach der richtigen Idee gesucht wurde, um ein übergeordnetes Ziel zu haben. Nix mit Pragmatismus, nee. Große Ideen verlangen große Menschen und große Opfer. "Ich mach das ja nicht für mich, sondern für Euch!"


Ich bestreite nicht, dass das Zornpotential sehr schnell von den sog. Führern ausgenutzt werden kann und dann ein Ideal nur noch als Fassade dient. Ich denke jedoch, dass im Ursprung immer ein Form der Ungerechtigkeit gelegen hat, die es zu bekämpfen galt. Die Idee entspringt nicht einem glücklichen Zufall sondern leitet sich aus den unglücklichen Zuständen (resp. Umständen) ab. Was nachher mit dem Gewaltpotential gemacht wird ist eine andere Sache. Ich glaube sogar, dass die Opferbereitschaft, von der du ausgehst, ebenso eine Konsequenz der Umstände ist und mit dem Willen zur Veränderung einhergehen, also auch mit dem Ideal. Aber wie gesagt, wie dieses Gewaltpotential eingesetzt wird liegt letztendlich in den Händen von einigen, die sich möglicherweise korrumpieren lassen und Opferbereitschaft bewusst fördern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich behaupte, dass man in jeden menschlichen Lebensbereich eine Ungerechtigkeit hineinkonstruieren und dann sich köstlich dran empören kann.
 
Ich behaupte, dass man in jeden menschlichen Lebensbereich eine Ungerechtigkeit hineinkonstruieren und dann sich köstlich dran empören kann.

Angesichts eines bürgerlichen Spießertums hast du wahrscheinlich nicht ganz Unrecht. Aber es gibt doch nachweislich Ungerechtigkeiten, gegen die zu kämpfen sich gelohnt hat. Man denke an Rechte der Afro-amerikanischen Bevölkerung in Amerika, ein Wahlrecht für Frauen, Resistenzler während des 2. Weltkriegs, Arbeiterrechte usw. Wer sind wir schon, dass wir über die Legitimität der Gründe urteilen könnten?
 
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Wiedermal eine Änderung, von der niemand normalerweise etwas mitbekommen würde. Wozu auch? Es ist schlicht egal.

Aber wie immer handelt es sich um ein willkommenes Fressen für die Pseudointellektuellen dieser Welt.
 
Angesichts eines bürgerlichen Spießertums hast du wahrscheinlich nicht ganz Unrecht.

Verstehe ich nicht. Was hat das mit Spießertum zu tun?

Aber es gibt doch nachweislich Ungerechtigkeiten, gegen die zu kämpfen sich gelohnt hat. Man denke an Rechte der Afro-amerikanischen Bevölkerung in Amerika, ein Wahlrecht für Frauen, Resistenzler während des 2. Weltkriegs, Arbeiterrechte usw. Wer sind wir schon, dass wir über die Legitimität der Gründe urteilen könnten?

Ich behaupte nicht, dass es woanders Konflikte gibt, die im Grunde über das Leben von Menschen entscheiden. Ich bin mir auch klar, dass die Formel für die Legitimität nicht ganz einfach ist. Ich bin mir auch sicher, dass Demonkratie antinomisch sein muss. Die Wiedersprüche gilt es, zum Teil aufzuklären. Das jedoch führt zu einer Zunahme an Komplexität, die nicht allem Menschen gerecht wird, was dann wiederum die Demokratie gefährdet. Wodurch wird nun die Demokratie stabiler und wodurch instabiler?
 
Verstehe ich nicht. Was hat das mit Spießertum zu tun?

Na, dass man sich in jede Lebenssituation eine Ungerechtigkeit hineinbauen kann, und sich dann darüber empören kann. Das allgemeine Rumnörgeln, falls man das so nennen kann. Vielleicht habe ich den Begriff etwas zu sehr gedehnt oder einfach falsch verstanden.

Ich behaupte nicht, dass es woanders Konflikte gibt, die im Grunde über das Leben von Menschen entscheiden. Ich bin mir auch klar, dass die Formel für die Legitimität nicht ganz einfach ist. Ich bin mir auch sicher, dass Demonkratie antinomisch sein muss. Die Wiedersprüche gilt es, zum Teil aufzuklären. Das jedoch führt zu einer Zunahme an Komplexität, die nicht allem Menschen gerecht wird, was dann wiederum die Demokratie gefährdet. Wodurch wird nun die Demokratie stabiler und wodurch instabiler?

Stabilität ist in meinen Augen ein trügerischer Begriff, insofern man darin eine Bewegungslosigkeit sehen kann. Ich glaube gerade das antinomische Verhältnis innerhalb des demokratischen Prozesses macht überhaupt das demokratische an ihm aus. Dass das mit Risiken verbunden ist, sieht man bspw. an einer Partei wie der NPD. Aber ich glaube die Risiken sind es wert. Was die Zunahme an Komplexität angeht, so bin ich sicher, dass eine wirkliche Demokratie eben immer komplexer sein wird um den meist möglichen Menschen gerecht zu werden. Natürlich kann man nicht jedem gerecht werden aber unsere kommunikativen und technologischen Fortschritte erlauben einer immer breiteren Masse an Menschen eine aktive Mitarbeit am politischen Prozess.

Die Form von Terrorismus auf die wir hier reagieren müssen befindet sich aber schon außerhalb eben dieser Demokratie und gehört somit auch nicht in das antinomische Verhältnis der Demokratie selber. Ich glaube, das macht es so schwierig angemessen darauf zu reagieren, da hier der normale demokratische Prozess versagt und eben durch den Terrorismus doch indirekt beeinflusst wird. EDIT: Man riskiert in der Reaktion auf den Terrorismus seine eigenen demokratischen Wurzeln zu verlieren. Ich glaube hierin liegt die wahre Macht des Terrorismus und nicht in einzelnen Attentaten.

Ich will ja auch keineswegs den internationalen Terrorismus legitimieren. Mir scheint jedoch, dass eben dieser trotz allem ein Produkt davon ist, dass unsere demokratischen Staatengebilde sich nach außen hin immer in einem Naturzustand als Kriegszustand befinden in welchem andere Staaten, Völker oder Kulturen konsequent unterdrückt werden müssen um das eigene Überleben zu sichern.
Die EU ist ja im Prinzip ein Versuch eben diesen Naturzustand zwischen den europäischen Völkern zu überwinden.
 
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Hmm, da hab ich wohl wieder etwas zu weit ausgeholt oder zu wenig präzisiert. Sry..
 
Der Kampf gegen den Terror ist doch schon längst entschieden. Die Terroristen haben gewonnen.

cctvid0.jpg


Trotzdem versucht man die Probleme immer noch an der falschen Stelle zu packen statt an ihrer Wurzel. Ausserdem, wenn ein Teufel den anderen Teufel vernichten sollte, bleibt ja immer noch einer übrig.

*unterschreib*


Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
 
Der Kampf gegen den Terror ist doch schon längst entschieden. Die Terroristen haben gewonnen.

Die Terroristen würden gewinnen, wenn wir eben nichts tun würden. Die Regierung tut nun etwas, und wir lehnen uns fast schon dagegen auf. Genau in diesem Moment haben die Terroristen gewonnen!

Diese Äußerung ist natürlich auch überspitzt, aber immernoch um Längen realistischer als die zitierte.


Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)

Stimmt, durch diese garstigen Nummern habe ich auch gar keine Freiheiten mehr in diesem Land. Schaut euch mal den Rest der Welt an, dann Deutschland. Ich bin der Meinung, dass es sehr wenige Orte auf der Welt gibt, an denen man zivilisiert freier leben kann als hier.
 
Stimmt, durch diese garstigen Nummern habe ich auch gar keine Freiheiten mehr in diesem Land. Schaut euch mal den Rest der Welt an, dann Deutschland. Ich bin der Meinung, dass es sehr wenige Orte auf der Welt gibt, an denen man zivilisiert freier leben kann als hier.

Ich frage mich, ob diese Diskussion um die Zuordnung von individuellen Kennziffern eher der allgemeinen Paranoia entspringt, oder eher IT-Folklore ist, wie Bill Gates doof zu finden.
 
Mich würde mal konkret interessieren, was sich Bezüglich der Überwachbarkeit der Bürger durch den Staat und andere Bürger oder Unternehmen konkret ändert.
Die Fakten:

  • die Daten werden erstmals zentral erfasst.
  • die Personennummer ist eindeutig
  • der Zeitraum der Aktualisierung wird kürzer
  • die Kommunikation zwischen den Einheiten wird erleichtert. Verschiedene Informationsquellen über den Bürger werden verknüpft.
  • die Personennummer enthält individuelle Informationen, die sicher von jedem interpretierbar sein wird
  • die Nutzung durch nichtstaatliche Dritte ist nicht geklärt

Für mich heißt das als ganz kurzes Fazit, dass wir möglicherweise auch für Dritte gläserner werden - Arbeitgeber e.t.c..
Es ist also eine Bedrohung des Rechtes auf informationelle Selbstbestimmung, selbst wenn man unterstellt, dass der Staat immer gut und weise handeln wird. Weil diese Personennummer viel zu geschwätzig ist. Sie wird auch zunehmend von privat verwendet werden: Vermieter, Veranstalter von Events, Arbeitgeber, Heiratsvermittlungen was immer man sich vorstellen mag.

p.s: Das Ungerechtigkeit am Anfang von Gewalt (also auch Terrorismus) steht sehe ich etwas anders. Besser Ungerechtigkeitsempfinden. Das ist ja fast eine notwendige Bedingung.
Es erklärt und rechtfertigt aber gar nichts. Auch der schlagende Ehemann fühlt sich so manches mal ungerecht behandelt bzw. selbst im Recht.
Kriminelle und Gewalttätige fühlen sich fast immer im Recht (zumindest für kurze Zeit). Das ist ein wesentliche Merkmal der kriminellen Persönlichkeit.
 
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