i1Display Pro – richtig kalibrieren

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Ich habe seit heute das oben genannte Kalibriergerät. Es hängt am Mac mini und der am EIZO CS2420.

Ich habe nun mittels ColorNavigator 7 eine erste Kalibrierung durchgeführt. Ich habe die EIZO Software genutzt, weil man mir gesagt hat, dass sei besser als mit der x-Rite Software. Ich hoffe, das stimmt.
Vorteil wäre wohl, dass es im Monitor gespeichert wird, wenn ich das richtig verstanden habe (Hardwarekalibrierung).

Als ich die erste Kalibrierung im "Costum" Profil gemacht habe, hat er eine Helligkeit von ca. 180 cd/m2 gemessen.
Wenn ich auf das Adobe RGB Profil umgeschalten habe, das schon hinterlegt war, hat er 113 cd/m2 gemessen.

Das Bild ist bei 180 cd/m2 natürlich angenehmer. Ich meine aber irgendwo gelesen zu haben, dass man Bilder mit niedrigerer Helligkeit bearbeiten soll.
Liege ich da richtig? Und wenn ja, warum eigentlich?
Ich habe das Display von vorher 60% bei der Helligkeit auf nunmehr 33% heruntergeregelt. Danach noch mal kalibriert und es zeigte an, dass auch das Costum Profil nun eine Helligkeit von 113 cd/m2 hat.

Vielleicht lege ich mir ein Profil für die Bildbearbeitung mit 113 cd/m2 an und ein helleres für sonstige Arbeiten...

Was ich aber ebenfalls noch nicht ganz verstanden habe. Ich lasse das i1Display Pro am Mac (bzw. Monitor) hängen. Das misst ja dann (permanent?) das Umgebungslicht. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass die Helligkeit dadurch geregelt würde, d.h. wenn es heller im Raum wird der Monitor auch heller wird und umgekehrt. Mit anderen Worten: Dieser Helligkeitssensor kümmert sich "nur" darum, dass die Farben stimmen, richtig?
Das würde bedeuten die Helligkeit regle ich selbst nach Gusto und Lichteinfall. Hat das (relevante Auswirkungen auf die Farben?).

Und noch zwei weitere Dummy-Fragen. Ich möchte auch mein iPad Pro 10,5 und MacBook Air 11 Zoll Kalibieren. Das geht dann ja wohl nicht mit der EIZO Software, sondern mit der von x-Rite. Spielt das eine rolle in Hinblick auf möglichst gleiche Ergebnisse?

Und wie soll man grundsätzlich Kalibieren => mit maximaler Helligkeit oder eher Arbeitshelligkeit => die ja variiert...?

Jetzt die Gretchenfrage: Ich fange die ganze Kalibiererei an, weil ich vor habe mal ein paar meiner Bilder zu drucken oder aber über Beamer in einer Ausstellung bzw. einem Vortrag zu präsentieren.
Ich habe jetzt drei Auswahlmöglichkeiten:

1. Costum (wie kalibriert)
2. Adobe RGB (habe ich aber auch mit dem Gerät kalibriert => Ist es dann überhaupt noch ADOBE RGB? => wahrscheinlich, da ja nur ein erweiterter Farbraum genutzt wird... aber was nutzt dann die Costum Kalibrierung? Da steht "Farbraum: native"
3. S RGB

Welches nutze ich nun am besten um zukunftssicher zu sein und vor allem auch druck-/präsentationssicher?

Viele Fragen, ich weiß. Ich hoffe einfach mal, dass vielleicht hier jemand ist, der auf die ein oder andere Frage kompetent zu antworten weiß. Andernfalls muss ich mich nach einem Forum umschauen, wo wirklich Grafiker etc. unterwegs sind.

Aber vielleicht ist ja hier auch jemand, der dazu was sagen kann.

Danke auf jeden Fall für jeden Tipp!

Und frohe Weihnachten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Helligkeitsfrage habe ich jetzt schon ein bisschen was gefunden:

"
Leuchtdichte / Helligkeit
Mein Lieblingsthema – Leuchtdichte meint schlicht die Helligkeit des Bildschirms. Testberichte erwähnen seit Jahrzehnten immer mit Begeisterung die maximale Helligkeit eines Bildschirms, die Hersteller merken das, wollen in den technischen Daten gut aussehen und bauen immer heller leuchtende Bildschirme. Wenn man nicht gerade versucht, im Sonnenlicht zu arbeiten, ist dies aber unsinnig. Ähnlich wie der Weißpunkt sollte auch die Helligkeit eines Bildschirms zum Raumlicht passen. Meinen Bildschirm am Arbeitsplatz hatte ich auf eine Helligkeit von 80 cd/m² eingestellt, was nach einer kurzen Eingewöhnung ausreichend hell ist. Günstige Bildschirme können teilweise ihre Helligkeit gar nicht so weit runterfahren, bzw. manche zeigen dann falsche Farben an. Ich empfehle, im Bereich von 80 cd/m² bis 120 cd/m² zu bleiben. Je hochwertiger der Bildschirm, desto niedriger kann die Leuchtdichte bzw. Helligkeit eingestellt werden, um eine Darstellung zu erreichen, die dem Druck ähnelt. Seit ich die Sichtblende meines Arbeitsbildschirms installiert habe (eine Art schwarzes Schwesternhäubchen, das den Bildschirm vom Umgebungslicht abschirmt) und das Fenster meines Arbeitszimmers nach Norden zeigt, habe ich die Helligkeit sogar auf 60 cm/m² reduziert, weil mir das Bild ansonsten im Vergleich zur Umgebung viel zu hell vorkommt.

Bei meinem Notebook gehe ich anders vor, hier wähle ich eine Helligkeit, die mir angenehm scheint und stelle im Kalibrierungsprogramm „nativ“ für die Leuchtdichte ein. Farbkorrektes Arbeiten wird auf diesem einfachen Notebook-Display ohnehin nur begrenzt möglich sein, daher reicht mir hier eine Annäherung. Und auch damit werden die Farben viel passender dargestellt als ohne Kalibrierung.

Was vielen wohl auch nicht klar ist: Ein Bildschirmprofil bezieht sich immer auf die Helligkeit, bei der gemessen wurde. Wenn Sie die Helligkeit des Bildschirms verändern, müssten Sie eigentlich auch das Profil neu einmessen, denn die verschiedenen Farben ändern sich bei Änderung der Helligkeit leider unterschiedlich. Als ich meinen Eizo-Bildschirm noch in einem Raum verwendet habe, in den manchmal die Sonne schien, hatte ich ein zweites Profil mit 120 cd/m², falls ich unbedingt am Bildschirm machen musste, während die Sonne ins Zimmer knallt. Die Profile habe ich getrennt voneinander erstellt und justiere sie auch einzeln regelmäßig nach. Bei meinem Notebook hingegen habe ich ein Profil, das ich bei allen Helligkeiten verwende. Das ist zwar nicht perfekt, aber immer noch sichtbar besser als gar keine Kalibrierung.

Wie bei dem Weißpunkt das Ziel ist, dass ein Druck neben dem Bildschirm so weiß wirkt wie das zugehörige Foto auf dem Bildschirm, so ist bei der Leuchtdichte das Ziel, dass ein Druck neben dem Bildschirm so hell wirkt wie die Anzeige auf dem Bildschirm."

https://www.eizo.de/blog/farbmanagement/8-bildschirm-kalibrieren/
 
Da er annähernd Adobe RGB kann, nimm Adobe RGB, 120cd/qm passen auch. In Capture One dann auch Adobe RGB und einstellen, Fürs Internet in sRGB konvertieren.
 
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Ich habe wenig Zeit und muss gleich weg. Deshalb aus über 20 Jahren Erfahrung in Colormanagement-Software-Entwicklung, Druck, Druckvorstufe und Eizo-verkauf in aller Kürze:

1. Eizo ColorNavigator verwenden. Er steuert die Hardware-Kalibrierung und somit Helligkeitseinstellung und Farbtemperatur automatisch. Da musst und sollst Du nichts per Hand einstellen.
2. Farbraum: immer nativ (Custom, wie kalibriert). D. h., dass der Monitor alle Farben nutzt, die er darstellen kann. Das zu bearbeitende Bild liegt in z. B. Adobe-RGB vor und wird in Photoshop entsprechend in diesem Farbraum dargestellt.
3. Helligkeit. Es gibt hierfür keine ISO-Norm. In einem normal beleuchteten Büro bist Du mit 120 cd/m2 gut bedient. Wenns dunkel ist nimm 100. Unter 110 verlierst Du allerdings schon an Farbraum.
4. Umgebungslicht. NIE automatisch anpassen. Das macht ausserdem nur die X-Rite-Software. Du kannst das Gerät also getrost abstecken.
5. Laptop: Du kannst ihn profilieren. Er wird allerdings aus technischen Gründen NIE die gleichen Farben anzeigen können, wie der EIZO

Und: gleich kommt wieder einer um die Ecke und behauptet, dass Kalibrieren sinnlos sei. Lass Dich nicht beirren!
 
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Vielen Dank! Das hilft mir schon mal sehr weiter!

Dummerweise tauchen manchmal bei Antworten noch mal neue Fragen auf. :(

@Veritas Du sagst "nimm Adobe RGB". Darauf hatte ich mich im Kopf schon mal eingestellt. Einzig: Das heißt dann bei meinem kalibrierten Monitor-Profil "native". Aber wenn ich "Carmageddon" richtig verstehe, wäre das dann sozusagen Adobe RGB. Ich muss wohl noch in der Kamera auf Adobe RGB umstellen, richtig?
Und: Wo stelle ich das in Capture One Pro 20 grundlegend so ein. In den Einstellungen habe ich jetzt nichts gefunden. Oder ist das dann automatisch so, wenn ich es und er A7 III so aufnehme? (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ich das in der A7III so konfigurieren kann).

@Carmageddon
zu 1.: Was meinst Du mit "Helligkeitseinteilung"??? Farbtemperatur ist mir klar bei der Kalibrierung. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er die Helligkeit des Monitors regelt. Er hat immer so gemessen, wie ich eingestellt hatte (manuell am Monitor). Also wieder zurück auf 50 oder 60% Helligkeit? Dann wird es aber wohl auch so hell bleiben (fürchte ich). War beim ersten Durchlauf so. Bei ca. 60% Helligkeit (Einstellung) waren es dann um die 180cm/m2

zu 4.: Ich habe die X-Rite-Software nicht drauf. Ich dachte, der i1Display Pro regelt nur die Farbtemperatur abhängig vom Lichteinfall nach? Das wäre doch gut und Ziel der Sache? Oder regelt er doch die Helligkeit? Also wirklich nicht dran lassen das Gerät?

zu 5.: Ja, das glaube ich. Vor allem mein MacBook Air. Mit Verlaub, der Bildschirm ist unterirdisch...

also danke Euch nochmals!!! Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich ans Ziel komme. Am Anfang gibt's halt leider immer einige dumme Fragen...


Edit: Habe jetzt in Capture One Pro 20 unter Ansicht => Proofprofil bei RGB Ausgabe auf Adobe umgestellt. War's das?
 
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Was das MacBook Air angeht, glaube ich da kannst du nicht viel rausholen. Hatte ich mal versucht.
Eine Kalibrierung des iPad Pro geht imho nicht. Die beworbene Funktion bezieht sich auf alte Modelle und auf die nicht mehr weiterentwickelte Pantone-App ColorTrue. Siehst du hier unter Spezifikationen:
https://www.xrite.com/categories/calibration-profiling/i1display-pro
Wie Carmageddon schon schrieb, lass den ColorNavigator seine Arbeit machen.
Ansonsten ist die Frage, warum du den EIZO kalibrieren willst. Er ist ja out of the box schon sehr gut. Hast du da Probleme mit Differenzen zwischen der Bildschirm-Darstellung und Ergebnissen bei Print o.ä.? Da wäre eher die Frage, wie die CMS-Einstellungen in deinem Workflow aussehen.
 
In C1 ist das der Softproof. In der Kamera ist es egal was du einstellst. RAW hat kein Profil ;)

Gamma, Weißpunkt, Helligkeit werden im Monitor hinterlegt. Auch wenn er kalibriert ist, mach es selbst. Passt ihn an deine Bedürfnisse an.
 
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Danke. Na, das ganze Unterfangen ist nicht so einfach, wie es scheint (siehe meine zahlreichen Fragen).

Btw. ich habe das iPad nun mittels i1Display Pro kalibriert. Das geht schon. Nur kann man es dann quasi nicht kalibriert nutzen, mal von wenigen Apps, die das unterstützen. Der Unterschied zwischen kalibriert und nicht kalibriert ist schon ziemlich deutlich.
 
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