Hyperlink Falle durch FBI

MacMännchen

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Was macht man normalerweise, wenn man einen Link im Internet findet, der auf Kinderpornografie zu zeigen scheint und man will unbedingt was gegen diese Art Kriminalität tun?

a) so tun, als wäre nichts und weitersurfen: eigentlich nicht

b) bei der Polizei anrufen und sagen "ich weiß was": eigentlich auch nicht, wenn man sich nicht lächerlich machen will

c) also drauf klicken und sich überzeugen, ob tatsächlich was Kriminelles dahintersteckt und dann diesen Link der Polizei melden: tja, genau das kann in den USA fatal sein.

http://www.heise.de/newsticker/FBI-lockt-Surfer-in-die-Falle--/meldung/105400

Die US-Bundespolizeibehörde FBI hat im Kampf gegen die Verbreitung von kinderpornografischem Bild- und Videomaterial über das Internet zu ungewöhnlichen Mitteln gegriffen. Einem CNet-Bericht zufolge platzierte ein FBI-Mitarbeiter bereits im Herbst 2006 in einem Internetforum Links zu vermeintlich illegalen Videos. Die Beschreibungen sollten suggerieren, dass auf anonym betriebenen Servern Videosequenzen abzurufen seien, die Sexszenen mit Minderjährigen zeigen. Tatsächlich handelte es sich laut CNet aber um strafrechtlich nicht relevantes Material.
Dennoch bekam jeder US-Bürger, der diese Links angeklickt hatte, kurze Zeit später Besuch von FBI-Agenten, berichtet CNet weiter.
Wenn so was in Deutschland Schule macht ...
 
Hm ... in Deutschland undenkbar ...
 
Ich finde es grundsätzlich nicht okay, wenn eine staatliche Organisation Menschen zu Straftaten einlädt. Egal ob durch verdeckte Ermittler, die z.B. Drogen kaufen wollen oder zu anderen Straftaten anstiften oder durch solche Fallen. Die Polizei sollte immer bemüht sein, eine moralisch bessere Position als Kriminelle einzunehmen. Es kann doch nicht sein, dass der Staat selber zur Kriminalstatistik beiträgt, indem er Straftaten selber fördert und provoziert.

Mich würde mal interessieren, was die Juristen in diesem Forum dazu sagen...
 
b) bei der Polizei anrufen und sagen "ich weiß was": eigentlich auch nicht, wenn man sich nicht lächerlich machen will.

b) Ist die richtige Antwort, allerdings bevorzuge ich Meldung per eMail. Von wissen kann man da natürlich nicht sprechen denn, wie Du sagst, man weiss ja nichts. Man befürchtet nur.
Das habe ich auch schon gemacht, z.B. bei Spam Mail. Einmal war auch die Antwort, "Naja, aber das könnte ja auch was anderes heissen", aber nach zwei Wochen bekam ich einen Anruf vom LKA, ob ich nochmal die eMail mit Headern weiterleiten könnte, die Hinweise hätten sich "verdichtet"

Alex
 
Tja, andere Gesetze.

Bei uns werden von Kriminellen DVD`s gekauft um damit "Geschäfte" zu machen, das hat Zukunft...:dance:


mal so`n paar Daten von der Regierungsspitze.:cumber:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm ... in Deutschland undenkbar ...

....warum?

....nur weil ne tür bei ner bank offen steht, darfst du ja auch nicht ungestraft zugreifen.

...wer auf einen "kinder-porno-link" klickt, hat gezieltes interesse daran. Da dies verboten ist, muss er mit den konsequenzen leben.
 
Eben nicht - du hast rein gar nichts illegales gemacht ... da ist irgendein Link, der auf Kinderpornographie deuten könnte. So lange da nichts verbotenes dahinter ist, ist es auch nicht verboten.

Pornos mit 18 Jährigen die aussehen wie 15 sind auch nicht verboten, wenn auch moralisch sehr fragwürdig ... das als Grundlage für eine Hausdurchsuchung zu nehmen ist sowas von wackelig ...

Edit:
Was meinst du, warum das Verbotsverfahren gegen die NPD gescheitert ist?! Weil da V-Männer in leitenden Positionen waren.
 
Wer hätte da nicht draufgeklickt?

Im übrigen möchte ich nicht wissen wie viele Kerle unbeabsichtigt Kinderpornos auf ihrem Rechner haben.

Heute lassen sich doch schon 15-jährige Mädels zu pornographischen Fotos oder Videos, von ihren Freunden, verleiten, die diese dann ins Internet stellen und auf irgendwelchen Amateur Ex-Girlfriend lutscht mir einen Seiten auftauchen.

Wer kann bei dem ganzen Amateurkram schon mit Gewissheit sagen ob jemand 18 ist oder 15, 16, 17?
 
Wer hätte da nicht draufgeklickt?
Im übrigen möchte ich nicht wissen wie viele Kerle unbeabsichtigt Kinderpornos auf ihrem Rechner haben.

...wer auf einen link klickt, hinter dem sich angeblich:

Die Beschreibungen sollten suggerieren, dass auf anonym betriebenen Servern Videosequenzen abzurufen seien, die Sexszenen mit Minderjährigen zeigen.
...befinden, muss mit den konsequenzen leben.

...zudem ist nach den berichten niemand dafür bestraft worden, sondern dies dient dem FBI nur dafür, mit "begründetem Verdacht" den leuten einen hausbesuch abzustatten.

...ist doch völlig okay.
 
b) Ist die richtige Antwort, allerdings bevorzuge ich Meldung per eMail. Von wissen kann man da natürlich nicht sprechen denn, wie Du sagst, man weiss ja nichts. Man befürchtet nur.

Wahrscheinlich hast du Recht, aber dann dürfte der Anteil der Links, die sich vielleicht als falsch oder als Scherz entpuppen, recht hoch sein.
Naja, das wäre dann nicht unser Problem ;)
 
Naja, das wäre dann nicht unser Problem ;)
Das stimmt.

Ich muss zugeben, ich habe Deinen Post falsch verstanden. Ich stimme Dir zu, dass die Polizei keine Fallen stellen sollte, und das das zufällige Anklicken eines Links nicht zu dramatisiert werden sollte. Das ist aber in Deutschland auch so.

Aber ich finde Kinderpronografie ist ein abscheuliches Verbrechen, und da melde ich lieber ein mal zu viel als ein mal zu wenig.
Mit dem "zu viel" soll sich dann die Polizei beschäftigen, wie Du sagst: Ist nicht mein Problem. Aber ich will auf meinem Rechner solche Bilder noch nicht mal im Safari Cache haben

Alex
 
Wer kann bei dem ganzen Amateurkram schon mit Gewissheit sagen ob jemand 18 ist oder 15, 16, 17?
ich finde es immer etwas seltsam, bei 16- oder 17-Jährigen von "Kinderpornographie" zu sprechen. "Kinder" sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen vor dem Eintritt der Geschlechtsreife. Wenn jemand mit 16 Sex hat (und welcher 16jährige in unserem Kulturkreis hat das nicht), ist das kein "Kindersex". Wenn man nicht klar sagen kann ob jemand 16 oder 18 ist, ist er/sie aber mit Sicherheit kein Kind mehr.
Ich verstehe, daß der Gesetzgeber Grenzen einführen musste, um wirkliche Kinder zu schützen. Sex mit Kindern ist widerlich und verabscheuungswürdig. Aber er hat meines Erachtens nichts zu tun mit Sex von Teenagern. Hier sollte man schärfer trennen.
 
ich finde es immer etwas seltsam, bei 16- oder 17-Jährigen von "Kinderpornographie" zu sprechen. "Kinder" sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen vor dem Eintritt der Geschlechtsreife. Wenn jemand mit 16 Sex hat (und welcher 16jährige in unserem Kulturkreis hat das nicht), ist das kein "Kindersex". Wenn man nicht klar sagen kann ob jemand 16 oder 18 ist, ist er/sie aber mit Sicherheit kein Kind mehr.
Ich verstehe, daß der Gesetzgeber Grenzen einführen musste, um wirkliche Kinder zu schützen. Sex mit Kindern ist widerlich und verabscheuungswürdig. Aber er hat meines Erachtens nichts zu tun mit Sex von Teenagern. Hier sollte man schärfer trennen.

Zum Abschuss freigegeben.
 
Eben nicht - du hast rein gar nichts illegales gemacht ... da ist irgendein Link, der auf Kinderpornographie deuten könnte. So lange da nichts verbotenes dahinter ist, ist es auch nicht verboten.

Nö, aber nur schon das Wort Kin********aphie zu verwenden um zu locken ist schon sowas von Geschmacklos, dass ich gar nicht erst draufklicke...

Grüsse, Steven
 
[Sex mit Kindern] hat meines Erachtens nichts zu tun mit Sex von Teenagern. Hier sollte man schärfer trennen.

Das kommt jetzt darauf an. Wenn es um Pornografie geht, sehe ich überhaupt keinen Unterschied. Hier muss der Gesetzgeber auch die Jugendlichen schützen.

In den USA gibt es ein m.E. nach gutes Gesetz, dass die Betreiber von Porno-Seiten verpflichtet, den Nachweis über die Volljährigkeit zu führen.
Damit haben "seriöse" Sites auch gar kein Problem, die wollen ja auch nicht in den Ruch kommen, illegale Dinge anzubieten.

Was jetzt wirklich Sex zwischen Menschen in ihrem stillen Kämmerlein angeht, dann gibt es ja eine klare Trennung zwischen Kindern und Jugendlichen.
In bestimmten Fällen mag es hier Nachbesserungsbedarf geben, aber im grossen und ganzen denke ich, das ist hier zulande gut geregelt.

Alex
 
Falle stellen finde ich in dem Zusammenhang schon völlig ok, genauso wie Drogen kaufen wollen und dann kommt die Polizeimarke :) Was in dem Fall nicht ok ist: Es war "nur ein Link", man hätte die User schon runterladen lassen müßen und dann sofort zugreifen. Da kann man sich dann auch nicht mehr rausreden...
 
Soweit ich weiß sind "Lockfallen" für die deutschen Ermittlungsbehörden verboten. Und das mit guten Grund!
 
Hochinterssanter Link. Das sind ja schon ziemlich zweifelhafte Ermittlungspraktiken, insbesondere wenn man in Betracht zieht, welches Stigma mit dem Verdacht "Kinderpornographie" einhergeht.
 
Ich bin auch dafür, dass Kinder*****graphie mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verfolgt und geahndet wird. Aber heiligt der Zweck mittlerweile wirklich jedes Mittel? Mit der Anstiftung zu einer Straftat sollte sich kein Rechtsstaat rühmen. Das finde ich, wie die Geschichte mit den NPD-V-Leuten in Führungspositionen, sehr bedenklich... :(

Nicht umsonst werden "innovative" Neuerungen des geplanten Schäuble-Überwachungsstaats regelmässig durch Karlsruhe "kassiert". :rolleyes:
 
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