kannstemal schrieb:
Ist viel zu wenig. Du solltest mit dem Auftraggeber 10% von jeder später verkauften CD vereinbaren. Wenn er dem nicht zustimmt, soll er sich jemand anderen suchen. Dort muß er nämlich 20% abdrücken.
rotfl rotfl rotfl
'Tschuldigung für die Lacher, aber ich kenne mich zufällig mit Lizenzen ganz gut aus (vor allem im Filmbereich) und eine 10-20 Prozent-Beteiligung an einer im Handel verkauften Ton-, Daten- oder Bildtonträgereinheit bekommt noch nicht mal
Disney an
Lizenzgebühren! Als reiner Grafiker bekommst Du
gar keinen Anteil vom Verkaufspreis, es sei denn, Du bist ein Künstler, der das Artwork-Konzept entwirft/malt/zeichnet wie z.B. die von mir sehr geschätzten Künstler
Frank Olinsky (hat z.B. das bekannte Smashing Pumpkins-Artwork von "Mellon Collie and the Infinite Sadness" gemacht und Sachen von R.E.M., Sonic Youth etc.) und
Chris Bucklow (seine Bilderserie "Guests 1998" wurde für das Artwork des Debütalbums "Here Come The Tears" von der Suede-Nachfolgeband The Tears verwendet). Und selbst die kommen i.d.R. nur auf eine Beteiligung im Promillebereich.
Der Grafiker hat bei diesem Beispiel keinen Anspruch auf eine Beteiligung und auch kein Copyright auf den Entwurf, weil er ihn nicht künstlerisch erstellt, sondern lediglich technisch gemäß Spezifikationsvorgaben aufbereitet. Ich kenne
keinen Fall, bei dem das anders gewesen wäre, sofern der Grafiker nicht auch künstlerisch-gestalterisch in das Projekt involviert war.
Und ich will gar nicht anfangen, was Bands und selbst große Popmusikstars so an Verkaufsbeteiligungen pro Einheit bekommen. Nur ein Beispiel: Beim
gesamten (!) Label und Musikkonzern, die eine CD herausbringen, bleiben etwa 15 Prozent vom Verkaufspreis hängen, mit dem sie alle Kosten decken müssen. Der Rest geht für die Rabatte des Handels etc. drauf. Daß da der Grafiker 20 Prozent des Verkaufspreises bekommt, ist der Witz des Jahrtausends. Ist natürlich immer Verhandlungssache und von Produktion zu Produktion unterschiedlich, aber der Interpret oder die Band bekommt rund 3-6 Prozent vom Verkaufspreis ab.
EDIT
Linktips zum Einlesen:
Die Zeit: Musikindustrie - Prinzip Sternschnuppe
Robert Lyng: Musik und Moneten (sehr fundiert geschrieben, aber wegen des Juristendeutschs anstrengend zu lesen)