Gesellschaft Holocaust - die Schuld der eigenen Vorfahren - Umgang in der Familie

[WollMac]

Der Holocaust war ein Geheimprojekt der SS. Inwiefern die allgemeine Bevölkerung daran schuld sein soll, erschließt sich mir nicht.

Jungchen, Du hast keine Ahnung.
Die NSDAP hat sich bereits 1920 als offen und radikal antisemitisch dargestellt und spätestens seit der Pogromnacht wussten alle, was gespielt wird. Man hatte damals auch schon von KZs gehört, wusste aber nicht so genau, was dort ablief. Aber dass es nichts gutes war und dass man besser nicht zu genau nachfragte, war allen klar.
Meine Mutter erzählte, dass bereits in den 1930er Jahren plötzlich alle jüdischen Kinder aus der Schule verschwunden waren.

 

[christian l]

Jungchen, Du hast keine Ahnung.
Die NSDAP hat sich bereits 1920 als offen und radikal antisemitisch dargestellt und spätestens seit der Pogromnacht wussten alle, was gespielt wird.

Oha!

Man hatte damals auch schon von KZs gehört, wusste aber nicht so genau, was dort ablief.

Ja was jetzt? Wusste "man" bescheid oder nicht?

Aber dass es nichts gutes war und dass man besser nicht zu genau nachfragte, war allen klar.

Also war alles klar. Gut dass du so viel Ahnung hast.

Meine Mutter erzählte, dass bereits in den 1930er Jahren plötzlich alle jüdischen Kinder aus der Schule verschwunden waren.

Und darum ist deine Mutter mit schuld am Massenmord des dritten Reichs an den Juden oder wie?

 

[punkreas]

Und darum ist deine Mutter mit schuld am Massenmord des dritten Reichs an den Juden oder wie?

Warum gibt es hier keinen kozz-button (schreibweise der forumsoftware geschuldet)?

christian l: Such dir bitte ein paar beleidigungen aus dem Böhmermann-gedicht aus. Ich würde sie dann an dich adressiert unterschreiben.

 

[stonefred]

Lieber Christian I. Schau mal, wieviele Leute wegschauen, wenn in der U-Bahn oder S-Bahn jemand rumpöbelt oder einen anderen meist Schwächeren angreift. Frag die mal, ob sie etwas mitbekommen haben...

 

[WollMac]

Und darum ist deine Mutter mit schuld am Massenmord des dritten Reichs an den Juden oder wie?

Meine Mutter ist Jahrgang 1927. Mal sehen, ob Deine Intelligenz ausreicht, um auszurechnen, wann sie das erste Mal gewählt hat.

 

[Suendenbock]

Jungchen, Du hast keine Ahnung.

Er war wohl zu oft auf den neurechten Montagswahnmachen.

 

[Mann im Mond]

Oha!

Ja was jetzt? Wusste "man" bescheid oder nicht?

Also war alles klar. Gut dass du so viel Ahnung hast.

Und darum ist deine Mutter mit schuld am Massenmord des dritten Reichs an den Juden oder wie?

ein Post und schon plonk - Klasse, Spitzenwert

 

[PiaggioX8]

Der Holocaust war ein Geheimprojekt der SS. Inwiefern die allgemeine Bevölkerung daran schuld sein soll, erschließt sich mir nicht.

Zehntausende von Soldaten, Wachpersonal und auch bei der Reichsbahn wussten was da abging.
Alleine die gängigen Judenwitze zu dieser Zeit sprechen Bände.
Und ich weiss aus erster Hand, von Beteiligten und Überlebenden, dass es z.B. bei uns im unterfränkischen kein Dorg gab, in dem Juden nicht verfolgt und abgeholt wurden. Reils unter reger Beteiligung der Bevölkerung.
Das mit den Massenmorden durch Vergasung mögen etliche in der Bevölkerung nicht gewusst haben.
Die Ausrottung der Juden war aber bekannt, da sie auch ein wesentlicher Bestandteil der NS-Probaganda war und öffentlich probagiert wurde.
Dafr spricht auch, dass ein grossteil der deutschen Bevölkerung einen Ariernachweis führen musste (ich habe so einen von meinem Vater inc. zugehörigen Stammbuch). Nichtarier waren von etlichen Positionen und Anstellungen definitiv ausgeschlossen.
Festgelegt in den Nürnberger Rassegesetzen. Aber nicht nur in Deutschland, sondern gerdae in Osteuropa hat sich die dortige Bevölkerung regelrecht und bewusst an der Judenverfolgung beteiligt.
Auch heute noch sind Juden in Osteuropa definitiv Menschen zweiter Klasse.
Ich empfehle dir mal einen Besuch im Nürnberger Dokuzentrum.
Die Judenverfolgung war definitiv ein kollektiver Massenmord. Die einen haben fest mitgemacht, die anderen weggeschaut.
Äusserst fragwürdig ist auch die Rolle der deutschen Industrie. Denn diese haben hunderttausende von Kriegsgefangenen und KZlern in ihren Betrieben verheizt. Also ein grossteil der Bevölkerung muss sehr wohl gewusst haben, was da abgeht.

 

[256SSD]

Danke für Deinen fundierten Beitrag. Und eine kleine Anmerkung zu Deiner Signatur: "An dem Tag, an dem der Herr tatsächlich mal Hirn vom Himmel schmeißt, werden wir alle staunen, wie gelenkig die DOOFEN beim weggucken sind." Also ich staune schon jetzt.

 

[PiaggioX8]

Danke für Deinen fundierten Beitrag. Und eine kleine Anmerkung zu Deiner Signatur: "An dem Tag, an dem der Herr tatsächlich mal Hirn vom Himmel schmeißt, werden wir alle staunen, wie gelenkig die DOOFEN beim weggucken sind." Also ich staune schon jetzt.

Das fatale an der ganzen sache: auch heute noch wird in den Schulen diese Vergangenheit nicht ernstahft aufgearbeitet. Es geht ja nicht mal um Schuldzuweisung oder gar Kollektivschuld über Generationen hinweg, sondern einfach nur um die Tatsache, dass sowas nie wieder passieren darf.
Diese mangelnde Aufarbeitung führt zu einem Nichtwissen und auf grund gewisser Umtriebiger Hetzer dann wieder zu erneuten Auswüchsen, wie wir es gerade jetzt bei dem Flüchtlingsproblem wieder erkennen.
es wird aber noch schlimmer werden - denn durch ganz Europa geht seit Jahren wieder ein gewaltiger Rechtsruck.
Gerade die Regierungen in Ungarn und Polen zeigen sehr schön auf, dass wir noch ganz wiet von einem einigen, demokratischen und friedlichen Europa entfernt sind.
Und ich warte immer noch auf den Tag, an dem die europäischen Regierungsoberhäupter endlich zugeben, dass das Flüchtlingsproblem durch uns wesentlich mit verursacht wurde und alle Europäer die Verpflichtung haben, das wieder gerade zu biegen.
dazu brauchts aber Eier in der Hose und keine hohlen SDprüche a la "wir schaffen das".
Klar schaffen wir das - aber mit einem echten Plan und der Wahrheit ginge es wohl effifzienter und schneller.
Der Aufschwung von AfD und Konsorten ist jedenfalls ein Produkt unfähiger Politiker die nur schönreden und abwiegeln. Und die wohl gwollte Volksverdummung tut ihr übriges dazu.

 

[256SSD]

PiaggioX8
Also ich sehe ein kleines bisschen anders, das mit dem gefürchteten "Rechtsruck" in Europa. Ich denke, da liegen ziemlich große Missverständnisse vor. Unsere Gesellschaft ist durch den "Gang durch die Institutionen" der sog. 68er zu einer durch und durch linksliberalen und linksgrünen geworden (was nicht nur schlecht ist). Universitäten, Redaktionen, Behörden und Politik, überall herrscht dieser Geist vor und lässt keine anderen Meinungen zu. Leute, die zum Beispiel an Universitäten eine andere Einstellung haben, werden keine Karriere machen. Bei den Medien ist es ganz schlimm, alle vertreten die gleiche Meinung (deshalb entstanden die Begriffe "gleichgeschaltete Medien" und "Lügenpresse"), ehemals konservative Zeitungen mutierten zu linksliberalen (z. B. Springers Die Welt). Dieser ideologische Geist ist bis in die Spitzen der Politik vorgedrungen. Es ist ein Wunder, dass sich die CDU von einer konservativen in eine sozialdemokratische Partei verwandelte. Ein Trick, bzw. eine Methode, linker Ideologen besteht darin, andere Meinungen als absolut falsch zu bezeichnen und wo es irgend geht, als "rechts" und "menschenfeindlich" zu stigmatisieren. Doch nicht nur das: weil der linksliberale Geist überall vorherrscht, besitzt er die Deutungshoheit und es kommt zu absurden Phänomenen. Offensichtlich problematische Entwicklungen werden durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als vorteilhaft umgedeutet. Ein Beispiel: die regredierte Gossensprache, die an Schulen um sich greift, wurde von Wissenschaftler/-innen an Universitäten "erforscht" und positiv bewertet (u. a. an der Universität Potsdam) und bekam den Euphemismus "Kiezdeutsch" verpasst - mit wissenschaftlichem Siegel. Demnach ist "Kiezdeutsch" eine kreative sprachliche Leistung und muss als positive Entwicklung innerhalb der deutschen Sprache angesehen werden. Wer sich diesem Wahnsinn verweigert, wird keine Assistentenstelle bekommen und kann sich eine Karriere im universitären Bereich abschminken. Absurd sind auch viele "wissenschaftlich" untermauerte Behauptungen im Gender-Mainstreaming, das europaweit verpflichtend für Regierungen und Verwaltungen ist (ein komplexes Thema, nicht alles am Gender-Mainstreaming ist zu verwerfen). Es gäbe endlos weitere Beispiele für absurde Umdeutungen und überbordende linksgrüne Regelungen.
Was ich sagen will, ist, dass in dieser Gesellschaft alles, was nicht dem linken Mainstream entspricht, als "rechts" etikettiert und wahrgenommen wird. Damit ist eine differenzierte Betrachtung anderer Meinungen nur schwer möglich. Ich bin für einen Rechtsruck in Europa, wenn es ein Rechtsruck in die Mitte ist, wo sich die Bürger wieder ordentlich vertreten sehen. Weite Teile der Bevölkerungen in europäischen Ländern sehen ihre Interessen nicht mehr ausreichend gewahrt und es besteht die Gefahr, dass wirklich rechte Gruppen Zulauf erfahren. Es geht jetzt darum, zu unterscheiden, was ist wirklich "rechts", vertritt also ehemals nationalsozialistische Ziele, und was ist zwar "rechts von links", aber in Wirklichkeit Mitte. Unter diesem Gesichtspunkt sollte man neue Erscheinungen wie Pegida und AfD sehen. Man sollte ihre Forderungen und Programme selbst lesen und sich eine eigene Meinung bilden. So ist es in der Demokratie richtig. Was Medien und Politik derzeit dazu sagen, kann nur ablehnend und stigmatisierend sein, schließlich drohen ihnen Deutungshoheit und Karrieren verloren zu gehen.

 

[elbi]

Hi zusammen,

ich möchte Euch bitten, nicht in eine politische Diskussion einzusteigen, auch wenn das letzte Post eine tolle Vorlage wäre. Aber das ginge völlig am Thema vorbei.

Meine schulische Projektarbeit ist abgeschlossen, leider war ich länger krank, so dass ich nicht viel beigetragen habe. Ich finde die Diskussion hier insgesamt sehr interessant und habe viel gelernt dabei. Ich hatte nämlich zwischenzeitlich teilweise auch gründlich das Interesse verloren genauer nachzufragen - und das Phänomen hatte mich im Grunde besonders interessiert. Ich habe außerdem auch sehr viel Literatur dazu gelesen und auch das hat zu meinem Verständnis beigetragen.

Der Holocaust hat so viele unvorstellbar grausame Facetten. Obwohl ich das natürlich vorher bereits wußte, ist es für mich ein großer Unterschied, ob man geschichtliche Fakten vermittelt bekommt oder ob man Ausschnitte aus realen Lebensgeschichten erfährt. Denn damit erlebt man das Grauen hautnah mit. Und ich verstehe jetzt besser, dass das Maß des Erträglichen eher übersteigen kann.

Ich erinnere mich ganz besonders an ein Post, wo jemand (sorry, ich weiß nicht mehr wer es war) schrieb, er habe als 8-jähriger während einer Familienfeier gefragt, was man denn mit den toten Juden gemacht habe und die Oma sagt: "Lampenschirme", worauf alle Anwesenden lachen.

Diese Szene mit all der vielschichtigen Grausamkeit darin, hat mich jedenfalls eine zeitlang verstummen lassen.

Ich danke Ihnen allen für die große Beteiligung.