High-Dynamic-Range-Technik

Discovery

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Ich habe nun seit sehr vielen Jahren mit Bildbearbeitung zu tun.
Trotzdem verstehe ich nicht, was die High-Dynamic-Range-Technik
bringen soll… übersehe ich da etwas. Oder begreife ich es nicht?
So wie es sich mir im Moment darstellt, ist HDR eine Sache zum
Thema, Techniken die die Welt nicht braucht. Was bringt mir
HDR Bildtechnik? Bzw. was bringts sie mir, was ich bis anhin nicht
hatte… grösseren Kontrastumfang? 32 Bit… sehe ich doch eh nicht bzw.
kann es ja im Print nicht umsetzen… Hyperreale Bildeffekte kann ich
doch auch so erstellen. Und welche "schwierigen Aufnahmesituationen"
gibt es, die man bis anhin nicht meistern konnte…?

Hyperreal oder einfach nur Hype?

Discovery
 
Guck doch z.B. mal bei Wikipedia und folge den Weblinks da unten. Da gibt es viele Beispielfotos und Erklärungen.
 
Das ist mir alles klar. Ich kenne das – mir verschliesst sich der Sinn!

Ein Beispiel…
Man kanns nicht drucken und normale Monitore können es nicht darstellen…
und trotzdem kann man zb. Spiegel online HDR Bilder senden, die sie dann
online stellen - damit sie von Betrachtern gesehen werden können, auf
Monitoren, die es nicht darstellen können…
 
Hallo Discovery,

um analog zu sprechen, hat ein handelsübliches Filmmaterial einen Wiedergabe-Kontrastumfang von etwa 5 Blendenstufen zwischen Lichter- und Schattenzeichnung. Darüber hinaus mußt Du Dich entscheiden, welche Zeichnung Du vorziehst.

Beim digitalen HDR machst Du ( 5 bis 7 ) Belichtungen für den Schattenbereich, die Mitten und die Lichter. So hast Du eigentlich überall Durchzeichnung.

Eine GEEIGNETE Software setzt diese mehreren, deckungsgleichen (STATIVFOTOS!) Teilbelichtungen zusammen und reduziert später den enormen Kontrastumfang auf ein bestimmtes Maß, das Du vorgibst (Monitor, Highend-Belichtung Dia oder Papier, oder schnöder Rollenoffsetdruck).

OK?

Die Ergebnisse, die Du in Veröffentlichungen siehst, wirken daher meist unreal, weil sie nicht unseren eigentlichen Sehgewohnheiten entsprechen und denen eines Fotoapparates schon gar nicht !!!
 
Beispiel: Leuchtreklame an einem Gebäude bei Nacht...

Entweder belichtest du die leuchtende Reklame richtig und siehst nichts vom unbeleuchteten Gebäude oder halt umgekehrt...

Fürs HDR machst du dann vom selben Standpunkt aus zwei Fotos: einmal die Reklame richtig belichtet und einmal das Gebäude. Die beiden Fotos packst du dann in Photoshop zusammen und ersetzt die falsch belichteten Bereiche durch die korrekt belichteten Bereiche vom anderen Foto (maskieren) und erhälst ein Foto, auf dem alles korrekt belichtet ist. Sieht natürlich unnatürlich aus, weil du es so mit deinen Augen nie sehen und auch nie mit einer Kamera so fotografieren könntest.
Das so zum Prinzip, damit es gut wird muss man noch mehr Bilder mit unterschiedlichen Belichtungsreihen machen um auch die Bereiche zwischen diesen beiden Extremen korrekt zu belichten...

Ich hoffe man versteht es...
 
Ja, das versteht man. Danke. Ich habe es auch so begriffen. Aber wirklich
Sinn, es sei denn, man sieht es als eine Art "Kunstform", macht es nicht…
 
Ich sehe es als reine Kunstform an.
 
Der Sinn?

Kunstprodukt und/oder (im Einzelfall schönes und geeignetes) Werbemittel.

Stell dir vor, du willst ein Produkt im Mittelpunkt plazieren; nur dieses stellst du nicht un- oder surrealistisch dar, sondern extrem kontrastreich. Das Beispiel mit der Leuchtreklame war sehr gut. Es eignen sich auch Abend-, Morgen- oder Nachtaufnahmen. Mittel zum Zweck eben :).
 
HDR an sich bringt einem (fast) gar nichts. Erst das Tonemapping macht ein brauchbares Bild draus.
Ca. 95% dieser Bilder sind leider nicht zu gebrauchen, da sie hoffnungslos übertrieben sind. Aber glücklicherweise gibts auch hier Ausnahmen.
Mir reicht dennoch meist das Aufhellen von Schattenbereichen, wie es jeder brauchbare RAW-Konverter anbietet.

Gruß, eiq
 
Beispiel: Leuchtreklame an einem Gebäude bei Nacht...

Entweder belichtest du die leuchtende Reklame richtig und siehst nichts vom unbeleuchteten Gebäude oder halt umgekehrt...

Fürs HDR machst du dann vom selben Standpunkt aus zwei Fotos: einmal die Reklame richtig belichtet und einmal das Gebäude. Die beiden Fotos packst du dann in Photoshop zusammen und ersetzt die falsch belichteten Bereiche durch die korrekt belichteten Bereiche vom anderen Foto (maskieren) und erhälst ein Foto, auf dem alles korrekt belichtet ist. Sieht natürlich unnatürlich aus, weil du es so mit deinen Augen nie sehen und auch nie mit einer Kamera so fotografieren könntest.
Das so zum Prinzip, damit es gut wird muss man noch mehr Bilder mit unterschiedlichen Belichtungsreihen machen um auch die Bereiche zwischen diesen beiden Extremen korrekt zu belichten...

Ich hoffe man versteht es...

Dies ist ein gutes falsches Beispiel :D denn es ist eher ein Beispiel für DRI als für HDR.

HDR bringt tatsächlich eigentlich wenig, da es zur Zeit keine Möglichkeit gibt, diese Bilder darzustellen. Erst durch Tonemapping kommt ein darstellbares Bild raus (so wie es eiq schon geschrieben hat).
Allerdings ist nicht auszuschließen, dass es in Zukunft Monitore gibt, die deutlich größere Kontraste darstellen können (wie von BrightSide).
 
Dies ist ein gutes falsches Beispiel :D denn es ist eher ein Beispiel für DRI als für HDR.

HDR bringt tatsächlich eigentlich wenig, da es zur Zeit keine Möglichkeit gibt, diese Bilder darzustellen. Erst durch Tonemapping kommt ein darstellbares Bild raus (so wie es eiq schon geschrieben hat).
Allerdings ist nicht auszuschließen, dass es in Zukunft Monitore gibt, die deutlich größere Kontraste darstellen können (wie von BrightSide).

Schön gesagt. :)
Tatsächlich verschwimmen die Grenzen zwischen DRI (Dynamic Range Increase = Erhöhung des Kontrastumfangs) und HDR (High Dynamic Range = Hoher Kontrastumfang)
 
Vielleicht gibts aber in Zukunft Kameras, die das schon Onboard erledigen.
 
In gewisser Weise tun das die DSLRs von Fuji schon (S- & R-Pixel). Hat zwar nicht wirklich viel mit HDRI/DRI zu tun, aber verhilft dennoch zu knapp 12 Blendenstufen Konstrastumfang direkt aus der Kamera.

Gruß, eiq
 
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