Gesellschaft Herr Sarrazin und die „Volksverhetzung“

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Da gibt es aber auch 2 Sichtweisen. Würde das geld im falle des Falles nicht missbraucht werden ist die Idee ansicht garnicht mal so verkehrt. Das problem ist leidiglich das die Personen die das Geld "brauchen" es nicht dafür einsetzen wofür es gedacht ist.
Das Betreuungsgeld ist völlig verkehrt, weil das Problem die mangelnden Krippenplätze sind, und diese muss man ausbauen. Aber durch Burchikowskys Äusserungen passiert eben genau das, was bei Dir sichtbar wird: das eigentliche Problem, das Betreuungsgeld, wird nicht gesehen, sondern stattdessen nur auf diejenigen gesehen, wie diesen integrationspolitischen Unsinn missbrauchen könnten.
 
Wofür bruachn Hartz4 empfänger n Krippenplatz ? (ja mir ist bekannt das nicht jeder Hartz4 Empfänger auch Arbeitslos ist) Nur um der verallgemeinerung vorzubeugen.

Was hat denn das Erziehungsgeld mit der Integrationspolitik zu tun ?
 
Buschikowsky hat es doch komplett richtig auf den Punkt gebracht!!!

Ich glaube eher, hier wird das Problem falsch verstanden. Ich versuche es deshalb auch meiner Sicht zu erklären (und benutze dabei jetzt willkürliche Zahlen, denn um die geht es gar nicht so sehr):

Angenommen, wir haben 20 Millionen Kinder in Deutschland, die in den Genuss dieses Betreuungsgeldes kämen.
Davon leben von mir aus ca. 10 Millionen in Familien, die eine gute Kinderstube bieten und die es sich ohnehin leisten können, dass die Mutter zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert. Diese freuen sich nun über das Geld, benötigen es aber überhaupt nicht.

Weitere 5 Millionen Kinder leben in Familien, in denen beide Elternteile arbeiten, die sich wunderbar um die Kinder zu kümmern versuchen, aber die eine Kita benötigen. Für sie ist der Anreiz der 150 Euro irrelevant.

Von den übrig gebliebenen 5 Millionen Kindern leben 4 Millionen in armen Familien, die eine kostenfreie Kita benötigen, da beide Eltern nur mit Müh' und Not genug Geld nach Hause bringen. Diese Eltern sind durch ein Betreuungsgeld von 150 Euro pro Kind nun schon in der Versuchung, evtl. einen Job aufzugeben, da er bei z.B. drei Kindern evtl. gar nicht mehr einbringt, als das Betreuungsgeld.

Und dann haben wir noch 1 Million Kinder die in Familien von Arbeitslosen leben. Von diesen kümmert sich die Hälfte wunderbar um die Kinder - und wird das Geld dankend annehmen und die Kinder aus der Kita rausnehmen.

Die letzten 500.000 Kinder sind aber das Hauptproblem! Hier haben wir nämlich die Kinder aus Familien die ohnehin schon in Verwahrlosung leben, teilweise kriminell sind, etc. pp. Für diese Familien ist das Betreuungsgeld nichts als eine weitere Einnahmequelle! Und bei arabischstämmigen Familien in diesem Metier kommt noch hinzu, dass eine weitere Abgrenzung vom deutschen Staat nun möglich ist.

Der Punkt ist also folgender: richtig helfen tut das Betreuungsgeld keinem. Wenn, dann nur denjenigen, die ohnehin genug haben. Aber in dem Bereich wo ein Großteil der Straftaten verübt werden, wo Kinder verwahrlosen, in dem einzig wirklich wichtigen Bereich der Kinderbetreuung also - genau da schlägt dieses Geld ein wie eine Bombe! Und das kann und muss man so deutlich ansprechen, wie Buschikowsky es gesagt hat! Denn es geht nur um diese saufenden Familien - "normale" Familien sind auf Betreuungshilfen in diesem Maße einfach nicht angewiesen.
 
Wofür bruachn Hartz4 empfänger n Krippenplatz ? (ja mir ist bekannt das nicht jeder Hartz4 Empfänger auch Arbeitslos ist) Nur um der verallgemeinerung vorzubeugen.
Weil Krippenplätze auch eine Sozial-, Bildungs- und Integrationsfunktion haben, ähnlich wie die Schule.
Was hat denn das Erziehungsgeld mit der Integrationspolitik zu tun ?
Sehr viel, weil z.B. Burchikowsky -zu Recht- Befürchtungen geäussert hat, das nun Kinder von Migrantenfamilien aus Krippenplätzen abgezogen werden, um das Geld zu kassieren und das Geld so eher integrationshinderlich wirkt.
Der Punkt ist also folgender: richtig helfen tut das Betreuungsgeld keinem. Wenn, dann nur denjenigen, die ohnehin genug haben. Aber in dem Bereich wo ein Großteil der Straftaten verübt werden, wo Kinder verwahrlosen, in dem einzig wirklich wichtigen Bereich der Kinderbetreuung also - genau da schlägt dieses Geld ein wie eine Bombe!
Da stimme ich Dir zu, aber da sind sich ja auch fast alle einig, das dieses Betreuungsgeld schlicht und ergreifend falsch ist.

Aber vielleicht hast Du auch Verständnis dafür, wenn ich mich darüber aufrege, das nun -wieder mal- generell auf die Unterschicht oder auf Burchsikowsky eingekloppt wird, anstatt auf die eigentliche Ursache, die das ganze ins Rollen gebracht hat: das Betreuungsgeld.
 
Ich denke Du verwechselst ein wenig die Ursache. Das eigentliche Problem ist, dass es leider so viele verwahrloste Familien in Deutschland gibt. Das Problem wird mehr oder weniger totgeschwiegen, anstatt es aktiv anzugehen.
Das Kinderbetreuungsgeld, genauso wie dieses Elterngeld, war und ist doch gar nicht für diese Leute gedacht und das ist das Problem.
 
donquichotte: Buschikowski schlägt doch nicht auf die Unterschicht ein, sondern auf das Betreuungsgeld! Er versucht nur deutlichst das Problem desselben zu beschreiben!
 
Wofür bruachn Hartz4 empfänger n Krippenplatz ? (ja mir ist bekannt das nicht jeder Hartz4 Empfänger auch Arbeitslos ist) Nur um der verallgemeinerung vorzubeugen.

das fänd ich auch ungerecht, Hartz 4 empfänger wieder in die krippe zu stecken, wenn sie nochmal in die hauptschule gehen sollten, könnte ich das ja verstehen - aber in die kinderkrippe - das ist auch den kleinkindern über unfair, die es sicher nicht akzeptieren können, wenn sich plötzlich unzählige mittfuffziger alkoholiker in ihren gruppen tummeln.
 
Das Kinderbetreuungsgeld, genauso wie dieses Elterngeld, war und ist doch gar nicht für diese Leute gedacht und das ist das Problem.
Wo hast Du denn diese Info her? Laut Koalitionsvertrag steht das Geld allen Eltern zu, die Kinder unter 3 Jahren haben, da sind keine Einschränkungen erwähnt. Und warum bezieht Burchikowsky das Betreuungsgeld auf die 'Unterschicht', wenn es für diese gar nicht gedacht ist?
donquichotte: Buschikowski schlägt doch nicht auf die Unterschicht ein, sondern auf das Betreuungsgeld! Er versucht nur deutlichst das Problem desselben zu beschreiben!
Da schlage ich ja gerne Seite an Seite von Burchikowsky mit ein, was das Betreuungsgeld betrifft. Aber ich springe schnell zur Seite, wenn er anfängt mit solchen Äusserungen wie "In der deutschen Unterschicht wird es versoffen, und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen, wenn überhaupt"
 
Äh, das bezeichnet doch jetzt nicht "die Unterschicht" oder willst Du behautpen das alle "Proletarier" zur Mittelschicht gehören?

Es gibt für das angesprochene Bevölkerungssegment den neueren, aber auch sehr umstrittenen Begriff "Neue Unterschicht".

Da gibt es auch einen Wikipedia-Artikel mit ausführlicher Definition.
 
Wo hast Du denn diese Info her? Laut Koalitionsvertrag steht das Geld allen Eltern zu, die Kinder unter 3 Jahren haben, da sind keine Einschränkungen erwähnt. Und warum bezieht Burchikowsky das Betreuungsgeld auf die 'Unterschicht', wenn es für diese gar nicht gedacht ist?
Ja klar, steht es allen zur Verfügung, aber die haben die schlichtweg nicht auf der Rechnung gehabt, das ist ja das Problem. ;)
 
Es gibt für das angesprochene Bevölkerungssegment den neueren, aber auch sehr umstrittenen Begriff "Neue Unterschicht".

Da gibt es auch einen Wikipedia-Artikel mit ausführlicher Definition.
Hier hat aber niemand von "Neuer" Unterschicht gesprochen. Das es genau wie in den anderen Schichten auch innerhalb der "Unterschicht" Unterschiede gibt, ist doch normal...
 
Ja klar, steht es allen zur Verfügung, aber die haben die schlichtweg nicht auf der Rechnung gehabt, das ist ja das Problem. ;)
Das bezweifele ich.

Aber ich habe mir jetzt mal den Abschnitt im Koalitionsvertrag zur Integration angesehen. Da sind einige gute Ansätze drin, z.B. das mehr ausländische Schulabschlüsse anerkannt werden sollen, damit weniger Migranten ohne anerkannten Abschluss (und damit mit nur ganz geringen Berufsaussichten) dastehen. Gute Idee!, wegen des Fachkräftemangels bei uns, und weil es integrationshinderlich ist und zu 'Renitenz' führt, wenn mühsam erworbene Ausbildungen nicht anerkannt werden.

Auch die Idee, die Eltern zu 'sanktionieren', wenn Kinder mangelnde Sprachkenntnise haben, finde ich richtig.

Es soll auch ein "neues Instrument des ganzheitlichen Integrationscoachings" eingeführt werden: keine Ahnung, was die damit meinen...
 
Buschikowsky hat es doch komplett richtig auf den Punkt gebracht!!!

Ich glaube eher, hier wird das Problem falsch verstanden. Ich versuche es deshalb auch meiner Sicht zu erklären (und benutze dabei jetzt willkürliche Zahlen, denn um die geht es gar nicht so sehr):

Angenommen, wir haben 20 Millionen Kinder in Deutschland, die in den Genuss dieses Betreuungsgeldes kämen.
Davon leben von mir aus ca. 10 Millionen in Familien, die eine gute Kinderstube bieten und die es sich ohnehin leisten können, dass die Mutter zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert. Diese freuen sich nun über das Geld, benötigen es aber überhaupt nicht.

Weitere 5 Millionen Kinder leben in Familien, in denen beide Elternteile arbeiten, die sich wunderbar um die Kinder zu kümmern versuchen, aber die eine Kita benötigen. Für sie ist der Anreiz der 150 Euro irrelevant.

Von den übrig gebliebenen 5 Millionen Kindern leben 4 Millionen in armen Familien, die eine kostenfreie Kita benötigen, da beide Eltern nur mit Müh' und Not genug Geld nach Hause bringen. Diese Eltern sind durch ein Betreuungsgeld von 150 Euro pro Kind nun schon in der Versuchung, evtl. einen Job aufzugeben, da er bei z.B. drei Kindern evtl. gar nicht mehr einbringt, als das Betreuungsgeld.

Und dann haben wir noch 1 Million Kinder die in Familien von Arbeitslosen leben. Von diesen kümmert sich die Hälfte wunderbar um die Kinder - und wird das Geld dankend annehmen und die Kinder aus der Kita rausnehmen.

Die letzten 500.000 Kinder sind aber das Hauptproblem! Hier haben wir nämlich die Kinder aus Familien die ohnehin schon in Verwahrlosung leben, teilweise kriminell sind, etc. pp. Für diese Familien ist das Betreuungsgeld nichts als eine weitere Einnahmequelle! Und bei arabischstämmigen Familien in diesem Metier kommt noch hinzu, dass eine weitere Abgrenzung vom deutschen Staat nun möglich ist.

Der Punkt ist also folgender: richtig helfen tut das Betreuungsgeld keinem. Wenn, dann nur denjenigen, die ohnehin genug haben. Aber in dem Bereich wo ein Großteil der Straftaten verübt werden, wo Kinder verwahrlosen, in dem einzig wirklich wichtigen Bereich der Kinderbetreuung also - genau da schlägt dieses Geld ein wie eine Bombe! Und das kann und muss man so deutlich ansprechen, wie Buschikowsky es gesagt hat! Denn es geht nur um diese saufenden Familien - "normale" Familien sind auf Betreuungshilfen in diesem Maße einfach nicht angewiesen.

FULL QUOTE!
Junge, dass Du Dir so viel Mühe machst ...
Was bist Du denn vom Beruf her?

Übrigens wirst Du Alonso Quijano (alias Don Quijote) nie überzeugen können, der dreht mit Rocinante, seinem Gaul, eine seiner Endlosschleifen an einer Windmühle ...:D
 
Das eigentliche Problem ist, dass es leider so viele verwahrloste Familien in Deutschland gibt.

Wie viele "verwahrloste Familien" gibt es denn und was "zeichnet" diese aus?

Ich lese immer wieder von dieser angeblich so großen Gruppe, aber niemand sagt wirklich um wie viele Personen/Familien es sich da wirklich handelt. Das wundert mich doch, wo es doch sonst immer so genaue Zahlen von Allem gibt :confused:

Kann es sein das hier mit einer weit geringeren (als immer wieder schwammig dargestellt) Gruppe von Menschen Politik gemacht wird um eine viel größere Gruppe von Menschen (nämlich "die" Hartz IV Empfänger) zu diskreditieren?

Ich lese gerade das Buch "Meinungs Mache" von Albert Müller und vieles was dort steht kann man sehr schön in der aktuellen Politik, oder sollte ich besser schreiben, in den aktuellen Kampagnen, wieder sehen.

Also, wo sind die Quellen die aufzeigen um wie viele Menschen es sicher hier handelt?
 
In dieser Gesellschaft will keiner solche Zahlen haben, dass ist ja das Problem und alle sind dann wieder schockiert, wenn wieder ein Kind zu Tode gekommen ist...
 
In dieser Gesellschaft will keiner solche Zahlen haben

Wenn keine Zahlen da sind (was ich aber nicht glaube) bzw. nicht veröffentlicht werden bedeutet das für mich, das das Problem der Eltern die das Geld "versaufen" in Wirklichkeit viel kleiner ist als immer dargestellt.

In der Diskussion wird sicher vermutlich der Mund über eine geringe Menge an Menschen zerrissen nur um die Summe über die hier gesprochen wird möglichst klein zu halten.

Ich bin mir sicher das es sich hier auf jeden Fall um Peanuts handelt, zumindest wenn man diese Summe gegen die Rechnung die uns die Banken geschert haben stellt. Aber dort wird nicht so aufgeregt über die Verteilung des Geldes gesprochen - das wird einfach gemacht.
 
noch nie etwas von einer Dunkelziffer gehört? Was meinst Du wie viele verwahrloste Kinder kommen, auf jedes tote verwahrloste Kind? Es ist nun einmal so, dass es bei bestimmten Themen keine genauen Zahlen gibt, das gleiche gilt z.B beim Kindesmissbrauch. Nur ein kleiner Teil wird aufgedeckt, leider...
 
noch nie etwas von einer Dunkelziffer gehört?


Klar, aber die wird oft und häufig genutzt um etwas über gebühr zu strapazieren.

Könnte es ganz einfach sein das hier bewusst Menschen in einen schlechten Topf geworfen werden?

"Alle Hartz IV Leute saufen, schauen schon morgens Fernsehen und kümmern sich nicht um ihre Kinder, die verwahrlosen."

Die Kinder aus der Dunkelziffer, da waren auch Kinder aus sog. geordneten Familienverhältnissen drunter :eek:

Und wenn wir das nicht stichhaltig beweisen können ist es halt die Dunkelziffer ;)

Alle Banker hinterziehen Steuern und betrügen die Anleger. Wir können das zwar nicht beweisen ... aber was ist mit der Dunkelziffer :confused::eek:

Das ist ein schönes und einfaches Spiel. Die Menschen sind eh gebeutelt, können sich nicht richtig wehren und ihr "Problem" ist negativ besetzt.

Genau das was man braucht um Meinungsmache zu betreiben :(
Die Größe des Problems wird nirgend wo hinterfragt, das macht mich stutzig.
 
FULL QUOTE!
Junge, dass Du Dir so viel Mühe machst ...
Was bist Du denn vom Beruf her?

Weiß zwar nicht, wo der Zusammenhang besteht, aber ich bin E-Ingenieur, der gerade mal kurz krank ist. Da schreibe ich halt mal was anderes als immer nur Mängelanzeigen. :D

Zurück zum Thema: zum Thema "Verwahrlosung" und grundsätzlich "schlechte Betreuung von Kindern durch ihre Eltern" brauche ich tatsächlich keine Zahlen - ich lebe in Neukölln und brauche nur auf die Straße oder in die Kneipe unter mir zu schauen, um das zu erleben.

Wenn ich allerdings höre, dass das ganze Thema nur für Kinder bis drei Jahren gilt, finde ich es etwas weniger dramatisch, da im Umkehrschluss dann ja wohl gilt, dass Kinder ab 3 Jahren doch in Kitas sollen.
 
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