Gesellschaft Herr Sarrazin und die „Volksverhetzung“

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Öhm, in dem von dir zitierten Absatz steht kein Wort darüber, was die Frauen tun sollen, hier werden nur bürgerliche Hausfrauen mit türkischstämmigen Hausfrauen verglichen. Die einzige Forderung darin verlangt nach Ganztagsschulen.

Libertären Menschen kann der Staat und die Gesellschaft es ohnehin nicht Recht machen.

Sie hält es für altmodisch und zu überwindend, wenn Frauen (und vermutlich auch Männer) zuhause für ihre Kinder kochen, deswegen sollen die Kinder zwangsweise in eine Ganztagsschule, um diese Verhaltensweise der Eltern - die der Autorin nicht passt - zu verhindern, d.h. sie lehnt eine Verhaltensweise ab und fordert staatliche Zwangsmaßnahmen, diese zu verunmöglichen, obwohl die Kinder in der Regel weder schlecht erzogen sind noch Schulprobleme haben, also kein sachlicher Grund vorliegt, einzugreifen, sondern lediglich links"liberaler" Bevormundungsdünkel.

Man kann aus allen möglichen oder unmöglichen Gründen für Ganztagsschulen sein, aber nicht, weil man die Mütter oder ggf. Väter, die zuhause kochen wollen, umerziehen will und man deren Familienbild ablehnt.
 
Das ist deine Interpretation. Tatsächlich steht dort, dass auch Kinder, deren Mutter zuhause ist, auch in die Ganztagesschule sollen. Auch wenn es wohl nicht "nötig" wäre, weil die Mutter nicht arbeitet.
Davon, das Verhalten der Eltern zu ändern, steht in dem Absatz nichts. Es sollen nur alle Kinder in die Ganztagesschule, unabhängig davon ob beide Eltern arbeiten oder die Mutter die Hausfrau macht.
 
obwohl die Kinder in der Regel weder schlecht erzogen sind noch Schulprobleme haben, also kein echter Grund vorliegt, einzugreifen.


ich halte auch nicht viel von einer Ganztagesschule als Verpflichtung. Allerdings halte ich viel von einer Ganztagesschule als Angebot.
 
Woran das liegt kann man aus deine wenigen Saetzen nicht wirklich erkennen. Es koennte ja durchaus sein, dass man den "anderen Staatengruppen", die sich nicht so gut integriert haben, genau diesen Prozess schwerer gemacht hat als der "einen Staatengruppe" .

Das war vor 30 Jahren, als die Integrationspolitik ein Frendwort auf der politischen Agenda war, insofern konnte man nicht den einen es etwas schwerer machen als den anderen, weil es alle gleich schwer hatten.
Aber die einen wollten sich integrieren. Auch weil sie wussten, dass ihre Kinder vermutlich hier bleiben werden, und man es ihnen durch mangelnde Integration nicht gerade leichter macht. Und die anderen wollten einfach nur unter ihresgleichen bleiben.

Ist natürlich keine Dissertation auf dem soziologischen Gebiet. Nur meine bescheidene Erfahrung.

Das Auslaender in den Koepfen der Menschen nicht gleich Auslaender sind, ist doch auch in der Schweiz nichts neues.

Nicht nur "in den Köpfen". Gibt auch so Unterschiede. Auch wenn man sie nicht wahrhaben will.
 
In München und den weitesten Teilen Bayerns gibt es nicht viele Türken.

:rotfl:
ja genau , wenn man nur im Akademieviertel, an der Uni und vielleicht im Glockenbach abhängt.

dann geh mal Nachts nach Neuperlach, viel Spass dabei. Aber Giesing Bahnhofsviertel reicht auch schon um einen "Hauch von Neukölln" zu erleben. :teeth:
 
Gibt auch so Unterschiede. Auch wenn man sie nicht wahrhaben will.

Klar gibt es Unterschiede - sonst waeren wir kein multikultureller Planet. Die Frage ist ob es unuebebrueckbare Differenzen sind, die es unmoeglich machen mit Vertretern unterschiedlicher Kulturen zusammen in einem Land zu leben.
 
Das ist deine Interpretation. Tatsächlich steht dort, dass auch Kinder, deren Mutter zuhause ist, auch in die Ganztagesschule sollen. Auch wenn es wohl nicht "nötig" wäre, weil die Mutter nicht arbeitet.
Davon, das Verhalten der Eltern zu ändern, steht in dem Absatz nichts. Es sollen nur alle Kinder in die Ganztagesschule, unabhängig davon ob beide Eltern arbeiten oder die Mutter die Hausfrau macht.

Sie schreibt später ganz klar, dass die das Familienbild des Zuhausebleibens ablehnt, ergo ist die Ganztagsschule auch zur Umerziehung der Mütter gedacht, denen es damit unmöglich gemacht werden soll wie die "Araberfrauen" für die Kinder zu kochen.

lundehundt schrieb:
ich halte auch nicht viel von einer Ganztagesschule als Verpflichtung. Allerdings halte ich viel von einer Ganztagesschule als Angebot.

Da stimmen wir sogar überein. :) Ich kenne Frauen, die ihre Kinder auf der Ganztagsschule haben, obwohl sie theoretisch zuhause wären, und ich kenne alleinerziehende, erfolgreich im Erwerbsleben stehende Frauen, die es einrichten, über Mittag zuhause zu sein. Diese Vielfalt individueller Lebenskonzepte scheint der SZ-Autorin aber nicht zu passen.
 
Familienbild des Zuhausebleibens ablehnt, ergo ist die Ganztagsschule auch zur Umerziehung der Mütter gedacht, denen es damit unmöglich gemacht werden soll wie die "Araberfrauen" für die Kinder zu kochen.

Du meinst das:
Der Glaube, die mütterliche Schule sei doch immer noch die beste, ist überall ein Irrglaube.

Oder das:

Nach dem Abschied von der Deutschtümelei muss der Abschied von einem unzeitgemäßen Familienbild kommen.

Wer nicht will, dass wenig Gebildete ständig neue Kopftuchmädchen produzieren, wie Sarrazin das nennt, während die Leistungsträger der Gesellschaft aussterben, der muss auch dafür sorgen, dass diejenigen sich stärker vermehren, denen man offenbar mehr Grips zutraut: die akademischen Frauen, die arbeitenden Mütter.

Egal, woher ihre Großeltern stammen.

Das ist der gesamte Rest des Artikels.

Auch da steht kein Wort davon, dass Frauen nicht zuhause bleiben sollen. Da steht nur, dass Kinder mehr davon haben, die Nachmittage mit ihren Klassenkameraden zu verbringen, statt Mutti bei der Hausarbeit zuzusehen. Und dass auch berufstätige Frauen mehr Kinder bekommen sollten.
Das ist ein Argument pro Ganztagsschule.

Niemand sagt, dass Frauen nicht den Haushalt schmeißen dürfen, wenn sie es wollen.
 
Niemand sagt, dass Frauen nicht den Haushalt schmeißen dürfen, wenn sie es wollen.

Sie will es den Frauen natürlich nicht verbieten zu Hause zu bleiben, aber sie lehnt dieses Familienbild ab und will staatlich dazu beitragen, ihre Ideologie zu fördern indem sie das Zuhausebleiben für die Kinder zwangsweise sinnlos macht.

Ich weiss ja nicht wie du aufgewachsen bist, aber als Kind habe ich meine Nachmittage nicht damit verbracht, meiner Mutter beim Haushalt zuzuschauen. Ich konnte mich mit meinen Freunden treffen, ohne dass der Staat uns in eine Ganztagsschule zwingen musste.

Akademikerinnen bekommen sicher nicht mehr Kinder, weil diese in die Zwangsganztagsschule gehen müssen, das ist doch vollkommener Humbug größenwahnsinniger Social-Enginieering-Vertreter.
 
Ich weiss ja nicht wie du aufgewachsen bist, aber als Kind habe ich meine Nachmittage nicht damit verbracht, meiner Mutter beim Haushalt zuzuschauen. Ich konnte mich mit meinen Freunden treffen, ohne dass der Staat uns in eine Ganztagsschule zwingen musste.

Genau das passiert nicht mehr in dem Ausmass wie frueher. Ist zumindest meine Wahrnehmung. Da wird einsam und alleine im Zimmer vor irgend einem Bildschirm abgehangen. Ich fuerchte, die heutigen Rahmenbedingungen fuer viele Kids haben sich auch im Vergleich zu deiner Jugend geaendert.
 
Genau das passiert nicht mehr in dem Ausmass wie frueher. Ist zumindest meine Wahrnehmung. Da wird einsam und alleine im Zimmer vor irgend einem Bildschirm abgehangen. Ich fuerchte, die heutigen Rahmenbedingungen fuer viele Kids haben sich auch im Vergleich zu deiner Jugend geaendert.

Naja, am Stachus hängen die Jugendlichen ja sogar während der eigentlichen Unterrichtszeit miteinander ab ;) Aber klar, das von dir geschilderte Phänomen gibt es sicher, fragt sich aber ob es staatliche Aufgabe sein kann, hier - immer unter dem Vorwand "helfen" zu müssen, überall eingreifen darf und soll. Man wird immer wieder etwas finden, was man verbessern müsste, also müsste der staatliche Eingriff immer umfassender werden. Angefangen bei den Kindern, die "zu viel" vor dem Bildschirm sitzen bis hin zu den Eltern, die vor den Kindern rauchen oder trinken oder den Eltern, die den Kindergeburtstag im Fastfood-Restaurant feiern oder ihre Kinder nicht aufs Gymnasium schicken wollen.
 
fragt sich aber ob es staatliche Aufgabe sein kann, hier - immer unter dem Vorwand "helfen" zu müssen

Ein verantwortlicher Staat wuerde erkennen, dass die einzige natuerlich Resource dieses Landes gut ausgebildete Menschen sind. Das hat bisher gereicht, um uns zu einem der wohlhabendsden Laender dieser Erde zu machen obwohl wir eigentlich weder die geographische Masse noch die geologischen Vorrausetzungen dazu haben. Wenn ich mit heute Pisa Studien anschaue oder andere Studien, die sich mit dem Thema beschaeftigen, dann sind wir mit unserer derzeitigen Bildungspolitik eher als Schlusslicht in Europa zu betrachten
 
deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Ich bin ja selber als Ausländer in einem Ausländerviertel aufgewachsen. Die eine Staatengruppen haben sich da gut integriert, und deren Kinder haben meist auch eine vernünftige Ausbildung gehabt und haben es "zu etwas gebracht", wie man so schön sagt, während andere Staatengruppen weniger Erfolg hatten. Komisch, sind alle etwa zur gleichen Zeit eingewandert, es haben alle in der gleichen Fabrik gearbeitet etc., dennoch fand irgend eine unsichtbare Selektion statt.

Liegt aber sicherlich an der unterschiedlichen Sozialpolitik innerhalb des selben Dorfes, weil die Nationalität spielt ja bekanntlich keine Rolle :)
Das ist doch keine nationale, sondern eine individuelle Entscheidung, inwieweit man integrationswillig ist. Meine Eltern sind Ende der 60er nach D gekommen, mein Vater hat immer von der Rückkehr in die alte Heimat geträumt, meine Mutter hat von Anfang an hier ihre (zukünftige) Heimat gesehen. Während meine Mutter bestens integriert ist, deutsche und von vielen anderen Nationen Freunde hat, Tennis spielt, auf dem Wannsee Boot fährt, Urlaub in Deutschland macht, hockt mein Vater mit anderen Ausländern in einer ausländischen Kneipe oder zu Hause vor dem Fernseher und sieht Heimatnachrichten. Mein Vater spricht im Gegensatz zu meiner Mutter nicht fließend deutsch, sondern radebrecht so vor sich hin. Andere Fremdsprachen spricht er fließend und eine sogar akzentfrei. Naja, jeder wie er mag.

Als Rentner ist er dann ausgetickt und ist (allein) in seine alte Heimat zurück. Nach sechs Wochen kam er wieder, alles doof da. :D
 
Schade Wille daß es so ist, ab einem bestimmten Alter kann man solche Dinge nur schwer ändern ...
 
ich mag thilo nicht :) aber immer wieder lustig mit anzusehen wie er es mit wenigen worten sofort wieder in seine geliebte öffentlichkeit bringt und von allen beachtet wird.
ohne beachtung kann der mann nicht leben und nun hat er mal wieder ein thema gewählt wo er sofort zu seinem ergebnis kommt :p

früher im kindergarten hat er bestimmt auch regelmässig irgendwelchen mist gemacht damit ihn jemand beachtet :/ das schlimme wird sein, dass ihn das eigentliche thema nur herzlich wenig interessiert.
 
Angeblich steht ja im Raum dass er seinen Posten bei der Bank räumen muss. Sollte es so kommen, dann soll er doch bitte auf seine Pensionsansrüche und Abfindungen verzichten. Das wäre doch die perfekte Möglichkeit uns allen zu beweisen dass man vom ALG II so luxuriös leben kann, wie er gerne behauptet. :cake:
 
Sie hält es für altmodisch und zu überwindend, wenn Frauen (und vermutlich auch Männer) zuhause für ihre Kinder kochen, deswegen sollen die Kinder zwangsweise in eine Ganztagsschule, um diese Verhaltensweise der Eltern - die der Autorin nicht passt - zu verhindern, d.h. sie lehnt eine Verhaltensweise ab und fordert staatliche Zwangsmaßnahmen, diese zu verunmöglichen, obwohl die Kinder in der Regel weder schlecht erzogen sind noch Schulprobleme haben, also kein sachlicher Grund vorliegt, einzugreifen, sondern lediglich links"liberaler" Bevormundungsdünkel.

Man kann aus allen möglichen oder unmöglichen Gründen für Ganztagsschulen sein, aber nicht, weil man die Mütter oder ggf. Väter, die zuhause kochen wollen, umerziehen will und man deren Familienbild ablehnt.

Du hast völlig Recht in Deiner Einschätzung des SZ-Artikels. Mir ging es beim Lesen genauso.

Und ich setze noch eins d'rauf:
Zitat aus dem Artikel:
"Die Probleme wachsender städtischer Unterschichten sind im Kern nicht ethnischer, sondern sozialer Natur. Sie sind bedingt durch Armut und Unwissen, manchmal durch Dummheit, nicht aber durch Genetik."

Intelligenz ist doch 'vererbbar', also in den Genen 'abgebildet', oder ist das immer noch nicht allgemein akzeptiert? Kennt Ihr den Film 'Idiocrazy'?
Ist lehrreich und witzig :D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, komme aus Frankfurt am Main, und Herr Sarrazin hat mit seinen Beobachtungen und Thesen völlig recht.

Gruß auch :)
 
Es ist ebenfalls so, dass man türkisch/arabischstämmige Arbeitnehmer fast ausschließlich in türkischen Supermärkten, in Dönerbuden, bei Frisören und in Wettbüros antrifft. Die Kioske nicht zu vergessen. Das sind einfach Fakten, die man nicht ignorieren kann. Und wer häufiger mal bei türkischen Frisören als Gast ist, spürt sich tatsächlich nicht gerade willkommen.

Wobei die in Supermärkten und Dönerbuden Beschäftigten/Selbstständigen als voll integriert zu bezeichnen sind und keinerlei Probleme bereiten, bei Friseuren sieht es schon etwas anders aus und Wettbüros sind mit vorigen Dingen sowieso nicht zu vergleichen.
 
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