2ndreality schrieb:
Ok Giant, dann werd ich mir mal den EXSP ansehen, dort ein paar Samples (werd wohl welche kaufen) reinschmeissen und dann Filter drüberbasteln. Der EXSP ist also so ein Sampler, von dem Du redest? Was gibt es denn noch für Sampler, die gut sind für den Mac? Oder ist der EXSP sowas wie Photoshop mit Quasimonopol?
Du verwechseltst da was im Detail. Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen EXS und EXSP. Ersterer (genaugenommen EXS24 mkII) ist ein vollwertiger Sampler, während letzterer (genaugenommen EXSP24 mkII) nur ein Sample-Player ist, d.h. er kann fertige Multisamples abspielen, aber nicht neu erstellen.
Bei Logic-Express ist nur der EXSP dabei, während der volle EXS mit Logic-Pro ausgeliefert wird.
Dass der EXS ein Quasimonopol hätte, würde ich so noch nicht sagen, obwohl er -- da mittlerweile Bestandteil des Logic-Pakets -- heute eine sehr weite Verbreitung auf der Mac-Plattform gefunden hat. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch noch andere Produkte, die durchaus auch ihre Berechtigung haben und teilweise auch noch leistungsfähiger/flexibler sind (z.B. "Kontakt" von Native Instruments oder "HALion" von Steinberg)
Wichtig ist allerdings, dass das Dateiformat vom EXS sehr weite Akzeptanz gefunden hat und auch von vielen Konkurrenzprodukten gelesen werden kann. Samples die man im Netz findet, liegen oft in diesem Format vor.
2ndreality schrieb:
Mit Midicontroller-Daten meinst Du sicherlich das Einspielen von Infos per externem USB Keyboard, die dann auf bestimmte Parameter umgesetzt werden. Also "Alle meine Entchen" umgesetzt auf den Pitchparameter pro Anschlag. So wie in Garagenband die Klötze unten erscheinen bei der Aufnahme. Die kann man ja dann noch hin- und herziehen und länger oder kürzer machen. Werd wohl Freitag mal in Hamburg mir ein Keyboard gönnen.
Was du meinst sind die Note-On/Off-Befehle. Die beinhalten Informationen über den Zeitpunkt, die Notennummer (Tonhöhe), die Velocity (Anschlagsstärke) und die Länge einer gespielten Note.
Darüberhinaus kann Midi aber noch viel mehr Informationen übertragen, wie z.B. SysEx-Daten, Sample-Dumps oder eben auch die Controller-Daten. Diese Controller müssen nicht unbedingt ein punktuelles Ereignis wie Noten-Events (das was du "Klötzchen" nennst) darstellen, sondern können auch kontinuierliche Werteänderungen vermitteln. Stell dir z.B. mal vor, du drehst kontinuierlich an einem Regler und änderst damit quasi stufenlos z.B. die Lautstärke, eine Filter-Eckfrequenz, eine Panoramaposition, ... oder eben die Tonhöhe bzw. Abspielgeschwindigkeit eines Samples.
Wenn du dir wirklich ein Keyboard kaufen willst, würde ich dir auf jeden Fall raten darauf zu achten, dass das Gerät über entsprechende stufenlose Bedienelemente wie z.B. Dreh- oder Schieberegler verfügt. (Wenigstens ein Mod-Wheel und ein Pitchbend-Wheel sind eigentlich Standard.)
2ndreality schrieb:
Ist das eigentlich das selbe wie in Bias Peak einen Sound Effect per DSP zu verfremden? Damit habe ich schon rumgespielt und Apple Audio Units drübergelegt oder VST Effekte, aber irgendwie ist dabei nix richtiges rausgekommen.
Naja, Effekte auf ein Audiofile zu legen ist ja nur ein kleiner Ausschnitt der Möglichkeiten, die man hat. Da kann man bereits vorher 'ne Menge machen, deswegen hab' ich ja das Pitchen schon angesprochen und das war auch nur ein Beispiel. Allein durch das Schneiden von Audiofiles ist schon so wahnsinnig viel möglich. Z.B kann es total abgefahren klingen ein Schallereignis extrem kurz zu schneiden und diese "granularen" Schnipsel zu loopen. Oder die Loop-Position oder -Länge dynamisch zu modulieren. Oder ein Sample rückwärts zu spielen. Oder oder oder...
Oft kommt man zu Ergebnissen, die mit dem Ausgangsmaterial nun wirklich gar nichts mehr gemeinsam haben. Vor kurzem brauchte ich z.B. eine Art SciFi-Maschinengeräusch. Gebastelt hab ich's letztendlich aus 'nem Sprachsample was ich extrem kurz geloopt habe -- würde man nie und nimmer erraten.
2ndreality schrieb:
An den Filtern dreht man an einem Rad und alles knackst wie verrrückt. aber wie gesagt, das waren schon solche Effekte wie oben in Anhang gepostet.
Naja, wenn man an 'nem Filter schraubt sollte es eigentlich eher zwitschern oder fauchen oder kreischen oder blubbern... aber nicht knacksen
2ndreality schrieb:
Wo lernt man sowas eigentlich? Oder wie? Ich habe HTML/CSS, Flash, VideoEditing und Compositing inklusive des Erschaffens von kompletten Intros/Webseiten aus dem Nichts autodidaktisch gelernt (meiner Meinung auch in brauchbarer Qualität/Niveau), aber diese Soundbearbeitung ist mir ein Rätsel mit sieben Siegeln. Gibt es da ein Buch?
Ja, es gibt Bücher, aber die meisten kenn ich auch nur vom Hörensagen -- von daher kann ich dir leider nichts empfehlen. Aber die Logic Handbücher bringen einen doch auch schonmal weiter. Auch gibt es reichlich Ressourcen im Netz. Sehr gut sind zum Beispiel die
Logic Notes bei SoundOnSound. (Allerdings auf englisch)
Was auch sehr hilfreich sein kann: das
Logicuser-Forum.
Grüße vom GiantSonicRobot