Heintje auf 6.000 rpm

Ich habe einen Tacho im Cockpit. Meine Geschwindigkeit im Cockpit verändert sich also, sagst Du?

Ja, natürlich wird Dir das Tachometer eine sich ändernde Geschwindigkeit anzeigen.
Spiel das doch einmal mit echten Zahlen durch.
Nehmen wir als Durchmesser der Platte 30 cm an, also 0,3 m. Sie rotiert (fix!) mit 45 rpm also 0,75 Umdrehungen pro Sekunden. (1 U/1,3 s)
Der Umfang (0,3*PI) ist also ca. 0,94 m.
Außen legt die Nadel also 0,94 m in 1,3 s zurück.
Wenn die Nadel in der Mitte ankommt beträgt der Durchmesser des abzufahrendes Kreises nur 15 cm, der Umfang also nur 0,47 m.
Für die kürzere Strecke wird aber dieselbe Zeit benötigt, also wieder 1,3 s.

Bei 6000 rpm wäre es das 133-fache.
Also 96,4 m/s (347 km/h) außen und 48,2 m/s (173,5 km/h) innen

Schönen Abend allerseits, ich bin raus für heute. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: don.raphael
@imacer, hast Du einen Plattenspieler? 45rpm laufen singles (also die kleinen Scheiben), LPs mit 33 rpm.

Nur als Nebenbemerkung und weil mich vor gar nicht langer Zeit eine neue Platte von Deep Purple (Infinite) zuerst fragend hinterließ > Ich legte sich auf und sie klang sch…. Dann fand ich nach ein wenig Überlegen heraus, dass die Platte mit 45 rpm abgespielt werden muss - eine LP!?
Sie ist aus besonders schwerem Vinyl (damit die beim Pressen entstehenden Drücke den Schall / die Schwingungen nicht auf die Rückseite durchdrücken) und die 45 rpm wurden gewählt um die relative Geschwindigkeit Nadel/Platte so zu erhöhen, um noch ein bisschen mehr an Qualität heraus zu kitzeln. Mit einem guten Player und einer halbwegs vernünftigen Anlage hört man das sogar recht deutlich. So produzierte Platten haben (wenn der Hersteller Ahnung und Erfahrung hat) fast immer eine besser Qualität als CDs (wenn die Ohren noch mitspielen… meine gerade so noch…)
 
Ich kann mich noch an die 80'er Jahre erinnern, wo die CD als das Qualitätsmerkmal schlechthin für HiFi und Musikqualität gehypt wurde.
Kein Rauschen mehr, kein Rumpeln beim Abspielen auf dem Plattenspieler, Super Dynamik von 96 db und linearste Frequenzgänge von 20 Hz ... 20 kHz.

Und heute?
Plötzlich ist die Schallplatte und die Röhrenverstärker der Heilige Kral der Musikwiedergabe... :D

Also irgendwer muss hier Unrecht haben...

Ich freue mich über rauschfreie ALAC- und FLAC-Dateien die ich über stromsparende Digitalverstärker in rauschfreier Qualität genießen kann und überlasse das Rumgekaspere mit dem Tonarm des Plattenspielers den Retrofreaks :D
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, es war eben auch marketinghype der hersteller dabei.
Die cd ist halt auch deutlich kleiner und praktischer gewesen.

Sie hatte auch für damalige verhältnisse unglaubliche kapazitäten, so dass man die (digitale) qualität gut nach oben schrauben konnte.

heutzutage ist cd-qualität oft eher ein schimpfwort...
 
Mit CD Qualität wirbt auch keiner mehr. TIDAL und Qobuz gehen zu MQA und Master.
 
@imacer, hast Du einen Plattenspieler? 45rpm laufen singles (also die kleinen Scheiben), LPs mit 33 rpm.

Hallo, ich bin natürlich bei dem Heintje Stück von der Maxiversion (EP) ausgegangen, da laufen die 12"er meist auch mit 45 rpm *rausred* :)
Dagegen spricht natürlich die in #1 genannte Laufzeit von 25min, sorry, mein Fehler.

Dann die berechneten Geschwindigkeiten um ca. 1/4 reduzieren. ;)
Ist immer noch zu schnell für das Material.
 
45 rpm wurden gewählt um die relative Geschwindigkeit Nadel/Platte so zu erhöhen, um noch ein bisschen mehr an Qualität heraus zu kitzeln.

Ähnlich wie bei Tonbändern, wo professionelle Bänder in der Spur breiter sind und mit höherer Geschwindigkeit laufen. Quasi eine höhere Informationsdichte und dadurch bessere Qualität oder genauere Abbildung des Aufgenommenen...
 
Heintje-Platten laufen erfahrungsgemäß am besten auf alten Plattenspielern, die noch 78 rpm können. :jaja:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lor-Olli
Also irgendwer muss hier Unrecht haben...

Jein, meine Aussage beißt sich durchaus nicht, es kommt sehr viel darauf an, wie produziert wird > bei digitalen Medien muss nur der Tontechniker seine Arbeit machen, beim CD-Produzieren ist das Ergebnis dann auch immer gleich, auch wenn 1 Millionen gebrannt werden…

Bei analoger Technik ist die Kette in der mögliche Fehler geschehen können ungleich größer, ein Top Ergebnis gibt es nur, wenn die Aufnahmen und die Aufnahmetechnik perfekt sind (bei digi, kann man hinterher immer noch leicht korrigieren!), der Plattenhersteller sein Handwerk sehr gut versteht, hochwertiges und dickes (siehe oben) Vinyl verwendet wird und nicht zu große Stückzahlen gepresst werden. Digitale Daten nutzen sich nicht ab, eine exzellente, analoge Master ist nach 10 000 bis 15 000 Pressvorgängen "am Ende", das sind schon ordentliche Kostenfaktoren und hier wurde in der Vergangenheit oft gespart. Das kann sich heute niemand mehr erlauben, denn sofort heißt es: digital ist besser…

Auch die Anlage hinter der Platte oder CD spielt eine große Rolle, wobei bei CDs gesamte Informationsgehalt einfacher rauszukitzeln ist als bei analoger Technik, dort sind viel mehr Klippen und das macht die Sache teuer.

Fazit: sowohl digital kann aufwändig und erstklassig produziert werden (das ist aber wie früher bei den LPs nicht immer der Fall - time ist money…), wie auch Analog - heute überwiegt allerdings beim analogen Material die bessere Produktionstechnik im Gegensatz zu früher (ich habe so ca. 600 LPs auch 45 Jahre alte, es gab immer Höhen und Tiefen)

Hat aber jetzt mit der Ausgangsfrage nix mehr zu tun, sorry. Ich höre gern gute Musik und vor allem wenn sie gut klingt - HighEnd war aber nie mein Metier…
 
@Lor-Olli:

Ich glaub ich weiß was Du meinst. Mein Beitrag war eigentlich auch ein wenig ironisch gemeint...

Auch ich kann gut die Faszination von mechanisch edlen Teilen - sei es nun sauber gepresste LP Scheiben oder perfekt verarbeitete Plattenspieler und Röhrenverstärker - verstehen. Auch ein Grund warum ich bei Apple Produkten gelandet bin... ;)

Und Offtopic sind wir eher auch nicht - weil wenn hier schon gleich von den Fliehkräften der auf der LP sitzenden Mikroben gefachsimpelt wird :D, dann passt unser Ausflug in das Haptische auch da rein...
 
Auch ich kann gut die Faszination von mechanisch edlen Teilen - sei es nun sauber gepresste LP Scheiben oder perfekt verarbeitete Plattenspieler und Röhrenverstärker - verstehen. Auch ein Grund warum ich bei Apple Produkten gelandet bin...

Aber auch Apple hat nachgelassen. Das fängt schon bei den Verpackungen an, die waren früher hochwertiger. LPs kann ich auch noch verstehen, CD Player aber gar nicht ;)
 
die 45 rpm wurden gewählt um die relative Geschwindigkeit Nadel/Platte so zu erhöhen, um noch ein bisschen mehr an Qualität heraus zu kitzeln.

Die Nadel läuft ja bei einer Single langsamer auf der Rille. Die 45 rpm gleichen das aus, das kommt
dann etwa auf die gleiche Nadel-Geschwindigkeit (im Schnitt) wie eine LP mit 33 rpm.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: don.raphael
Off-topic: Ist es für die Qualität eigentlich relativ egal, dass der Content auf den Innenrillen stärker verdichtet liegt, ergo mehr Song-Zeiteinheiten pro Rillen-Längeneinheit darauf liegen? Oder haben "außenliegende" Songs eine nennenswert andere Qualität?
Der Effekt muss sich ja zwischen ganz innen und ganz außen auf einer LP deutlich stärker auswirken als zwischen 45 rpm und 33 rpm Single vs. LP beim jeweils gleichen Radius. Stimmt das so und kann das jemand tatsächlich hören?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: elord
Als Einstein einer Heintjeplatte zuhörte und die Nadel und die Umdrehung und die Schneckenform der Rille und das Plattencover betrachtete, hat er die Relativitätstheorie definiert.
 
@Leslie: Das gehörte eben auch zum Handwerk eines guten Herstellers, die theoretisch möglichen Qualitätsunterschiede der unterschiedlichen "Inhaltsdichte" durch eine sorgfältige Herstellung so weit zu minimieren, bis man sie nicht mehr hört. Messen kann man es, Ohren, auch gute, haben aber physikalische Grenzen. (Zum Glück ;))
 
Als Einstein einer Heintjeplatte zuhörte und die Nadel und die Umdrehung und die Schneckenform der Rille und das Plattencover betrachtete, hat er die Relativitätstheorie definiert.

Föllig Valsch, Heintje war "relativ gesehen" schon immer sch… ;) Bei dieser Beschallung wird auch das Hirn eines Genies zum Amöbenhirn…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: rudluc
Zurück
Oben Unten