Heimwerker vor! Alter Dielenboden: Was tun?

CRen

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Hallo,

ich ziehe in Kürze in eine Wohnung in Köln um. Das Haus ist von 1935 und saniert, die Wohnung komplett renoviert, nur den Boden muss ich noch machen: Momentan liegt dort ein alter Holzdielenboden in Küche, Wohnzimmer und Flur und den möchte ich auch behalten, weil der echt cool aussieht.

Allerdings hat der Boden etwas gelitten über die Jahrzehnte und natürlich auch bei der Renovierung (dieser grauweiße "Handwerkerstaub" liegt drauf), aber ich möchte möglichst nicht abschleifen, weil das doch mit enormen Arbeitsaufwand verbunden ist und die Dielen schlimmstenfalls quietschen, wenn sie zu stark abgeschliffen werden...

Jetzt meine Frage: Wie reinige ich den Boden bestmöglich und was mache ich danach zur Pflege? Ich habe im Web gelesen, das Wachsen gut wäre...? Wenn ja: Wie und womit? Wie gehe ich (möglichst einfach, günstig und effizient) gegen die Fugen zwischen den Latten vor? Wie groß dürfen die eigentlich sein?

Der Boden muss nicht Tiptop sein, die Patina der Jahre kann ruhig sichtbar bleiben, das hat was. Aber der Boden sollte natürlich "schön", glatt und am besten "warm" sein :)

Bin für jede Hilfe dankbar und bitte: Keine Diskussion über Sinn und Unsinn des Abschleifens, das kommt für mich nur im absoluten Notfall in Frage :)

Gruß,
Christian
 
Kommt drauf an, wie der Boden behandelt ist.

Wenn er eine Kunststoff-Versiegelung hat, dann solltest du ihn nicht
ölen, weil das Öl an den offenen Stellen einzieht und unschöne Flecken gibt.
Dann am besten mit möglichst festen Wachs behandeln (gibt da sowas
krümeliges für Parkettboden), das nicht einzieht.

Vielleicht reichts auch, einfach kurz zu wischen?
 
Das ist natürlich mein Traum, habe leider die Schlüssel für die Wohnung noch nicht, die Übergabe ist erst in zwei Wochen. Aber ich glaube nicht,dass der Boden kunststoffversiegelt ist, der sah mir sehr "nackt" aus.

Wenn wischen: Wie? Einfach so, wie ich auch einen Fliesenboden wischen würde? Zieht da nicht das Wasser in die Dielen? Was mach ich mit hartnäckigerem Schmutz, Scheuerbürste? Was für Reiniger soll ich nehmen?

Fragen über Fragen... ;)
 
Hmmm.... nackt.?

Sehr dunkle Böden sind i.d.R. geölt worden. Das gibt mit der Zeit eine
sehr feste Oberfläche ("Hartöl"). Kurz wischen geht auf jeden Fall, Wasser
danach wieder abwischen.
Um die Ritzen würde ich mir keine Gedanken machen. Also mich stören
die nicht. Was sich da sammelt, wird einfach abgesaugt.
 
Normal wischen, nur eben keinen Eimer auskippen wie auf dem Bootsdeck. :p

Meistens reicht schon wischen, evtl. kann man mit Wachs oder einem Wachs/Öl-Gemisch rangehen - aber immer vorher an einer geeigneten Stelle testen.
Dielen sind ja meistens aus Nadelholz - da ist das Abschleifen mit so einem großen Tellerschleifer nicht soo problematisch. allerdings ist dann die Patina weg, und die will man ja oft erhalten. :)
 
Ich habe die Holzfußböden bei uns mit einer Leihmaschine abgeschliffen, das geht ja schnell.
Wieso sollten die Dielen danach quietschen?
Anschließend dünn Hartöl* einlassen, das ist atmungsaktiv, riecht gut und hält lange.

Wischen mit Wasser + grüner Seife.


*Vorsicht mit dem Lappen! Wegen des hohen Leinölanteils besteht die Gefahr der Selbstentzündung, deshalb entweder auf die leine hängen oder in einer Dose fest verschliessen.
 
Ich habe die Holzfußböden bei uns mit einer Leihmaschine abgeschliffen, das geht ja schnell.
Wieso sollten die Dielen danach quietschen?
Anschließend dünn Hartöl* einlassen, das ist atmungsaktiv, riecht gut und hält lange.

Ja, ich habe auch alle Böden komplett abgeschliffen. Ein Bandschleifer muss es
sein, ein Rundschleifer bringt bei einem versiegelten Boden nichts. Wenn die
Dielen stark verworfen sind, muss man dementsprechend viel abschleifen, da
können schnell mal 5 mm weg gehen, das macht schon was aus in der Stärke.


Der TE will aber sowieso keinen neuen, hellen Fußboden.
 
Kommt drauf an, wie der Boden behandelt ist.

Wenn er eine Kunststoff-Versiegelung hat, dann solltest du ihn nicht
ölen, weil das Öl an den offenen Stellen einzieht und unschöne Flecken gibt.
Dann am besten mit möglichst festen Wachs behandeln (gibt da sowas
krümeliges für Parkettboden), das nicht einzieht.

Vielleicht reichts auch, einfach kurz zu wischen?

sehe ich auch so, den Boden wirklich nur mit einer milden Seifenlauge reinigen, evtl. an einigen Stellen mal Antikwachs testen.

Gruß encore
 
Der TE will aber sowieso keinen neuen, hellen Fußboden.
Durch das Hartöl wird es wieder dunkler, es hebt auch die Maserung schön hervor. (Was sich bei altem guten Holz lohnt.)
Bei den Maschinenverleihern bekommt man immer zwei Maschinen; eine für die großen Flächen und eine für die Ecken und Kanten. Dazu auch die passenden Papiere. Ich finde es ziemlich einfach, Kraft braucht man dafür nicht, man muss die Maschine nur führen.
Die Behandlung mit dem Hartöl dauert etwas länger, weil man es sehr dünn auftragen muss, also besser in zwei Arbeitsgängen. Dann einen Tag gut lüften, und man hat einen tollen Fussboden – und sogar ökomässig.
 
Wieviel Arbeits- und Kostenaufwand wäre das denn mit der Maschine? Ich spreche von rund 35 Quadratmetern, im Schlafzimmer ist Estrichboden, da kommt ein Teppich hin und das Bad ist gottlob neu...

Naja, also ich werde dann einfach mit Eimer und Scheuerbürste/Lappen plus Seifenlaufe gucken, ob das klappt. Muss ich beim Öl oder Wachs etwas beachten? Wie oft muss ich bei der Wachs- und bei der Öl-Lösung nachbehandeln?

Vor allem: Ich nehme mal an, dass der Boden vorher bereits irgendwie behandelt wurde. Muss ich da "gleiches" nehmen oder kann ich z.B. einen geölten Boden nach Reinigung wachsen und umgekehrt? Oder ist das nicht zu empfehlen? Wie finde ich raus, was vorher drauf war? Erkenne ich Wachs gegen Öl?

Gruß,
Christian
 
Mach den Boden doch erst mal sauber und guck dann wie der rauskommt.
Vermutlich hast Du dann auf den belaufenen Bereichen ev. Abnutzung der Oberfläche.Dann teste mal an einer kleinen Stelle wie eine Nachbesserung mit etwas Hartöl rauskommt.
Da Du noch nicht eingezogen bist ist allerdings auch ein günstiger Zeitpunkt für Schleifen, falls er doch nicht so gut aussieht und Du länger bleiben willst.
Die Dielen sind von den Jahresringen her ( meist) so verlegt, dass sich die Ränder der einzelnen Bretter im laufe der Jahre nach oben wölben.
Je nach Zustand brauchst Du mindestens zwei eher drei Schleifdurchgänge mit unterschiedlicher Körnung ( 40 /80 /120 )
Zum abnehmen, glätten und finishen - 120 oder mind. 100 zum Schluss ist nötig sonst sauft der Boden die Versiegelung.

Ich empfehle Aglaia öle, sind Bio, riechen gut, ergiebig leicht zu verarbeiten super Oberfläche und robust. Teuer.
Erst Grundierung, dann zweimal ölen, Wachs nicht nötig.
Trocknung zwischen den Durchgängen knapper Tag.

Bei den Parkettschleifmaschinen musst Du drauf achten, dass die Gummiwalze keine Riefen hat. Auch dürfen keine Nägel o. ä im holz sein, da sonst eben diese Walze was abbekommen kann..

Vielleicht gehts ja auch ohne
 
und nach dem eventuellen schleifen und versiegeln die trocken- bzw.
aushärtezeit nicht vergessen...

ansonsten schau mal hier: http://www.parkett.de/
vielleicht ist ja was dabei...

wir haben alte eichendielen aufarbeiten lassen - das wohngefühl
ist echt geil - leicht zu pflegen und diese "goldfarbe" des holzes -
einfach unbeschreiblich.
 
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