Hebr. Fonts nur als Kästchen angezeigt

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Gratian

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem: Ich habe mehrere hebräische Fonts aus verschiedenen Quellen installiert (teils durch Button "Installieren", teils manuell durch Zug in den Ordner), und sie werden auch in der Schriftsammlung angezeigt, auch die Einzelbuchstaben etc. Allerdings erscheinen in der Schriftsammlung in der Textvorschau ("Lorem ipsum...") statt Text oder Buchstaben bei allen installierten Fonts nur Kästchen.
In Anwendungen dasselbe Problem. Word erkennt hebräische Zeichen, wandelt sie in eine meiner hebr. Fonts um, aber da stehen dann dennoch nur Kästchen. In Word kommt noch hinzu, dass ich in der Zeichenauswahl ("Symbol einfügen...") keine hebr., sondern lat. Zeichen angezeigt bekomme, die eingefügt dennoch wieder Kästchen sind.

Ich bin ziemlich ratlos und bitte um Hilfe.
Danke!
 
...habe mehrere hebräische Fonts aus verschiedenen Quellen installiert...

Wie sieht es denn mit den systeminternen Fonts aus, funktionieren die? Hast Du probiert in den Landeseinstellungen auf Hebräisch umzustellen?
 
Wenn ich auf hebräisch umstelle, kann ich, z. B. in Word, hebräisch Schreiben. Kurioserweise funktioniert dann z. B. auch die installierte Schriftart "Arial Hebrew", obwohl sie immer noch nicht in der Schriftsammlung im Textbeispiel angezeigt werden kann.
Eine generell Umstellung auf Hebräisch ist für mich aber keine Option. Es geht mir um das Schreiben oder Bearbeiten einzelner hebr. Wörter in dt. Dokumenten.
 
Bei TextEdit geht es mit temporärer Umschaltung während des Schreibens. Evtl. wäre das eine Option?
 
Mreball, danke für den Vorschlag, aber das löst mein Problem leider nicht. Ich bekomme fertige .docx-Files zugeschickt, die ich zu bearbeiten und zu indexieren habe. Aber die hebr. Texte und Wörter erscheinen eben nur als Kästchen. Eine Problemlösung müsste mir also die Bearbeitung mit Word ermöglichen.
 
Hast Du auf Deinem System die gleichen Schriften installiert wie der Ersteller der Dokumente? Weil in Word geht es ebenfalls mit temporärer Umschaltung, gerade getestet.
 
Hast Du auf Deinem System die gleichen Schriften installiert wie der Ersteller der Dokumente? Weil in Word geht es ebenfalls mit temporärer Umschaltung, gerade getestet.

Moin,
nach seiner Aussage "mehrere Fonts" aus "verschiedenen Quellen", die jetzt in Word zum Tragen kommen sollen. Ob die alle in einem Dokument, in verschiedenen Dokumenten in unterschiedlicher Anzahl verwendet werden, lässt sich daraus nicht ablesen. Auch mit einer Schriftverwaltungssoftware wie FontExplorer oder Suitcase bin ich skeptisch, dass selbiges gutgeht. Idealerweise wäre ein Festlegen auf einen hebräischen Font vorzunehmen. Allerdings transportiert Word für die Bildschirmanzeige die verwendete Schrift des Ersteller-Rechners im Dokument mit. Beim Editieren (Bearbeiten) der Datei erfolgt dann die Umsetzung in den hebräischen Font des Empfänger-Rechners. Wenn da nun die Belegung der Zeichen unterschiedlich ist, dann gibt es "leere Kästchen".
Noch unerfreulicher wird es, wenn Hebräisch-Font A und Hebräisch-Font B im selben Dokument - in unterschiedlichen Absätzen - Verwendung finden. Soll der Empfänger jetzt auswürfeln, in welchem Absatz Schrift A oder Schrift B gemeint ist?
Ich kann mir für die beschriebene Konstellation keinen Lösungsweg vorstellen sondern nur die wahrscheinlichste Ursache skizzieren. Sorry.

Gruß
Günther
 
Zunächst vielen Dank für's Mitdenken und Eure Hinweise!
Der Autor hat mir mit dem Word-File die passenden beiden Fonts mitgeschickt, die sind damit mit meinen identisch. Word erkennt auch bei mir die Ausgangsschriftart (hier "Bwhebb"). Die Zuordnung scheint also keine Probleme zu machen.
Das Problem scheint (mindestens) schon bei OSX zu liegen, da ja in der Schriftensammlung der Beispieltext auch nur als Kästchen angezeigt wird. Word ist da ja noch gar nicht mit von der Partie.
Die temporäre Sprachumschaltung löst das Problem nicht, da ich konkret mit dem Althebräischen arbeite. Tut mir Leid, das hätte ich sagen sollen. Ivrit (Neuhebräisch) ist eine reine Konsonantensprache, während im Althebräisch die Konsonantenzumindest mit Masoreten (Punktationen) versehen sind, die die Vokale anzeigen. So wie ich gesehen habe, sind die also gar nicht im Schriftsatz enthalten.
 
… Die temporäre Sprachumschaltung löst das Problem nicht, da ich konkret mit dem Althebräischen arbeite. Tut mir Leid, das hätte ich sagen sollen. Ivrit (Neuhebräisch) ist eine reine Konsonantensprache, während im Althebräisch die Konsonantenzumindest mit Masoreten (Punktationen) versehen sind, die die Vokale anzeigen. So wie ich gesehen habe, sind die also gar nicht im Schriftsatz enthalten.
1. Word:mac unterstützt offiziell bis heute keine linksläufigen Schriftsysteme. Du kannst zwar auf Hebräisch/Ivrith einzelne Wörter schreiben, selbstverständlich auch punktiert, wirst dir aber spätestens bei Korrekturversuchen die Haare über die Kontrolle der Einfügemarke raufen.
Es wird also mit Word:mac keinen Spaß machen. Notfalls mag man den Text in Writer, Pages oder gar TextEdit vorschreiben, dann diesen kopieren und ins Word-Dokument einfügen.

2. Schriften zu verwenden, bei denen die Positionen der lateinischen Schriftzeichen lediglich durch (hier) hebräische ersetzt sind, ist eine in Zeiten von Unicode veraltete Methode. Sie funktioniert nur, wenn auch wirklich jeder Betrachter des Dokuments wenigstens éine Schriftinstalliert hat, die die Schriftzeichen in genau der gleichen Weise ersetzt hat; besser genau die Schrift, die der Originalerfasser verwendet hat. Und die muss mit deiner Umgebung auch noch kompatibel sein. Bei Unicode stellt sich diese Frage nicht.

3. Wenn’s tatsächlich nur um einzelne Wörter geht, ist m.E. die Einfügung des Textes über die Zeichenpalette alias Zeichenübersicht sinnvoll:

Zeichenpalette.jpg

Die Punktierungszeichen funktionieren als Tottasten. Dabei ist erst der Buchstabe einzufügen, dann die Punktierung nachzusetzen (also genau umgekehrt zu der Eingabe von etwa Akut, Gravis und Zirkumflex bei Lateinbuchstaben).

4. Das hebräische Tastatureingabeschema (alias Tastaturlayout) des MacOSX untestützt auch die punktierte Eingabe ([Wahl]-Taste beachten), wie in der Tastaturübersicht ablesbar:

Hebr.jpg

5. Viele mit MSO2008 bzw. MSO2011 gelieferten »Windows-kompatiblen« Standardschriften, wie selbstverständlich auch viele derjenigen von Apple umfassen auch hebräische Schriftzeichen, siehe oben die Alternativen, in denen das ausgewählte Zeichen ebenfalls zu finden ist.

… Word erkennt auch bei mir die Ausgangsschriftart (hier "Bwhebb"). Die Zuordnung scheint also keine Probleme zu machen …
6. Wenn du Kästchen siehst, stimmt die Zeichenzuordnung eben doch nicht – oder die Schrift ist mit der Programm- und/oder Systemumgebung inkompatibel.

Außerdem scheint bei dir ein Missverständnis durch in Bezug auf die Anzeige des Schriftnamens in der Menüleiste bei »Schriftart« (bzw. in der Symbolleiste »Format«): Dort wird von Word stur der Name der im betreffenden Absatz vom Ersteller des Dokuments verwendeten Schrift angezeigt, unabhängig vom Vorhanden- oder Verwendbarsein dieser Schrift bei dir auf dem Rechner.
Ob für die Anzeige auf deinem Rechner evtl. eine Schriftersetzung stattgefunden hat, erfährst du unter Word > Einstellungen… > Kompatibilität > Schriftarten ersetzen….

7. Nebenbei: Auch עברית gibt effektiv nicht nur Konsonanten wieder. Vokale (wie im Sprachnamen links das i: י, aber auch u: ו und a: א, ה) werden gestützt mittels Konsonantenzeichen wiedergegeben
(ganz zu schweigen von דער ידישע שפראָך , bei der die Schreibung voll vokalisiert ist). Aber genug des Klugschisses.
 
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Fa66, danke für die Ausführungen. Eine Schriftartersetzung liegt nicht vor. Die Bearbeitung bzw. Einfügung durch die Word-Sonderzeichen/Symboltabelle hatte ich anvisiert, so haben wir es auch an anderen PCs gemacht. Wie aber kann ich die Zeichenzuordnung nun korrigieren? Ungeklärt ist auch noch, warum in der OSX Schriftsammlung bei den hebr. Fonts der Beispieltext nicht angezeigt wird, das ja zeigt, dass schon ein Problem beim OS vorliegt.

Was also tun?
 
Hallo Gratian,

eigentlich steht im Text von fa66 schon alles sinnvolle drin.
Die Bearbeitung bzw. Einfügung durch die Word-Sonderzeichen/Symboltabelle hatte ich anvisiert, so haben wir es auch an anderen PCs gemacht.
fa66 bezog sich auf die Zeichenübersicht des MacOS, die kombinierbare Vokalzeichen zugänglich macht, die Word unterschlagen mag. Es scheint tatsächlich noch kein Tastatur- und Sprachmodul für erweitertes Hebräisch zu geben (während polytonisches Griechisch schon gut funktioniert). Trotzdem empfiehlt sich die Aktivierung einer umschaltbaren hebräischen Tastatur in de Systemeinstellungen des MacOS, um das, was gleich (s.u.) kommt, etwas angenehmer zu gestalten.
Wie aber kann ich die Zeichenzuordnung nun korrigieren?
Mit Suchen und Ersetzen. Wenn Du weißt, wo welches Zeichen stehen soll, kopierst Du das Kästchen in die Finden- und das passende Zeichen aus der Unicodetabelle in die Ersetzen-Zeile und kämpfst Dich so durch die Textstellen und das komplette Alphabet plus Masoreten. Bei nur wenigen nicht zu langen Stellen kann Neutippen erfreulicher sein.
Ungeklärt ist auch noch, warum in der OSX Schriftsammlung bei den hebr. Fonts der Beispieltext nicht angezeigt wird, das ja zeigt, dass schon ein Problem beim OS vorliegt.
Äh, nein. Wie fa66 schrieb, ist die Platzierung nichteuropäischer Schriftzeichen auf den Plätzen der lateinischen Schiftzeichen überholt. Ein font in dem nur die Unicode Bereiche für Hebräische Zeichen belegt sind, kann "lorem ipsum…" nur mit Platzhaltern anzeigen, weil er nicht über die lateinischen Schriftzeichen verfügt. Wenn Du z.B. die asiatischen Unicode Zeichensätze von Apple oder Adobe testest, wirst Du feststellen, dass ein großer Teil von diesen "lorem ipsum…" zwar anzeigt, aber in lateinischen Schriftzeichen, weil diese zusätzlich belegt wurden.
 
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