So, habe gestern Abend testweise noch ein paar Vergleichsdurchgänge laufen lassen und die Zeiten gestoppt.
Ich komme auf sehr widersprüchliche Phänomene. Der Rechner MP5.1 steht mit geöffneter Seitendeckel bei mir auf dem Schreibtisch –
ich sehe also, wenn die GPU blinkt. Gegentest mit MacBookPro 2018 A1990 mit Catalina am Ende.
Bei der Verarbeitung zeigt CO unter macOS zu Beginn Zeiten von 5Minuten an, diese werden dann aber deutlich unterboten.
So muss dann auch mein einmaliges Erlebnis unter macOS 10.4 anscheinend mit vollem OpenCL-Support, als 2Min irgendwas eingangs angezeigt
wurden und die GPU auf 50° erhitzte, deutlich schneller gelaufen sein.
Zwischenzeitlich habe ich noch das CaptureOne
Troubleshooting zu OpenCL gefunden. Das Löschen des Image-Core Ordners und
Neustart des Programms haben keine Veränderung gebracht. In meinen Voreinstellungen ist OpenCL auf "Auto", die "Nie"-Einstellung bringt
auch keine Verbesserung (und nur geringfügige Verschlechterung!) Unter diesen Schaltern steht bei mir unter macOS immer "CaptureOne verwendet Hardwarebeschleunigung".
Auch merkwürdig bei mir das Phänomen, nach dem von CaptureOne empfohlenen Test (s.Troubleshooting), wie man erkennen kann, ob
OpenCL angeblich funktioniert oder nicht: Eine RAW-Datei ohne Anpassungen auswählen bzw. getätigte Anpassungen zurücksetzen
und (grüne) Fokusmaske aktivieren. Dann den Belichtungsregler verstellen. Wenn bei den Helligkeitsverstellungen die Fokusmaske kurz verschwindet,
ist – laut Capture One – OpenCL aktiviert und leistet seinen Dienst.
Das ist bei mir der Fall, dass die Fokusmaske flackert bzw. verschwindet, solange ich den Belichtungsregler bewege.
Hier der GPU-Verlauf während dem Bildanzeige-Test mit eingeschaltetem OpenCL ("Auto"):
Hier der GPU-Verlauf während dem Bildanzeige-Test ohne eingeschaltetem OpenCL ("Nie"):
Diese Fenster sind beim Konvertieren/Verarbeitung völlig leer – egal ob mit "Auto" oder "Nie"!
Aber ich glaube nicht, dass OpenCL vollumfänglich arbeitet, wie es könnte.
Das zeigen auch die unterschiedlichen Ergebnisse bei div. macOS-Betriebssystemen, in denen ja die OpenCL-Treiber eingebunden sind.
Hier die Durchläufe vom
MacPro5.1
Unter macOS 10.13:
Schon in normalen Betrieb blinken die RX Vega 64-LEDs am Stromkabel wie verrückt, auch bei der Konvertierung. Ich schließe hier
das Phänomen des schnellen Blinkens als Kriterium für die einwandfreie Funktion von OpenCL aus.
Testlauf mit GPU bei 31° Grad –
keine GPU-Aktivität unter "GPU-Verlauf":
CO 20 mit 21 Bildern 606MB TIF 16 bit =
3:08 min; mit 23 Bildern = 3:28 min
CO 12 mit 21 bzw. 23 Bildern =
3:02 bzw. 3:03 min
(CPU A: 72° bei eingestelltem MacFanControl sensorbasiertes Lüfterlimit von BOOST A für CPU A core from PCECI von 69°, bei weiterem Durchlauf kurz
danach sogar bei 77°)
Unter macOS 10.14:
LEDs blinken weder im normalen Betrieb, noch bei der Konvertierung in CO.
Testlauf mit GPU bei 38°- 41° –
keine GPU-Aktivität unter "GPU-Verlauf":
CO 20 mit 21 Bildern 606MB TIF 16 bit =
2:46 min (GPU bei 41° ); mit 23 Bildern = 3:00 min
CO 12 mit 21 Bildern =
2:32 min (GPU bei 39°) bzw.
23 Bildern =
2:42 min (GPU bei 38°)
Während ich das hier schreibe, Test wiederholt – 12 Std. später:
CO 12 mit 21 Bildern = 2:25 min (GPU bei 40°) >>>
Bestwert!
Unter aktuellem Windows 10 Pro an gleicher Hardware:
Unter Voreinstellungen scheint OpenCL-Hardwarebeschleunigung nicht installiert zu sein, obwohl mir die AMD-Einstellungs-App die OpenCL-Versionen
der Vega 64 in einer Tabellenansicht anzeigt. Manuell habe ich nichts installiert, da ich noch keine Geduld unter Windows dafür habe.
Testlauf mit GPU bei 36° –
kein GPU-Blinken:
CO 12 mit 21 Bildern 606MB TIF 16 bit =
2:50 min (CPU bei 70° )
Gegentest mit
MBP 15" 2018 2.9GHz 6-core i9 mit zusätzlicher Radeon Pro Vega 20 (über gfxCardStatus ausgewählt)
Unter macOS 10.15:
GPU-Verlauf-Anzeige mit leichtem Ausschlag während des Prozesses, s. Anhang. Das MacBook wurde zwischen Tastatur und Bildschirm sehr heiss, aber nicht so bedrohlich,
wie unter 10.14. Der Lüfter war dann auch im letzten Drittel des Prozesses unüberhöhrbar.
Testlauf mit
CO 12 mit 21 Bildern 606MB TIF 16 bit =
4:23 min
Meine
Schlussfolgerungen, anhand des Materials:
Messen heisst Wissen und ich hätte nicht gedacht, dass mit der Stoppuhr alles viel kürzer läuft, als man sonst gemeinhin wahrnimmt.
Sicher kommt die Unsicherheit auch durch die dynamische Prozessanzeige in CO, die recht willkürlich die verbleibende Zeit anzeigt.
Der User muss auch die unter gleichen Einstellungen nicht exakt gleich schnell reproduzierten Ergebnisse hinnehmen, weshalb die Zeiten nur bedingt vergleichbar sind.
Offensichtlich ist, dass die Last komplett auf die CPU abgewälzt wird, da sie sehr heiss wird und der GPU-Verlauf synchron dazu keine Indizien liefert.
Ohne den immer gleichen Prozess mit einer bestimmten Anzahl an Bildern wäre ich nicht darauf gekommen, dass
einmalig eine Konvertierung bei GPU 50° den Prozess
deutlich unter 2:00 Min abwickelte, weshalb ich ja überhaupt auf diese Testreihe gekommen bin.
OpenCL ist wohl installiert und abrufbar für die Bildanzeige unter CaptureOne, läuft in der Konstellation bei mir aber
nicht bei der Verarbeitung der Bilddateien,
egal ob mit "Auto" oder "Nie" in den Voreinstellungen. Ich habe abschliessend mit beiden Einstellungen nochmals je einen Test gemacht: mit CO 12 und 21 Bildern = 2:40 min.
Mit
7 Sek pro 16bit-Datei bin ich eigentlich sehr zufrieden, der Workflow ist recht flüssig. Langatmiger wird es bei Stapeln mit 30 oder 40 Bildern.
Es macht einen eben unzufrieden, wenn Du weisst, dass die Hardware wesentlich schneller könnte.
Unvergessen bleibt allerdings ein Rendern mit einer Lightroom-Testversion vor ein paar Wochen, als ich versehentlich knapp 600 Dateien eine 1:1 JPG-Vorschau berechnen ließ.
Aus Interesse am System habe ich nicht abgebrochen, der Vorgang hat dann nur 20 Minuten gedauert, ist zwar 8bit, sind aber pro Datei etwa nur zwei
2 Sek.
Ich schätze, dass dann
4 Sek pro Bild bei 16bit 606MB möglich sein könnten.
Auf dem MacBookPro 15" 2018 läuft OpenCL bei der Verarbeitung ganz bestimmt, aber nur geringfügig, s. GPU-Verlauf, um die Wärmeentfaltung "gering" zu halten.
Anfangs dachte ich, dass mein MBP geringfügig schneller wäre, aber nach BootROM Reinigung und rEFInd Installation
bin ich sehr froh, nun die harte Arbeit am MacPro5.1 rasch erledigen zu können, ohne ein System an die Wärmegrenze zu bringen.
Was meint Ihr, ist mein rEFInd macOS 10.14 System, dass ja einen iMac 27" mit 3,5 GHz vorgaukelt, der springende Punkt – und meint CO, es müsse den iMac27" "schützen"?
Lightroom machte es auf meinem System einfach besser, kann ich leider nur nicht mit meinem Workflow/Rückteil einsetzen.
Beste Grüße