Hartz IV vs Bürgergeld - grosser Reforme oder weiterer grosser Flop?

In der variante ist die sb-kasse dann für die kundschaft sehr günstig, fürs geschäft eher nicht. Wie regelt das der markt? Mit security?
Das dürfte der einzige Grund sein warum da noch MItarbeiterinnen stehen: Damit der Kunde nicht einen Wocheneinkauf für 100€ einpackt aber nur 2 Soßenpäckchen zu je 1,29€ bezahlt.
 
In der variante ist die sb-kasse dann für die kundschaft sehr günstig, fürs geschäft eher nicht. Wie regelt das der markt? Mit security?
„günstig“ ist vielleicht das falsche wort, für mich ist das eher praktisch.
das geschäft bekommt das gleiche geld von meiner ec-karte, egal, wo ich hinausgehe. warum also „eher nicht günstig“?

geregelt wird es wie von mir beschrieben. im sb-kassenbereich sind immer mitarbeiterinnen zugegen.
 
anpacken schrieb ich, nicht auspacken.
ich packe doch keine waren im supermarkt aus …

hast du denn verstanden, was ich beschrieben hatte?
 
Ich kann jetzt nur von mir sprechen:
57 Jahre alt, 3 abgeschlossene Hochschulstudien, mit 46 krank geworden, mit 48 Erwerbsminderungsrentnerin geworden. Hab jetzt einen wundervollen reinen Home-Offive Minijob ergattert seit August, und die Firma scheint nun aber den Bach runterzugehen.

Selbst bei einem Minijob: Wo finde ich mit meinen Eckdaten noch was? Und meine Rente ist über sämtlichen "Berechtigungsgrenze" für was auch immer da sie fürs Überleben reicht.
Das Krankwerden hab ich mir nicht ausgesucht.

Für Menschen wie mich gibt es: Nix. Kein Bürgergeld, keine Zuschüsse. Und sei man auch nur 1 Euro über der Grenze.

Also, falls jemand einen Minijob zu vergeben hat im reinen Home-Office, ich wäre ein Hauptgewinn. Ich mach alles was keiner machen mag (Ablage, Listen etc...), wäre ein Sozialfall der Steuerermäßigung bringt und kann sogar mitdenken :)
Aber Wohngeld /Lastenzuschuss wäre doch jetzt drin, oder.😉

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/wohngeldreform-2130068
 
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Da in diesem Thread ja das Wort Grundeinkommen häufig genannt wird hier mal etwas dazu:

Der Verein "mein Grundeinkommen" meint zu ihrem bisher verfolgten Modell:

"Ein für uns schmerzhaftes Ergebnis der Berechnungen war, dass das Grundeinkommen, wie wir es verlost haben, nicht finanzierbar ist", sagt Miriam Witz, Strategiekoordinatorin beim Verein Mein Grundeinkommen

und weiter:

"Das nennen wir jetzt unser utopisches Grundeinkommen", sagt Miriam Witz.

Der komplette Artikel ist hier zu finden:
https://www.zeit.de/gesellschaft/20...einkommen-bundeshaushalt-diw-studie-oekonomie
 
zu ihrem bisher verfolgten Modell: …
Sach ich doch: Darum habe ich immer darauf hingewiesen, dass ab der Höhe eines bestimmten Netto-Erwerbseinkommens das GE (bei mir euroweise) um einen bestimmten Betrag abgeschmolzen wird, bis dann ab einem sich ergebenden Erwerbseinkommen nur noch von diesem gelebt wird. Die »Bedingungslosigkeit« bezieht sich lediglich noch auf den Umstand, dass für den zustehenden Anteil am GE nichts beantragt werden muss.

Ebenso hätte ich es für selbstverständlich gehalten, andere Sozialleistungen (also zumindest alle einkommensäquivalenten) durch das GE ersetzt worden wären und dass das Steuersystem angepasst worden wäre (etwa eine graduell steigende Einkommensteuer von Null bis gerne auch 80+% des entspechend dann dafür riesigen Einkommens).

So wie im zitierten Modell kann man ein GE auch vom Start weg kaputtmodellieren und so die Idee diskreditieren.
 
Da in diesem Thread ja das Wort Grundeinkommen häufig genannt wird hier mal etwas dazu:

Der Verein "mein Grundeinkommen" meint zu ihrem bisher verfolgten Modell:

"Ein für uns schmerzhaftes Ergebnis der Berechnungen war, dass das Grundeinkommen, wie wir es verlost haben, nicht finanzierbar ist", sagt Miriam Witz, Strategiekoordinatorin beim Verein Mein Grundeinkommen

und weiter:

"Das nennen wir jetzt unser utopisches Grundeinkommen", sagt Miriam Witz.

Der komplette Artikel ist hier zu finden:
https://www.zeit.de/gesellschaft/20...einkommen-bundeshaushalt-diw-studie-oekonomie
Kann ja auch nicht funktioniern.
80 Millionen Einwohner mal 1000.-€ (z.B). Und das jeden Monat.
Wer soll das denn bitte bezahlen?

Man merkt also, dass unser Bildungssystem schon bei den Grundrechenarten und einfachsten Verständnis total versagen.
Also selbst schon bei 1000.-€ denke ich mal das gut ein Drittel unserer Bevölkerung keinen Anlass mehr sieht ernsthaft zu arbeiten.

Und vor allem für wen gilt denn das bedingungslose Grundeinkommen dann?
Schon für Kinder ab dem Tag der Geburt? Flüchtlinge, Asylanten - damit würde man erst recht einen Big run auf unser Sozialsystem auslösen?

Also Grundeinkommen ja, aber nicht ohne Bedingungen. Bzw. nicht als Gundeinkommen, sondern als Grundversorgung - die gibt es aber in Form von Sozialhilfe und Bürgergeld jetzt schon. Und die muss auch so niedrig bleiben, damit sich arbeiten auch lohnt.
 
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet vor: Das geht: „75 % des Grundeinkommens refinanzieren sich selbst ... Der Rest kann durch neue Steuern finanziert werden.“
https://finanzierung.mein-grundeinkommen.de/

Durch die beschriebene Einkommensteuer von 50% auf alle Arten von Einkommen vergrößern wir die Besteuerungsgrundlage. Und dadurch ist fast das ganze Geld bereits da, das die Auszahlung von Grundeinkommen an alle am Anfang des Monats ermöglicht. Da wir alle weiterhin Steuern zahlen, zahlen wir auch fast alle (zumindest einen Teil) des Grundeinkommens zurück an den Staat. Nur deswegen ist es überhaupt finanzierbar - und dazu auch gerecht!

Denn für viele würde ein über Steuern finanziertes Grundeinkommen eine bedeutende finanzielle Erleichterung bedeuten, für andere würde sich gar nichts ändern – und nur verhältnismäßig wenige Menschen (10 %) würden nach Adam Riese effektiv draufzahlen.

Grundeinkommen ist kein zusätzliches Geld für alle. Tatsächlich ist ein Großteil des finanziellen Aspekts eine Frage der Anrechnung. Das bedeutet, dass obwohl das Grundeinkommen am Monatsanfang Geld in die Hände der Menschen legt, dieses Geld größtenteils durch die von uns gezahlten Steuern wieder zurückfließt.

So gesehen kostet diese Anrechnung den Staat nicht wirklich mehr Geld als das heutige Sozialsystem. Aber das System wird deutlich einfacher, da nicht erst geprüft werden muss, wer wie viel Geld braucht – sondern anders herum, wer wie viel behält.

Das Grundeinkommen ist finanzierbar, indem vorhandenes Geld anders verteilt wird und sehr reiche Menschen ein klein wenig mehr beitragen.
https://www.mein-grundeinkommen.de/magazin/grundeinkommen-finanzierung-erklaerung?name=nl-fueralle-230829&action=text3
 
Und die muss auch so niedrig bleiben, damit sich arbeiten auch lohnt.
Du verwechselst wie viele Andere »zu arbeiten« mit »erwerbstätig« zu sein.

das gut ein Drittel unserer Bevölkerung keinen Anlass mehr sieht ernsthaft zu arbeiten.
Worin definiert sich deiner Meinung nach die Ernsthaftigkeit im Arbeiten?

Ist es ernsthaft genug, ehrenamtlich und damit ohne Entgelt – und im Kern nur vom GE lebend – als Stadtbilderklärer Führungen durchzuführen?
Oder sich als hauptberufliche Hausfrauen und -männer um die ach so oft apostrophierte Familie zu kümmern?
Oder der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung zu stehen?

Und wie wertest du die kapitalistische Steuerungsfunktion eines GE, als Konsument ausreichend Geld in den Wirtschaftskreislauf bringen zu können?

Schon für Kinder ab dem Tag der Geburt?
Ja sicher. Jeder und jede hätte ein GE für sich selbst. Die Höhe mag von Altersstufe zu Altersstufe variieren – schon weil gewisse mit den Eltern gemeinsam genutzte Ressourcen nur éinmal vorhanden sein müssen.

Was bei Wohngemeinschaften (eben auch Ehepartnern und Vergleichbares) dann ebenfalls zur einer Verringerung des GE führen mag: Unterstellt (von Hartz-IV/Bürgergeld abgeschaut) für éine Person sei eine 45 bis 50m²-Wohnung angemessen (also gewissermaßen 2 Zimmer à 15m² plus weitere 15m² für Küche+Bad), dann mag für jede weitere Person nur der Gegenwert von 15m² (éin Zimmer) dazukommen, was den GE-Betragsanteil am Wohnen für abhängig dort lebende reduziert.

Alle solche GE-Anpassungen (wie auch solche in #69 angedeutete) könnten, wenn man denn wollte, im Benehmen von Melde- und Finanzbehörde im Regelfall automatisch berechnen – und zuweisen.

Hat jemand wechselnde Einkünfte oder mehrere Arbeitgeber, hat dann die Finanzbehörde, bei der diese Meldungen sowieso zusammenlaufen, von Ersten bis zur Mitte des Monats mit diesen Daten versorgt zu werden, damit sie von der Mitte bis Ultimo dann den zuzubilligenden GE-Anteil berechnen und auszahlen kann.

Die Automatisierung des Regelfalls mag die Kosten bei den Behörden senken; die Verbliebenen können sich dann um Streitfälle oder trotzallem individuell zu klärende Fälle kümmern.

Kann ja auch nicht funktioniern.
Ja wenn du das GE zu platt und einfach denkst, dann geht das auch nicht. Es setzt bisweilen aufwendige Änderungen am gegenwärtigen (Steuer-)System und ein gehöriges Maß an Regelwerk voraus, damit die Gesellschaft alias Volkswirtschaft nicht übervorteilt wird.

EDIT: Krumme Satzbauten bearbeitet.
 
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Und die muss auch so niedrig bleiben, damit sich arbeiten auch lohnt
Nein - sie muss ausreichend hoch sein, und massiv erhöht werden, damit ein menschenwürdiges Leben in dieser Gesellschaft ermöglicht wird. Und - ja - die Arbeitsentgelte müssen noch höher sein, damit sich arbeiten lohnt.
 
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H4 war schon Menschenunwürdig
das BG müsste, wenn man Inflation etc alles rein rechnet genauso hoch sein wie das Krankengeld nach 6 Wochen

da ihr ja immer alles zerredet hier: Schaut euch mal die Std. Löhne im Sicherheitsdienst (SD) an!
warum arbeiten da noch Leute? nun, weil es *ihr* *ding* ist und auch immernoch gerne arbeiten im SD
ich meine damit die, die die Sachkundeprüfung nach 34a haben
und hier weitere Schulungen wie: Interventionskraft, Waffensachkunde (selbst bezahlt) haben
bei 13,50 Standard kommt man da ja weit ...
und wundert mich nicht dass da manche daheim bleiben o. gar im Krankenstand ...
 
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Nein - sie muss ausreichend hoch sein, und massiv erhöht werden, damit ein menschenwürdiges Leben in dieser Gesellschaft ermöglicht wird. Und - ja - die Arbeitsentgelte müssen noch höher sein, damit sich arbeiten lohnt.
Das ist nichts weiter als ein drehen der Spirale welche von der resultierenden Inflation dann direkt wieder geschluckt wird..
 
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Nein - sie muss ausreichend hoch sein, und massiv erhöht werden, damit ein menschenwürdiges Leben in dieser Gesellschaft ermöglicht wird. Und - ja - die Arbeitsentgelte müssen noch höher sein, damit sich arbeiten lohnt.
Vor allem dürfte das Arbeits-Einkommen nicht mit dem Bürgergeld verrechnet werden. Dann würde Arbeit sich noch mehr lohnen.
 
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Und die muss auch so niedrig bleiben, damit sich arbeiten auch lohnt.
Ein PS:

Das Bürgergeld alias Hartz-IV ist, so diskutabel dessen Höhe auch sein mag, abhängig und in in Übereinstimmung zu bringen mit GG, Art 1, »Die Würde des Menschen ist unantastbar«. Das Bürgergeld (ex Hartz-IV) hat also die grundgesetzlich geforderte Funktion zu leisten, den unteren Rand eines würdevollen Lebens zu ermöglichen. Widrigenfalls wäre seine Ausprägung grundgesetzwidrig.

Die Konsequenz daraus ist aber, dass das Bürgergeld, wie auch immer es beschaffen ist, nie zu hoch sein kann, eben weil es nach Meinung der Regierung und des zugestimmt habenden Parlaments diesen unteren Rand bestimmt. Wenn überhaupt, kann dieser untere Rand zu niedrig angesetzt sein, aber – wegen der Opposition im Parlament, die im Bedarfsfalle Opponieren würde – nie zu hoch.

Folglich sind es also die unteren Erwerbseinkünfte, die grundgesetzwidrigerweise zu niedrig daherkommen, und daher höher sein müssen. Höher und so hoch, um dem sog. Abstandsgebot genüge zu tun. Hier sind dann aber die Arbeitnehmer und ihre Vertretungen gefordert, ihr Recht einzufordern.
 
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Vor allem dürfte das Arbeits-Einkommen nicht mit dem Bürgergeld verrechnet werden.
Du meinst »Grundeinkommen«, nicht »Bürgergeld«?
Wie dem auch sei: Ein Verrechnungsmodell von Grundeinkommen mit Erwerbsentgelten hat selbst die F.D.P. in ihrer Schublade.

Ich sehen das wieder mal (und s.w.o.) etwas komplexer. Da ich nicht annehme, dass ein Monatseinkommenszehntausender oder höher eines GE bedarf, würde ich über ein abzugsfreies Sockelerwerbseinkommen für jeden darüber hinausgehenden Nettoerwerbseuro (diskutable) 50 bis 67¢ vom GE von exemplarisch 1k€ (vielleicht heute wegen der geldentwertungstreibenden Faktoren mittlerweile 1,1k€) abziehen, bis ab einem bestimmten Wert dann ausschließlich vom Erwerbsentgelt gelebt würde.

Ein Jahreseinkommensmillionär braucht kein GE. Sollte dieser aber tatsächlich unter die GE-Berechnungsgrenze rutschen, bekäme er seinen Anteil am GE a) selbstverständlich und b) ohne extra Antrag – also automatisch.
 
Das ist nichts weiter als ein drehen der Spirale welche von der resultierenden Inflation dann direkt wieder geschluckt wird..
Inflation, weil untere Lohngruppen mehr verdienen? ... Autsch!
Und generell zur einkommensgetriebenen Inflation vielleicht mal bissel Flassbeck lesen.
 
Das sogenannte „Bürgergeld“ sehe ich als große Verarsche. Im Jahr 2021 lagen die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland bei 2.623 Euro. Die Wohnkosten beliefen sich im Schnitt auf 966 Euro pro Monat und machten mit einem Anteil von 37 % den größten Posten der privaten Konsumausgaben aus. Auf Platz 2 lagen die monatlichen Ausgaben für Lebensmittel, Getränke und Genussmittel in Höhe von 402 Euro. An dritter Stelle der Lebenshaltungskosten standen die monatlichen Ausgaben für Mobilität wie z. B. Auto oder ÖPNV.

https://magazin.comdirect.de/finanz...sten#definition-was-sind-lebenshaltungskosten
 
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