Griechenland und die Eurozone

Wenn sie stattdessen in die Frankenzone kommen würden, schon. :jaja:
 
Wäre denn der Austritt aus der Eurozone auch langfristig von Vorteil von GR, wenn er denn doch einträte?

Kaum. Das Problem ist, daß die "positiven" Szenarien, die zeigen daß ein Austritt vorteilhaft wäre, davon ausgehen daß im betroffenen Land eine halbwegs funktionierende Wirtschaft existiert. Diese würde selbstverständlich gestärkt werden, weil der Export von Waren günstiger würde und die Binnennachfrage dann Produkte aus heimischer Produktion kauft statt importierter Ware.
Eine solche Wahlfreiheit gibt es aber in Griechenland nicht. Ich kann kein griechisches Auto kaufen, keine griechische Digitalkamera, keinen griechischen Staubsauger, keinen griechischen Autoreifen - und auch bei Kleinteilen des täglichen Bedarfs gibt es keine heimische Ware (mein aktuelles Beispiel: Plastik-Blumentöpfe). Höchstens bei landwirtschaftlichen Produkten hätte man die Wahl. Praktisch alles andere wird importiert statt lokal produziert. Das wenige an Industrie das bis in die siebziger, achziger Jahre in Griechenland existiert hat ist längst verschwunden, und kann auch durch eine Abwertung nicht "gestärkt" werden. Anders ausgedrückt, die Randbedingungen unter denen eine Abwertung positiv wäre, sind in Griechenland nicht gegeben.
Was wirklich "langfristig" passieren würde, kann man natürlich nicht voraussagen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich neue Fabriken in GR ansiedeln, halte ich allein schon wegen der ungünstigen geografischen Lage für nicht sehr groß.
 
Ich habe selber von der Materie keine große Ahnung, aber ich hätte das im Prinzip genausovermutet.

Ich erlebe das auch immer wieder, wie unglaublich teuer die ganzen Importe vom Fernseher/Satellitenschüssel bis hin zur Waschmaschine und sogar den Autos sind - die Gebrauchtwagenpreise sind ja total abartig - da kann ja sogar ein Golf 2 mit 150.000 km auf der Uhr noch 2000 € kosten.:eek:
Und Kuhmilchkäse ist ja fast unbezahlbar..

Ich weiss nicht, wie es dieses Jahr ist, aber der Tourismus als größtes Standbein ist letztes Jahr auf den Inseln auch noch massiv zurück gegangen.
Ich beobachte das alles eher mit großer Sorge.:(
 
Naja, Mitleid ist das Letzte, was die Griechen verdienen. Wer so raffgierig über Jahrzehnte hinweg Geld verteilt und einsteckt, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wo es herkommt, ... :noplan:
 
Das Problem ist aber dabei, dass in den Vororten die oberen 10.000 drei Porsches vor der Einfahrt stehen haben und ihre Kinder auf Privatschulen schicken, in der Steuererklärung aber ein Jahreseinkommen von 10.000 € angeben.
Auch der total überflüssige Beamtenapparat mit seiner Vetternwirtschaft trägt so einiges an der Entwicklung mit bei.

Leidtragende sind aber in erster Linie die ärmeren, die natürlich auch versucht haben, viel in die Tasche zu stecken, aber auch weil es einfach ums Überleben geht.
In einem Krankenhaus wirst Du erst behandelt, wenn Du dem Arzt ein gutes Fakelaki gibst -denn auch Ärzte verdienen gerne mal nur 1000€ im Monat.

Und wenn die Albaner für 3,50 Euro die Stunde auf dem Bau arbeiten, würde das hier auch jeder machen - mittlerweile werden die Albaner aber von den noch billigeren Pakistani abgelöst.

Gerade die massive Verteuerung durch die Euro-Einführung ohne Anheben der Löhne hat die Leute erst dahin gebracht, jeden Euro 3x umzudrehen und in der Tasche verschwinden zu lassen.
 
Ja, ein hausgemachtes, alle Schichten durchdringendes Problem. Das die einen geschickter betrogen haben als die anderen macht die einen nicht zu Tätern und die anderen nicht zu Opfern.
 
Dann wird ja noch die ganze Landwirtschaft subventioniert. Waffen, Waffen, Waffen. Und die ausländischen Banken finanzieren jedes Großprojekt ohne auf wirkliche wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu achten.

Spanien wird aber auch noch folgen. In jedem Dorf gibt es mehr Banken als in jeder deutschen Großstadt. Real Madrid und Hochtief werden dann (wieder) Deutschland gehören.
 
Ich plane seit einiger Zeit, 6000 m2 Bauland auf einer beliebten Insel zu verkaufen und mache mir natürlich größere Sorgen um einen Preisverfall, von wegen Immobilien wären sicher..

Wenns es nicht Top-Lage ist, wird der Wert auch in den Keller rauschen. Sieht man an Litauen, dort haben sich viele auch verspekuliert......
 
Ich beobachte das alles eher mit großer Sorge.:(

Damit bist du natürlich nicht allein. Ich denke, es werden zur Zeit gern Unruhe verbreitet und Gerüchte gestreut, um uns dann die (sicher notwendige) Umschuldung als "Rettung" und "kleineres Übel" verkaufen zu können. Eigentlich hätte man schon letztes Jahr, als die große Staatsanleihe fällig wurde wegen der die "Pleite" gedroht hat, reagieren müssen und deren Laufzeit dehnen müssen. Das wäre zwar rein technisch betrachtet ein Zeichen für "Staatsbankrott" gewesen, hätte aber weniger negative Folgen gehabt. Und, die Folgen hätten hauptsächlich die Richtigen getroffen. Aber da war es offensichtlich wichtiger, daß Großanleger ihre 7% Zinsen einstreichen können. Es ist schon ein Witz daß Länder für ihre Anleihen hohe Zinsen als "Risikoprämien" zahlen müssen, und die Anleger keinerlei Risiko tragen.
Also, meine persönliche Prognose: Es wird eine Umschuldung geben, und wenn das richtig angestellt wird, wird es auch reichen um langfristig wieder auf die Beine zu kommen. Man sollte nicht vergessen, daß die Regierung eine Vielzahl von Reformen durchgesetzt hat, die schon lange überfällig waren.
 
Dein Wort in Gottes Ohren.
Wie ist denn zur Zeit die Stimmung Papandreou gegenüber?
Letztes Jahr waren noch alle stolz auf ihren (im Gegensatz zu seinem Vater) unkorrupten Papa.

Wenns es nicht Top-Lage ist, wird der Wert auch in den Keller rauschen. Sieht man an Litauen, dort haben sich viele auch verspekuliert......
Die in Top-Lage soll weiter gehalten werden, da der Wert weiter steigt bzw stabil bleiben wird.
Das Land wurde vor 25 Jahren günstig erworben, ums 20fache im Wert gestiegen und in den letzten 2 Jahren leider schon um 35.000 wieder gesunken, da die Bebauung viel Aufwand erfordert (Wasser, Strom etc).
Jetzt nochmal ein so hoher Verlust (50-80%) wäre ein Genickbruch.
 
Kreative Lösungen...


Es ist ein trüber Tag in einer kleinen griechischen Stadt. Es regnet und alle Straßen sind wie leergefegt. Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben auf Pump. An diesem Tag fährt ein Tourist durch eben diese griechische Stadt und hält bei einem kleinen Hotel. Er sagt dem Hotelier, dass er sich gerne die Zimmer anschauen möchte, um vielleicht eines für eine Übernachtung zu mieten und legt als Kaution einen 100 Euro Schein auf den Tresen. Der Hotelier gibt ihm einige Schlüssel.

  1. Als der Besucher die Treppe hinauf ist, nimmt der Hotelier den Geldschein, rennt zu seinem Nachbarn, dem Metzger und bezahlt seine Schulden.
  2. Der Metzger nimmt die 100 Euro, läuft die Straße runter und bezahlt den Bauern.
  3. Der Bauer nimmt die 100 Euro und bezahlt seine Rechnung beim Genossenschaftslager.
  4. Der Mann dort nimmt den 100 Euro Schein, rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung.
  5. Der Wirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten, die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte.
  6. Die Prostituierte rennt zum Hotel und bezahlt ihre ausstehende Zimmerrechnung mit den 100 Euro.
  7. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen. In diesem Moment kommt der Reisende die Treppe herunter, nimmt seinen Geldschein und meint, dass ihm keines der Zimmer gefällt und er verlässt die Stadt.

Niemand produzierte etwas. Niemand verdiente etwas. Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft.

So funtioniert das...............
 
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