Grenzen der Berechenbarkeit der Welt - Warum wir Prognosen nicht trauen sollten

Auch im privatwirtschaftlichen Bereich sieht es nicht besser aus.
Affen, die mit Dartpfeilen auf Aktien werfen, erzielen mit ihrem Portfoliomeist eine bessere Performance als hoch bezahlte Analysten bei den Banken, denen es fast nie gelingt, längerfristig den Index zu schlagen.
:hehehe:
Glaub ich sofort!

Interessantes Papier, danke dafür!
 
Der nüchtern-realistische Blick eines Pierre Simon Laplace wäre nun einem Teil heutiger Forscher zu wünschen, denen die Einsicht in die beschränkte Tragweite ihrer Modelle fehlt. Zu allem Überfluss schrecken diese nicht davor zurück, sich der Politik als Ratgeber anzudienen. Das ist eine unheilvolle Liaison.
:unterschreibe:


Würde gut in den alten Klimawandel-Thread passen ...

Je mehr grüner Strom in den Spitzen in die Netze eingespeist wird, desto tiefer sinkt an den Strombörsen der Preis, der erlöst wird. Dadurch wird der Strom für die normalen Bürger aber nicht billiger. Im Gegenteil. Der Preis steigt, da die Allgemeinheit gezwungen wird, die Differenz von staatlich garantierter Einspeisevergütung und Börsenpreis zu erstatten.

Und ebenso, die lang und breit ausgewalzte Tatsache:
Die Erderwärmung hat seit Jahren eine kleine Pause eingelegt. Das war von den Modellen so nicht vorgesehen. Und schaut man genauer hin, dann bemerkt man, dass es viele Inseln des Nichtwissens gibt: Die Wolkenbildung ist nicht richtig verstanden und man grübelt, wie man diese modellieren soll. Dasselbe gilt für die CO2-Bilanzen der Ozeane und der Urwälder. Beide lassen sich nicht exakt quantifizieren. Aber ist das schlimm? Oder sind das Kinderkrankheiten, die in Zukunft ausgemerzt werden, so dass sich komplexere Modelle der tatsächlichen Entwicklung immer weiter anschmiegen werden? Das darf bezweifelt werden.

Wie ich bereits vor 7 Jahren hier geschrieben habe - gibt’s eben ein grundsätzliches Problem mit mathematischen Klimamodellen.
Um die zu erkennen muss man auch kein Klimaforscher sein, denn die Mathematik ist ideologiefrei.
Die Auswertung von Bohrkernen aus Eis und Sedimenten ergibt ein recht gutes Bild der großräumigen Temperaturentwicklung der vergangenen Erdzeitalter.
Mehr aber eben nicht!
Und schon gar keine genauen Daten für nichtlineare Gleichungen!


Die Qualifizierte Basisdatenlage vor 1900 ist eben sehr dünn.
Es fehlen:
Der Nordpol sowie der Südpol, weite Teile der Arktis und der Antarktis.
Weite Teile aller Ozeane, Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean usw. (außer Schiffahrtsrouten)
Ebenso weite Teile Afrikas, Asiens, Mittel- und Südamerikas.
Optimistisch gesehen so ca. 70-75% der Erdoberfläche!
Großflächige Interpolationen und Ausgleichsrechnungen mehr als das ist nicht möglich!

Bei Interpolationen gibt es für Probleme mehrer Lösungen, je nach dem welche Ansatzfunktion ich wähle, erhalte ich eine andere Interpolante.

Mit einiger Verspätung dämmert natürlich dieser nicht wegzudiskutierende Fakt einigen anderen:
Die mathematischen Modelle, die häufig zur Anwendung kommen, sind sogenannte nicht-lineare Differentialgleichungssysteme. Diese entsprechen unserem Wunsch, vermutete kausale Abhängigkeiten der Wirklichkeit im Modell abbilden zu können. Leider besitzen sie unangenehme Eigenschaften: Nichtwissen, egal in welcher Form, hat gravierende Konsequenzen und beschränkt deren Tauglichkeit. Wenn man nicht genau weiß, wie die Wolkenbildung funktioniert, dann lassen sich damit verbundene Probleme der Absorption von Wärme und Licht, nicht exakt quantifizieren. Das ist kein kleiner Makel, den man einfach vernachlässigen kann. Dieses Nichtwissen kann sich in der Simulation explosionsartig vergrößern und das Modell unbrauchbar machen. Und je mehr Baustellen dieser Art existieren, desto spekulativer werden Modell und Simulation in ihrer Beziehung zur Wirklichkeit. Nichtwissen ist ebenfalls virulent, wenn man Einflussgrößen nicht berücksichtigt, da man sie fälschlicherweise für unwesentlich hält oder deren kausale Wirkung erst gar nicht erst erkennt.
Ergo, x²+y²=r² …
 
@jwemcu: danke, ein interessanter Artikel.

Es ist keineswegs klar, ob das, was wir heute mit gigantischem Aufwand zu
berechnen versuchen, überhaupt berechenbar ist.
:teeth:

Leider verschwinden die Lehrstühle,
die solches Wissen vermitteln können, zunehmend von den Universitäten.
Wissenschaftstheorie und Geschichte der Naturwissenschaften führen ein
Schattendasein.


und auch Philosophie, Sprachwissenschaften, Theologie, Kunst(geschichte), ...

Wie an anderer Stelle schon geschrieben. An Schulen und Universitäten wird nur noch
wirtschaftskonform Ausgebildet. Allgemeinbildung, die auch die musischen und philosophischen Fächer einschließt
wird mehr und mehr zurück gedrängt. Dabei wäre es heute mehr den je von Nöten, dass die Menschen das Woher kennen um das Wohin gestalten zu können.

Zum Klimawandel.
Unabhängig davon, ob wir Menschen nun einen Klimawandel provozieren oder nicht. Wir müssen von der Energiegewinnung durch Nutzung des Kohlenstoffes weg kommen, weil die Vorkommen nun mal begrenzt sind und die Abgase unsere Atemluft vergiften.
 
Zum Klimawandel.
Unabhängig davon, ob wir Menschen nun einen Klimawandel provozieren oder nicht. Wir müssen von der Energiegewinnung durch Nutzung des Kohlenstoffes weg kommen, weil die Vorkommen nun mal begrenzt sind und die Abgase unsere Atemluft vergiften.

Gar keine Frage ... :jaja:
 
SWR Aula hat sehr oft gute Beiträge.
In den Podcasts reinhören lohnt sich fast immer.
 
:clap:

Meine Rede. Jeder(!) Student eines wissenschaftlichen Studiengangs sollte gezwungen werden, die Grundlagen zu lesen. Bei den BWLern ist das nicht Wöhe und auch nicht Adam Smith oder Keynes, sondern die "Kommentierung" zu Adam Smith oder Kenyes.

Warum? Weil jeder Theoretiker vor dem Hintergrund seines Erfahrungs- und Erkenntnishorizonts betrachtet werden muss. Auch die heutigen. Bei Adam Smith war es die Aufklärung. Adam Smith wird immer gerne falsch übersetzt mit "der Markt wird es richten". Das ist in der Form so schwachsinnig als würde ich behaupten, dass Nietzsche Gott eigenhändig umgebracht hat.

Von Hegel können wir viel über die Zwängen lernen, denen eine Gesellschaft unterworfen ist. Pflichtlektüre für jeden Wirtschaftswissenschaftler. Von Keynes können wir lernen, warum man Wirtschaft nicht planen kann. Von Adam Smith, dass die Einkommenschere uns unproduktiv macht. Und von Laplace, warum das Leben nicht planbar ist. Und so weiter..

Vor solchen Hintergrundfragen sollten dann die empirischen und qualitativen Forschungen behandelt werden. Heraus kommt nämlich immer eins: Wissen ist unvollständig.

Am geilsten fand ich im Artikel den Spruch von Wiener:
Das beste Modell einer Katze ist eine Katze. Am besten dieselbe Katze.

:upten: :clap:

Im Übrigen ist das Verallgemeinern ein überlebenswichtiges Prinzip. Deshalb werden Menschen immer versuchen, einen Theoriekomplex auf verdaubare Häppchen zu reduzieren und bestimmte Annahmen machen.

Im realen Leben hat man keine Zeit, jeden Umstand neu und grundlegend zu bewerten. Wenn eine 8er Schraube mit Dübel so fest in der Wand sitzt, dass man sie mit der Hand nicht rausziehen kann, dann hält auch das Bild, das weniger Kraft ausübt. Und ja liebe Kinder: Das ist eine Vermutung. Eine berechtigte, aber mit Wissen hat dieser Test nicht das geringste zu tun.

Der Witz ist älter als jeder Bohrkern
Wie kommst du darauf, dass das ein Witz ist? Die Leute glauben immer, dass das ein Witz sein soll. Faktisch haben wir aber keine gesicherte Erkenntnis darüber, ob es wirklich einer ist. :hehehe:
 
42 war gar nicht die Antwort auf alle Fragen, sondern nur ein Error-Code weil Javascript deaktiviert war. :zwinker:
 
Jede Prognose ist halt nur so gut wie ihr Modell. Jedes Modell ist unvollständig und nur entsprechend nahe an der Realität. Modelle wandeln sich oder werden abgelöst. Das ist doch völlig normal!

Schlimmer finde ich den Humbug der mit Umfragen getrieben wird! Gerade gestern rechtzeitig kurz vor Angela M. 60sten hatte forsa ein Geschenk parat und hat veröffentlicht das 25% der Deutschen sie als Kanzlerin wiederwählen würden! Allein das ist schon absurd, ist doch die eigentliche Meldung, das 75% das auf keinen Fall tun werden ( macht sich aber vor einem Geburtstag wo man devot in den Anus kriechen möchte wohl nicht so gut). Noch besser wird es aber, wenn man die Stichprobengröße betrachtet: Ganze 1000 "Repräsentative" wurden befragt. Die müssen schon übersorgfältig ausgewählt sein, repräsentiert doch jeder von denen allein ganze 2 deutsche Kleinstädte! Geht man dann davon aus, das diese "Repräsentanten" letztlich nichts anderes sind als eine Abtelefonierte Liste dere die Forsa noch nicht das recht zum Anrufen entzogen haben und tagsüber zu Haus erreichbar sind, kommt man leicht darauf welche Gruppen da repräsentiert werden. Das war billigster Humbug der da getrieben wurde, aber die ganze Copy&Paste Journalie hat es halt brav gemeldet, nicht eine der großen Seiten kam auf die Idee diese tolle Umfrage auch nur annhähernd in Zweifel zu ziehen!
 
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