Grafiker ohne Zukunft?

Re: Re: Es gibt da ein Problem mit dem Begriff "Grafik" -

Original geschrieben von rookie
 

"architekt" ist kein geschützer name.
 

Falsch.
Den Titel "Architekt" darf man nur führen, wenn man in die Architektenliste eingetragen ist. Diese wird wiederum von der Architektenkammer geführt
 
Re: Re: Re: Es gibt da ein Problem mit dem Begriff "Grafik" -

Original geschrieben von ReinerWein
 

Falsch.
Den Titel "Architekt" darf man nur führen, wenn man in die Architektenliste eingetragen ist. Diese wird wiederum von der Architektenkammer geführt
 

falsch, und richtig.
in deutschland ist das vielleicht der fall. in der schweiz nicht.
hier kann sich jeder penner "architekt" nennen.

anders ist es mit "architekt ETH" "BSA" oder "SIA" dies sind geschützte namen, welche nur durch einen abschluss, durch aufnahme in einen bund, oder durch eine mitgliedschaft benutzt werden dürfen.
 
Die Grafiker werden z.B. bei "Per Anhalter durch die Galaxsis" von
Adams, zusammen mit den Telefonhörerputzern unwiederbringlich
ins All geschossen...

...trifft sich gut...sollte man mit vielen auch machen. :D

schwarze Rollkragenpulliträger mit "ichweißallesbesserundfahr'sowiesoporsche" Designer sollte man unter
die Raketendüsen legen!

Grafiker werden businesstechnisch gebraucht! Nicht alle - aber einige.


Blender gibt es überall - ich habe meine Sonnenbrille immer dabei! ;)
 
Puh, mit dem Thread ist es ja weit gekommen.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur feststellen, dass die die im "kreativen Gewerbe" am lautesten nach Normen schreien, die sind, die ihre Laufkundschaft nicht verlieren wollen...

Dumme Vorurteile gibt es für jede Berufsgruppe, ebenso wie Auftraggeber und - nehmer die ihre Kompetenzen / Möglichkeiten nicht klar einschätzen können.

so what?
 
Re: Es gibt da ein Problem mit dem Begriff "Grafik" -

Original geschrieben von Mirzel
Doch selbst die, die über eine solche verfügen, haben oftmals eine nur rudimentäre Ausbildung genossen, in der zwar "kunst-ähnliche" Projekte einen hohen Stellenwert hatten, "angewandteres" Arbeiten aber eher als uncool gilt; "Gebrauchsgrafik" firmiert deshalb nicht ohne Grund immer öfter unter dem recht schwammigen Begriff "Kommunikationsdesign", bei der "Installationen" und "Video-Projekte" Vorrang vor "Punktgröße" und "Spationierung" haben ("Das machen die Programme ja ´eh von allein").

Das kann ich nur ABSOLUT bestätigen!! Ein ehemaliger Freund von mir studiert seit ±20 Semestern Kommunikationsdesign und Freie Kunst an einer der angesehenen Kunsthochschulen Deutschlands bei zum Teil TOP-Dozenten (Markus Lüpertz und Jörg Immendorf gehörten auch dazu). Der kann Dich auf vermeintlich höchstem "intellektuellem" Niveau stundenlang zuschwafeln. Die Freundschaft endete mit einer Katastrophe, als er letztes Jahr im Rahmen seines Studiums DV-Kurzfilme drehen sollte (wobei ich ihm helfen sollte, weil ich damit schon mehrere Jahre Erfahrung in der Praxis hatte) und ich ihm darüberhinaus einen Design-Auftrag für eine CD-Produktion gab, weil ich ihn für talentiert hielt. Der wußte nicht einmal, wo man die Videokamera einschaltet (kein Witz!), was der Unterschied zwischen Firewire und USB ist, was man bei Gegenschnitten beachten muß usw. "Macht die Technik doch alles von alleine, das muß ich alles nicht wissen mit der Technik, Objektiven, Brennweiten, Ausleuchtung usw., ich bin schließlich KÜNSTLER!", bekam ich zu hören und mußte mich daraufhin mal spontan übergeben. Und das CD-Booklet sah aus wie aus dem Malunterricht einer Vorschulklasse - peinlicher geht's nicht (es dient seitdem im Betrieb als mahnendes Ausstellungsstück und Lachnummer :D). Der Depp berief sich schließlich auf "künstlerische Differenzen" und den Vorwurf, ich wäre nur an "Gebrauchskunst" interessiert. :rolleyes:
 
<ironie>
Seit 20 Semestern ??? Jesses, kein Wunder, dass der hoffnungsvolle Nachwuchs
keinen Studienplatz bekommt, wenn solche Langzeitschluffis die Plätze belegen...
</ironie>
 
Tja Leute, das altbekannte Problem, gibt es noch den guten Grafiker?!?!? Ja natürlich gibt es ihn aber bei der Menge von SELBSTERNANNTEN ist es schwierig sich irgendwo zu bewerben. Jeder scheint ein Grafiker oder Mediengestalter zu sein der Corel Draw nur kennt (können ist die andere Sache), geschweige denn so mancher überhaupt Photoshop, Illustrator oder QuarkXPress kennt.

Hab vor einiger Zeit sogar selbst einiges investiert um von daheim aus arbeiten zu können, echt das volle Programm, sämtliche Hard- und Software angeschafft aber in meiner Region hier in Passau hast Du wenig chancen. Ist keine Selbstwerbung wenn ich das hier schreibe, ist nur die pure Verzweiflung das die die etwas gelernt haben und was können gleichgestellt werden mit der Maße von diesen MÖCHTEGERNGRAFIKERN.

Hey boeser Mann, Du hast recht, hätt ich bloß was ...
 
HAL9500 schrieb:
Wer gut ist, braucht kein Stellengesuch ausschreiben. Davon abgesehen ist die
Entwicklung ja schon etwas länger zu beobachten: "Oh Cool, Internet, da will
ich auch rein". Und kaum hat irgendein Schüler eine im besten Falle halbwegs
passable Seite zusammengekleistert, nennt er sich "Webdesigner" oder schlimmer
noch, "Webmaster".
Leider, leider...
Wer gut werden will, muss vom Job auch begeistern lassen. Ich habe noch die "alte Schule" der Druckformherstellung und Schriftsatz gelernt (glücklicherweise in einer Druckerei, die hochwertige CIs entwickelt hat und für die Typografie allerjöchstes Gut war).
Mittlerweile bin ich seit 10 Jahren Abteilungsleiter und Ausbilder in einem anderen Unternehmen und habe junge Leute zu Werbevorlagengestalter und Mediengestalter (Fachrichtung Medienoprating) ausgebildet.
Leider lassen sich (meiner Erfahrung nach) die jungen Leute (ich bin erst 34 und nicht 60) nicht mehr vom Handwerk begeistern und auch die Leitungsbereitschaft lässt sehr zu wünschen übrig. Trotz mehr als ausreichend Raum für Spielereien kommt kaum Eigeninitiative oder Leistungsbereitschaft auf. Auch Messen oder die Angebote von Hochschulen und Universitäten sich über nachfolgende Weiterbilung (Kommunikationsdesign oder Medienarbeit), die ich selber gerne besuche, werden kaum wahrgenommen.
Trotz Berücksichtigung des Alters (ich war ja auch mal 16-18) erschreckt mich diese Entwicklung und da wir hauptsächlich Daten unserer Kunden übernehmen kann ich ein Lied von den - zunehmend - schlechten Daten singen.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf...

Reg
 
Aber mal etwas aus einer anderen Sicht aufs selbe Thema. Ich habe zwar mal im grafischen Bereich gearbeitet, bin aber im Webdesign nicht fit. Ich suche aber einen vernünftigen Webmaster, der sich mit Memberbereichen, Abrechnungssystemen und Videoübertragung (Webcam o.Ä.) auskennt und nicht nur Websites für "Eisen-Karl" oder den Taubenzüchterverein erstellt. Gegen Projektpartnerschaft oder Bezahlung oder Mischform. völlig egal.
Ich suche seit etwa einem Jahr. Das Suchergebnis ist niederschmetternd. Entweder zahlt man für saumäßiges Minimaldesign (also kein Design) horrende Summen oder die Firma oder One-Man-Show ist dermaßen unzuverlässig, daß es einem graust. Die zuverlässigste Art einen Kontakt zu verbrennen ist es, wenn man nach einem Zeitplan für die Erstellung fragt. Wohlgemerkt egal wie der Zeitplan aussieht, ob 3 Wochen oder 3 Monate. Es muß einfach einer da sein. Die Seite selber muß ja auch planvoll gemacht werden und nicht planlos, oder?
Jetzt bin ich hier im RheinMain-Gebiet und denke mal, daß ich hier eine gute Infrastruktur für Webdesigner finde. Doch das ist scheinbar nicht der Fall.
Wer kann mir denn da eventuell helfen?
 
ich häng mich nun hier auch mal mit einer frage rein: ich möchte eine umschulng in den bereich grafik, web, bildbearbeitung, usw. machen und hätte gerne gewusst, worauf ich achten soll.

was solle ich lernen? welche kenntnisse sind wichtig? wo liegen die meisten schwächen?

damit ich in dem bereich zukunft habe :)

ww
 
wildwater, "Beruf" kommt von "Berufung". :)

Wenn es dich wirklich reißt und du vor lauter (autodiaktischen?) Projekten und Experimenten nicht mehr vom Rechner wegkommst, tu es ... denn dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß du mit echter Lust dabei bist, dabei bleibst und dich mit deiner Arbeit über den Durchschnitt heben und letztlich davon leben kannst. Wie in diesem Thread schon oft gesagt: der Markt ist von einer grauen Masse Mittelmaß geflutet, die nirgends mehr Platz findet. Nur "gut" reicht also nicht.

Versuch zuerst, deine Interessen zu fokussieren, denn die von dir angerissenen Bereiche sind inzwischen jeder für sich so komplex, daß sie von einem Kopf praktisch nicht mehr gut beherrscht werden können.

... to be continued.
 
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